Die Bullitt-Kabine!

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Bullitt Bluebird
Hier nur ein kleiner Teaser, da noch ein paar Trümmer fehlen. Wenn alles fertig ist, gibt es die vollständige Entstehungsgeschichte:

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Hallo Herr Gross,

woher hast du denn dieses Regenverdeck?

Ist das ein Blaq?

Bester Gruss Mathias
 
Die Blaqpaks habe ich gesehen, lehne es aber zum einen ab mir so ein Ding 8000km durch die Gegend schippern zu lassen und war mir zum anderen dann auch unsicher, ob das ganze überhaupt passen würde.
Also blieb nur selber machen!

Wie es sich gehört, habe ich viel im Netz wg. der Materialien recherchiert, Zeug bestellt und einen Entwurf gezeichnet.

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Die Kiste ist übrigens die breite Ausführung von Twenty-Inch. Sehr geniales Teil. Dass viele Transportradler für den Universaleinsatz eine schmälere Box verwenden kann ich nicht nachvollziehen.

Im nächsten Schritt habe ich die 6mm-Glasfaserrohre befestigt um die Krümmung und die finale Größe zu bestimmen. Hier war es etwas frickelig die richtige Höhe und Breite zu ermitteln, dass man sauber unter die Kabine lenken kann, ohne mit dem Unterarm anzustoßen oder bei Seitenwind mit dem Lenkerhörnchen außen an der Kabine einzufädeln.

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Die Schnittpläne wurden erstellt...

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Und dann fing das Nähen an:

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In der Kabine ist jede Menge Kantenband und Klett vernäht. Die Tür habe ich am Rand zusätzlich mit einer Wäscheleine verstärkt. Dadurch hat sie etwas mehr Eigenstabilität:

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So sieht die fertige Kabine aus:

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Die Glasfaserstäbe werden einfach in zwei angeschraubte Holzklötzchen gesteckt:

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Außen wird die Kabine mit vier Tenax Schnellverschlüssen aus dem Segelzubehör fixiert:

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Öffnet man nur die hinteren Verschlüsse, schwingt die Kabine nach vorne (soll später den Ein- und Ausstieg erleichtern; Momentan ist das "Beladen" über die Frontklappe am einfachsten).
Löst man alle vier Verschlüsse, hat man die Kabine in 10 Sekunden demontiert. Montage dauert nur unwesentlich länger.

Bis jetzt bin ich absolut begeistert und zufrieden. Die Kabine hält auch mittleren Böen gut stand. Lediglich bei höheren Geschwindigkeiten bergab drückt sich die Frontklappe etwas ein. Inzwischen würde ich bei der Umsetzung (Zuschnittsgestaltung und Verarbeitung) mehr Anleihen beim Leggero-Fahrradanhänger nehmen. Aber da ist mir zu spät einer über den Weg gefahren. Für die Bullitt-Kabine 2.0 dann ;-)
 
Wow das sieht ja unglaublich gut aus!!!!!!:)

Vielen herzlichen Dank für die detailreichen Erklärungen.

Wir gedenken die Kiste etwas anders zu bauen. Eventuell mit einem höheren Rückenteil, dass die Köpfe etwas besser geschützt sind. Kann man das Material (Nylon und Fensterplastik) auch beim Segelzubehör finden?

Was heisst die Kiste ist von Twentx-Inch? Ist das ein Hersteller? Wie breit ist den die Kiste?

Mit bestem Dank nochmals.

Mathias
 
Die Kiste hinten höher zu gestalten ist sicher möglich, Du solltest jedoch bedenken, dass das Einfädeln der Kiste auf das Bullitt hakeliger wird. Ich würde alternativ einfach die Lehne der Bank höher bauen. Das hätte auch den Vorteil, dass man die Köpfe ein paar zusätzliche Zentimeter vom Schwenkbereich des Lenkers wegbekäme. Außerdem wird durch die höhere Wand evtl. das Ein- und Aussteigen für die Kinder hakeliger.
Twenty-Inch ist ein Händler in Darmstadt, der diese schmucke Box im Programm hat: http://www.cargobike-darmstadt.de/items/holzbox
Bei mir ist die Kiste 70cm breit.

Den Stoff habe ich bei http://www.extremtextil.de/ gekauft. Wobei er sich nicht so schön nähen ließ (gibt schnell Schlaufen am Unterfaden, der auch durch unterschiedliche Fadenspannung nicht zu kompensieren war). Ich würde mir auf alle Fälle überlegen, ob Du die Frontklappe brauchst, da die den Nähaufwand noch mal deutlich erhöht und im Vergleich zu einer geschlossenen Kabine etwas Stabilität kostet.

