E-Long-John-Eigenbau mit Alurahmen?

H

Hanni2

Guest
Hallo liebe Forum-Gemeinde,

durchstöbert hatte ich das Forum schon länger, nun bin ich auch "eingetreten". Weil ich mit meinem Eigenbau-Projekt nun langsam konkret werden möchte und dabei, wie wohl die meisten, darauf hoffe, von eurem Erfahrungsschatz zu profitieren :)

Ich wohne im Raum Arnsberg am Rande des Sauerlandes, bin begeisterter Fahrradfahrer und "Bastler" und möchte das nun auch auf einen Long-John-Eigenbau ausdehnen. Oder auch auf einen Long-André? Den Unterschied habe ich bisher noch nicht so recht verstanden...:unsure:

Im Forum habe ich zu meinem Thema bisher nichts finden können, deshalb hier mal meine "Visionen":

Wir besitzen zwei zwar ältere Pedelecs mit 26V-Panasonic-Mittelmotorantrieb, haben aber zwei recht neue Akkus mit 21 bzw. 23 Ah. Die Räder möchten wir auch noch weiterhin und so lange wie möglich nutzen.

Da es nun Sinn machen würde, den geplanten Long-John mit eben diesem Antrieb auszurüsten um keine weiteren Akkus anschaffen zu müssen und vor allem um diese beliebig unter den Rädern je nach Bedarf tauschen zu können, habe ich nach einem 26-Zoll-Pedelec mit diesem Antrieb gesucht.

Diese gibt es auch, aber anscheinend nur mit Alu-Rahmen.

Schweißausrüstung und -erfahrung ist vorhanden, aber natürlich nur für Stahl.

Mein Gedanke bzw. meine Frage ist nun, ob und wie ich einen Eigenbau-Vorbau aus Stahl sinnvoll mit dem Rahmen eines Alu-Pedelecs verbinden könnte?

Haltet ihr es für möglich, an Stelle der üblichen Schweißverbindung eine kraft- und formschlüssige Schraub- und Klemmverbindung des Vorbaus mit dem Alu-Rahmen für eine sinnvolle und sichere Konstruktion zu bewerkstelligen?

Ich habe das mal so ganz grob skizziert. In der Ausführung könnte das natürlich ganz anders aussehen, die Skizze soll nur mal den prinzipiellen Gedanken zeigen:

Skizze.jpg


Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, nur den Antrieb zu verwenden und diesen in ein entsprechend umgebautes Stahl-Rad einzubauen. Das wäre aber m.E. mit einem deutlich höheren Bauaufwand verbunden, zumal es einen Antrieb für diese Akkus nur als Mittelmotor zu geben scheint.

Vielleicht hatte sich ja doch schon mal jemand ähnliche Gedanken über dieses Problem gemacht oder hat sogar Erfahrungen.

Bin ja mal gespannt, ob das von Euch für möglich gehalten wird oder ich das unter „Unsinn“ abhaken kann... :)

VG
Thomas
 
Habe ich das richtig verstanden: der vorhandene Hinterrahmen aus Alu kann auch bearbeitet und verändert werden?
CETMA baut(e) aus Transportgründen seine Rahmen immer teilbar, einfach mit gut verschraubten Platten.
 
Danke an Euch alle! Spitzen-Tipps, super!! (y)(y)(y)

Also, das Ganze ist nicht rückbaufähig geplant. Der Alurahmen kann auch bearbeitet werden. Somit könnte ich auch in einer entsprechenden Firma Flansche an den Alurahmen schweißen lassen und den Frontteil wie üblich aus Stahl bauen und verschrauben. Das entspräche dann der Variante CETMA. Vorteil: Einfach zu gestaltende Verbindung, Nachteil: Geht nur mit fremder Hilfe.

Die Variante ARGO ist aber auch hochinteressant! Hier müsste dann die Verbindung am Unterrohr erfolgen, wegen des störenden Motors, wie "Angemalt" schon bemerkt hatte. Vorteil: Kaum Änderungen am Alu-Teil nötig, Nachteil: Etwas aufwändigere Verbindungskonstruktion.

