Erfahrung im Sichern des Cargo Bikes?

Ich kann es mir kaum vorstellen, dass das sooooooo wild sein wird, dass man sich davon übergeben muss. Würde ich aber gerne mal ausprobieren?

Es gibt viele Dinge die so fürchterlich stinken, dasjederdas weite sucht. Das Problem an solchen Fahrradschlössern ist, das nicght nur der Dieb, sondern auch Pasanten von dem Gestank betroffen sein, und reflexartig Dinge tun könnten, für die derjenige Zahlen wird, das der Stinkezeug bei sich hatte..... bzw.... : Der Dieb türmt, wird nicht gefunden, den Eigentümer des Fahrrades hat man aber.... und der zahlt letztendlich wenn jemans durch den Gestank zu Schaden kommt. ( In Amtsdeutsch : Wer son Zeug mit sich führt nimmt billigend in Kauf, das Unbeteiligte in mitleidenschaft gezogen werden )

:) Helmut
 
Good point @Helmut60 !
Bleibt letztendlich doch nur gehärteter Stahl und eine gute Fahrradversicherung.
 
Heute früh 1:30 Uhr von Schleifgeräuschen aus dem Schlaf erwacht, Blick aus dem Fenster: jemand mit Akku-Flex macht sich an einem der beiden Kettenschlösser zu schaffen. Habe den angeschrien, er liess vom Rad ab. Bin im Schlafanzug runter zur Straße. Binnen Sekunden war von einem 10mm-Kettenglied die Hälfte weggeflext worden. Bei beiden Schössern die Ummantelungen zerfetzt. Dann war offenbar absichtlich mit dem dickeren Eisen begonnen worden. War knapp. Lasti noch da - Puh! :mad:
 
Oh man, krass! Da hast Du ja echt Glück gehabt - manchmal ist ein leichter Schlaf doch zu was Nütze!
Ich sollte echt auch mal meine Abstell-Situation überdenken und die aufwändigere Variante nehmen, bei der das Lasti dann aber nicht so offen an der Straße steht...
Für welches Schloss wirst Du Dich jetzt entscheiden?
 
Für welches Schloss wirst Du Dich jetzt entscheiden?
Keine Ahnung. Was kommt nach zwei fetten Kettenschlössern und zuweilen auch installiertem Rahmenschloss? Alles fest angeschlossen.

Ich bin noch ganz unter dem Schock der Ereignisse. Ich hatte irgendwie antizipiert, dass es passieren würde und daher schon gelegentlich einmal nachts hinuntergeschaut, wenn ich mal wach lag. Wir wohnen eben Vorderhaus, ganz oben. Mit dem Anschliessen im Hinterhof hatten wir und Nachbarn hier schon recht negative Erfahrungen machen müssen - da wurde eine zeitlang übelst geklaut. Deswegen und auch wegen der Dimensionen des Lastis in Bezug auf Fahrradstellfläche hatte ich die letzten vier Jahre die Strasse vorgezogen (den Bürgersteig). Ich hatte allerdings immer angenommen, dass das laute Gekreische einer Flex irgendwen wecken würde (ausser mir). Nachts, hier in der eher ruhigen Nachbarschaft.

Sonntag sollte es losgehen Radreise zur Ostsee und wir hatten auf heute verschoben, wegen Magen-/Darm. Ich hatte mich kränklich gefühlt und gestern die letzten Vorbereitungen sehr mühsam erlebt. Nachts Darmgrimm und Kopfschmerzen, dennoch hatte ich die Hoffnung, dass wir heute in der Früh loskommen. Das mit dem Diebstahlsversuch und nachfolgendem Besuch von der Polizei (zur Aufnahme, zur Umgebungsabsuche nach dem Täter / den Tätern) hatte dann die Nacht erledigt. Also wohl Aufbruch eher morgen. Ohne Lasti wären wir erledigt gewesen, was die Reisepläne anbetrifft.

Ich bin unglaublich wütend und als ich das Funkengesprühe der Flex sah letzte Nacht und begriff, was da passierte, überlegte ich in Sekundenschnelle die folgenden Szenarien:

Stiller Alarm, Frau wecken, dass sie die POL ruft und ich schleiche mich runter und versuche den Dieb zu erwischen. Vorteil: Weitere Taten werden verhindert, Genugtuung. Nachteil: Schlösser dann ganz sicher hin, kann schief gehen, Gefahr körperlicher Schäden (auf beiden Seiten!). Vielleicht waren die auch zu zweit und / oder hatten einen Transporter um die Ecke stehen.

Alternativ (so habe ich es gemacht) sofort den Typen da unten anbrüllen, meine Frau dabei wecken und bitten die POL zu rufen, während ich hinuntergehe. Der Typ war dann schon weg, als ich unten im Schlafanzug ankam. Ich habe das Rad umgeparkt, neu gesichert.

