Erfahrungsbericht: Riese & Müller Load 60 HS - Bj 2015

Das empfohlene Wechselintervall von Lenker, Vorbau und Vorbauschaftrohr für dein Modell ( siehe die Bedienungsanleitung ) beträgt drei Jahre, 10.000 km oder nach Sturz.
Seit Mai 2019 bietet R+M ein verstärktes Vorbauschaftrohr mit einer Wandstärke von 3mm ( anstatt 2mm - 2,5mm ) an. Das wurde von den Händlern allen Kunden so in einem Anschreiben angeboten.
Wurde das durchgeführt?
Ersatzteile sind erhältlich, ob auch verfügbar weiss ich nicht.
Jedenfalls ist das der absolute Horror, glücklicherweise nichts passiert hoffe ich.

Wir sitzen inzwischen nicht mehr auf Stahlklunkern in landmaschinenartiger Technikanmutung aus der Zwischenkriegszeit, sondern auf Highendtechnik welche auch so behandelt werden will. Das haben leider auch nicht alle in der Branche intus.
Wer sich mal die Hebelarme vergegenwärtigt welche hier Konstruktionsbedingt wirken und sich die Kräfte dazu abstrahiert die hier wirken wird ein anderes Bild erhalten und den Herstellervorgaben aufgeschlossener gegenübertreten.
 
Wir sitzen inzwischen nicht mehr auf Stahlklunkern in landmaschinenartiger Technikanmutung aus der Zwischenkriegszeit, sondern auf Highendtechnik welche auch so behandelt werden will. Das haben leider auch nicht alle in der Branche intus.
Stimmt, von anderen nicht highend Rädern habe ich sowas noch nicht gesehen ;)
Sei mir nicht böse, aber unter "highend - Technik" an sicherheitsrelevanten Bauteilen stelle ich mir etwas anders vor, gerade auch, wenn dann von der selben Firma im Austausch ein stärkeres Rohr empfohlen wird. Dann sollte man als "highend - Hersteller" oder "Premium-Hersteller" Sicherheitsbauteile nicht so konstruieren, dass die Sicherheit gefährdet ist.
Highend ist ein Mondfahrzeug, dass keinen Ausfall erleben darf, oder adäquvate Technik, und nicht ein Rad, welches hier auf "highend" pocht, und dann Gabeln und sicherheitsrelevante Bauteile verbaut, die diesen Begriff in weite Ferne stellen.

Hier im forum habe ich jetzt in 5 Monaten eine highend Hinterradschwinge gesehen, eine highend Seilzuglenkung, und nun eine highend Lenkstange. Dazu eine Premium-Gabel und Dämpfer.
Da kommt man schnell zu der Meinung, ich verzichte auf highend Technik und ein Premium Rad, denn es ist gefährlich und teuer in der Unterhaltung, und dies dann bei dem einzig wahren "highend", dem Preis.

Ich fange bereits an, an meinem Kauf zu zweifeln, und will mir auch nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn ich bei hoher Geschwindigkeit bei einer Bergabfahrt und hohem Systemgewicht eine Akutbremsung habe - ob die Lenkstange hält?
Es erinnert ein bischen an das Stoner-movie "Viel Rauch um Nichts" .... - "high", ja, aber den Erfolg sieht man nur, wenn man benebelt ist :(

Wer sich mal die Hebelarme vergegenwärtigt welche hier Konstruktionsbedingt wirken und sich die Kräfte dazu abstrahiert die hier wirken wird ein anderes Bild erhalten und den Herstellervorgaben aufgeschlossener gegenübertreten.
Vielleicht sollte man den Kunden darüber und den Folgekosten eines "highend Rades" aufklären, und es nicht im Kleingedrucktem verschwinden lassen, das man erst nach dem Kauf findet, falls man sich überhaupt für den Wartungsplan interessiert. Ich vermute, nicht einmal alle Händler wissen das, und führen die Wartung gewissenhaft entsprechend dem Plan aus. Pech oder Gesundheit gehabt, wenn es da einen trifft.
Bei meinem normalen load soll die Stange 25.000 km, 5 Jahre, oder einen Sturz aushalten? soll?!?
Jedenfalls ist das der absolute Horror, glücklicherweise nichts passiert hoffe ich.
wenigstens dahingehend gebe ich dir Recht ....

lg ...
 
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Beim (zum Glück!) Start an der Ampel ist die Lenkstange/Steuerrohr am oberen Lager abgebrochen. Sieht schwer nach Ermüdungsbruch aus.
Ach du K.... Ist die aus Alu? Das reißt dann ja so ziemlich ohne Vorwarnung. Ein Glück dass nichts passiert ist.
 
