Erfahrungen mit E Carla Cargo?

Reichweitenberechnungen sind für mich theoretischer Natur, entscheidend ist die Praxis.

Dazu meine Preisüberlegungen mal konkreter, die Preise alle inklusiv 19% USt, also Endpreis für private Kunden:

carlacargo selbst gibt auf ihrer Internetseite für die gleichen Modelle interessanterweise an verschiedenen Stellen unterschiedliche Reichweiten an. Ich gehe mal von der vorsichtigeren Schätzung in den FAQ aus. Demnach kommt mit einer Akkuladung die 48 V-Version auf 60 km und die 36 V-Version auf 25 km. Ein deutlicher Unterschied, für meine Voraussetzungen (Dorf, nächste Stadt knapp 10 km entfernt, keine Berge weit und breit) sind 25 km knapp, aber im Notfall ausreichend.

Die Grundversion mit 48 V kostet laut Internetseite 6.490,00 Euro, die 36 V Grundversion 4.890,00 Euro. Das sind 1.600 Euro Unterschied. (Stand: heute, 15.02.2020)

Ein einzelner 36 V-Akku kostet laut Auskunft von carlacargo 550,00 Euro. Mit zwei Zusatzakkus spare ich also immer noch 500,00 Euro und habe zudem eine höhere Reichweite von 75 km statt 60 km.

Selbst wenn ich zunächst für die 36 V-Version nur einen Zusatzakku kaufe und später feststelle, dass die Reichweite damit nicht ausreicht, liege ich bei dem späteren Kauf eines zweiten Zusatzakkus immer noch günstiger als direkt die 48 V-Version zu kaufen.

Mit nur einem Zusatzakku und 1050,00 Euro Ersparnis komme ich bereits auf 50 km Reichweite und habe den persönlichen Vorteil, für den täglichen Gebrauch immer schon einen Akku laden zu können, während ich unterwegs bin.

Falls ein Akku ausfällt und getauscht werden muss kann ich trotzdem noch mit dem zweiten Akku (oder halt den weiteren Akkus) immer noch weiter agieren. Für mich ein weiterer Vorteil.

Von daher sehe ich es durchaus als Überlegenswert an statt einer 48 V-Carla eine 36 V-Carla mit dann mehreren Akkus in Betracht zu ziehen.

Wie bereits geschrieben nach meinen persönlichen Voraussetzungen und den von mir erwarteten Fahrleistungen, ein direkter Kauf steht noch nicht an.
 
du hast immer noch den groben Denkfehler in deinen Überlegungen... :whistle:
Aber manche Erkenntnisse wollen auch er- fahren werden.
 
Die Grundversion mit 48 V kostet laut Internetseite 6.490,00 Euro, die 36 V Grundversion 4.890,00 Euro. Das sind 1.600 Euro Unterschied. (Stand: heute, 15.02.2020)
Der Akku der 36V-Grundversion wird mit 480Wh Nennkapazität angegeben. Nutzbare Kapazität ist demnach rund 380Wh.

Zum 48V GP-Akku sagt...
Der GP hat m.W. die 10-20% Rest schon einberechnet.
...was bedeutet, dass der GP-Akku das 3,7-fache der Nutzkappa eines 36V-Akkus hat!
@MrMurphy Fällt dir auf, wo dein Preisunterschied verschwindet...?

DAS deckt sich mit meinen ganz praktischen Erfahrungen, zu der ich den (fast identischen) großen Radkutsche-Akku statt des GP heranziehe... ;)
 
Kurz und knapp: Es gibt verschiedene Gründe, verschiedene Kapazitätsangaben zu machen.

Verkauf: Das maximal theoretisch mögliche. Der Verkäufer will, dass du den Akku möglichst schnell verschleisst bzw. keine Interesse an einer hohen Lebensdauer.

Vermietung (GP): Das maximal praktisch sinnvolle, um eine hohe Lebensdauer zu ermöglichen - ohne allzu tief zu stapeln. Der Vermieter muss den Akku mehrere hundert mal (oder so ähnlich) laden lassen, um die Kosten reinzuholen.

Der GP hat 14s10p, also 52V/140 Zellen bei 1,4kWh Nennkapazität. 1400/52 ergibt 27 Ah. Pro Zelle alse 2,7 Ah. (ich war jetzt selber mal neugierig und hab nachgerechnet).

Das ist ziemlich tief gestapelt, auch wenn die verbauten Zellen aus rechtlichen Gründen (Zulassungsverfahren) vermutlich nicht die allerneuesten Typen sind. Wenn man zB die Samsung 29E nimmt, dann werden die mit 2850 Ah(max) angegeben. Das entspräche in etwa 5% ungenutzter Kapazität. nimmt man etwas teurere Zellen (was plausibel ist), können da schnell mal 20-30% (zB 3,5Ah) drin sein. Die Zellen müssen auch nicht sonstwie hochstromfähig sein, da 10p schon ne Ansage ist...
Es hat seine Gründe, warum der GP gerne gekauft/gemietet wird.