Man hätte noch filmen, fotografieren können, Nachbarn hinzuziehen (hier wohnen tatsächlich gleich zwei Polizisten im Haus!). Was weiß ich. Letztlich war meine Einschätzung gewesen: Schnell handeln, sonst stehste ohne Rad da. Es wirkte alles ziemlich abgeschmackt, professionell, das sichtbare Vorgehen.

Die POL hatte alles freundlich abgehandelt und bei dem Stichwort Lastenrad wissend genickt: Ja, häufig, nimmt zu. Alles keine große Sache, zumal über Funk Meldungen zu versuchter Vergewaltigung, Einbruch ... nun, ja.

Mir geht jetzt noch die Pumpe! Was für ein Mist. Seit Mittwoch eine Pechsträhne. Großes Familienfest bei Lieblingsrestaurant, zwei Stunden keine Bedienung, unverrichteter Dinge mit hungrigen Kindern spät nach Hause, unbedient. Donnerstag beruflich Konfrontation mit psychisch Krankem, der mit Messer droht, überwältigt zu zweit und dann warten auf die POL wegen Hilfe (zum Glück alles gut gegangen). Freitag Essen gehen nachgeholt mit Quittung Magen-Darm-Infekt. Samstag Kinder unsanft aus dem Sandkasten gerupft, darin lage eine stinkende, tote, zerfetzte Ratte. Oh je! Sonntag Nacht dann das Ar*** mit der Akkuflex.

Bin urlaubsreif.

Außerdem bin ich zur Zeit, seht es mir nach, vorsichtig mit Tipps und Offenbarungen in einem öffentlichen Forum wie hier. Ich werde meine Lehren ziehen aus dem Vorfall und besser sichern, das ist mal klar. Und mir stinkt es gerade wieder ganz schön hier in Berlin. Das musste mal raus. Aber ich will hier vorerst keine Details zu meinem Fahrrad und Schloss posten. Mein Gefühl sagt mir: die Sache war von längerer Hand geplant.

Das mit der Mobilitätswende und Lastenradförderung etc. stösst da an Grenzen, wo die Leute keine Lust haben 3000,-€ bis 6000,-€ auf die Strasse zu stellen zur Selbstbedienung für Klaubanden. Ich hatte ja am 4.7. hier in B auch einen Förderantrag gestellt, im Gedanken an Tausch altes Rad gegen bling-bling-neues. Aber nun. Ich werde bestimmt dieses Jahr keine -zig Euros mehr für etwas ausgeben, was über das Notwendige hinaus geht, das Lasti betreffend. War schon hart anzuschauen. Unter der Flex schmolz das eigentlich gute und teure Schloss so dahin. Ob nun 8, 10 oder 12mm - eigentlich egal.

Ich muss mich erst einmal erholen. Seht es mir daher auch nach, vielleicht antworte ich hier auch erst später wieder.
 
Hey Manuel, Kopf hoch! Du hast es richtig gemacht und Dein Rad gerettet ;-) Seit bei uns auf dem Hof an einem Wochenende gleich drei neue Räder abgeräumt wurden, bin ich sehr vorsichtig, was die Sicherung meines Bullitts angeht. Zusätzlich zu den Schlössern habe ich immer eine Motorradplane im Einsatz und wenn es sich vermeiden läßt, steht der Dampfer nicht nachts auf der Straße. Ist ja eigentlich recht simpel, die Nachfrage nach Lastenrädern steigt, also haben auch die Herren Diebe Konjunktur :-( Ich weiß, es ist nur ein schwacher Trost, aber schau mal hier
https://www.zweiradgarage.de/produkte/https-www-zweiradgarage-de-produkte-die-zweiradgarage/, vielleicht kannst Du mit viel Gutzureden Deinem Vermieter sowas ähnliches für Euren Hof aus dem Kreuz leiern. BLEIB STARK & GUTE REISE!
 
Für die Anwendung islamischen Rechts bin ich ganz sicher nicht! Es geht zum Glück auch anders ;-)
1994 wurde in New York die "Zero Tolerance Policy" durchgesetzt, um der Kriminalität in der Stadt Herr zu werden.
Hier kurz die wichtigsten Punkt des Plans, der dazu geführt hat, daß die Stadt wieder sicherer wurde (sorry minimal off-topic):

