Die Werkstattabenteuer der Kaffeetanne

Ich meine zu erinnern, dass hier mal ein Bericht verlinkt wurde, in dem darauf hingewiesen wurde, dass in Finnland der Fahrradverkehr eher weniger abnimmt als bei und wenn der Winter kommt. Das würde ja dafür sprechen, dass sie gute Winter-Fahrradeifen herstellen.

Für uns ist es immer etwas doof wenn es im Winter mal so glatt ist, dass Radfahren gefährlich wird. Unser Auto wird so wenig bewegt, das es im Winter nicht nur von außen, sondern auch von innen einen Eispanzer hat. Meine Frau hasst es auch, das Auto zu nehmen auf ihren üblichen Fahrradstrecken. Im Schnee fahre ich sehr gerne so lange das Pedal unten noch rumgeht, aber wir werden so langsam zu alt um uns jeden zweiten Winter mal ordentlich auf Glatteis hinzuwerfen. Nur für die abnehmende Anzahl Eistage extra Räder bzw. Reifen wechseln???
 
Ich meine zu erinnern, dass hier mal ein Bericht verlinkt wurde, in dem darauf hingewiesen wurde, dass in Finnland der Fahrradverkehr eher weniger abnimmt als bei und wenn der Winter kommt
Du meinst den hier... :unsure:

Fahrradreifen von Nokian gibt es nicht mehr. Die Fahrradreifensparte wurde bereits vor Jahren vom Konzern abgestoßen, und ist 2019 in die Pleite gesegelt.
Danke für die Info.
Suomi ist der indirekte Nachfolger, welcher die alten Produktionsanlagen übernommen hat, und nun in kleinem Maßstab wieder Qualitätsreifen produziert.
Meine Erfahrung mit den Suomi ist, dass sie eine schlechtere Quali als die Nokian haben.

Mir ist letztes Jahr bei einem W240 nach nur 1 Jahr die Reifenflanke bei voller Fahrt geplatzt (und derartige/ähnliche Erfahrung habe ich auch woanders aufgeschnappt) :(
Möglicherweise ist das der Grund, warum Suomi bei den Händlern im Sortiment rausgeflogen ist?

Bei bike24 kenne ich das btw so, dass die auch Produkte welche nicht online im Sortiment angeboten werden handeln... hier könnte ich mir vorstellen, das die Suomi auf Anfrage vertreiben...
edit: ich will bike24 nicht hypen - ich habe nur bei denen schon öfter mal Teile bestellt, die nicht im Sortiment geführt sind...geht bei anderen Anbietern vll auch, ich weiss es nur nicht... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute mal was kurzes von meinem eigenen Postrad.

Nachdem sich der Winter hier im Süden nun doch nochmal ein kurzes Stelldichein gegeben hat, habe ich vergangene Woche einen neuen Reifen auf dem Vorderrad aufgezogen.

Der alte Schlappen hat zwischenzeitlich bereits Vier Winter hinter sich, und das merkte man ihm auch an:

Anhang anzeigen 33970
Stumpfe & fehlende Spikes. Trotz 4 Jahren in denen die Reifen durchschnittlich 3 Monate pro Jahr auf dem Rad waren und täglich ca. 25 Kilometer zurück gelegt haben, fehlten lediglich 4 Spikes.

Anhang anzeigen 33971
In der Nahaufnahme schön zu sehen wie stark die Spikes sich abgenutzt haben. Das Profil hat auch ordentlich nachgelassen.


Bei den verwendeten Reifen handelt es sich um "Suomi Mount&Ground".
Qualitativ absolute Spitzenklasse, hergestellt in Finnland, und mein persönlicher Geheimtipp für alle, die ordentliche Spikereifen suchen.
Er deklassiert den ollen Schwalbe Marathon Winter ganz deutlich, bleibt aber gleichzeitig gegenüber den Hardcore Eis-Reifen wie Kenda Klondike, oder Schwalbe Ice Spiker mit ihrem extrem aggressiven Stollenprofil, noch sehr zivil.
Da er zudem deutlich schmaler baut als die Konkurrenz, passt er auch auf "normale" Räder mit schmalen Gabeln bzw. ausfallenden.