Stimmt, von anderen nicht highend Rädern habe ich sowas noch nicht gesehen ;)
Sei mir nicht böse, aber unter "highend - Technik" an sicherheitsrelevanten Bauteilen stelle ich mir etwas anders vor, gerade auch, wenn dann von der selben Firma im Austausch ein stärkeres Rohr empfohlen wird. Dann sollte man als "highend - Hersteller" oder "Premium-Hersteller" Sicherheitsbauteile nicht so konstruieren, dass die Sicherheit gefährdet ist.
Eine gebrochene Lenkstange ist sicher nicht witzig - aber wie @LZ_ geschrieben hat: das Teil sollte man nach einer definierten Zeit wechseln - das ist auch keine R+M spezifische Vorgabe. Darüber hinaus wundere ich mich, dass selbst Verbesserungen an Teilen kritisiert werden - besser geht immer und jedes Bauteil kann irgendwie besser gemacht werden - das zu kritisieren ist mal ne neue Sicht auf die Dinge.
 
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Bei einem hochwertigem 150€ Carbonlenker für ein MTB habe ich das auch mal gelesen, dass der nach 3 Jahren oder so ausgetauscht werden soll. Weiß aber nicht mehr welche Marke. Und für mich ist das eh nichts
 
Darüber hinaus wundere ich mich, dass selbst Verbesserungen an Teilen kritisiert werden - besser geht immer und jedes Bauteil kann irgendwie besser gemacht werden - das zu kritisieren ist mal ne neue Sicht auf die Dinge.
Da solltest du genauer lesen, denn da hast du etwas falsch verstanden. Es wurde nicht das verbesserte Teil kritisiert, sondern das Verbauen eines zu schwachen Teils, dass dann den kostenpflichtigen Austausch bedingt. Da erwarte ich von einem Premium-Hersteller, wenn man sich schon selbstgefällig so nennt, schon etwas mehr. Schließlich handelt es sich um ein Lastenrad, das, wie der Name schon sagt, erhöhte Last aufnehmen muss, und nicht um ein Rennrad. oder Gravelbike, und so ein Rad sollte entsprechend robust aufgebaut sein, und keine filigranen, anfälligen Bauteile haben - siehe auch den gebrochene Hinterbaulagerung hier im threads - eigentlich ein Totalschaden, was aber zugestandener Weise mittlerweile verbessert wurde. Nur der Kunde war im diesem Falle auch der Leidtragende, Gewährleistung war vorbei, und Garantie gibt es nicht mehr nach 5 Jahren, oder wenn das Wartungsbuch nicht geführt wird, man die Wartung also selbst macht. Wobei im Wartungsplan nicht eine einzige Arbeit am Rahmen erwähnt wird, außer Kontrolle des Lagerspiels am Hinterbau.

Mein über 25 Jahre altes Sepcialized MTB Fully fährt immer noch mit der ersten Lenkeinheit, und das wurde bei Leibe nicht geschont. ;)

lg ...
 
@Gandalph es ist für einen Ingenieur nicht ganz einfach, immer und sofort die perfekte Lösung aus der Schublade zu ziehen. Wenn Schwachstellen erkannt werden, sollten diese verbessert werden. So beim Hinterbau, bei der Gabel, bei den Bremsen oder bei der Lenkstange beim Load geschehen.
Eine Garantie läuft halt fast immer nur eine begrenzte Zeit. Wenn der Schaden kurz danach passiert, ist das Pech und der Händler könnte ja mal nach einer kulanten Lösung fragen. Aber den Ablauf dieser Zeit kann man nicht dem Hersteller zum Vorwurf machen. Problematisch wäre das nur dann, wenn reihenweise Lenkstangen brechen würden. Dann müsste R+M ne Rückrufaktion oder etwas in der Richtung machen. Wenn der Hersteller einen Tausch von Teilen vorschreibt - was (-> Ermüdung) bei Alu Teilen durchaus sinnvoll sein kann, dann kann man einen Bruch der Stangen bei nicht erfolgten Wechsel wieder kaum dem Hersteller vorwerfen. Da hätte man vor dem Kauf über die Kosten nachdenken müssen.
Die Frequenz der Inspektionen ist hoch - finde ich auch. Aber aus meiner Erfahrung heraus werden 90% der Räder nicht gewartet. Selbst einfachste Dinge wie Luft in die Schläuche ist zu viel verlangt. Das führt dann zu diesen Intervallen - für jemand der sein Rad pflegt ist das blöd - aber für viele ein notwendiges Übel.
Ach ja - mit einem 25 Jahre alten Alu- oder Carbon-Lenker würde ich keinen Downhillkurs freiwillig fahren. Kann man machen... der Hebel beim Load ist aber ein ganz anderer und da hilft es wenig, wenn man mit dem Fuß aufstampft und sagt "ich will aber das es hält".