  1. Angesichts des Besitzes zahlreicher illegaler Schusswaffen wurde versucht, durch „Schnellgerichte“ den illegalen Besitz, Handel und Gebrauch von Schusswaffen zu bestrafen mit dem Ziel, dadurch die Zahl von Gewalttaten unter Schusswaffengebrauch zu reduzieren.
  2. Auch kleinere Vergehen wie beispielsweise Schwarzfahren, Betteln oder Schuleschwänzen wurden rigoros verfolgt. An den Schulen wurden konsequent Waffenkontrollen durchgeführt. Stärker als zuvor wurden auch auffällige Personen im öffentlichen Raum kontrolliert.
  3. Mit „Null Toleranz“ wurde gegen Ordnungswidrigkeiten wie Straßenhandel, Hütchenspielen oder das Fahren mit Fahrzeugen mit sog. „Ghettoblastern“ vorgegangen. Durch diese konsequente Bekämpfung von Unordnung in Form abweichenden Verhaltens und die Vorverlagerung polizeilichen Eingreifens wollte die Polizei demonstrieren, dass sie die Probleme der Bevölkerung ernst nahm. Das sollte wiederum Vertrauen in die Polizei schaffen, die Kriminalitätsfurcht der Bevölkerung reduzieren und deren Sicherheitsgefühl steigern. Konkret wurde beispielsweise im Straßen-Drogenhandel tätigen Kleindealern sofort das Geld abgenommen und ihr Fahrzeug eingezogen; darüber hinaus wurden ihnen Hausverbote erteilt. Menschen, die in öffentlichen Verkehrsmitteln bettelten oder andere Fahrgäste beschimpften, wurden für einige Tage in Haft genommen. Graffiti an Häusern und auf öffentlichen Verkehrsmitteln wurden binnen eines Tages beseitigt, damit kein Sprayer die Gelegenheit bekam, sein Werk nochmals zu bewundern oder bewundern zu lassen. Für diese Reinigungsarbeiten wurden häufig Personen herangezogen, die zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden waren; sie mussten dabei Westen tragen, auf denen der Name des Gerichts – beispielsweise „Midtown Community Court“ – stand, von dem sie verurteilt worden waren.
  4. Zuvor verwahrloste und verschmutzte Örtlichkeiten wurden aufgeräumt und gereinigt.
  5. Ein computergestütztes Informationssystem der Polizei wurde eingeführt, mit dessen Hilfe tägliche Kontrollen, Straftaten, Festnahmen und Beschlagnahmen für jede einzelne Polizeiwache dokumentiert werden konnten. Erfolgreiche Revierleiter wurden ggf. öffentlich belobigt. Damit wurde das System zu einer „betriebsinternen“ Erfolgskontrolle der ergriffenen Maßnahmen.
  6. Die Zusammenarbeit mit Bürgern in der Stadt wurde gesucht. Diese sollten sich für bestimmte Stadtteile verantwortlich fühlen und die Polizei auf Missstände hinweisen. Daneben wurden Bürgerwachen organisiert, die informelle Kontrollaufgaben in ihrem Stadtteil übernahmen.
  7. Die Polizei wurde personell aufgestockt. Deren sichtbare Präsenz wurde durch vermehrte Fußstreifen erhöht. Zentralistisch organisierte Fachkommissariate wurden aufgelöst und ihre Aufgaben den Bezirken und Revieren übertragen. Damit wollte man die Bewegungs- und Handlungsfreiheit fördern, denn die Beamten vor Ort sollten für die Lösung von Problemen verantwortlich sein.
 
Ja, ich fand das new yorker modell auch gut. Aber im sich naiv und mit begeisterung abschaffenden grenzenlosen land der grenzenlosen "toleranz" (mit B als deren unangefochtener hauptstadt) sowie des wasch-mir-den-pelz-aber-mach-mich-bloß-nicht-nass werden wir lange auf vergleichbares warten können ...
 
Die Schlösser haben ihren Zweck doch voll erfüllt: Den Dieb lange genug aufhalten!
Davon, das gute Schlösser jeden potentiellen Dieb abschrecken, kann man ja leider nicht ausgehen. Wär' natürlich schöner, wenn es ohne diese Angst ginge...
 
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Die Schlösser haben ihren Zweck doch voll erfüllt: Den Dieb lange genug aufhalten!
Sehe ich anders. Da ging es echt um wenige Sekunden nachts um Halbzwei. Reiner Zufall, dass ich zu Lärmbeginn wach gewesen war. Wäre ich erst geweckt worden von dem Geräusch, dann hätte es länger gebraucht zum Realisieren der Situation und ab auf die Strasse. Zu lange. Unsere Nachbarn haben alle gut durchgeschlafen (auf Nachfrage). Ne, bin nicht so begeistert. Oder ich erwarte zu viel. LG
 
So lange sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert, bleibt das Radabstellen im öffentlichen (und leider auch privaten) Raum bis auf weiteres ein Pokerspiel.
 