Alles in allem ein meiner Meinung nach hervorragend ausbalancierter Reifen für alle, die sowohl auf Asphalt als auch Eis fahren, und auf befestigten Wegen bleiben.

Einen Nachteil allerdings möchte ich nicht verschweigen: Suomi Reifen sind in unseren Gefilden leider nicht zu bekommen. Wer ein paar möchte, der muss entweder Glück haben, und ein paar Freunde/Verwandte im nordischen haben, oder sich einen Onlineshop suchen, der bereit ist nach Deutschland/Österreich zu verschicken - und dafür gesalzene Versandkosten zahlen.

Spikes kann man gut durch normale Nieten (Nietzange nicht ganz durchdrücken, bevor der Stift abreißt) ersetzen. Dann auf gewünschte Länge abflexen, fertig. Das funktioniert richtig gut! ;-)
 
Ich hatte früher auf meinen Zeitungszustellrädern im Winter (ab dem Zeitpunkt: nasses Laub auf Straße) immer Schwalbe Spikes. Ich kann über die nicht meckern. Die haben super funktioniert und 3 Winterhalbjahre durchgehalten. Seit 3 Jahren hab ich keine mehr, lohnt nicht mehr. Diesen Winter hatte ich bisher z.B. nur 2 mal Glätte. Wenn man bedenkt, dass der Zeitungszusteller sein Rad selbst mitbringen muss und im Jahr ganze 36,50 € für Reparaturen erhält, dann war das sowieso immer mein Privatvergnügen.
 
Wenn man bedenkt, dass der Zeitungszusteller sein Rad selbst mitbringen muss und im Jahr ganze 36,50 € für Reparaturen erhält, dann war das sowieso immer mein Privatvergnügen.
An wen muss ich mich bei der Zeitung wenden um ein Fahrrad für 36,50 pro Jahr buchen zu können? :giggle: Das wäre so günstig, dass ich unseren gesamten Funhrpark auf Zeitungs-Leihräder umstellen würde!
Ich finde es ja nicht verkehrt, Arbeitnehmern die Möglichkeit anzubieten, durch Beistellen von Ausrüstung zu einer win-win Situation zu kommen, aber da muss dann schon der Preis stimmen. Es zu dem Betrag verpflichtend zu machen ist gute alte Ausbeuterei!
 
Hah, Leihräder :ROFLMAO: Im letzten Jahr hat sich die Nexus vom Zeitungsrad verabschiedet. Zeitgleich war das Bakfiets mit der Hinterradfelge in der Werkstatt. Ich hab dann mal gefragt, was sie mir anbieten können, Werkstattlaufzeiten seien ja bekannt. Ich hätte auch liebend gern Resturlaub genommen. Nüschts, genau nütschts. Ich bin dann ein paar Tage mit meinem Yedoo- Roller gefahren. Der ist immerhin bis 150 kg belastbar und hat einen Klickfix- Korb am Lenker. Interessanterweise geht das echt fix mit dem kleinen, wendigen Roller. War aber Sport! und natürlich musste ich xfach nachladen. Ja, die können froh sein, dass ich das aus persönlichen Gründen schon so lange mache.
 
Ich meine zu erinnern, dass hier mal ein Bericht verlinkt wurde, in dem darauf hingewiesen wurde, dass in Finnland der Fahrradverkehr eher weniger abnimmt als bei und wenn der Winter kommt. Das würde ja dafür sprechen, dass sie gute Winter-Fahrradeifen herstellen.
Ich denke das hat eher damit zu tun, das die Winter in Skandinavien in der Regel eher trocken und kalt sind. Schnee bleibt länger liegen, und wird z.B außerhalb der Städte oft einfach planiert, statt weg geräumt. Man fährt also auf einer stabilen Eisschicht. Da fährt man mit Spikes dann entsprechend gut drauf rum.
Hier in Mitteleuropa dagegen sind die Winter halt feuchtkalt. Außer in den Höhenlagen bleibt Schnee selten länger als 2-3 Tage liegen, und/oder verwandelt sich schnell in ekelige Matschpampe, in der man selbst mit Spikereifen nur schlecht fahren kann.


