EPP Box Pro&Contra

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So, ich finde, die Welt hat auf diesen Thread gewartet: EPP Box Pro&Contra

Gleich mehrere der aktuellen/neuen Modelle verschiedener Herstellern verwenden eine EPP Box als Transportmöglichkeit- und in den jeweiligen Threads zu den Rädern wird die EPP Box diskutiert, also wird es Zeit, das Thema getrennt zu beleuchten:)

Das Haupt-Argument der Hersteller lautet Sicherheit, vor allem beim Transport von Kindern. So was zieht natürlich immer.
Frage: Ist da was dran oder ist das nur Marketing-Sprech?

Hier liest man häufig das Argument, dass eine EPP Box keinen nennenswerten Sicherheitgewinn verspricht, wenn man von einem 2-to-SUV über den Haufen gefahren wird.
Das ist, einerseits, natürlich richtig. Andererseits aber auch zu einfach. In meinem SUV (Achtung! Überspitzung zur Veranschaulichung!) helfen mir auch Rundum-Airbags und sämtliche elektronische Fahrhilfen nicht, wenn ich am Staunende stehe und ein 40-to-LKW mich ungebremst auf den vor mir stehenden LKW schiebt. Trotzdem ist doch ein SUV vermutlich "sicherer" als ein Fiat 500.

Also wäre die Frage, ob eine EPP Box bei den (vermutlich häufigeren?) kleineren Unfällen (Umfaller, Kollision mit anderen Radlern/Gegenständen) gegenüber den anderen Materialien einen Vorteil hat, weil z.B. Holz splittern kann?
Hier wären doch mal "richtige" Crash-Tests interessant.

Abgesehen davon:
Vorteile EPP:
- relativ leichte Box bei gleichzeitig hohem Volumen
- relativ frei formbar. Dadurch lässt sich die Box besser ins Gesamt-Fahrrad einbetten. Optisch und aerodynamisch wohl von Vorteil
- Auch können Taschen/Ablagen/Fächer in die Box integriert werden. Das wurde bis jetzt noch nicht so richtig ausgenutzt- beim Cago scheint man das aber im Hinterkopf zu haben

Nachteile EPP:
- die Box ist fix mit dem Rad verbunden
- Transport sperriger Lasten schwierig bis unmöglich

Freue mich auf ergänzende oder auch komplett gegenteilige Meinungen:)
 
Vorsicht mit dem Thema hier. Nachdem hier über Zeitungsartikel berichtet wurde, in dem es um einen Unfall mit Kinderanhänger ging, darin ein Sicherheitstest für Kinderanhänger angefragt wurde, und ich das gut fand, gabs hier einen Riesenaufstand !

Solange hier Putzfrauen keine Sicherheitsschuuhe, Schutzhelm, und beim Fensterputzen eine Absturzsicherung tragen müssen, wird hier kaum jemand eine EPP-Box einer einfachen Holzkiste mit Brettsitzen vorziehen.

Bei kleinen Unfällen kann so eine Box Kinder wohlmöglich etwas schützen.... aber gibt es einen Unterschied, ob ein Fiat 500, oder ein 2t SUV drüber fährt / sie zusammenschiebt ? Was dabei nicht hilft braucht hier der allgemeinen Argumentation folgend niemand.

:) Helmut
 
aber gibt es einen Unterschied, ob ein Fiat 500, oder ein 2t SUV drüber fährt / sie zusammenschiebt ? Was dabei nicht hilft braucht hier der allgemeinen Argumentation folgend niemand.

Richtig, denn es wäre "Overkill". Platt ist platt.

Ich könnte mich gegen alles mögliche absichern/versichern. Aber wäre das sinnvoll?

Das Leben an sich ist gefährlich und endet mit dem Tod. Ich sollte ihn zum einen nicht herausfordern, zum anderen mich gegen vernünftigerweise anzunehmende Gefahren wappnen.

Beim Radfahren heißt das für mich:
  • umsichtig und vorausschauend fahren (immer mit dem Schlechten im Menschen rechnen, mich eingeschlossen)
  • Helm
  • Handschuhe
  • Brille muss ich sowieso tragen, weil ich sonst nach Gehör fahren müsste
Der Helm hilft mir auch nicht weiter, wenn ein Auto drüber fährt, wenn ich ihn noch aufhabe. Shit happens.

Analog sehe ich das mit der Stabilität und der damit verbundenen Sicherheit von Aufbauten auf Lastenfahrrädern.
 
was ist mit dem Umweltaspekt von so einer Box? Denke, da sind andere Varianten bestimmt besser.

Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Von meinem Gefühl her ist es vermutlich egal, ob die Ladung in der EPP-Box auf den Unfall wartet, oder in der Bak mit gepolsterten Sitzen.
 