Ich kann für die Planung wirklich nur raten den Leggero anzusehen, da der recht schön gearbeitet ist.

Viele Grüße, Frank
 
Hallo Frank,

wir spielen auch mit dem Gedanken die Kiste von Twenty Inch zu nehmen. Kannst Du mir sagen, wie diese am Bullitt befestigt ist und wie kompliziert oder unkompliziert sie sich auf- und abmontieren lässt?

Beste Grüße

Alex
 
Hi Alex,
der Kiste selber liegt kein Befestigungsmaterial bei. Das heißt man kann sie simpel mit dem Gurt verzurren (lässt sich sicher auch schnell wieder lösen) oder man schraubt sie an die vier vertikalen "Befestigungsröhrchen" am Rahmen an.
Die Kiste hat die Position der Löchern im Boden angedeutet, so dass man sie durchbohren kann. Zum schnellen Lösen habe ich unten Flügelmuttern verwendet, aber bei mir ist die Kiste doch immer drauf. Oben in der Kiste habe ich einen ganz flachen Linsenkopf, der nicht weiter stört.
Viele Grüße
Frank
 
Die Kiste ist übrigens die breite Ausführung von Twenty-Inch. Sehr geniales Teil.
Hallo Frank

Wir spielen im Moment auch mit dem Gedanken ein Bullitt zu kaufen, bräuchten aber ebenfalls eine möglichst grosse Kiste für Kindertransport und denken die Breite von Twenty Inch wäre für uns ebenfalls gut geeignet. Kannst du die Kiste nach wie vor empfehlen? Wie sind deine Langzeiterfahrungen?
 
Hi Stephen,

ja, die Kiste hält und hält, trotz Umfallen, Überladen, einseitigem Beladen, vielen Bohrlöchern und und und. Wir haben sie nun seit drei Jahren im Dauereinsatz.
Durch die Kabine ist die Kiste bei uns praktisch immer regengeschützt.
Nur die großen Löcher im Boden sind ambivalent: gut - man kann sie zur Befestigung mit Gurten oder zum Durchfädeln langer Stangen verwenden; schlecht - durch Löcher können Sachen rausfallen.
Ich wolle mal eine abknöpfbare Stoffabdeckung machen, bin aber noch nicht dazu gekommen.
 
Hallo :)

Könntest du vielleicht - auch wenn der Thread etwas älter ist - noch mal was zu den verwendeten Materialien sagen? Ist das durchsichtige Material PVC-Folie, und wenn ja, in welcher Stärke? Bei extremtextil hab ich aktuell leider kein durchsichtiges Material gefunden..
 
Ja genau, die Folie gibt es noch.
Nach inzwischen ca. drei Jahren der täglichen Nutzung von Kabine 2.0 kann ich noch folgende Erfahrungswerte zum Besten geben:
Die Tenax-Schnellverschlüsse sind nicht so robust. Wenn die dauerhaft seitlich Zug bekommen (und wegen ihrer exponiergen Lage) haben bei mir schon ein paar die Grätsche gemacht.

Bei der Fensterfolie ist es besser wenn erforderliche Knicke (z.B. die am Rand des Deckels) nicht mit der Fensterfolie realisiert werden, da sie irgendwann im Knick bricht. Zwar bricht sie "gutmütig" und reißt nicht groß weiter, aber muss ja nicht sein.

Überall wo die Enden der Stangen am Stoff reiben, würde ich großzügig mit Gurtband verstärken.

Inzwischen würde ich als bunten Stoff nur noch LKW-Plane nehmen. Die ist zwar etwas schwerer, aber robust und bleicht nicht so extrem wie manch anderes Stöffchen aus.
 
Danke euch beiden für die Antworten und die Erfahrungswerte!
Bisher ist meine Suche noch nicht ganz korrekt - wir haben ein UA mit original Regenverdeck - und ich überlege noch, ob ich entweder eine Rückwand ins existierende Verdeck einziehe - es regnet in geparktem Zustand rein, dafür ist es wohl einfach nicht gedacht - oder ob ich mich an eine neue Konstruktion mache, die zwischen Sommer-Schatten und Regen-Fenstern umgebaut werden kann.
Aber beides vermutlich noch nicht so bald, die Gedanken und Praxiswerte müssen noch reifen :)
 
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