Ne, bin nicht so begeistert. Oder ich erwarte zu viel

Kann ich voll verstehen! Ich hätte neben Gewaltfantasien einen Megafrust. Aber ich glaube, du erwartest tatsächlich zu viel. Das unknackbare Schloss gibt es nicht. Regelmäßig und in großen Mengen verschwinden auch KFZ mit WFS und Motorräder, die zT mit genau Deinen Ketten gesichert waren...

Dein gut einsehbarer Abstellplatz auf der Straße tut natürlich sein übriges. Je nach Wohnsituation ist man da mit Lastenrad natürlich ziemlich limitiert und Hinterhöfe sind manchmal eher schlimmer...
 
Evtl. vielleicht noch ein Alarmschloß dazu? Hat bei uns leider zu gut funktioniert, so dass wir es abgemacht haben weil anscheinend zu häufig Tiere auf unserem Rad rumgeklettert sind...
 
Ich hätte neben Gewaltfantasien einen Megafrust.
Ist so, hängt sehr nach. Gleichzeitig schwenke ich schon die weiße Fahne, sollen sie halt mein geliebtes Lastenrad aus dem hier nicht näher genannten Alternativ-Abstellplatz jetzt kommende Nacht stehlen. Ich muss mal schlafen.

Bei der gestrigen den-Dieb-ergreifen-Alternativ-Planung zu meinen tatsächlichen Vorgehen (verjagen) spielte neben Aggression auch eine Rolle, dass ich mal wissen wollte: Was sind das für Typen, diese Fahrraddiebe? Es wird ja immer viel diskutiert: Drogisten, Banden/Gewerbsmässige, Zufalls- und Einzeltäter, aber auch (der Theorie nach) frustrierte ehedem selbst Beklaute. So bescheuert sich das anhört, aber: Ich hätte gerne eine Super-Judo-Technik beherrscht und dann aber den Kerl mal zur Rede gestellt, was er sich dabei gedacht hat. Wird so nie passieren in dieser Welt, ich weiß.

Nahezu wäre dann unsere Wohnstrasse Bullitt-frei geworden (Kompliment an die Täter), denn das andere hiesige Bullitt stand immer an ebenjenem Pfahl geschlossen, den ich letztens einmal durchgesägt hier irgendwo in einem thread fotografisch präsentierte. Seit dem zersägten Pfahl ist es weg. Wollte schon mal den Halter und mutmasslich Beklauten hier ausfindig machen. Die mir bekannten Diebstahlsopfer hier im Kiez erzählen alles Mögliche bis hin zu Verlusten von gegenüber meinem Rad noch aufwändiger gesichterten Rädern (und Motorrädern). Ein Kiez, welches finanziell wahrscheinlich (grob überschlagen) etwas mehr schultern kann als Teile von Neukölln und Kreuzberg. Aber der Stachel sitzt eben oft tief und ein wertiges Rad wird hernach nicht so schnell wieder durch ein wertiges ersetzt. Ein Trauerspiel.

Na, ja. Den Löwen zum Fraß vorwerfen, u.s.w.
 
Evtl. vielleicht noch ein Alarmschloß dazu?
So machen das hier einige Motorradfahrer und berichten von Fehlauslösungen durch Hundepisse (möchte man ja eigentlich gerne mal bei zusehen - sorry). Die Frage ist halt, je nach Qualität, wie lange macht die Nachbarschaft Fehlalarme mit?
 
Heute früh 1:30 Uhr von Schleifgeräuschen aus dem Schlaf erwacht, Blick aus dem Fenster: jemand mit Akku-Flex macht sich an einem der beiden Kettenschlösser zu schaffen. Habe den angeschrien, er liess vom Rad ab. Bin im Schlafanzug runter zur Straße. Binnen Sekunden war von einem 10mm-Kettenglied die Hälfte weggeflext worden. Bei beiden Schössern die Ummantelungen zerfetzt. Dann war offenbar absichtlich mit dem dickeren Eisen begonnen worden. War knapp. Lasti noch da - Puh! :mad:
Unfassbar!!! Der verhinderte Dieb auch?

Edit: Das war mein erster Impuls vor dem Lesen des ganzen Fadens; Letzteres folgt noch!
 
So bescheuert sich das anhört, aber: Ich hätte gerne eine Super-Judo-Technik beherrscht und dann aber den Kerl mal zur Rede gestellt, was er sich dabei gedacht hat. Wird so nie passieren in dieser Welt, ich weiß.
Hört sich NICHT bescheuert an. Für mich nicht, da ich genau diese Batman-Fantasien auch manchmal habe - und das trotz meiner tendenziell erörternd-pazifistischen Ausrichtung. Aber von Zeit zu Zeit täte so ein bisschen Rumble in the Bronx wirklich gut!
Radelt euch den Kopf frei und habt einen wunderbaren Urlaub!
 
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