Das Ding

Beiträge
31
Hallo Leute, ich bin Gobi aus Kreuzberg.
Die Idee ein Pedelec Lastenfahrrad zu bauen habe ich schon eine ganze Weile, Zuerst wurde mir preiswert ein Motor nebst Steuerung angeboten . Daraus ersertmal ein Rad machen:
file.php

Die Felge ist vom SR1, natürlich habe ich mich einmal bei der Speichenlänge verkalkuliert, denn die Zahl der Kreuzungen kann man sich nicht aussuchen, sondern die gibt die Felge vor. Lehrgeld.

Grundstzliche Gedanken:
-möglichst tiefer Schwerpunkt
-elektrische Unterstützung
-und was mich an anderen Rädern sehr stört, ist die Fahrradgabel an anderen Rädern die erst nach oben muss und dann muss der Rahmen doch mehr oder weniger wieder runter (Schwerpunkt)
Also habe ich nach Asschenkellenkungen gesucht und kam relativ schnell auf dieses Projekt:
http://www.werkstatt-lastenrad.de/index ... aka_THESUB
Ist der Erbauer hier angemeldet ich wollte mich persöhnlich fürden Tip bedanken!

Das war für mich ein wirklich sexy Ansatzpunk! Also erste Skizzen:
file.php
 
Mein ursprünglicher Plan war in den langen (Mittel-)Träger einen Eigenbau Akku einzusetzen, dazu später mehr.
Ich kam auf keine andere Lösung, als den Träger U förmig aus 1,5mm Blech abkanten zu lassen und dann von unten wieder ein kurzes U als Deckel einzuschrauben. Jetzt hatte ich aber den Kontroller vergessen - der braucht einige mehr an Höhe, dadurch ergibt sich der 2. Kasten der auch das Tretlager aufnimmt.
Den Roller Vorbau zu besorgen war gar nicht ganz einfach, da es die Firma nicht mehr gibt, irgendwann hatte ich dann aber alles zusammen inc. Rad und Scheibenbremsanlage. Das Ding ist leider abartig schwer, was nicht unbedingt an dem fetten Rad leigt, wie man vermuten könnte sondern an der äusserst massiven "Schwinge", da gehe ich evtl. nach mal ran.

Die große Frage ist, wie brät man sowas zusammen.
Zuerst habe ich mir eine "Gabel" aus einem Schrottfahrrad für das Ausfallende geschweißt. Der dickere Reifen braucht mehr Platz, das Kettenblatt muss noch vorbei und später noch eine Scheibenbremse ran - da gibt es schon viel zu beachten. Dann diverse Baugruppen schon mal vorbereitet und geschweißt/hartgelötet. (ich wollte eigentlich viel mehr provisorisch machen, schien mir dann aber nicht sinnvoll - also muss ich in den sauren Apfel beißen notfall noch mal die Flex anzusetzen) Viele Leute benutzen ja eine Rahmenlehre - das wäre aber auch noch mal ganz schön viel Aufwand gewesen und es gibt gerade mit dem Hinterrad unendlich viel zu beachten. Also beschloß ich das mit eingebauten Hinterrad zu improvisieren - auf meinen Arbeitstisch mit 3 Stahlträgern als Basis:
file.php

Ich habe versucht vorallem die Flucht der Räder sehr genau festzulegen und ansonsten für möglichst genaue Dreiecke durch einheften von Quadratrohr gesorgt - mal sehen, ob das wirklich gereicht hat.
Dann, der große Moment:
file.php

es zeigte sich reltiv schnell, daß die Lenkung problematisch wird. Erstens ist das Ding sehr lang geraten und die Lenkung hat Anschläge, was sich sehr blöd macht, wenn man "enge" Kurven fahren will. Grau ist alle Theorie, also erstmal eine Bremse dran und was man noch so minimal braucht und mit mulmigen Gefühl raus auf die Straße.
file.php

Vorher habe ich noch versucht, den Lenkarm der direkt mit dem Lenker verbunden ist kürzer zu machen, was eher einer 1:1 Übersetzung entsprechen sollte - erstaunlicher Weise fuhr sich das viel nervöser!? Daran kann man sich zwar gewöhnen, will ich aber gar nicht - also wieder zurück. (vielleicht versuche ich sogar noch mal verlängern?)

Zuallerst mal: verdammt, die Leute gucken - war ja klar
:?
dann fährt sich das ohne Antrieb wirklich anstrengend - warum eigentlich? Was bremst an dem Ding eigentlich - Magnete sind doch keine im Rad, oder? Ich hab keinen Plan!

