die "Libelle" - neues Lastenrad

Ich bin etwas verwundert, dass der Libelle-Thread etwas in Vergessenheit geraten ist. Nach langem Überlegen hatten wir uns für dieses Lastenrad entschieden und sind nach wie vor extrem begeistert.

Ausgangslage:
September 2019 war der erste Nachwuchs geboren. Wir wollten definitiv kein zweites Auto, eher noch das erste auch abgeben. Wir wollten auch keinen Kinderwagen, da wir es nicht als notwendig ansahen und erstmal lieber tragen wollten. Nur die Schwiegereltern waren enttäuscht, da sie unbedingt das Enkelchen mal schieben wollten...
Fahrradbegeistert wie ich bin sollte ein Fahrrad das Mobilitätsproblem lösen.
Es war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass wir die Großstadt verlassen wollten und raus aufs Land ziehen möchten.

Nach langer Recherche war ich mir sicher, dass ich ein Longjohn wollte um das Kind besser zu sehen. Ich habe bereits ein Longtail-Fatbike, weiß um dessen Vorteile bestens Bescheid, aber für noch sehr junge Kinder ist ein Longjohn meines Erachtens die bessere Alternative.

Riese & Müller waren in der engeren Auswahl, aber mich schreckten vor allem die nicht wenigen Berichte ab, in denen insbesondere die Federgabel immer wieder verschlissen ist. Ich war auf der Suche nach einem möglichst wartungsarmen Fahrrad und ich möchte mich langfristig darauf verlassen können und nicht immer wieder daran rumschrauben oder es gar eine Woche in der Werkstatt stehen haben. Der Preis bei R&M ist leider auch immens. Weiterhin störte mich der Mittelmotor, bin ich nach meiner Recherche eher für Nabenmotoren zu begeistern.

Douze (800er) sind wir auch mal Probe gefahren. In diesem Fall mit Pinion und GoSwissDrive. Ich durfte bei der Testfahrt gleich mal meine Frau (50kg) einladen. Ein Traum! Leider leider leider bietet Douze nur noch Mittelmotoren an -> daher ausgeschieden.

Radkutsche war daher die nächste Wahl. Prinzipiell passt hier einfach alles. Könnte maximal noch teilbar sein. Wieder Probe gefahren.
Prinzipiell ist mir die Stärke des Motors jedenfalls absolut ausreichend gewesen, zumal eben auch 25km/h+ recht einfach möglich waren. Es war eigentlich schon alles in Sack und Tüten und dann kam die Nachricht von meinem Arbeitgeber, dass bei deren neu begonnener Kooperation mit Jobrad nur Räder bis 5000€ dabei wären... damit hätte ich meine Konfiguration nicht hinbekommen. Leisten könnten wir es uns wahrscheinlich schon, aber da wir zu diesem Zeitpunkt gerade ein Haus gekauft hatten und mitten in den Sanierungen steckten, konnten wir nur sehr schwer einschätzen, wie viel Geld am Ende noch übrig bliebe...

Dann aber noch kurzfristig die Libelle Probe gefahren, nun endlich auch mal mit der Möglichkeit beim Testrad das Neugeborene mitzunehmen. Woah ist das Rad flink. Das Testrad hatte auch die teilbare Variante und die Motorunterstützung. Zuerst bin ich ohne Motor gefahren - absolut kein Problem.
Wenn ich mir schon mal ein komplett neues Rad leiste, dann soll es auch meine Top-Konfiguration haben. Also nochmal mit Sebastian von Libelle telefoniert und er hat mich tatsächlich nochmal bei einigen Punkten umdenken lassen. Am Ende hatte ich weder einen Motor, noch einen höhenverstellbaren Lenker und kein Rahmenschloss.
Viele der Entscheidungen waren zugunsten des Gewichts. Der unheimliche Vorteil der Libelle ist das absolute Fliegengewicht. Daher war die Empfehlung auch möglichst viel damit zu punkten. Motor sei eher von Kundenseite gewünscht, er als Entwickler findet es nicht notwendig etc.

