Diebstahlversuch bei Abus Granit…

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In Berlin heißt es ja, es ist keine Frage ob, sondern wann das Rad geklaut wird…
Dämmerung, belebte Straße, Rad stand 45 Minuten angeschlossen. Das Schloss hat den Dieben wohl wenig entgegengesetzt, hydraulischer Bolli… danach sind sie aber entweder am Textilmantel gescheitert oder gestört worden, das Rad war auf jeden Fall noch da und durch den unbeschädigten Textilmantel habe ich das kaputte Schloss tatsächlich erst zuhause bemerkt.

Fazit: höchste Sicherheitsstufe wird auch problemlos geknackt, aber robuster Textilmantel ist super.

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Du bist nur zu früh zurück gekommen. So schnell war der benötigte Transporter nicht zur Stelle.
Das das Schloss durch war, hat der Aufbrecher sicher bemerkt.
Wäre nicht ungewöhnlich, das einer aufbricht und ein anderer einsammelt.
 
Bolzenschneider dran, Kette durch, Passant: "Was machen sie da?"
öh nix, alles heil.
Dann Kumpel mit Schere den Rest und tschüss.
Also besser ohne Stoffschlauch?
Gruß Krischan
 
https://www.makita.de/product/dsc163.html#tab_content_3


Kette ist unterwegs in heiklen Gegenden keine Option.
Selbst diese Maschine wird vermutlich den gehärteten Bügel eines Abus Granite Extrem ( 16mm Vierkant ) mit einem frischen Akku durchschneiden. In einer Tasche / Rucksack verbleibend und zusätzlich in eine Decke gewickelt auch noch unhörbar.
Einzig der Anschaffungspreis ist einer gänigen Verbreitung hinderlich.

Akkutrennschneider war gestern....
 
Der Akkuschrauber im Video arbeitet elektrohydraulisch. Also ein hydraulischer Vorsatz mit elektrischer Antriebskraft. Aber im Grunde ist es ein Bolzenschneider.
Die sind aber allesamt auf ungehärteten Baustahl ausgelegt. Gehärtete Ketten und Bügel halten die Schneidbacken nicht aus.
Was nicht heisst, man kann damit nicht auch gehärteten Stahl brechen (gehärtetes Material bricht durch und wird nicht geschnitten). Nur geht das mit einem Satz Schneidbacken höchstens zwei bis dreimal.
Und durch den ruckartigen Druckverlust in der Hydraulik beim brechen des Stahls tut das auch der Apparatur nicht gut. Den teuren E-Bolzenschneider nimmt man dafür besser nicht oder nicht oft.
 
Man muß halt den Anschaffungspreis des Bolzenschneiders gegen den des/der erbeuteten Pedelecs rechnen. Und im Zweifel war der Bolzenschneider ja auch auf einer Baustelle "übrig" - Wer Fahrräder stiehlt, nimmt es mit Eigentum ja eher nicht so genau.
 
Dämmerung, belebte Straße, Rad stand 45 Minuten angeschlossen.
Mist, wo war das? Wie gut, dass du rechtzeitig kamst!

Belebte Straße ist egal, glaub ich, da herrscht doch eher noch Anonymität als in einer ruhigen Seitenstraße, da fallen "ungute Aktivitäten" eher auf.
 
Mist, wo war das? Wie gut, dass du rechtzeitig kamst!

Friedrichshain, Ecke Neue Revaler Spitze. Die Gegend ist durch das RAW auf der einen Seite und den Annemirl-Bauer-Park schon etwas sketchy, neue teure Wohnblöcke hin oder her. Zumindest zwischen den Wohnblöcken stehen aber mittlerweile auch immer mal Lastenräder nachts draußen, früher hatte ich extra ein "RAW"-Fahrrad für die Ecke :LOL:

Was nicht heisst, man kann damit nicht auch gehärteten Stahl brechen (gehärtetes Material bricht durch und wird nicht geschnitten).
Genau, Kette ist gebrochen, nicht durchschnitten. Du kennst dich ja verblüffend gut aus..?
 
Du kennst dich ja verblüffend gut aus..?
Ich habe hier in Bremen schon an verschiedenen Schulen als Dienstleister einer vom Land Bremen finanzierten Fahrradwerkstatt gearbeitet und Reparaturen an Rädern von Schülern durchgeführt. Der Dienstleister sammelt außerdem im Stadtgebiet herrenlose Räder ein und die sind meist abgeschlossen. Dabei kommen dann etwa dreissig durchgeflexte Schlösser pro Tour zusammen.
Auch beklagen Schüler schon mal verrostete China-Schlösser (kostet nur 15 Euro, hält aber nur drei Monate), dann habe ich sowas geöffnet.
Und als Nachbarschaftshilfe habe ich schon mehrfach Fahrradschlösser aller Art entfernt oder ich öffne Wohnungstüren, letztere aber nicht mit einem Winkelschleifer.
Man kriegt alles auf.
 
Makita schreibt hier, dass "Moniereisen", netter altertümlicher Begriff, bis 16mm geschnitten werden können. Ich würde schätzen, dass ich mit meinem 850mm Bolzenschneider 12-14 mm schaffe, wenn ich einen Griff auf den Boden stellen kann. Das ist dann aber schon ein Gewürge. Fahrradketten habe ich 5,5mm Viekant recht locker nud 7mm rund mit etwas Anstrengung geschafft. Den Backen machte das nichts, die sind nicht ganz scharf. Aus dem Grund bekommt man damit auch den Stoffsschlauch nicht durch.