Es ist schon so, wie ich dachte - in der normalen Fahrt kommt man nicht an die Anschläge, trotzdem gefällt mir die Sache nicht. Gut wäre es würde vorher erst gegen Federn drücken, mal sehen wie ich das einfach gebaut bekomme, Federn sind immer eine zickige Sache.

Der Akku kommt nicht mehr in den Mittelträger, weil neulich einem Freund sein Tretroller abgefackelt ist und er NICHTS machen konnte, weil er nicht an den Akku rankam. Ich hab sowieso allen Respekt davor, mir schwebt was abwerfbares vor - aber soweit sind wir noch lange nicht!

Ich werde weiter berichten. (Text ist evtl. etwas holprig, weil z.T. aus einem anderen Forum kopiert. Sorry)
 
Schönes Projekt, ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
Ich habe auch einen Nabenmotor im Hinterrad, ohne Strom macht das Teil wirklich keinen Spaß - Magnete im Rad trifft es da ganz gut.
 
Hätte Mad Max ein Cargobike...
Hut ab vor der handwerklichen Leistung.

Dass es sich anstrengend fährt, dürfte am Gewicht (wie schwer ist das Fahrzeug eigentlich?) und am Rollwiderstand des ungewöhnlich breiten Vorderrads liegen. Ist das eine alte Rennradschaltung am Oberrohr?
 
Bei der Lenkung brauchst du eher eine "Verstärkung", also dass das Rad einen größeren Ausschlag macht als die Lenkstange. Ist wegen der Länge des Rades, du brauchst für die gleiche Ausgleichbewegung größere Ausschläge.
Siehe auch hier:
 
Ich finde es immer wieder faszinierend wie manche Menschen sich aus einem Teil, hier ein Hinterrad mit Motor, ein komplett neues Projekt überlegen und das einfach mal so zusammenbauen.
Gut davon abgesehen das ich keine metallverarbeitenden Fähigkeiten habe um die Arbeit dahinter bewerten zu können (die sicher beträchtlich ist), hätte ich das Teil wahrscheinlich als Backup in den Keller gestellt.
Das wäre wäre meine Idee zu dem "Ding" gewesen. Im übrigen ein cooler Name, der später im Graffiti-Style links und rechts an die Kiste gebracht den vom Reiter in den Raum geworfenen MAD-Max-Style unterstreicht.
Die Kiste dann am besten auch aus Blech und "RAW" lassen, also nur Klarlack oder so.
Aber jeder Geschmack ist anders...
Auch von mir Hut ab für die Leistung!!
Gerne mehr Fotos vom weiteren Fortschritt.

VG
Mctds
 
Vielen Dank für den Zuspruch und die Links!
Der Aufwand ist absurd - vorallem für jemanden, der mit "Ähnlichem" sein Geld verdient ist es schwierig einen Unterschied zu machen zwischen rentablem Broterwerb und "das mache ich nur aus Spaß an der Sache". und es ist natürlich wirklicher Prototypenbau - das heißt Fehler passieren, ich kann nur hoffen, daß sie nicht all zu gravierend werden.
Das Gewicht ist schon heftig - muss mal wiegen. Schuld ist weniger die Konstruktion (ist fast alles 1,5mm Material) sondern vorallem die Rollerschwinge selbst (!? gar nicht mal das Rad wie man denken könnte) und das Hinterrad ist auch schwer. Ich hab jetzt mal deutlich mehr Luftdruck drauf gegeben - mal sehen.
Schaltung ist noch improvisiert, aber so was in der Art möchte ich schon haben - leider sind diese Griffe aus Plastik ÖRKS
"Das Ding" ist wohl gestern spontan tasächlich der Name des Projektes geworden. Ich plane allerdings eher keine Kiste - im Prinzip bleibt das so, da ich meine Teile meitens mit Spanngurten festmache. Optional wirds auch ein Behälter geben, der schnell zu tauschen ist. z.b. vielleicht die Wanne von einer Schubkarre 8)
 
Vielleicht hab ich noch solche Hebel aus Metall. Ich schau mal.
Nicht unwesentlich bremst übrigens auch der DD Motor ohne Strom.
 