Auf jeden Fall zeigen mir die beiden Beispiele schonmal, dass es möglich ist. Somit bin ich bereits einen großen Schritt weiter und habe wieder jede Menge "Gedankenmaterial".

So ein Forum ist doch nicht mit Gold aufzuwiegen :) Wie hat man bloß früher so etwas gelöst..?

Selbstredend werde ich berichten, wenn es ernst wird.

Da ich im August Groß-Onkel werde, habe ich auch schon ganz konkrete Vorstellungen für die spätere Nutzung :love:

VG
Thomas
 
IMG_20200617_165457.jpg


Das ist die Verbindung zwischen Rahmen und "Kiste" beim Load. 4 M10 Bolzen, das Material ist an der Stelle so 4-5 Millimeter dick (nicht gemessen). Hält.
 
Der Nachteil der Bauart ARGO ist halt, dass Du durch den beibehaltenen Lenkwinkel eine größere Länge im Gesamtfahrzeug hättest und Spaß an der detailverliebten Umsetzung der Lenkung haben musst
 
@neanderthaler: Demnach müssten also die Flansche auch nicht unbedingt dicker als 4mm sein.
@diy: Wenn man die Ladefläche um das Steueerrohr herumzieht, könnte man den Nachteil evtl. etwas kompensieren. Sehr lang sollte die Ladfläche sowieso nicht werden.
 
Der Nachteil der Bauart ARGO ist halt, dass Du durch den beibehaltenen Lenkwinkel eine größere Länge im Gesamtfahrzeug hättest und Spaß an der detailverliebten Umsetzung der Lenkung haben musst
Hast du evtl. Bilder von der Lenkung bzw. Wie es aussieht wo die Gabel eingehängt wird?
 
Ich meine, irgendwo mal ein Video gesehen zu haben in dem die Lenkung sehr detailiert zu sehen ist.
Im Falle des ARGO ist das ganze ja zudem noch lösbar. Musss man dabei den Nachlauf noch besonders beachten? Um diese Uhrzeit überfordert das leider voll meinen Kopf...
 
Tut mir leid, wenn ich der Spielverderber bin:

Somit könnte ich auch in einer entsprechenden Firma Flansche an den Alurahmen schweißen lassen

Eine Firma wird Dir das kaum machen, weil sie für Ihre Arbeit eine Garantie übernehmen müssen.
Alu schweißen ist nicht so ganz trivial, wenn es ordentlich halten soll. Machbar ist so was.
Aber durch den Anbau überlastest Du streng genommen den vorhandenen Rahmen, weil die Brückenspannung (so würde der Physiotherapeut das nennen) am Rahmen sich erhöht. Aus dem Bauch heraus würde ich meinen, eine Verbindung direkt am Tretlager, wie ARGO das vorsieht, wäre da DEUTLICH im Vorteil.

Ich könnte mir eher vorstellen, daß man versuchen könnte sich eine Art Schelle "irgendwie" anzufertigen, die gut an den Rahmen passt.
Du wirst aber auch dort Lastspitzen an den Kanten der Schelle bekommen, für die der Rahmen nicht vorgesehen ist.
Die Schelle würde ich so weit, wie irgend möglich zum Tretlager hin positionieren, um die Biegekräfte auf das Rohr gering zu halten.

Den Gabelwinkel des Opferrahmens senkrecht zu stellen, ist nicht zwingend nötig, aber die Gesammtlänge würde sich, wie @diy das schon richtig gesehen hat, verkürzen.
Aber dann musst Du doch wieder Alu schweißen.

Aus dem Gefühl heraus würde ich für solche Projekte keine Opferrahmen aus Alu verwenden. Alu bricht im Zweifelsfalle auch mal schnell ohne Vorwarnung durch.
Stahl bekommt erst Risse und die Struktur wird weich, bevor es bricht. Es gibt also eine Art Vorwarnung.

Ein schwieriges Unterfangen......
Aber bestimmt nicht unmöglich.