Mir ist letztes Jahr bei einem W240 nach nur 1 Jahr die Reifenflanke bei voller Fahrt geplatzt (und derartige/ähnliche Erfahrung habe ich auch woanders aufgeschnappt) :(
Krass. So eine Erfahrung durfte ich zum Glück noch nie machen.
Mir ist nur vor ein paar Jahren mal ein Michelin Reifen an meinem Postrad hinten an der Reifenwulst, direkt neben dem Drahtring gerissen. Das hab ich dann rechtzeitig gemerkt weil er dadurch angefangen hat extrem zu eiern.


Bei bike24 kenne ich das btw so, dass die auch Produkte welche nicht online im Sortiment angeboten werden handeln... hier könnte ich mir vorstellen, das die Suomi auf Anfrage vertreiben...
edit: ich will bike24 nicht hypen - ich habe nur bei denen schon öfter mal Teile bestellt, die nicht im Sortiment geführt sind...geht bei anderen Anbietern vll auch, ich weiss es nur nicht... ;)
Okay das war mir auch noch nicht bekannt. Gut zu wissen!
Wobei ich aber auch sagen muss, das ich bei Bike24 gar nicht mehr so oft bestelle wie früher. Seit die ihrem Shop ein Facelift verpasst haben, ist der noch unübersichtlicher als er eh schon vorher war. Wenn man nicht genau weiß was man sucht, findet man da gar nix mehr. :confused:


Spikes kann man gut durch normale Nieten (Nietzange nicht ganz durchdrücken, bevor der Stift abreißt) ersetzen. Dann auf gewünschte Länge abflexen, fertig. Das funktioniert richtig gut! ;-)
Das ist ja mal ne abgefahrene Idee! Auf sowas wäre ich im leben nicht gekommen. :D


Seit 3 Jahren hab ich keine mehr, lohnt nicht mehr. Diesen Winter hatte ich bisher z.B. nur 2 mal Glätte.
Sei froh! Hier sind Spikereifen unabdingbar, insbesondere wenn man Nachts unterwegs ist. Wir haben allein diese Woche schon seit 2 Tagen heftige Glätte. Gestern haben sich 3 Zeitungszusteller lang gemacht. Und ich hab auch beinahe an einer Treppe einen Vorwärtssalto gemacht. :(


Wenn man bedenkt, dass der Zeitungszusteller sein Rad selbst mitbringen muss und im Jahr ganze 36,50 € für Reparaturen erhält, dann war das sowieso immer mein Privatvergnügen.
Jo, die Arbeitsbedingungen im Zeitungsgeschäft sind teilweise hart. Wobei es auch immer stark auf die Region ankommt.
Bei uns bekommen Zusteller Standardmäßig einen Handwagen zum ziehen/schieben zur Verfügung gestellt. Für Radfahrer gibts diese schönen großen Packtaschen. Ne Taschenlampe, und Schuhspikes für den Winter gibts bei Bedarf auch noch, das wars dann aber im wesentlichen.
Aktuell ist wohl im Gespräch ob man auch für die Zeitungszustellung Postfahrräder anschafft.

An wen muss ich mich bei der Zeitung wenden um ein Fahrrad für 36,50 pro Jahr buchen zu können? :giggle: Das wäre so günstig, dass ich unseren gesamten Funhrpark auf Zeitungs-Leihräder umstellen würde!
Da hast du etwas falsch verstanden. @mittendrin bekommt 36,50€ im Jahr für anfallenden Reparaturen an seinem eigenen Rad das er für die Arbeit benutzt.
 
Ne, ist schon klar, aber wenn die 36,50€ pro Jahr für angemessen halten, dann könnte man sie doch auch mal beim Wort nehmen und sie zu dem Preis mal ein Rad bereitstellen lassen. Ich bin immer wieder verblüfft, was ich im Jahr für notwendige Fahrradteile für die Familie ausgebe, und montieren tue ich die ja selber in meiner Freizeit. 36,50€ reichen da nicht weit.
 