Okay, dann also kein Motor. Soll mir erstmal recht sein, da der Pendix bei weitem nicht so überzeugt hatte, wie der eZee-Motor bei Radkutsche. Zumal kein nerviges Aufladen und überhaupt: weniger Gedanken über mögliche Reichweite/Verbrauch/Akkuverschleiss etc.

Bei der Probefahrt war unser Baby noch in dem Baby-Hängematte unterwegs und hat keinen Mucks von sich gegeben. Drei Monate später nach Abholung der Libelle aus Leipzig war von Begeisterung leider nichts mehr zu sehen. Es wurde schon lautstark geschrien, wenn man nur in die Nähe der Libelle kam. Dieses Problem hat sich dann fast noch ein halbes Jahr gezogen und die Libelle stand fast nur unbewegt in der Garage -.-
Dies ist ein Phänomen was ich hier im Cargobikeforum mitnichten gelesen habe. Was nützt das beste Lastenrad, wenn das Kind nicht damit fahren möchte, für welches man es eigentlich erworben hatte. Immer nur Erfahrungsberichte von begeisterten Kindern - was ist los mit meinem? ;D
Die Lösung war letzten Endes ein sehr sehr sachtes Ranführen an das Rad und das wir später die Hängematte gegen den normalen Sitz getauscht hatten und man nicht mehr liegen, sondern sitzen konnte - was zu diesem Zeitpunkt dann natürlich schon ging.
Wir haben dann noch eine ganze Weile sacht geübt und uns immer weitere Strecken getraut. Heute sind auch 30 km mit Pausen kein Problem für den Nachwuchs.

Durch den Hauskauf, die Renovierungsarbeiten und die Babyzeit ist bei mir das Radfahren generell sehr flach gefallen. Als ich dann nach Monaten erste Touren mit der Libelle unternahm, dachte ich mir, hui das geht aber schwerfällig. Heute überhole ich wieder problemlos den ein oder anderen Rennradfahrer - es lag also nur an meiner eigenen Kondition und jetzt ist es eines der schnittigsten Fahrräder, welche ich habe (ich fahre aber sonst größtenteils Fatbikes, bin also auch etwas Widerstand gewöhnt).
Auf gut ausgebauten Straßen und bei günstigen Bedingungen fahre ich aber auch mal (kurzzeitig) 40 km/h mit Kind in der Box wenn ich richtig Gas gebe.
Ein Riese & Müller oder eine Radkutsche müsste man im Vergleich mal ohne Motor probefahren, aber nach meinen aktuellen Erfahren sage ich erstmal, dass ich es wohl nicht unmotorisiert nehmen würde, wenn nicht unbedingt nötig, da deren Mehrgewicht schon eine entscheidende Rolle spielt.

Die Libelle war für uns auch optimal, da wir gerade erst mit der Kinderplanung gestartet haben. Das noch ein zweites irgendwann kommt ist zumindest nicht unwahrscheinlich.
Als meine Schwester zu Besuch war habe ich auch Ihr 2 und 4-jähriges Kind in der Libelle kutschiert. Das geht schon auch noch. Ggf. auch bis 5 Jahre, wobei da weniger die Körperlänge, als eher die -breite von zwei Kindern nebeneinander langsam sehr kuschlig werden würde. Für Sie wäre die Libelle zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll. In dem Sinne ist es kein Fahrrad für die Ewigkeit. Aber prinzipiell wünsche ich mir ja auch, dass die Kinder in diesem Jahrgang schon selbst fahren würden und ich sie nicht mehr vor mir transportieren muss.