Ich drücke Dir die Daumen!
 
Und das ganze nur um evtl vorhandene Akkus vewenden zu können?

Warum der ganze Mehraufwand, wenn ein anderes System mit anderen Akkus wesentlich weniger kostet?
Ich würde das Rad aus Stahl bauen und ein Bafang oder Co als Motor einbauen. Lieber da 2 Systeme als alles umständlich um ein (veraltetes?) Motorsystem zu bauen.

#Justmy2cent
 
Ich meine, irgendwo mal ein Video gesehen zu haben in dem die Lenkung sehr detailiert zu sehen ist.
Im Falle des ARGO ist das ganze ja zudem noch lösbar. Musss man dabei den Nachlauf noch besonders beachten? Um diese Uhrzeit überfordert das leider voll meinen Kopf...
Genau das ist es was mich interessiert. Bei der Lenkung durch die Gabel ist ja der Drehpunkt versetzt. Eine einfache gerade Gabel, die die Achsbefestigung genau im Drehpunkt hat ist ja selten. Und da die das Ding ja für verschiedene Fahrräder anbieten, würde mich die Lösung interessieren. Alles andere ist ja sehr leicht zu bauen.
 
Das Argo hiess früher Lift meine ich. Da kursieren einige Videos. Ich erinnere mich nicht an spezifische zur Lenkung, aber die wurde irgendwo gezeigt.

Zum Thema möchte ich mich Milan0 anschliessen.
Der Bauaufwand für das Alu Rad übersteigt sicher die Mehrkosten für ein anderes Akku / Motor System.
Der Alu Rahmen Plan macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn Du die Schweissarbeiten selber machen kannst. Dann ist es ein schönes "weil es geht" Projekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
So schnell werfe ich die Flinte natürlich nicht ins Korn :giggle:

Dass Alu-Schweißen eine Kunst für sich ist, ist mir schon klar, sonst könnte ich es ja auch ;)

Einen Teil der Bedenken von "triton-mole" bei der "Schellen-Methode" hatte ich auch schon bei meiner Ursprungs-Idee. Beispielsweise die Spitzenbelastung am Alurahmen direkt neben der Schelle. Mindern könnte man das evtl. indem man die Form der Schelle entlang des Unterrohres auslaufen lässt und sich somit die Kraftübertragung etwas verteilt. Dass die Schelle sauber um das Rohr passen muss, ist klar. Vielleicht würde auch noch ein eingepasstes Innenrohr, ggf. auch mit auslaufenden Enden, Sinn machen. Auch möchte ich die Länge der "Ladefläche" eher gering halten, was wiederum die "Brückenspannung" in Grenzen halten sollte.

Prinzipiell möchte ich aber weiterhin an diesem Antrieb und somit wohl auch einem Alurahmen festhalten, da ich erstens mit diesem Antrieb sehr gute Erfahrungen gemacht habe, was die Zuverlässigkeit angeht. Zweitens bin ich gern auch mal längere Strecken unterwegs wobei sich ein Zweit-Akku immer ganz gut macht und nicht zuletzt versuche ich die Anzahl an Akku- und Ladegerät-Variationen möglichst klein zu halten, nicht nur bei den Fahrrädern.

Ich werde mir all die Möglichkeiten und das Für und Wider mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und schauen was ich für ein "Schlacht-Rad" ich auftreiben kann. Und wenn es dazu kommt werde ich natürlich berichten, auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt sein wird :giggle:
 
Und Hanni, ist bei dir etwas brauchbares dabei rausgekommen?
Hatte auch mal mit einem Lift/Argon Selbstbau geliebäugelt...

Lenkung: Einfach den Vorauf wieder zurücklaufen lassen (Schlitten zur Linearverstellung). Eigentlich alles sehr simpel, aber der Laderaum ist leider doch sehr begrenzt, das hat mich sisher abgehalten.

Eine Befestigung statt am Tretlager könnte man mit entsprechend umständlichen Adaptern auch für Bosch, etc. über eine Klemmung an den Hinterstreben realisieren.
1608986651015.png
 
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