Alaaf, Detlef
P.S.: weil ich es gerade zufällig gefunden habe - das schreibt Brompton seinen Kunden vor: "As with all bicycles, aluminium parts such as crank arms and handlebars are subject to material fatigue. Aluminium is a great choice for these components for a number of reasons: it’s lightweight, stiff, and cost-effective. However, it is also less resilient than steel, and for this reason, we recommend aluminium parts, particularly safety-critical components, are replaced within 5000 miles - sooner for vigorous riders, and especially after an accident or significant impact. To give an indication of time; assuming you commute 10 miles per day in total, and use your bike 3 times a week for 48 weeks of the year; your aluminium parts will need replacing approximately every 3.5 years."
 
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Das Brompton soll leicht sein, damit man es noch tragen kann. Wenn die hier irgendwas bauen das nicht dauerhaltbar ist kann ich das noch nachvollziehen.

Bei einem 40kg Lastenrad etwas sicherheitskritisches so auszulegen dass man es alle naselang tauschen muss finde ich einfach nur daneben.
Wenn ich dann noch bedenke dass man andauernd zur Inspektion geschickt wird, liegen hier doch die Kilometerkosten bald auf KFZ Niveau.

Auch Aluminium lässt sich sehr haltbar mit Leichtbau kombinieren. Siehe Flugzeuge die Jahrzehnte lang in der Luft sind.

Und wer zum Teufel tauscht andauernd seinen Lenker aus? Das macht doch niemand.

Um es mal mit den Worten meiner Jugend auszudrücken: LOL
 
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Ich glaube eine sachliche Diskussion ist garnicht gefragt - falls doch: Alu ist nicht gleich Alu und bei Flugzeugen werden zum Teil ganz andere Legierungen genutzt. Aber auch bei einem Flieger kommt es auf die Belastung des Teils an. Selbst bei Fliegern mit einem "hohen" Alter sind nicht alle Teile gleich lange dran. Eine Alterung ohne mechanische Einwirkung (Versprödung) dürfte keine Rolle spielen, es geht hier nur um eine Alterung durch mechanische Wechselbelastung. Fahrradbauteile sind in der Regel nur zeitfest und nicht dauerfest aufgelegt. Sonst wären die Lenker viel, viel dicker. Das ist kein R+M spezifisches Problem. Du kannst ja ruhig weiter nach dem Motto "no risk, no fun" mit dem Rad fahren.
Einen Lenkerbruch merkt man vorher in der Regel nicht - daher ist der Hinweis auf den Austausch nicht ganz doof. Vergleich mal die Qualität vom Load mit Deinem Bakfiets - und trotzdem fährst Du damit rum - auch das muss man sich trauen ;) Darfst Du gerne - aber macht doch hier nicht so ein Fass auf, nur weil Bashing so viel Spaß macht...
Ein Brompton ist preislich nun wirklich premium - schreibt mal in einem Brompton-Forum, dass ein brechender Lenker für Dich bei diesem "Leichtbau" OK ist. Dürfte keine Begeisterung auslösen.
 
Ich glaube eine sachliche Diskussion ist garnicht gefragt - falls doch: Alu ist nicht gleich Alu und bei Flugzeugen werden zum Teil ganz andere Legierungen genutzt.
Es liegt schon ein erheblicher Hebel an dem Bauteil, aber dann sollte man doch dieses hoch belastete Stück entsprechend stabil ausführen, wenn es doch auch andere Legierung gibt, oder meinetwegen aus Stahl fertigen. Es ist aber immer leichter, die Schuld auf den Kunden abzuwälzen - "hätte ja getauscht werden müssen", als es gleich ordentlich und haltbar zu fertigen. Da braucht mir keiner erzählen, dass dies nicht möglich wäre.
Für ein so kritisches Bauteil würde ich halt mehr Verantwortung vom Hersteller erwarten, und zumindest Aufklärung darüber, sei es seitens des Händlers oder Herstellers, und nicht einen versteckten Hinweis im Wartungsplan. Sowas wird schnell mal übergangen, und dann ist es wirkliich gefährlich - lass den genannten Fall mal nicht beim Anfahren passieren, sondern aus voller Fahrt, oder mitten im Verkehr ....
Wenn ich dann noch bedenke dass man andauernd zur Inspektion geschickt wird, liegen hier doch die Kilometerkosten bald auf KFZ Niveau.
Die Wartungsintervalle finde ich schon sinnvoll angelegt, für Fahrer, die nicht selbst warten, um sicherzustellen, dass das Rad stets in Ordnung ist.
Es ist aber geradezu ein Witz, dass die Rahmengarantie, obwohl daran nichts gemacht wird, von den Wartungseinträgen abhängig ist. Wieder so eine Hintertür, um sich um die Verantwortung zu drücken, oder kostenintensive Wartung beim Händler einzufordern.
Bei mir ist es dann auch noch so, dass ich alleine schon gut 80km Anfahrt zu meinem nächsten R&M Cargohändler habe, und das bei Bringen und Holen - hin- und zurück über 300km wären - mit einem Rad, dass ich nur auf dem Hänger transportieren kann. Dazu kommen die Wartungskosten, und mein Zeitaufwand. Somit ist diese Garantie für mich wertlos, denn das tue ich mir nicht an - Warten kann ich auch selbst mit wesentlich geringerem Zeit- und Kostenaufwand.