Die letzten Tage war ich etwas schlapp unterwegs, aber jetzt bin ich wieder da mit neuen Abenteuern! :p

Vor zwei Wochen hat eines meiner Posträder mit dem guten alten Heinzmann-Antrieb auf sich aufmerksam gemacht. Der Motor hat nicht mehr so richtig durchgezogen, und begann zunehmend das stottern.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich viel Arbeit und wenig Zeit & Lust dem Problem näher auf den Grund zu gehen.

Aus Erfahrung heraus weist ein stotternder Heinzmann oft auf verschlissene Bürsten hin. Also kurzerhand den Motor ausgetauscht - und weiter gehts am nächsten Morgen bei der Arbeit erstmal auf halber Strecke liegen geblieben weil der Motor noch ärger stottert als vorher.
Also erstmal nach Hause treppeln mit dem schweren Bock, und das Rad wechseln.


Bei Tag erstmal einem Verdacht nachgegangen:

IMG_3053.JPG

Die alten Posträder mit Heinzmann System haben keinen Drehmomentsensor wie bei heutigen Pedelecs üblich, sondern registrieren die Pedalbewegung über einen unter dem Tretlager angebrachten Magnetsensor.


IMG_3051.JPG

Ein häufig auftretender Fehler liegt darin, das der Sensor nicht ausreichend fest sitzt, und sich verschiebt.

Hier gilt:
Der Abstand zwischen Sensor und Lochscheibe sollte nicht größer sein als 5mm. Zudem muss der Sensor mit der "Nase" am vorderen Ende zum Tretlager hin ausgerichtet werden.
Ist dies nicht der Fall, kann der Controller nicht erkennen ob Vor- oder Rückwärts getreten wird. Das Rad gibt dann entweder gar keine Leistung, oder ruckelt unregelmäßig beim fahren.


In meinem Fall war der Sensor zwar richtig ausgerichtet, allerdings war die Innenlagerschale nicht fest genug angezogen.
Die Halterung des Sensors hatte dadurch Spiel wie man hier sehen kann:

Dadurch wurde der "Kontakt" zwischen Lochscheibe und Sensor bei jeder Pedalumdrehung temporär unterbrochen, und sorgte so für die ständigen Motoraussetzer.


Was nehmen wir aus dieser Geschichte mit?
- Immer ausreichend Zeit nehmen um nach dem Fehler zu suchen, sonst hat man hinterher doppelte Arbeit. :rolleyes:
- Nie auf eine Testfahrt verzichten, sonst doppelte Arbeit. :cautious:
- Innenlager immer mit einem Drehmomentschlüssel anziehen, und nie nach Gefühl. Selbst mit jahrelanger Erfahrung kann man sich da vertun.
 
Nachdem im Januar relative Ruhe herrschte, fand sich am vergangenen Wochenende dann mal wieder ein neuer Patient bei mir ein.

Gemeldet war vorab, das die Kette rasselt, die Bremsen überprüft werden müssen, und irgendwas mit dem Rücklicht ist. Also schauen wir mal:

IMG_3119.JPG

Antrieb wie bei all den anderen alten Rädern wieder schön zugeschmockt, und ordentlich rostig. Die Kette hat so viel flex in den Gelenken, die lässt sich zum Kreis biegen.
Außerdem ist der Schaltzug dermaßen verrostet, das er sich kein Stück mehr bewegen lässt.
Am Ende musste ich Schaltzug samt Hülle tauschen, weil die beiden Teile so zusammen gebacken waren.
Schätze mal der Zusteller wechselt nicht sehr oft die Gänge. :unsure: :LOL:

IMG_3123.JPG

Bremsscheibe hinten ist auch Reif. Die Beläge waren noch erstaunlich gut, wurden aber wegen der neuen Scheibe ebenfalls getauscht.

IMG_3124.JPG

Neuer und alter Zahnkranz im Vergleich. Für 5 Jahre Dauergebrauch hält sich der Verschleiß in Grenzen. Die Wunder eines Heckantriebs. :p

IMG_3126.JPG

Detailaufnahme.

Pro Tip für alle die mal ein altes Rad mit Schraubkranz in die Finger bekommen:
Das Laufrad gegen eine Wand stellen. So kann man mehr Kraft aufwenden, um den oft sehr fest sitzenden Kranz zu lösen.
Nicht vergessen vorher mit etwas dünnflüssigem Öl einzusprühen!