Aktuell nutzen wir es nun mehrmals täglich, mindestens für das Hinbringen in die Kita und nachmittags zum Abholen. Je nach Wetter gehts dann auch nochmal los um Spielplätze zu erkunden oder um Einkäufe zu erledigen. Ein sehr sehr großer Vorteil ist die geschlossene Kabine. Muss ich bei anderen Herstellern erst noch ein sehr teures zusätzkliches Verdeck kaufen, ist es hier schon unabdingbar vorhanden. Es wirkt absolut sicher. Selbst zweifelhafte Überschläge würden das Kind meines Erachtens nicht gefährden. Wir fahren bei jedem Wetter, egal ob Sturm, Regen, Schnee, Hitze. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass das Kind den Witterungen zu sehr ausgesetzt war - im Gegensatz zu mir, dem starker Regen oder frostige Windattacken teilweise sehr zu schaffen machten - aber ich kann damit umgehen, ich bin schon immer bei jedem Wetter geradelt. Wenn ich mir noch ein anderes Lastenrad zulegen würde, würde ich unbedingt ein Verdeck für die Kinder kaufen, dies steht nun außer Frage.

Am liebsten hätte ich die Rohloff gewählt, jedoch wird diese bei der teilbaren Libelle nicht angeboten. Dies sei wohl hier nicht 100%ig funktionabel. Daher nun zur Alfine 11 gegriffen. Ich bin bisher nie Alfine gefahren, jedoch bin ich nicht komplett zufrieden (bin aber auch Pinion-verwöhnt), da es zwar nicht täglich, aber doch hin und wieder mal vorkommt, dass ich eine Viertelumdrehung unvorhergesehen ins Leere trete. Als ob der Gang kurzzeitig durchrutscht (ohne das ich den Gang gewechselt habe). Ich weiß nicht, ob das an der teilbaren Libelle liegt und nur mal nachjustiert werden müsste. Ich belasse es vorerst so wie es ist (bin auch kein Profi in Fahrradmechanik) und beobachte erstmal. Ich fahre jetzt zumindest seltener im Stehen, so kann nichts geschehen.

Die einfache Teilung der Libelle ist schon ein Traum, auch wenn wir es nur selten nutzen. Wenn auf dem Weg zum Einkaufen das Kind in der Libelle einschläft, teile ich sie kurz und rolle mit dem Vorderteil in den Supermarkt hinein. Kind kann weiterschlafen und wir können in Ruhe unsere Sachen erledigen. Wir haben dies eigentlich für längere Radreisen gewählt, falls man international in Zügen etc. unterwegs wäre (vorerst jedoch nicht).

Als generelle Anmerkung möchte ich noch das kleinere Vorderrad erwähnen. Ich bin bisher immer nur zwischen 26" bis 29" Laufradgröße unterwegs gewesen und war etwas überrascht, als ich auf insbesondere kiesigen Untergründen recht schnell den Halt verlor (wird sicher auch auf Radkutsche, Douze und R&M zutreffen). Das kleine Laufrad ist da sehr viel sensibler, als ich es von normalen Rädern (und natürlich Fatbikes) gewohnt war. Umso vorsichtiger fahre ich wenn ich ein Kind eingeladen habe. Zumindest auf solch unebenen Untergründen. Auf Asphalt überholt mich hier in meiner Gegend kaum einer. :D
Bei R&M gibt es ja auch die Möglichkeit das Rad als S-Pedelec zu erhalten - ein unheimlicher Vorteil wie ich finde (über die Gesetzeslage müssen wir hier nicht sprechen). Aber nach meinen Erfahrungen möchte ich eigentlich ungern bei dem Kindertransport mit 45 km/h unterwegs sein - nicht mit dem kleinen Laufrad vorn und auf den zumeist eher unbefestigten Wegen, welche wir nutzen.
Der Lenkwinkel der Libelle passt jedenfalls auch sehr gut. Ich kenne auch die Seilzuglenkung des Douze, welche durch dessen enorme Länge durchaus berechtigt sein mag. Bei der Libelle ist man aber ohnehin sehr wendig unterwegs und kann es auch sonst recht schnell um 180° wenden. Überhaupt ist die Länge für uns optimal. Es gab bisher noch kein Hindernis, wodurch wie die Libelle hätten teilen oder tragen müssen.