Vgl.: https://enerprof.de/akkus/li-ion-zellen/zellen-18650/
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein kurzer Beitrag von mir, der hat nicht ganz mit den Akkus zu tun, sondern eher mit den Fahreigenschaften der Carla.

Ich fahre ja ab und an eine Carla, einmal eine motorlose Carla und manchmal auch die 36 V Version, allerdings nutzen wir den Motor nicht.
Gezogen wurde das Ganze früher von Standard Pedelecs mit Bosch Perfomance Line, mittlerweile von Omniums mit dem Shimano 8000er.
Gestern hatte ich ein Omnium mit der 36 V Carla am Start und grundsätzlich ist das vom Fahren her ein großartiges Gespann, auch wenn das Omnium vielleicht einen Tick zu leicht ist vorne dran und beim Bremsen drückt die Carla dann doch ganz schön. Aber fahrtechnisch ein Traum im Vergleich zu anderen Anhängern die ich bisher getestet habe.

BTT: Ich musste gestern durch ein Drängelgitter mit dem Gespann und anschließend eine Brücke hoch. Das kann man ganz gut mit der Carla durchbekommen, allerdings nicht fahrend, sondern man sollte absteigen und schieben.

Da kam mit der Motor der 36V, der ja durchaus funktionierte, ganz entgegen und ich nutzte die Handwagenfunktion.
Tja, und die Fußgänger-/Radfahrerbrücke bergauf viel mir dann auf, dass der Motor am Vorderrad der Carla durchraus ein Problem sein könnte.
Die Carla wurde angetrieben, was das Schieben erleichterte, aber das Rad drehte wie blöde durch.
Die Carla war richtig ordentlich beladen, aber bergauf hatte das Frontrad recht wenig Grip.

Wollte ich nur mal anmerken, das könnte vielleicht ein Problem sein, wenn vorne ein Biobike fährt und hinten eine E-Carla bergauf werkelt. Vielleicht geht da auch ordentlich was verloren.
 
Kurz und knapp: Es gibt verschiedene Gründe, verschiedene Kapazitätsangaben zu machen.

Verkauf: Das maximal theoretisch mögliche. Der Verkäufer will, dass du den Akku möglichst schnell verschleisst bzw. keine Interesse an einer hohen Lebensdauer.

Vermietung (GP): Das maximal praktisch sinnvolle, um eine hohe Lebensdauer zu ermöglichen - ohne allzu tief zu stapeln. Der Vermieter muss den Akku mehrere hundert mal (oder so ähnlich) laden lassen, um die Kosten reinzuholen.
Fehlt noch die Berücksichtigung der Topographie beim Einsatz.
Die FAQs sind allgemein gültig, also Alpen/Flachland egal...für die Berge mit Beladung halte ich die angegebenen "mind.60km"@48V für durchaus realistisch - viel mehr wird da unter ungünstigen Umständen nicht drin sein. Im Flachland hingegen locker 120km.

Dem kleinen Akku mit 380Wh Nutzkapazität wird bei 25km keine lange Lebensdauer beschieden sein, da ist nach etwa 15km im Flachland schon etwas nachlassende Leistung spürbar, ab 20km sorgt die abfallende Spannung bei Entladung für deutliche 30% Leistungsverlust... :(
Unter dem Aspekt der Lebensdauer ist der kleine Akku wirklich nur für gelegendliche Kurzstrecke empfehlenswert.
 
Da müsstest du mal im Pedelecforum nachhaken. Tatsächlich ist der Geschäftsführer (?) Hr. Rutzki dort aktiv.

Wenn, dann würde ich persönlich meine Akkus dort kaufen (hatte bisher noch nicht die Gelegenheit) - allein schon, weil die aufm Wistagelände sitzen und ich bei Problemen persönlich vorstellig werden kann. ;)


Apropos, gerade ebend wieder gemerkt: So ein dicker 10S10P-Akku hat den klaren Vorteil, dass man ihn trotz Vollgas fast komplett runterfahren kann, ohne dass die Spannung zu stark einbricht. Dafür lädt er halt ewig. Aber mir ist das Gewurschtel mit 2 kleineren Akkus nix.
 
Danke (y)
Aber mir ist das Gewurschtel mit 2 kleineren Akkus nix.
Naja...hat Alles so seine Vor-/Nachteile und Lösungsansätze...
Wir haben für die kleinen Akkus eine selbstgebaute Steuerung (Arduino + Gaugemeter) mit Akku-Identifikation, die Zyklentiefe und Zyklenanzahl reduziert. :cool:
Nebenbei geht das Laden kleiner Akkus schneller (mehrere Netzteile) als 1 Großer.
Das "Gewurstel" entfällt dabei genau wie beim Bosch-Dualakku, der aber dagegen vom Management sehr lieblos und stumpf daher kommt...:X3:
/OT
 