Wie dick ist denn Deine Kette?

Ein grundsätzlicher Nachteil von Ketten ist, dass sich das Material auf zwei Stränge verteilt, deren beider Gewicht man schleppt, währdend nur der Durchmesser eines Strangs über die Aufbruchsicherheit entscheidet. Da sind Bügelschlösser im Vorteil

Ich habe mal in Nordost-England gewohnt, kurz nachdem dort der letzte Industrizweig zugrundegegangen war, damals eins der schlechtesten Viertel ganz Englands. Da war Besitz echt temporär! Bei Motorrädern war es üblich, alle Teile mit Nummern gravieren zu lassen, um den den spontanen Besitzübergang zu verlangsamen. Das könnte auch eine Methode für sehr teure Lastenräder sein.

Eine Kette könnte man evtl. verbessern, indem man zusätzlich eine Kevlarschnur oder ein Bündel alte Bowdenzüge durchfädelt.
 
Laut Abus 10mm Sechskant, damit der Bolzenschneider nicht gut ansetzen kann. Bei hydraulischen Geräten mit Parallelvorschub bringt das natürlich nichts, ein manueller wird wohl scheitern.

Ich hab sonst auch noch ein Kryptonite New York Bügelschloss für wenn es länger abgestellt ist, aber dann brauche ich halt auch zwei sichere Anschließpunkte. Straßenschilder werden im Zweifelsfall rausgerupft, Fahrradbügel mit Sanitär-Rohrschneidern aufgetrennt.

Letztlich bleibt nur die Versicherung als Sicherheitsnetz und das Anerkennen des Rades als temporäres Gut.
 
Uff, Glück im Unglück gehabt! (y)

Dann werde ich mir wohl ab sofort noch ein zweites Schloß ins Lasti legen.
Die Kette fand ich bis jetzt gut, weil ich damit auch um Laternen drumrum komm. Wird mit nem Bügelschloss schwierig.
Und noch genauer schauen, wo ich es stehen lass. Berlin, ick liebe Dir!
 
Sehr viel Glück gehabt.
Die Diebe werden immer dreister und es wird in nächster Zeit wohl zunehmen.
In der letzten Woche sind mir an drei aufeinander folgenden Tagen Diebstähle aufgefallen.
Ich fahre immer durch eine Gartenanlage zur Arbeit. Rechts und links der Straße stehen Autos und LKW's. Am Mittwoch weht mir der Geruch von Diesel in die Nase. Von einem 7,5 t LWK war der Rest ausgelaufen und zur anderen Seite der Straße geflossen. Die hatten den Tank angebohrt und wohl ein zu kleinen Kanister gehabt. Oder sie wurden gestört. Am Donnerstag das Gleiche etwa 150m weiter an einem anderen LKW. Am Freitag einen DPD-Transporter, der in der gleichen Straße stand aufgebrochen. Die Seitentür stand noch halb offen.
Am Ende der Straße ist eine Tankstelle. Dort hatte ich Kaffee gekauft und der Bedienung von den Diebstählen in ihrer Umgebung erzählt. Der nette Herr meinte dass im letzten Monat schon vier Mal getankt wurde ohne zu bezahlen. Ermittlung zwecklos, die Nummernschilder waren von anderen Autos geklaut. So häufig war es dort noch nie. Gewarnt waren sie also schon.
Bei den Preisen aktuell wundert es mich nicht daß vermehrt geklaut wird.
Gut aufpassen und lieber Gegenstände ins Gebäude als davor anschließen. Auch wenn es aufwendiger ist.
 
So ein akustisches Teil ist schon sehr wirksam.
Mir geistert gerade eine Idee durch den Kopf.
Ein Schloss aus einem Drahtbündel mit Textilummantelung. Wenn nur ein Draht durchtrennt ist, wird ein Kontakt unterbrochen und dadurch Alarm ausgelöst. Technisch sollte das kein Problem sein. Eine grüne und eine rote LED. Wenn die Batterie zu schwach ist, leuchtet die rote.
 
Bei solchen Alarmeinrichtungen kommt es auf das Verhältnis zwischen Ansprechsicherheit und Fehlalarmarmut an, und allzu verträumt darf man selber auch nicht sein. Ein Fahrradschloss ist ja rauher Behandlung ausgesetzt und zu klobig darf es auch nicht sein. Von daher wäre es es zu überlegen, die Alarm und Signalgebereinheit im Rad zu verbauen und als "Sensor" ein komfortables dünnes Schloss zu verwenden, z.B. ein ummanteltes Stahlseil, aber nicht so einfach kurzschließbar sondern mehrpolig. Das wäre ein Schloss, das eher einen technikaffinen Dieb erfordern würde. Dazu eins, das nur ein Brutalinski aufbekommt. Das würde etwas bringen, ohne einen selbst massiv zu behindern.

So ein laut knatternder Lichtbogen wie bei der Vorführung im deutschen Museum wäre auch abschreckend... :giggle:
 
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