Ich würde dieses Fahrrad jeder jungen Familie empfehlen. Es ist eine wahre Freude damit unterwegs zu sein. Hier nun noch ein paar Impressionen der Libelle:

Probefahrt mit roter Libelle und Baby-Hängematte:
Lib1.jpg

langsames Herantasten durch gemütliches Schieben:
lib2.jpg

Anfangs immer noch Leckereien als Ablenkung vor dem schrecklichen Lastenrad mitgegeben:
lib3.jpg

Perfekte Sicht auf heimische Tiere:
lib4.jpg

Unser ständiger Begleiter bei jedem Ausgang:
lib5.jpg

Wocheneinkauf und selbst Gartengeräte können neben Kind transportiert werden:
lib6.jpg

Impressionen von heute morgen vor der Kita:
lib7.jpg

und vom Heimweg :)
lib8.jpg
 
Schöner Bericht. Paar Anmerkungen von meiner Seite dazu

Warum war der Mittelmotor direkt raus? Jeder Motor hat ja Vor- und Nachteile.

Mein Bullitt bin ich die ersten 2k km auch unmotorisiert gefahren, aber nach Umzug (Hauskauf, Renovierung und Co, hatte ein Dejavu) sind hier meine Wege wenn ich was zum Haus transportieren will eher nach oben. Beladen mit 3x40kg Zement lernst du die Motorunterstützung bergauf echt zu schätzen ;)

Mein Kind bekomme ich in den Anhänger auch nur noch eher selten rein. Vielleicht ist die geschlossene Kabine auch ein Grund zur Abneigung bei dir gewesen. In das offene Bullitt steigt er selber ein, selbst wenn ich gar nicht mit dem Rad los wollte ;)
 
Hey Milan0,

ich glaube wir haben viele ähnliche Interessen. Ich verfolge deine Beiträge schon eine Weile.

Möchte jetzt keine Motordiskussion starten, aber ich sage mal so, dass ich von den Vorteilen der Nabenmotoren eher angetan bin als von Mittelmotoren. Wenn schon Mittelmotor, dann bestenfalls Rohloff und bei Lastenrad sehr sehr gern Riemen. Allerbeste Version (in meinen Gedanken) aber nach wie vor Pinion + Nabenmotor. Irgendwie gefällt es mir, dass die Nabenmotoren nicht direkt von der Tretfrequenz abhängig sind, sondern nur von der generellen Geschwindigkeit - aber ich glaube meine Pinionverliebtheit spielt da auch eine Rolle - und die Jungs von Pinion reden die Mittelmotoren ja richtig madig ;P

Hinzufügen zu dem obigen Bericht möchte ich natürlich noch die Vorteile des Carbon/Kevlar-Gehäuses. Ich möchte schon sagen, dass es spürbar mitfedert und ich generell keine Federung sonst vermisse. Dies wäre auch mein Kontra zum Bullitt gewesen, da Alu generell steifer sein soll. Aber ich bin dies nie gefahren und schreibe dies nur vom Hörensagen. Wahrscheinlich ist es so, dass man sich irgendwie an jedes Rad gewöhnt und wenn man es täglich fährt, einem auch nicht mehr sonderlich auffällt und es einfach zu lieben lernt.

Ich bin jedenfalls sehr sehr froh, dass wir nun den tagtäglichen Kindertransport garantieren können - wir hatten ehrlicherweise keine Alternativen bei der Hand.

