Ein paar Fragen zum Selbstbau

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Hallo!

Aus Zufall bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen und jetzt denke ich mir die Fragen die ich noch habe könnt ihr mir am ehesten beantworten.
Ich plane ein Long John und habe neben etwas Rohrmaterial ein zerschnittenes BMX und 26"Stahl-MTB in der Werkstatt.
Ein offener Punkte ist noch die Lenkung (Seilzug oder Gestänge) aber da werde ich mich irgendwann einfach entscheiden.
Gerade habe ich eine entscheidene Frage: In vielen Anleitungen wird für das lange Steuerrohr ein Geländerrohr Ø33,7x2 genommen und mit 1" Steuersatz kombiniert.
Laut Wikipedalia hat die 1"-Lagerschale einen Aussen-Ø 30,2mm. Wie passt das denn in ein Rohr mit Innen-Ø 29,7mm??
Wo ist mein Denkfehler?

Vielen Dank im Voraus!

Gruß Jan
 
Das würde man aufreiben. Um eine (oder mehrere) verstellbare Reibahle[n] kommst Du nicht herum.
Ich würde aber beim Eigenbau keinen 1"-Steuersatz einplanen, sondern 1,125" ( 28,6mm), da braucht ein EC-Steuersatz 34mm Innenmaß. Auch hier nimmt man entweder passende Rohre (vom Rahmenbauer, Versandhandel oder Altfahrrad) oder fertigt selbst.
Zum Beispiel mit einem Stahlrundrohr in 38x2,6mm. Dieses wäre relativ leicht aufzutreiben, allerdings recht schwer. Die Wandstärke ist eigentlich zu hoch. Aber daraus kann man den gewünschten Lagersitz aufreiben. Außen 38mm, innen unbearbeitet 32,8mm. Dies reibt man dann beidseitig und etwa 30mm tief auf 33,95-34,00mm auf (etwas Untermaßig bleiben ist besser) und kann den Steuersatz einpressen.
 
Moin,
das war so gedacht, das das 1" natürlich mit Fräser o.ä. auf das richtige Maß gebracht werden muß. Mit einem Fächerschleifer geht das auch.
Wenn als Unterzug ein 40er Quadratrohr gewählt ist geht halt nichts dickeres. Da muß ja ein Loch kleiner 40mm rein. Ein 1"Steuersatz reicht für diese "Aufgabe" völlig aus. Ich wollte bei der damaligen Konstruktion alles möglichst dünn und einfach halten.
Ansonsten besorgst Dir bei Reset Racing 1" Rohr, das gibt es da in 1m Stücken. Da sind die Wandstärken auch nicht am Schiffsbau orientiert.

Beste Grüße
 
Ich habe ein solches Rohr gemäß der Long André Anleitung verwendet und bei mir haben die 1“ Lagerschalen zufällig exakt gepasst ohne Aufreiben...

Seilzuglenkung experimentiere ich gerade für mein zweites Long André... mal sehen ob ich das vernünftig hin bekomme. An sonsten kann man aber auch eine Stangenlenkung im Winkel von außen nach vorne führen - wie beim Bullit, dabei dann die Stange Lenkerseitig in Flanschlagern führen, weil stabiler. Damit bekommt man auch einen recht vernünftigen Einschlagwinkel des Vorderads hin.
 
Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten!

Wolltest du die Teile für den Seilzug dann selber bauen/drehen, oder gibt es inzwischen schon was von der Stange das man verwenden könnte?
Ich wäre bis jetzt davon ausgegangen, dass ich mir die Teile selber bauen muss. Ist auch alles möglich. Meine Überlegung dazu war am MTB-Rahmen das Steuerrohr stehen zu lassen und damit oberhalb den Lenker aufzunehmen und unterhalb einen Rotor für den Bowdenzug. Den Unterzug würde ich entfernen und ein Stück hinterm Steuerkopf ein Rohr senkrecht auf das Vierkantrohr. Den gleichen Rotor wie am Lenker auch auf die 20" Gabel setzen und mit Bowdenzügen verbinden. Theorie...

Zum Beispiel mit einem Stahlrundrohr in 38x2,6mm. Dieses wäre relativ leicht aufzutreiben, allerdings recht schwer. Die Wandstärke ist eigentlich zu hoch. Aber daraus kann man den gewünschten Lagersitz aufreiben. Außen 38mm, innen unbearbeitet 32,8mm. Dies reibt man dann beidseitig und etwa 30mm tief auf 33,95-34,00mm auf (etwas Untermaßig bleiben ist besser) und kann den Steuersatz einpressen.
38mm Rohr ist etwas groß im 40mm breiten Vierkantrohr aber der Ansatz ist auch gut!