Aber warum eigentlich? Ich hatte das ding noch nicht auf - sind dam Magnete drin? Ich kann nichts spüren
 
Hallo Gobi,

Hut ab! Freut mich, dass immer noch SUBs gebaut werden und ganz besonders wenn Menschen weiterdenken. Beim "Ding" lag wohl auch ein Douze mit im Bett, oder?
Poste doch noch einmal ein Foto im alten thread, dann bleibt alles beisammen:


Ich hatte immer schlechte, alte Radlager (vermutlich ganz üble Rollenlager, hatte nie Lust die heraus zu operieren) und vor allem oft Probleme mit der Bremse, die meistens nicht lange sauber eingestellt blieb. Es scheint, dass diese Rollerbremsen halt gerne mal schleifen, aber es stört am KFZ wohl niemand. Die Grimeca ist noch ganz ok, die AJP furchtbar. Und der Vorderreifen tut das übrige. Es gibt Reifen mit weniger Profil. Das macht einen spürbaren Unterschied.

Am Lenkwinkel kannst Du bei der Italjet Schwinge kaum was ändern. Bleibt nur den Radstand zu verkürzen und den Platz überm Vorderrad zu nutzen.
 
@bastiaen auch hier noch mal Danke für die interessante Vorbarbeit!
Das Douze kannte ich (zumindest bewusst) gar nicht! Das ist schon verrückt ähnlich!
Oh jeh, die AJP steht mir gerade bevor, bisher bekomme ich sie gar nicht bewegt - hätte ich geahnt, daß die so viel Ärger macht, hätte ich da gleich was anderes verbaut - mal sehen
 
Ich hab sie nicht entlüftet bekommen. War unmöglich das Ding in irgendeine Raumlage zu bringen, in der keine Luftblasen drin blieben. Auch ein befreundeter KFZ-Mechaniker ist dran gescheitert.
 
Also ich habs jetzt anscheinend hin bekommen. Ich hatte mir bei ebay noch mal eine komplette Anlage geschossen weil ich vermutete, das es an der Bremspumpe liegt, wenn sich da so gar nichts rührt. Ob sie jetzt wirklich der Verursacher war, keine Ahnung - ich mag nicht noch mal zurück schrauben. Was einigermaßen funktioniert ist die Bremse von unten mit einer Spritze zu befüllen und im Idealfall bei abgebauter Anlage. Auch da habe ich immer mal geschlossen, Hebel oft betätigt und dann wieder entlüftet - irgendwann gings.
Übrigens habe ich aus versehen eine komplette HInterradanlage gekauft, was ein echter Glücksfall war, Bremshebel auf der richtigen Seite und Leitung lang genug!
Die Bremse schelift tasächlich dauerhaft etwas, ich wollte schon dran rumfummeln, aber es gibt erstmal Wichtigeres!
Wofür ist übrigens dieser Gewindestutzen, der in der Nähe der Bremse raussteht? Den kann ich gar nicht zuordnen?
 
Du solltest den Sattel überholen, Tourmax z.B. bietet solche Sätze an.
Also Kolben raus , Dichtungen auch. Nuten säubern, Kolben polieren oder ersetzen, Geraffel wieder zusammen und möglichst mit neuer Leitung ( melvin.de z.B.) befüllen und entlüften. Ggfs Pumpe ebenfalls überholen.
Wenn Dreck und Korrosion in der Nut sind, drückt das auf den Dichtgummi und der Kolben läuft nicht leicht zurück. Auch die Leitung kann innen zuquellen. Gleicher Effekt.
 
verdammt, ich habe eben bemerkt, daß ich keinen Schritt weiter komme, wenn ich mich jetzt nicht mit der Elektrik befasse - daruaf bin ich gar nicht vorbereitet - ich hab keinen Plan!

Die Geschichte mit der Feder habe ich inzwischen gebaut, hilft aber auch nicht wirklich - Anschlag ist Anschlag
Die Bremsen hatte ich schon zerlegt und gereinigt, wie gesagt - funktiioniert ja auch erstmal.
 
Ich wusste nicht, wie weit zerlegt "zerlegt" heißt. Bei manchen heisst zerlegt Sattel ab, Beläge raus, Bremsenreiniger drüber und retour.
Dass es weitergehende Schritet (und E-Teile) gibt, macht sich mancher, der eine Motorrad-Bremse noch nie in den Fingern hatte nicht unbedingt bewusst. Auch dass Bremsleitungen zuquellen ist für viele Fahrrad-Schrauber neu, weil auch die ollen DOT 4 Hydraulik Bremsen noch so jung sind, dass das Problem noch nicht häufig auftreten dürfte. Also nichts für ungut, ich wollte nur meine Motorraderfahrung mit rostigen Schätzen der 70er bis 90er Jahre einfliessen lassen.
Wie ist denn der Anschlag gelöst, hast Du mal ein Bild? Vielleicht kann man den Lenkwinkel ja vergrössern und einen elastioschen Anschlag hinfriemeln.
 
Zurück
Oben Unten