Am Ende wurde dann aus "die Kette rasselt", eine Rundumüberholung. Nicht nur wurden Zahnkranz, Kette sowie Schaltzug/Hülle/Schaltgriff getauscht. Es folgten auch noch:
- Neue Schutzbleche, weil die alten wabbeligen Plastikteile die mal einer als notdürftigen Ersatz für die kaputten originalen hin getüdelt hat nix taugen.
- Neue Bremsbeläge+Scheibe hinten
- Speichen am Hinterrad nachgezogen
- Neue Handgriffe
- Ein Batterierücklicht. Das alte ist wohl irgendwo abgefallen oder so. Jedenfalls war am Korb nur noch die Halterung dran.
- Der defekte Rollenständer wurde wieder instand gesetzt. Dazu schieb ich später nochmal einen extra Beitrag ein.
 
Wahnsinn, was Fahrräder so aushalten, wenn man sie nur lässt. Danke, für dieses tolle Thema :)

Siehst du optisch oder mit Messungen, wenn Ritzel verschlissen sind? Ich musste kurzlich meine Lieblingsritzel austauschen, weil sie mit neuer Kette gesprungen sind, und habe dann mal neu vs. alt übereinander gelegt. Der Unterschied war allermaximalst 1/2mm und abgerundete Kanten. Ich wüsste nicht, wie ich ohne die Indikation einer springenden Kette entscheiden sollte, wann es denn Zeit zum Ritzeltausch ist...
 
Wahnsinn, was Fahrräder so aushalten, wenn man sie nur lässt. Danke, für dieses tolle Thema :)
Gerne! Es freut mich, das mein Geschreibsel hier so viel Anklang findet!
Bei meinem ersten Posts hätte ich ja nie erwartet, das der Thread nach so kurzer Zeit bereits 5 Seiten füllt. :D

Siehst du optisch oder mit Messungen, wenn Ritzel verschlissen sind?
Inwiefern ein Ritzel tatsächlich verschlissen ist, lässt sich meist nicht ganz objektiv beurteilen. Das von @Kunstrasen verlinkte Messwerkzeug kann da bestimmt ein Stück weit helfen, aber benutzt habe ich sowas bis dato noch nie.
Ich selbst gehe da meist eher nach Gefühl, und orientiere mich dabei optisch & akustisch.


Akustisch: Wenn die neue Kette trotz sauber eingestellte Schaltung nicht ruhig läuft, sondern rasselt, oder (über)springen neigt, dann ist es höchste Zeit den Kranz zu wechseln.

Optisch: Die gleichmäßige Rundung der "Zahnzwischenräume" schleift sich durch den beständigen Zug der Kette ab, und die Steigung wird mit der Zeit immer steiler.
Zudem nutzt sich die die "Zahnspitze" ab, und bildet einen Grat, oder ist irgendwann so stark abgeschliffen, das die Kette nicht mehr ordentlich gegriffen werden kann. Dann rutscht die Kette insbesondere beim kräftigen Antreten durch.
Ich hab mal versucht ein paar Stellen auf dem Foto zu markieren, damit vielleicht verständlich ist, was ich meine.

Ritzelverschleiss_beispiel.jpg
 
Öfter mal was neues:
Anfang der Woche kam ein Akku zu mir der keinen Strom mehr liefert, zusammen mit der bitte einmal zu überprüfen, ob nur das Ladegerät kaputt ist, oder der Akku einen defekt hat.
Also mal beides durchgemessen. Ladegerät funktioniert ohne Probleme. Der Akku hat noch etwas über 36V, nimmt aber keinen Strom wenn man ihn ans Ladegerät stöpselt. Der Verdacht fällt daher auf die Ladebuchse als Übeltäter.

Das Gehäuse des Akkus zu öffnen gestaltet sich als "interessant". Irgendein Vollprofi hat selbiges komplett mit Panzertape verklebt. :rolleyes:

Allerdings nicht ganz grundlos wie sich zeigt:

IMG_3140.JPG

Der Deckel ist an zwei Ecken gesplittert, Gewinde für die Schrauben, und ein Kabel an der Ladebuchse ist abgebrochen.
Der Akku hat wohl auch schon mehr als einen Sturz hinter sich...