Ansonsten besorgst Dir bei Reset Racing 1" Rohr, das gibt es da in 1m Stücken. Da sind die Wandstärken auch nicht am Schiffsbau orientiert.
So einen Lieferanten hab ich noch gesucht... Allerdings wird das auch wieder etwas teurer. Ich überlege noch weiter
 
An sonsten kann man aber auch eine Stangenlenkung im Winkel von außen nach vorne führen - wie beim Bullit, dabei dann die Stange Lenkerseitig in Flanschlagern führen, weil stabiler. Damit bekommt man auch einen recht vernünftigen Einschlagwinkel des Vorderads hin.
Gibt es Bilder die das Prinzip verdeutlichen?
 
Wenn ich Deine Idee zur Seilzuglenkung richtig verstanden habe würde sich für Dich ein Blick auf das "Smallhaul" von Frances Cycles aus Kalifornien lohnen.
Ansonsten: Steuerrohr bei Reset kann ich nur empfehlen. Oder aber wüstes Gebastel: nimm vorhandene Steuerrohrabschnitte und verbinde sie mit einem Mittelstück, so hast Du oben und unten den richtigen Sitz für die Lagerschalen.
Bei meinem Longjohn habe ich vorne 1 1/8" (stabil) und hinten 1" (reicht völlig aus) verwendet.
Gut bau!
 
Wenn ich Deine Idee zur Seilzuglenkung richtig verstanden habe würde sich für Dich ein Blick auf das "Smallhaul" von Frances Cycles aus Kalifornien lohnen.
DAS kommt dem Prinzip schon recht nah! Ich hätte den Rotor am Lenker jetzt unter den Steuerkopf gesetzt aber so hat es auch seine Berechtigung. Den Rotor selber hätte ich aus Laserteilen und Teilen aus dem 3D-Drucker gemacht. Weils einfacher für mich ist. Vor meinem geistigen Auge bereits fertig. Ich skizziere mir das mal auf...

Danke!
 
Denk beim Entwurf der Seilzuglenkung daran, dass bei einem langen Lastenrad die Lenkung eine Übersetzung braucht. Die Scheibe am Lenker muss dann größer sein als die Scheibe an der Gabel, damit das Vorderrad einen größeren Ausschlag macht als der Lenker. Das ist notwendig damit sich das Rad trotz des längeren Radstands "normal" fährt.
 
Kann ich leider nicht sagen. Am Wochenende könnte ich bei meinem Rad mal das Verhältnis ausmessen. Das Rad konnte ich sofort fahren, es fühlte sich beim lenken ganz normal an.
 
Ein Lastenrad braucht nicht unbedingt eine Übersetzung, ich habe bei meinem mit verschiedenen Übersetzungsverhältnissen experimentiert (Vorteil der Stangenlenkung) und bin bei 1:1 rausgekommen als das für mich persönlich beste Verhältnis.
Grundsätzlich kann man ja auch mit verschiedenen Rotor Größen arbeiten.

Ich habe den Rotor aus einer Aluminium Scheibe gefertigt, die ich unter den Steuerkopf setzen werde, da mir das oben 1. optisch nicht gefällt und ich 2. die Züge unten rum führe und nicht so lang machen will.
 
Den Rotor selber hätte ich aus Laserteilen und Teilen aus dem 3D-Drucker gemacht. Weils einfacher für mich ist. Vor meinem geistigen Auge bereits fertig. Ich skizziere mir das mal auf...

Da bin ich sehr gespannt! Bist Du Dir hinsichtlich der Festigkeit von 3D gedruckten Teilen sicher, die Rotor-Scheiben müssen ja schon auch mal einen kräftigen Schlag wegstecken können? Ich hätte da Sorge, ob mir da ein Teil bei voller Fahrt auseinander brechen könnte, aber vielleicht habe ich auch schlicht keine Vorstellung, wie Du die Rotorscheiben bauen willst.

Ich habe jetzt testweise eine Rotorscheibe aus einen 80mm Alu Rundprofil Vollmaterial (Höhe 50mm) gedreht, liegt leider in der Garage, wenn ich hinkomme mache ich mal Fotos.
 
Anbei ein Bild eines ersten Entwurfs aus der Frühstückspause. Das untere Blech arretiert sich durch die Nase in dem Schlitz des Gabelholms. Die Kombination aus Form- und Kraftschluss (mit der Mutter oberhalb) würde ich erstmal austesten.
In der Mitte ein Kunststoffring (POM-gefräst? 3D-Druck?) der in der Nut die Seele des Bowdenzuges führt. Die beiden äußeren Bohrungen (im Bild auf 4Uhr) führen die beiden Nippel. Das ganze Paket gehalten von 6xM5 Schrauben wäre mir einen ersten Versuch wert.
Rotor.jpg
 
Sollen dabei die Züge nach vorn herausgeführt werden oder zur Seite? Und planst du zwei von diesen Scheiben übereinander, um zwei paar Züge verwenden zu können?
 
Sicherheit? Kraftverteilung?

Ich meine alle Seilzuglenkungen bisher mit 2 Zügen pro Seite gesehen zu haben ...
 
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