Dreiste Fahrradwegparker

Für Paketboten und Co ist es oft nicht möglich ihren Job zu machen. Diese werden, was Parken angeht, in die Illegalität gedrängt.
Legal Parken ist für diese unter dem Aspekt des Arbeitspensums nicht möglich. Jetz kann man zwar das Liefersystem kritisieren aber das Problem bleibt.
Ja, da habe ich sogar Verständnis. Allerdings bekommen es viele auch hin, einfach auf der Autospur zu stehen und den Radstreifen frei zu lassen, denn die Autos müssen eh ausweichen, egal ob die Spur halb oder voll belegt ist. Das wäre ja schon mal was.
Wenn das für die Liederdienste allerdings teurer wäre, schlecht zu parken, würden sie Lösungen finden. Lastenräder, Depots, reservierte und technisch auch "freigehaltene" Lieferzonen...aktuell ist es am günstigsten, einfach die Straße zuzuparken.
Ich nutze eigentlich nur noch die Packstation, da gibt es einen Stellplatz für den DHL-Fahrer. Finde ich ein gutes Konzept.

In Köln und Bonn ist aber der klassische"Schnell mal zum Bäcker"-Typ viel häufiger, oft entweder direkt VOR einer freien Lücke, weil zu blöd oder zu faul, die Karre einzuparken, oder in unmittelbarer Nähe einer Parkmöglichkeit.
Hier gibt's einen Imbiss, da stehen eigentlich immer mehrere private Autos auf dem Radweg und holen was ab. In Sichtweite ist ein öffentlicher Parkplatz. Kostenfrei und eigentlich immer etwas frei. Dafür müsste man 50m mehr fahren und 10m mehr laufen. Unzumutbar.
Abpollern geht auch nicht, weil dahinter noch Parkplätze kommen, und die dürfen natürlich niemals geopfert werden.

Dass blockierte Radspuren eine Gefahr darstellen, weil man sich in einen oft viel schneller fließenden Verkehr einfädeln muss, belegen die Unfallberichte, zuletzt mit tödlichem Ausgang in Berlin. Ob die Radfahrerin da unaufmerksam war oder nicht, ist aus meiner Sicht zweitrangig, eine Infrastruktur, die solche Manöver ständig erzwingt oder toleriert, obwohl die Folgen oft fatal sind, ist besch***n und gehört verändert.

Mit Herrn Scheuer ist da natürlich nichts zu erwarten ausser Geschwätz. Für die 500 Millionen, die er gerade verballert hat, hätte man auch jeden LKW in D mit Abbiegeassistent nachrüsten können.
 
Da gebe ich dir recht. Das "schnell mal zum Bäcker...." dafür sollte es Peitschenhiebe auf die nackten Fußsohlen geben.
Im Forum war mal ein Bild in dem einer sein Lasti mit dem Spruch auf die Autospur gestellt hat.
Das sollte man mal flächendeckend machen....
 
Da gebe ich dir recht. Das "schnell mal zum Bäcker...." dafür sollte es Peitschenhiebe auf die nackten Fußsohlen geben.
Im Forum war mal ein Bild in dem einer sein Lasti mit dem Spruch auf die Autospur gestellt hat.
Das sollte man mal flächendeckend machen....
Als dezentraler Flashmob. Es lebe der Förderalismus.
 
Im Forum war mal ein Bild in dem einer sein Lasti mit dem Spruch auf die Autospur gestellt hat.
Bei der Aktion war innerhalb von wenigen Minuten die Polizei zur Stelle, die sonst immer so gern darauf verweist sie sei für den ruhenden Verkehr nicht zuständig. Prioritäten, so wichtig...
Dazu mal ein Zitat* einer berliner Bezirksbürgermeisterin auf eine Frage zum Tempolimit für Radfahrer...

Frage: "Doch werden die Radfahrer das Tempolimit wirklich einhalten? Und wird die Polizei die Einhaltung kontrollieren?"
Antwort: "„Da sind wir uns ganz sicher“, so die Bezirksbürgermeisterin. Wenn es um die Kontrolle des Radverkehrs geht, heißt es im Bezirksamt, zeige die Polizei Engagement."

o_O :X3: :censored: *Zitat von hier
 
Fahrradweg zuparken ist scheiße ohne wenn und aber.
Jedoch hat dies durchaus auch Gründe:
Für Paketboten und Co ist es oft nicht möglich ihren Job zu machen. Diese werden, was Parken angeht, in die Illegalität gedrängt.
Legal Parken ist für diese unter dem Aspekt des Arbeitspensums nicht möglich. Jetz kann man zwar das Liefersystem kritisieren aber das Problem bleibt.

Die haben es tatsächlich schwer, können nicht im Gewerkschaften und werden in eine Scheinselbständigkeit gedrängt.
Dennoch können die einfach auf der Fahrspur halten.
Ist zwar auch nicht erlaubt und kostet Geld, aber ist nicht so teuer, wie auf dem Radweg halten und es gibt keinen Punkt.

Sorgt halt für mehr Gehupe, dafür werden schwächere Verkehrsteilnehmer nicht so krass gefährdet.
 