LG
Lukas
 
Libelle ist echt gut durchdacht. Leicht, auch durch das tragende Gehäuse, komplett abgedichtet und teilbar. Nur für Scheibenbremse müsste noch eine Lösung gefunden werden.
Mittelmotor ist auch nicht so mein Ding. Allein schon weil oft die nä Generation des Motors nicht mehr passt. Dazu der höhere Verschleiß des Antriebs. Nabenmotor kann man einfach wechseln.
 
Zur Scheibenbremse muss ich sagen, dass ich es auch an jedem modernen Rad mittlerweile erwarte. Aber auch hier hat mir Sebastian von Libelle erklärt, dass er generell Verfechter von Felgenbremsen sei. Ich glaube wenn es nach ihm ginge, hätte er auch hinten eine montiert.
Ich habe jetzt die Magura HS11 Felgenbremse vorn und die mir schon bekannte Avid BB7 als Scheibenbremse hinten.
Also ich kenn sonst nur die Felgenbremsen von älteren Rädern und die überzeugen nun wahrlich nicht so, aber die Magura hat schon ordentlich Zug. In diesem Fall beißt sie sogar mehr zu als die Scheibenbremse hinten. Ich glaube, dies hatte der Test von Radelbande ja auch bemängelt, dass die hintere Bremse nicht ausreichend stark sei. Gut möglich, dass das mit der Teilung der Libelle und der Mechanik zusammen hängt. Mir ist die Avid BB7 auch an einem anderen Rad stärker in Erinnerung. Aber: ich habe bisher nie noch mehr Bremskraft vermisst, auch nicht in vollgeladenem Zustand mit Kind und Einkauf. Ich bremse tendenziell eher mit beiden Bremsen gleichzeitig, mit eingeladenem Kind ohnehin eher sachter, aber insbesondere die vordere Felgenbremse lässt mir keine Wünsche offen.
 
Die Bremskraft ist das eine, der Verschleiß und die Wartung das andere.
Der größte Vorteil bei Scheibenbremsen ist, dass du nicht neu einspeichen musst, wenn dein Bremsmedium verschlissen ist. Felgenbremsen haben in der heutigen Zeit keine Daseinsberechtigung mehr. Scheibe ist überall im Vorteil. Die Gründe für die Felgenbremse von Sebastian würde ich gern mal hören ;)

Die BB7 hat wie jede mechansische Bremse das Problem der druckstabilen Hüllen. Je länger der Zug und je mehr Teile darin verbaut, desto mehr Hebelkraft geht verloren, bevor sie hinten ankommt.
Ansonsten ist die BB7 nicht schlecht. Fahre ich auch am SSCX, aber kommt nie selbst an eine billige Hydraulische ran.

#Justmy2cent
 
Sehr guter Erfahrungsbericht von Gravelander, unsere Erfahrungen sind ähnlich (außer das unsere Kinder gleich begeistert waren :) ).
Zur Frage Motor oder nicht:
Grundsätzlich kann man die Libelle auch gut ohne Motor fahren, aber man sollte sich vorher sein Einsatzgebiet überlegen. Wie weit ist der tägliche Weg? Wieviele Steigungen? Wie ist die eigene Fitness (und die des Partners)?
In hügeligerem Gelände mit 2 Kindern vorne drin ist das ohne Motor richtig Sport. Wer also das Rad zum Pendeln in die Arbeit mit vorherigem Absetzen der Kinder nutzt, vielleicht noch den ein oder anderen Berg auf dem Weg hat, der wird den Motor nicht missen wollen.
Wir sind auf jeden Fall zufrieden, den Motor zu haben und mit knapp 25 km/h abends entspannt die Steigungen hochzufahren (Weg knapp 10 km).
 