Hallo zusammen, ich bin mal neu hier, darf mich kurz vorstellen:19 Jahre selbständig im Malerhandwerk, 7300 Einwohner Gemeinde, Klimakommune mit autarker Stromversorgung, betreibe seit über 7 Jahren meinen Job mit dem Lastenfahrrad, Auto abgeschafft, Christiania Light ohne Unterstützung als erstes, tern eKlapprad für Kundenbesuche etc. zusätzlich, dann bakfiets Trike bride mit Vorderradantrieb, zusätzlich mit 100€ Anhänger, war nicht zu empfehlen die Billighänger, 2 Wochen dann Schrott. Dann vor 3 Jahren die erste eCarla angeschafft, genau was ich brauchte für mein Job, super Teil, jedoch mit dem kleineren Akku, wobei die Reichweite damit bei 30 km lag, das war mir zu wenig, also 2. Akku angeschafft, welches leider defekt war und Carla Nr.1 dem Feuer zum Opfer fiel. Versicherungensschaden, also folgte prompt Carla Cargo Nr. 2 mit dem 48V Greenpack Akku. Absolute Begeisterung, täglicher Begleiter, und als privat Person und zum Zweck des Ersatzes, halte ich eCarla Nr.3 vor. Letztes Jahr habe ich mir dann als Zugpferd ein Riese und Müller Load 60 gegönnt. Die Federung ist schon enorm komfortabel, das ist das einzige Manko bei der eCarla was ich verbessern würde, aber das ist Klagen auf ganz hohem Niveau. Ich hoffe kann die eCarla mit dem Greenpack und mit dem Load nur allen ans Herz legen. Alle anderen Räder machen aber auch Spaß mit Carla.
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Willkommen und Danke für den Einblick.
Ich möchte , auch ohne akuten Bedarf, so eine Carla gern mal testen.

Etwas an vom Thema:
Ist das Bakfiets eigentlich einseitig motorisiert?
Wie sehr stört das die Geradeausfahrt?
 
Hallo und danke,
Die bakfiets hat je ein Azor Motor im Vorderrad, also 2 Motoren, wird nur in den Niederlanden so noch angeboten, laut dem Zwischenhändler. Mit einem Motor ist das schwer zu fahren, das hatte ich mal das ein Motor kaputt ging. Noch in Garantie gewesen. Sorge mache ich mir nur im Moment um die Vorderbremse, 2 bakfiets Vertragswerkstätten je 30 km entfernt konnten das nicht richten, ich versuche es bald in Werkstatt Nr 3.
 
Sind das Rollenbremsen? Und was ist das Problem, unzureichende Leistung oder schlechte Dosierbarkeit?
 
Danke fürn Bericht und die Bilder vom sehr interessanten Fuhrpark! Die Kombi Bakfiets-Carla hatte ich noch nicht im Blick, ist aber natürlich nur konsequent.

Interessehalber:
Wie sehr stört die fehlende Federung eigentlich den Alltagsbetrieb? Und was ist mit dem GP dann am Ende die ungefähre Reichweite der Fuhre im Alltag und was ist ungefähr dein Einzugsgebiet?
 
Es ist eine Shimano BR-IM81-F, ist glaube ich eine Trommelbremse. Es bremst ausreichend, jedoch hört es sich während der Fahrt an als ob eine Feder da drinnen lose ist, und gegen die Laufrichtung arbeitet, sowie bei so einem Rollladengurtabroller, und die Feststellbremsfunktion ist nicht mehr aktiv. Bräuchte ich eh nicht im flachen Münsterland, meinte der Mechaniker frech bei Übergabe.
 
Interessehalber:
Wie sehr stört die fehlende Federung eigentlich den Alltagsbetrieb? Und was ist mit dem GP dann am Ende die ungefähre Reichweite der Fuhre im Alltag und was ist ungefähr dein Einzugsgebiet?
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Hallo und danke für euer Interesse,
Die fehlende Federung bei der eCarla geht iwann auf das Vorderrad samt Motor, denke das da im Moment das Kugellager im bafang defekt ist, sollte unbedingt zur Inspektion.
Mein Einzugsgebiet ist meistens dörflich und oder drumherum bis 15 km , mehrmaliger Baustellenwechsel, Werkstatt Anfahrten ist an der Tagesordnung, dabei habe ich noch keinen Greenpack leer gefahren an einem Tag. Ich schätze ich lade das Greenpack alle 2 Tage und das Load 60 alle 8 Tage.
 
7300 Einwohner Gemeinde, Klimakommune mit autarker Stromversorgung,
Ist ja endgeil! Hier ums Eck stand mal für kurze Zeit ein Windrad. Du kannst Dir nicht vorstellen wie schnell die hier auf den Barrikaden waren - und das Windrad wieder weg.

kann die eCarla mit dem Greenpack und mit dem Load nur allen ans Herz legen.
Was sagt denn die Rennleitung dazu? Oder fährst Du die Carla dann ohne Antrieb? Doppelt geht ja (legal) anscheinend nicht.
 
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