Von vorbeifahren mit Mittelfinger nach hinten bis zum Tritt gegen das Blech reagiere ich an die Situation angepasst. Foto wird immer gemacht, wer sich aufregt wird direkt ans Ordnungsamt gemeldet.
 
Die Paketboten hier in Köln machen das inzwischen zum Großteil. Finde ich gut. Ladezonen sind meist zugeparkt und irgendwo müssen die ja hin...
Wir haben hier einen netten Nachbarn, der hat zwar trotz Tiefgaragenstellplatz verbotenerweise einen Anwohner Parkausweis, zeigt aber gern Paketboten an, die hier nirgendwo anders als im Halteverbot halten können.
 
Ich mache bei den Paketboten in meiner Umgebung die Beobachtung, dass sich die meisten zunehmend minimalstörend illegal hinstellen. Legal ist meist schlicht nicht möglich mangels Ladezonen aber man sieht, dass sie nicht mehr von Stiegenhaus zu Stiegenhaus fahren, sondern den Lieferwagen an einer breiteren Stelle abstellen (zunehmend nicht mehr am Radstreifen und auch nicht mehr am Gehsteig) und dann mit Sackkarre oder ähnlichem den halben Straßenzug bedienen.

Es würde zu diesem Problem so viel bringen, wenn sich die Unzahl an Lieferdiensten auf eine gemeinsame Auslieferung vor Ort einigen könnten. Dann müssen nicht 10 Riesensprinter pro halbem Vormittag dort Parkplätze suchen sondern es genüge einer (Teilweise fahren sie eh schon mit dem Armadillo aber auch 10 davon gleichzeitig sind nicht ganz wenig...) Außerdem stiege die Chance, dass die Fahrer die Örtlichkeiten und Gepflogenheiten kennen.
 
Ich versteh' diese Diskussion gegen Paketboten nicht.

Die gesellschaftliche Einkaufskultur geht in Richtung online- und damit Versandhandel. Damit eingehend müssen aber mehr Pakete ausgeliefert werden. Nun gibt es keinen Platz für die Lieferwägen, also suchen die Fahrer und Fahrerinnen sich einen halbwegs geeigneten -- nur was dem einen halbwegs geeignet erscheint, ist der anderen ein Dorn im Auge. Im Prinzip ist das der gleiche Kampf um Flächen im öffentlichen Straßenraum, den der Radverkehr austrägt.

Wenn Fahrrad-Infrastruktur so schlecht ist, dass man eigentlich nur illegal fahren kann, oder dass man besser andere Wege mitbenutzt, ist das ein Grund zur Aufregung. Wenn aber die Lieferanten-Infrastruktur ähnlich schlecht ist, und die nur illegal halten können, sollen sie sich quasi Anzeige in Staub auflösen? Und die Pakete mit Brieftauben befördern? Das passt doch nicht.

Der Hebel ist daher nicht, auf die Paketboten einzuhacken. Der richtige Hebel wäre, vernünftige und häufige Kurzzeitparkplätze für Lieferanten etc. zu fordern, damit die vernünftig arbeiten können. Denn am Ende erbringen die uns eine Dienstleistung, auf die zumindest ich nicht verzichten will.

Im Übrigen ist mir auf meinen Wegen ein vom Lieferwagen zugeparkter Radstreifen lieber, als wenn der Radstreifen frei ist und ich dann in der door zone am abgestellten Wagen vorbei muss. Das geht sicher nämlich wirklich nur im Schritttempo.

t.
 
Ich bin ganz bei Dir und hoffentlich nicht falsch verstanden worden. Ich beobachte und bewerte das ganz ähnlich wie Bausau und Du.
 
Paketboten [...], die hier nirgendwo anders als im Halteverbot halten können.
Wäre es dann nicht folgerichtig, wenn die Paketboten in dieser Gegend nicht mehr hielten? Blieben die Pakete aus, würde vielleicht das Wegfallen von Parkplätzen zugunsten von Lieferzonen eine größere Akzeptanz erfahren.
 
Der richtige Hebel wäre, vernünftige und häufige Kurzzeitparkplätze für Lieferanten etc. zu fordern, damit die vernünftig arbeiten können.
Da hast du meine volle Zustimmung! Nur wie schaffen wir es, dass diese Forderung durchgesetzt wird? Für Lieferzonen fallen fast immer (Anwohner-)Parkplätze weg. Und die sind bekanntlich heilig... - Solange die Pakete auch ohne Lieferzonen irgendwie ankommen (und dabei Radfahrer und Fußgänger behindern/gefährden - "Da kann man ja mal außen rum fahren."), sehe ich keine Mehrheit für die Umwandlung von Parkplätzen in Lieferzonen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für PaketDienste habe ich auch Verständnis, nicht jedoch für den morgendlichen Grundschul- und Kita-Anlieferungsverkehr…
Oja,