IMG_3141.JPG

Unter einer dicken Schicht Isolierklebeband kam zudem noch diese formschöne wie hochprofessionelle Verbindung zwischen Batterie, und Entladestecker zum Vorschein, die bei jedem Elektriker zu Schnappatmung führt.

Abgerundet wird das ganze noch dadurch, dass sich das Akkugehäuse als zwei aneinander gepappte Verteilerdosen entpuppte.
Ich hab ja schon ein paar wilde Sachen gesehen, aber da fällt einem halt echt nix mehr ein.

Das Fahrrad zu dem dieses Stück Ingenieurskunst gehört, wurde vor langer Zeit mal nachträglich mit einem Nachrüstmotor elektrifiziert, entsprechend gibts kein Original-Gehäuse für die Batteriezellen. Ich muss mir also selbst was einfallen lassen, wie ich diese halbwegs absturzsicher neu verpackt bekomme. Es bleibt also spannend. :cautious:
 
Eine Art technisches Kompliment!
Ich würd ja lieber andere Komplimente bekommen. :LOL:
Aber ich verstehe was du meinst. Es ist natürlich auch eine Form der Anerkennung, wenn man für fähig genug gehalten wird, auch solche Probleme zu lösen.

Passt der Inhalt vielleicht in ein Stück KG-Rohr?
Interessante Idee. Ich würd aber gern bei einem Formfaktor bleiben, bei dem der Akku weiterhin in das kleine Täschchen am Rad passt.
 
...gibts kein Original-Gehäuse für die Batteriezellen. Ich muss mir also selbst was einfallen lassen, wie ich diese halbwegs absturzsicher neu verpackt bekomme. Es bleibt also spannend. :cautious:
Zwischenzeitlich hat sich eine taugliche Lösung heraus kristallisiert, und ich habe mich heute Nachmittag mal ans Werk gemacht.

IMG_3157.JPG

Verwendet wird nun ein Leergehäuse für Elektroinstallationen. Diese Teile sind aus stabilem ABS-Kunststoff, die Schraubgewinde sind aus Metall, und durch die Dichtung im Deckel (im Foto noch nicht angebracht) auch gegen Schmutz und Wasser geschützt (IP65).

Ich habe solche Gehäuse bereits mehrfach bei anderen Projekten genutzt, und die Qualität ist hervorragend. Die Dinger sind richtig stabil, und in gefühlt 100 verschiedenen Größen für jeden Bedarf erhältlich. Dafür allerdings auch deutlich teurer als die bekannten Billo-Büchsen aus dem Baumarkt.

IMG_3158.JPG

Um die Handhabung zu erleichtern, und hoffentlich zukünftigen Sturzflügen vorzubeugen, habe ich beschlossen einen einfachen Tragegriff am Gehäuse anzubringen. Dazu dienen die beiden kleinen Löcher.
Die großen sind für Ladebuchse, und Anschlusskabel am Rad.


IMG_3159.JPG

Nicht schön, aber funktional:
Die beiden Akkupacks weich gebettet um ein verrutschen zu verhindern, und als Dämpfer gegen Stöße.
Der Kabelsalat war schon vorher so. Kann man freilich schöner machen, und privat hätte ich das nicht so gelassen. Aber am Ende müssen solche Reparaturen ja auch ökonomisch sein. Daher habe ich mich auf neu verlöten+isolieren der gekappten Kabel beschränkt.


Ein kleiner faux pas ist mir dann zum Ende hin noch unterlaufen:
Vor einiger Zeit hatte ich bereits die alten Anschlusstecker zwischen Akku & Fahrrad erneuert. Deshalb wollte ich den Stecker auf das neue Anschlusskabel übernehmen, habe aber beim auspinnen nicht auf die Orientierung des Steckers geachtet. Da das Rad nicht vor Ort in der Werkstatt steht, muss ich jetzt also bis morgen mit der Vollendung der Arbeit warten. :cautious:
 
Zurück
Oben Unten