Die Bremskraft ist das eine, der Verschleiß und die Wartung das andere.
Der größte Vorteil bei Scheibenbremsen ist, dass du nicht neu einspeichen musst, wenn dein Bremsmedium verschlissen ist. Felgenbremsen haben in der heutigen Zeit keine Daseinsberechtigung mehr. Scheibe ist überall im Vorteil. Die Gründe für die Felgenbremse von Sebastian würde ich gern mal hören ;)
Schlau gemacht vom Hersteller. Man kann immer wieder Laufräder verkaufen. Umspeichen wird keiner machen, das lohnt sich nicht. Das wird Dir der Hersteller ab niemals nie nicht sagen. Das Thema mit Hydraulikleitung und Teilung des Rades hatten wir schon einmal. Kann man ganz einfach lösen, auch ohne die Leitung zu teilen. Man müsste es nur wollen.
Mit der HS33 hatte ich auch gute Erfahrungen gemacht. Nur bei Regen und für ein Lastenrad finde ich sie nicht so passend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Argument verstehe ich nicht ganz. Meine Libelle fahre ich seit 2016 und da sehe ich noch keinen nennenswerten Verschleiß am Vorderrad. Und ich muss es ja nicht beim Hersteller kaufen. Außerdem würde ich mich mit einer bissigen Scheibenbremse unsicherer fühlen da man ja bei Long John Lastenrädern, wenn sie leer sind vorsichtig bremsen muss damit das Vorderrad in der Kurve nicht weg rutscht. Hinten hat meine Libelle auch die HS11, da würde ich mir in der Tat lieber eine Scheibe wünschen wie an allen anderen Rädern in der Familie.
 
Es sollte eine Rille an der Felgenflanke geben. Das ist dein Indikator.
Ja das kann lange halten, allerdings WENN du es tauschen musst sind Bremsscheiben sehr viel schneller und günstiger getauscht, als die Felge auszuspeichen, im Regelfall neue Speichen und Nippel zusätzlich besorgen und die neue Felge wieder einspeichen und zentrieren ;)

Ich fahre vorne eine 2 Kolben XT mit 203er Scheibe. Ich bin am überlegen auf eine 4 Kolben umzubauen, weil ich bergab gerne mehr Power, mehr Wärmeabfuhr und weniger Fading will ;)
 
Habe vorne und hinten auch 203mm. Man darf nicht so stark die Bremse drücken, dann rutscht auch nichts. Meiner Erfahrung nach machen Felgenbremsen auch mehr Dreck den man schwer aus der Kleidung bekommt.
Eine HS33 hätten sie der Libelle aber schon spendieren sollen.
 
Hat alles Vor und Nachteile, hatten wir hier iirc auch schon ein paarmal.
Die Themen Wartungsfreundlichkeit, Ölempfindlichkeit (der Beläge) und Reparaturaufwand sind nicht zu vernachlässigen (gerade für Laien) - der Felgenverschleiss ein guter Punkt. Als Velomobilist bin ich ja ein großer Freund von Trommeln. ;)
 
Ich hatte dazu bei Libelle selbst mal nachgefragt. Hier die Antwort:
„Wir sind derzeit mit der hydraulischen Felgenbremse bzgl. der Ausgewogenheit des Bremsverhaltens und der Erreichung der vorgeschriebenen Mindestverzögerung recht zufrieden. Trotzdem haben wir, entsprechend dem offensichtlich vorhandenen Marktwunsch, eine Vorderradgabel mit Scheibenbremsaufnahme in der Entwicklung. Bis die erforderlichen Tests für Fahrverhalten, Festigkeit und Ermüdungssicherheit abgeschlossen sind, wird es allerdings noch einige Monate dauern.“

@Cycliste17 Die HS33 bekommt man im Premium Ausstattungspaket.
 
Ach und seit ein paar Wochen gibt es jetzt auch eine etwas kleinere City Libelle als reines Cargo und ohne Kindertransport. Dafür aber abschließbar.
Nichts für mich, aber zur Info an die anderen Cargo Fans, hehe.
 