Ich halte von dem Sicherheitsargument nichts. Dafür aber sind mir die Nachteile, Fest, mehr Wandstärke (also gleiche Außenabmaße - weniger Ladevolumen), beim Transport von Waren womöglich auch empfindlicher bei Kanten und Spitzen zu relevant.

Ich habe ein, zwei (viele) Lastenräder um damit Lasten, Kinder, Freunde, Frau, Rüttelplatten ;) zu transportieren. Der Ladebereich muss flexibel wie möglich sein. Mein Sohn fühlt sich in der Kiste mit Decke und Kissen auch wohl.
Auch als ich noch in der Stadt gewohnt habe, war das kein Problem.

Aber mit dem Sicherheit für die Kinder Argument kriegt man sie halt alle
 
Nee, kein Keks,

das Thema ist recht Komplex. Bei genauerem hinsehen taucht zudem die Frage auf, ob nicht durch das leichtere Gewicht, und die möglicherweise darin begründte höhere Geschwindigrikeit, einen bei "gleicher Geschwindigkeit" bestehenden Vorteil, "in die Tonne kloppt".

Ohne angepaßte Geschwindigkteit, vorausschauende Fahrweise und richtig angelegte, sicher befestigte Grurte, taugt die beste leichteste Kiste nich.

:) Helmut
 
@cubernaut Ich hätte gerne auch genau diese Kekse! ;) Gerne auch eine EPP-Box voll!

Vielleicht sollten wir uns erst einmal Gedanken machen, wie Sicherheit aussieht. Es geht doch darum, bei einem Crash Energie aufzunehmen. Aus dem grund haben autos keine ultrasteif zusammengeschweißte Kabine, sondern Zieharmonika-träger die bei einem Crash energie aufnehmen sollen. so sollte es doch auch bei den Kisten auf den Rädern sein. Eine steife, dicke Lastenradkiste nimmt keine Energie auf, gibt sie aber im Falle eines Unfalls an die Ladung weiter. Das genau gilt es zu verhindern. Ist zwar in ersten Eindruck ärgerlich, weil die Bak / EPP-Box kaputt ist, aber die Ladung (Kinder ?!) noch ganz ist. Wobei das natürlich nicht für unendlich viel Aufprallernergie gilt. Da ist dann alles kaputt, von Fahrrad, Bak, EPP-Box, Schädeln und Knochen.

Ähnlich diesem Kugelspiels
Sobald die Kugeln sich nicht mehr berühren geht schnell viel Energie verloren und die Kugeln stoppen schnell.
 
Ist zwar in ersten Eindruck ärgerlich, weil die Bak / EPP-Box kaputt ist, aber die Ladung (Kinder ?!) noch ganz ist. Wobei das natürlich nicht für unendlich viel Aufprallernergie gilt. Da ist dann alles kaputt, von Fahrrad, Bak, EPP-Box, Schädeln und Knochen.

Da kommt dann die Frage auf, bei welcher Art von Unfällen die EPP-Box denn so Energie aufnehmen kann, das die Ladung für Schäden geschützt ist. Aufnehen kann sie Energie von vorne fast wohl nur wenn der Rahmen entspr. gebaut ist. Das würde aber bedeuten, das bei einem Unfall nicht nur die Box, sondern auch der Rahmen schrott ist. Das ist in Zweifel sicher besser als wenn Kinder in der Box verletzt sind, aber wie es denen dann geht, weis man meist erst hinterher.

:) Helmut
 
Nun, dann will ich mal als alter Urban Arrow Fahrer mit EPP Box ;)

Finde ich mein UA sicherer als andere Long Johns mit Holzbox? NEIN!

Habe ich mein Lastenrad wegen der EPP Box gekauft? Nein ....

Ich bin zufällig aufs Urban Arrow (hat nun 3,5 Jahre auf der Uhr) gestoßen und fand es damals schlicht hübsch und nach Probefahrt auch gut.

Ich denke nicht, dass die EPP Box bei einem Crash mit einem Auto in irgendeiner Form sicherer ist.
Hier komme ich zurück zum Thema unzureichender/einseitiger Infrastruktur in Deutschland.
Bei nem heftigen Crash hätte das Lastenrad (egal wie gebaut) und auch die Insassen hätten immer verloren.

Bei meinem Urban Arrow finde ich die EPP Box einzig praktisch, weil sie im Winter ganz gut isoliert und beim Urban Arrow speziell ist der Rahmen oben ganz nett, sollte das Rad mal umfallen (ist meiner Frau diesen Sommer zum ersten Mal passiert, als das Rad schon vom Ständer war und die Kids wie blöde darin rumhampelten). Außerdem sitzen die Kids relativ tief in der Box.
Wenn alles hart auf hart kommt, könnte man beim UA auch einfach den oberen Rahmen und die Box abnehmen und stattdessen beispielsweise ein Flightcase anbringen.