bei mir gegenüber gibts eine weiterführende Schule. Da gehen überwiegend Mägdelein im zarten und schützenswerten Alter von ca. 16 Jahren aufwärts zur Schule. Die werden aus dem gesamten Umland überwiegend per fettem SUV angeliefert. Die zum Haupteingang nächstliegende Stelle auf öffentlicher Straße ist ein Fußgängerübergang (mein Fußgängerübergang zwischen Haustüre und Abstellplatz des Rads). 3x darf man raten wo die Trampeln alle stehen bleiben.
Wenn man etwas deutet oder auch nur fragend schaut weil man mit Kleinkindern über die Straße will aber nicht kann, weil gerade die Abschiedszeremonie im Auto stattfindet, fasst man depperte Kommentare aus. Ich bin dann dazu übergegangen im Beisein meiner Kinder die gerade angelieferten Mägdelein zu bitten sich doch nicht mitten am Schutzweg abliefern zu lassen. -> Funktioniert ganz gut, spricht sich unter den Schülern anscheinend sogar herum.
 
In Berlin gibts so einen Typen, der ist hauptberuflich Falschparker-denunziant (sorry, anders kann ich es kaum nennen). Der berichtet regelmäßig auch darüber, wie mühsam es sei, die Polizei zu Aktivitäten gg Falschparker zu animieren u welche "Tricks" er anwendet. Hier ein Beitrag, es gibt noch viele andere: https://www.deutschlandfunkkultur.d...er-jaeger.2165.de.html?dram:article_id=391320 So nervig u gefährlich Falschparker sind, so merkwürdig kommt mir die quasi berufsmäßige "Jagd" auf diese vor. Ab u zu mal die Herren/Damen in Blau zu rufen, ist natürlich was Anderes, hab ich auch schon gemacht (erfolgreich - PKW versperrte die Einfädelstelle auf Radweg von einem Kreisverkehr aus).

Also Andreas Schwiede ist ein leuchtendes Beispiel für bürgerliches Engagement und Zivilcourage. Für was man seine private Zeit aufwendet, ist jedem selbst überlassen. Ein paar mehr von seiner Sorte wären sehr hilfreich, wenn es um gefährdende Falschparker geht.
 
Da hast du meine volle Zustimmung! Nur wie schaffen wir es, dass diese Forderung durchgesetzt wird? Für Lieferzonen fallen fast immer (Anwohner-)Parkplätze weg. Und die sind bekanntlich heilig... - Solange die Pakete auch ohne Lieferzonen irgendwie ankommen (und dabei Radfahrer und Fußgänger behindern/gefährden - "Da kann man ja mal außen rum fahren."), sehe ich keine Mehrheit für die Umwandlung von Parkplätzen in Lieferzonen.
Indem konsequent alle angezeigt werden, die auf Fuß- und Radwegen parken.

Dann kommen nämlich keine Pakete mehr an und die heiligen Kühe werden geschlachtet.

Es gibt kein Menschenrecht auf einen Anwohnerparkplatz, wohl aber auf körperliche Unversehrtheit.
 
Indem konsequent alle angezeigt werden, die auf Fuß- und Radwegen parken.

Dann kommen nämlich keine Pakete mehr an und die heiligen Kühe werden geschlachtet.

Es gibt kein Menschenrecht auf einen Anwohnerparkplatz, wohl aber auf körperliche Unversehrtheit.
Du meinst, dass die Paketfahrer dann eben als Opfer für die Sache dienen müssen? Dass nunmal erst ein paar Individuen in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden müssen, damit die Gesellschaft lernt?

Sorry. Die Paketfahrer sind überwiegend ganz arme Tröpfe, die in Scheinselbstständigkeit und Abhängigkeit unter Mindestlohn arbeiten. Tragt es nicht auf deren Rücken aus!

t.
 
Du meinst, dass die Paketfahrer dann eben als Opfer für die Sache dienen müssen? Dass nunmal erst ein paar Individuen in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden müssen, damit die Gesellschaft lernt?

Sorry. Die Paketfahrer sind überwiegend ganz arme Tröpfe, die in Scheinselbstständigkeit und Abhängigkeit unter Mindestlohn arbeiten. Tragt es nicht auf deren Rücken aus!

t.

Auf welchem Rücken soll es denn ausgetragen werden. Aktuell wird das schnelle Anliefern von Paketen auf dem Rücken der schwächsten Verkehrsteilnehmer ausgetragen. Im schlimmsten Fall auf dem von Kindern und alten Menschen. Gefährdende Falschparker sind unter anderem oft ein Grund dafür, dass manche sich nicht mal trauen, ein Kind von 10-12 Jahren alleine mit dem Rad in den Verkehr zu entlassen.

An meinem Hotspot schaffen es die Fahrer irgendwie, sich anders zu stellen. Ob sie die Geldbuße verursacht durch meine Meldung selbst tragen müssen, keine Ahnung. Glaube ich nicht mal. Wenn sie aber gar nichts zu spüren bekommen wird hemmungslos falsch geparkt. Und wenn die Konzerne nichts spüren, wird auch nicht über alternative Auslieferungsmethodem nachgedacht.

Ich melde auch weiter jeden Paketfahrer, der Menschen gefährdet. Meiner Tochter und meiner Mutter bin ich das schuldig.
 
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