Wir lieben unsere Libelle seit 2015. Wir waren mit ihr auch schon in Dänemark auf Radreise, sind mehrere Reisen den Rhein hoch- und runtergefahren und sie wird täglich min. 25 km bewegt - erst mit einem, dann mit zwei, dann wieder mit einem Kind. Auch Wocheneinkaeufe und kleinere Möbel abholen schafft sie ohne Probleme.
Dazu muss man sagen, dass wir beide auch noch eher Schwergewichte sind.

Trotzdem hat die Libelle uns nie im Stich gelassen.. Wir haben natürlich schon viel reparieren lassen, insbesondere das 3. Hinterrad, aber gerade weil ein Standardrad verbaut ist, war das nie ein Problem und auch recht günstig.

Allerdings ziehen wir jetzt aus dem Rheinland in den Westerwald, um genau zu sein in ein kleines Tal im Aussenbereich, zur Kita und Einkaufsmöglichkeiten sind dann 180 Höhenmeter zu überwinden. Zwei Mal täglich ist das ohne Motor ganz schön viel. Wir überlegen nun einen nachzuruesten oder uns doch von der Libelle zu trennen und sie durch ein anderes zu ersetzen, aber eigentlich wollen wir das auf keinen Fall. Sie ist bei uns quasi ein Familienmitglied..

Hat jemand damit Erfahrungen?

Ansonsten von uns eine klare Kaufempfehlung. Allerdings fahren wir noch eine der ersten Generation.
 
Wir lieben unsere Libelle seit 2015. Wir waren mit ihr auch schon in Dänemark auf Radreise, sind mehrere Reisen den Rhein hoch- und runtergefahren und sie wird täglich min. 25 km bewegt - erst mit einem, dann mit zwei, dann wieder mit einem Kind. Auch Wocheneinkaeufe und kleinere Möbel abholen schafft sie ohne Probleme.
Dazu muss man sagen, dass wir beide auch noch eher Schwergewichte sind.

Trotzdem hat die Libelle uns nie im Stich gelassen.. Wir haben natürlich schon viel reparieren lassen, insbesondere das 3. Hinterrad, aber gerade weil ein Standardrad verbaut ist, war das nie ein Problem und auch recht günstig.

Allerdings ziehen wir jetzt aus dem Rheinland in den Westerwald, um genau zu sein in ein kleines Tal im Aussenbereich, zur Kita und Einkaufsmöglichkeiten sind dann 180 Höhenmeter zu überwinden. Zwei Mal täglich ist das ohne Motor ganz schön viel. Wir überlegen nun einen nachzuruesten oder uns doch von der Libelle zu trennen und sie durch ein anderes zu ersetzen, aber eigentlich wollen wir das auf keinen Fall. Sie ist bei uns quasi ein Familienmitglied..

Hat jemand damit Erfahrungen?

Ansonsten von uns eine klare Kaufempfehlung. Allerdings fahren wir noch eine der ersten Generation.
Das was ich bisher von dem Rad gesehen habe sollte eine Nachrüstung möglich sein. Tretlager Mittelmotor mein Favorit BBS1
 
Welche Schaltung ist verbaut?
Bei Nabenschaltungen und kurzen Kettenstreben ist der Bafang schon echt hart an der Grenze, was die Kettenlinie angeht.
Es gibt aber dafür von PreciAlps Kettenblätter mit negativem Offset.
 
Wir lieben unsere Libelle seit 2015. Wir waren mit ihr auch schon in Dänemark auf Radreise, sind mehrere Reisen den Rhein hoch- und runtergefahren und sie wird täglich min. 25 km bewegt - erst mit einem, dann mit zwei, dann wieder mit einem Kind. Auch Wocheneinkaeufe und kleinere Möbel abholen schafft sie ohne Probleme.
Dazu muss man sagen, dass wir beide auch noch eher Schwergewichte sind.

Trotzdem hat die Libelle uns nie im Stich gelassen.. Wir haben natürlich schon viel reparieren lassen, insbesondere das 3. Hinterrad, aber gerade weil ein Standardrad verbaut ist, war das nie ein Problem und auch recht günstig.