Die neuesten Trends in Lastenrädern mit Innen speziell ausgeformten Fächern etc. und Zierleisten gehen mir persönlich viel zu weit weg vom Fahrrad und zu sehr Richtung Auto.
Immerhin bekommen ich in meinem UA noch mindesten (trotz zweiter Sitzbank) vier 12er Wasserkisten unter. Mit Spanngurten auch mehr.
Und der Laderaum ist noch einigermaßen planbar.

Am Ende fahren wir hier Fahrräder und das sollte in unseren Städten auch einfach möglich sein, denn es macht Freude (Fahrer und Mitfahrer).
Meine Kids fahren ja auch mittlerweile selber Rad und auch auf dem Longtail mit. Das ist auch nicht sicherer.
Es sollte einfach für alle Verkehrsteilnehmer sicher sein, Rad zu fahren, ist es leider nicht.
Wenn meine Große mit ihrem 20 Zoll Rad mal mehr Strecke Richtung Frankfurt Stadt machen möchte und wir teilweise auf Radwege kommen, die wie so oft die Fahrbahn mit PKWs teilen, nutze ich mein UA oder GSD als "Wingman" und schütze von der Seite .... (die EPP Box bringt da aber nix).
 
Ein SUV ist so unsicher wie ein Fiat 500. Die vermeintliche Sicherheit dafür genau so hoch wie die einer Plastikkügelchenbox.
 
Abgesehen davon:
Vorteile EPP:
- relativ leichte Box bei gleichzeitig hohem Volumen Deutlich geringeres Volumen als gleich große Holzbox, meist noch mit bescheuerter Bauform.
- relativ frei formbar. Dadurch lässt sich die Box besser ins Gesamt-Fahrrad einbetten. Optisch und aerodynamisch wohl von Vorteil Optisch hässlich.
- Auch können Taschen/Ablagen/Fächer in die Box integriert werden. Das wurde bis jetzt noch nicht so richtig ausgenutzt- beim Cago scheint man das aber im Hinterkopf zu haben Funktioniert bei R&M bekanntlich hervorragend, nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, okay, es geht tatsächlich um Styroporkisten...
Was es alles gibt, skurril. Wie kommt man darauf, dass das sicher sein soll? Weil Fahrradhelme aus dem gleichen Zeug sind? Ich vermute, dass es erstmal maximal wirtschaftlich für den Hersteller ist, null Kosten, exorbitanter Verkaufspreis, stimmts?
Trotzdem interessant... Gibts dazu Crashtests? Kann mal jemand eine Box mit Melone drin aus dem Fenster werfen und ein Bild von der Box und der Melone zeigen? 3. Stock reicht...
Gruß Krischan
 
Weil Fahrradhelme aus dem gleichen Zeug sind?
Und genau hier sehe ich einen Knackpunkt: Für Fahrrradhelm gilt die Empfehlung, sie nach 3 - 4 Jahren auszutauschen. Warum? Weil sie (u.a. unter Einfluss von UV-Strahlung) altern! Was passiert also bei einem Fahrrad, dass häufig UV-Strahlung ausgesetzt ist? Muss ich dann auch die Box ebenfalls irgendwann austauschen, weil sie spröde wird?

Und was passiert am Ende der Lebensdauer? Dann ist das Ding vermutlich Sondermüll. Siehe Entsorgung von Styropor/Wärmedämmung etc.

Da halte ich es u.a. lieber mit @NplusEins : Infrastruktur und das Umfeld sicherer machen, Kinder anschnallen etc.
 
und kann ganz einfach thermisch entsorgt werden ;)
Nach dem 2K-PU-Leim- Giftleim in den Sperrholzplatten fragt irgendwie nie jemand... :oops:
Gnaddeln die EppboxEcken nicht ruckzuck ab? Bricht die Box nicht schon beim Umfallen auseinander?
Weil sie (u.a. unter Einfluss von UV-Strahlung) altern!
zumindest die PS-Oberschale. Das Styropor? Weiß ich nicht. Fischkisten halten erstaunlich lange.
Styropor lässt sich übrigens hervorragend mit Kaseinleim kleben (Quark mit Soda), wirklich irre.
Edit: EPP besteht aus extrudiertem Polypropylen, nicht aus EPS, extrudierten Polystyrol= Styropor. PP gehört zu den angeblich weniger schädlichen/ giftigen Kunststoffen.
Möglicherweise ist die Belastbarkeit besser als bei EPS?
Gruß Krischan
 
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