- bashing ist das nicht, sondern es sind Tatsachen.

lg ...
 
Das ist auch so eine neue modische Unsitte: gut begründete Kritik als sog. "bashing" abzutun und damit jedwede argumentative Auseinandersetzung sofort ins Persönliche zu ziehen, eine sachliche Auseinandersetzung also zu unterbinden.
Ich "bashe" ja angeblich auch laufend "Riese und Müller". Darum fahre ich auch bereits das 2. Lastenrad dieser Marke ...

Es ist ein aus psychologischer Sicht betrachtet überaus aufschlussreiches Phänomen, dass manche nicht willens oder in der Lage sind, auch das eigene erworbene Produkt kritisch zu sehen, sondern es mit Nägeln und Klauen gegen die bösen "Basher" zu verteidigen, die gleichsam ins Mark der stolzen Käufer selbst treffen.
 
Vergleich mal die Qualität vom Load mit Deinem Bakfiets - und trotzdem fährst Du damit rum - auch das muss man sich trauen ;)
Soll das ein Schwanzvergleich werden? Ist das deine Vorstellung einer sachlichen Diskussion?
Viel Erfolg beim Teile tauschen. Das oben war mein erster und das hier wird nun mein letzter Beitrag im Zusammenhang mit R&M.
 
Das ist auch so eine neue modische Unsitte: gut begründete Kritik als sog. "bashing" abzutun...der stolzen Käufer selbst treffen.
das mag es geben - wie es, wahrscheinlich deutlich häufiger, offensichtlich eine enorme Befriedigung verschafft über Dinge herzufallen - egal wieviel Substanz in den Argumenten steckt. Davon abgesehen bedanke ich mich für Deine tiefenpsychologische Erläuterungen ganz herzlich.
 
Ah, die Brompton Lastenräder hatte ich nicht auf dem Schirm, danke.

Nur der Vollständigkeit halber. Nicht, dass sich ein falscher Eindruck festsetzt. Behauptungen lassen sich überprüfen:


Seite 31. Es trifft nicht zu, daß Brompton den Austausch des Lenkers an seinen Leichtbaufalträdern, die zum Tragen entwickelt wurden, in 3 Jahresfrist vorschreibt!
 
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das Leichtbau Bio-Faltrad.
Es geht hier nur ums Prinzip. Wer anderen konsequent vorwirft, "Unsinn" zu erzählen, muss sich daran messen lassen.
genau - und niemand (auch ich nicht) hat behauptet, dass ein Brompton ein Lastenrad ist (und danach hast Du auch nicht gefragt: "Welche anderen Hersteller schreiben alle 3 Jahre den Austausch des Lenkers vor?"). Es ging ausschließlich darum, dass Aluminium unter Belastung altert. Ob nun beim Load oder beim Brompton ist für diese Betrachtung wurscht. Auf diesen Alterungsprozess können Hersteller und/oder Nutzer reagieren oder diese Eigenschaft ignorieren. R+M reagiert, wie Brompton, mit dem Hinweis auf einen notwendigen Austausch. Wenn der ignoriert wird und es bricht ein Teil, dann kann man das kaum dem Hersteller vorwerfen. Wenn der Händler nicht besucht wurde, kann man sich auch nicht über fehlende Hinweise über diesen notwendigen Tausch beschweren. Beides ist die Substanz der Kritik hier.
Hier geht es, da stimme ich Dir vorbehaltlos zu, einzig ums Prinzip. Die Forderung nach unfehlbaren Ingenieuren oder dauerfesten Teilen ("es gleich ordentlich und haltbar zu fertigen") und der gleichzeitige Ausschluss jeder Eigenverantwortung ist nicht meine Sicht auf die Dinge. Diese Vorwürfe sind mir zu platt und aus meiner Sicht keine "begründete Kritik" - dafür brauche ich keine "psychologischen" Hilfestellungen.
 
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