Allerdings ziehen wir jetzt aus dem Rheinland in den Westerwald, um genau zu sein in ein kleines Tal im Aussenbereich, zur Kita und Einkaufsmöglichkeiten sind dann 180 Höhenmeter zu überwinden. Zwei Mal täglich ist das ohne Motor ganz schön viel. Wir überlegen nun einen nachzuruesten oder uns doch von der Libelle zu trennen und sie durch ein anderes zu ersetzen, aber eigentlich wollen wir das auf keinen Fall. Sie ist bei uns quasi ein Familienmitglied..

Hat jemand damit Erfahrungen?

Ansonsten von uns eine klare Kaufempfehlung. Allerdings fahren wir noch eine der ersten Generation.
Eine Nachrüstung bietet, denke ich, der Hersteller an, zumindest verbauen die den Pendix und der ist gut nachrüstbar. Einfach mal nachfragen.

Was die Scheibe vorne betrifft kann ich aus meiner Erfahrung berichten, dass ich sie selten vermisse, nur wenns wirklich mal badewannenauskippmäßig regnet. Ich kann das schon verstehen, dass die Felgenbremsen verbaut sind, die Libelle ist leer wirklich sehr leicht und du hast vorne kaum Radlast und somit wenig Grip. Ich bremse daher hauptsächlich hinten (leer) und vorne ist mehr Bremsleistung überflüssig, da ich selbst die HS 11 immer (auch bei Beladung) blockiert kriege. Klar nicht so leicht wie eine Scheibe, deswegen kann man sie aber auch besser dosieren da das Kraftfeld bis zum blockieren länger ist.
 
Ich glaube, dies hatte der Test von Radelbande ja auch bemängelt, dass die hintere Bremse nicht ausreichend stark sei
Dazu muss gesagt sein dass Tilman von der Radelbande ja nicht die offizielle Libelle, sondern meinen Libellen-Eigenbau getestet hat, der zu der Zeit tatsächlich erhebliche Probleme mit der HR-Bremse hatte. Ich habe mitlerweile auf eine TRP Hy/Rd mit größerer Scheibe gewechselt, und das Bremsverhalten ist erheblich besser. Bei allen Seilzugbremsen hat das Verlegung der Seitzüge den größten Einfluss auf die Bremsleitstung, ist ist - gerade bei Lastenrädern, gerade bei der Libelle, auch die große Kunst.
 
Bei der Probefahrt war unser Baby noch in dem Baby-Hängematte unterwegs und hat keinen Mucks von sich gegeben. Drei Monate später nach Abholung der Libelle aus Leipzig war von Begeisterung leider nichts mehr zu sehen. Es wurde schon lautstark geschrien, wenn man nur in die Nähe der Libelle kam. Dieses Problem hat sich dann fast noch ein halbes Jahr gezogen und die Libelle stand fast nur unbewegt in der Garage -.-
Dies ist ein Phänomen was ich hier im Cargobikeforum mitnichten gelesen habe. Was nützt das beste Lastenrad, wenn das Kind nicht damit fahren möchte, für welches man es eigentlich erworben hatte. Immer nur Erfahrungsberichte von begeisterten Kindern - was ist los mit meinem? ;D
Das ist wahrscheinlich das best-verschwiegendste Problem mit dem Kindertransport in Lastenrädern: Jedes Kind ist anders, und jedes Kind ist schnell gelangweilt. Still sitzen, gerade allein, ist eben für kleine Kinder oft unerträglich langweilig. Ich glaube das die Libelle wahrscheinlich das beste Rad zum Transport von (kleinen) Kindern ist, aber an der Langeweile kommt man eben nicht vorbei. In meiner Erfahrung ist es am besten zeitlich lange Wege so zu planen, dass das Kind dann schläft oder frühstückt.
 
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