Co 2 Bilanz beim Lastenrad

Der Transport ist wirklich nen schwieriges Thema.
Beim Auto auch? Beim Joghurt? Bei der letzten Amazon-Bestellung? Bei den Bio-Äpfeln aus Chile?
Da sich da sonst auch keiner drum schert, holt man sicher das meiste durch Direktrecycling heraus.
Lokaler Sperrmüll, alles zerlegen, passend schneiden, loslegen. Max hat damals völlig begeistert darauf bestanden, dass die CarlaCrowd-Vorderteile aus Alträdern stammen. Macht auch nicht jeder Kunde ;) Ist auch kein Zeitsparfaktor...
Gruß Krischan
 
Danke für die vielen Infos zu den Materialien, sehr aufschlussreich.
Mein Gedanke ist immer, dass es sich fast nicht linear ausrechnen lässt. In unserem Fall, Yuba Kombi Longtail das vielleicht nicht ganz so viel Containerraum einnahm wie ein Bullitt. in 16 Monaten 5500km gefahren. Nach 4 Wochen Besitz des Kombi haben wir unser Auto abgeschafft und seither 4x ein Teilauto genutzt. Ansonsten mehr Fahrrad für die Kids und kombinierte Zug-/Radfahrten. Wir zumindest müssten noch einen Faktor auf die reinen Fahrtkilometer aufrechnen, da wir und speziell ich oft viele Strecken im kombinierten Verkehr zurücklege.

Gefühlt hatte es sich an dem Tag amortisiert, als ich auf dem Rückwegzu Fuß vom Auto beim Schrotti abgeben von meiner Frau mit dem Kombi aufgegabelt wurde :love:
 
Ja. Wenn die obige Annahme von 250 kg CO2 für ein unmotorisiertes Cargobike aus Asien stimmt, hätte sich das nur über den Spritverbrauch in der CO2 Bilanz nach ca. 1500 km amortisiert, die dafür nicht mit dem Auto zurückgelegt worden sind. Von den restlichen Umweltauswirkungen gar nicht zu reden.
 
Ich ziehe daraus.

Stahl iss etwas besser als Alu.
Bronte hat berechtigt auch seinen Platz
Jemand der dich nach einem Babboe, Cube oder UA fragt, geht und wartet.
Frames aus D, DK , EST zum Bike zu bringen können durchaus eine alternative sein
 
Neben Bronte müssen dann noch Elian, Radkutsche Rapid und Omnium genannt sein.
Der Alex von Portus Cycles baut auch Stahllastenräder lokal.
 
Neben Bronte müssen dann noch Elian, Radkutsche Rapid und Omnium genannt sein.
Der Alex von Portus Cycles baut auch Stahllastenräder lokal.
Workcycles Räder sind Made in Holland und aus Stahl, viel Stahl... Bakfiets ebenso.
Und das Bastiaen sollte in der Aufzählung der in Europa gefertigten Lastenräder aus Stahl auch nicht fehlen, auch wenn es im thread schon implizit erwähnt war.
 
Ich wäre vorsichtig mit pauschalen Antworten! Wenn Du (Methode Krischan) in der lokalen bike kitchen aus Schrott etwas Brauchbares upcycelst: immer Daumen nach oben. Wenn Du Dein altes MTB per Spedition zu Bronte nach Italien schickst und als Cargobike zurückbekommst: cool, aber CO2 bilanziell vermutlich bereits eher neutral.
Ich hätte zum Beispiel gerne meine Stahlrohre bei einem loalen Produzenten bezogen. Der wollte aber so geringe Mengen nicht machen. Also habe ich das Geröhr aus Italien besorgt. Nicht gut. Ging aber nicht anders und verschlechtert meine Bilanz.
(Lustig das Ende der Geschichte: ein Mitarbeiter des lokalen Herstellers kontaktiert mich. Man baue gerade eine neue Website und suche Fotos von interessanten Produkten aus den eigenen Rohren. Ein gemeinsamer Bekannter habe erwähnt, er kenne da jemanden, der Cargobikes baue. Die seien doch sicher aus nahtlosen Präzrohren von... Ob man ein Foto haben könne? Ääähh...nein?)
 
Absout richtig!
Ich versuche mich ja auch an einem ersten Selbstbau. Die Rohre sind aber irgendwo im Inet bestellt und die Teile zwar alle gebraucht, aber vieles dann auch versendet 1x durch Deutschland.
Da wird das Bullitt aus Taiwan evtl schon eine bessere Co2 Bilanz haben!

Im Vergleich zu den eingesparten PKW Km ist das aber trotzdem alles Peanuts
 
Rohr ist nicht gleich Rohr auch wenn der Durchmesser und die Wandstärke stimmt.

Berichtigt mich, aber ich habe gefühlsmässig jetzt kein Problem innerhalb Europas Rohr zu kaufen. Wegen dem Rohr fährt kein LKW oder ZUG alleine .

Rohre kommen aus Indien, Canada, Bulgarien, Russland und liegen dann bei einem Deutschen Händler, wenn du Glück hast rum
 
1x durch Deutschland.
oder
gleiche Co2-Produktion? Wie das?

Bittersüßes NoGo: Ich hatte 600kg deutschen Bio-Rübenzucker für die Chocolate-Makers/ Stichwort Schokofahrt, in Warburg (zw Paderborn und Kassel) geordert. Wollten sie dann doch nicht haben, zu schlechte Co2-Bilanz wegen der Landmaschinen. Handgemachter Rohrzucker aus DomRep gesegelt ist besser :oops:
Gruß Krischan
 
OT, aber zufällig auf der Avontuur gesegelt?
 
Zur Ausgangsfrage: Jedes (Lasten)rad, das tatsächlich gefahren wird macht Sinn. Strenggenommen natürlich nur, wenn es statt eines Autos gefahren wird. Selbst dann, wenn das Auto noch da ist.
Wenn es, wie viele Konsumgüter, nur gekauft und nicht genutzt wird (Fahrradbestand in D 2019 ca. 76 Mio.), ist es Ressourcenverschwendung wie vieles andere (insofern sehe ich auch n+1 kritisch).
 
Wenn ich Rad fahre, kann zumindest ich nicht gleichzeitig Auto fahren...

Also hilft Radfahren immer.

Nur der Ausdauerweltrekord von Kurt Searvogel zählt nicht, weil seine ihn wickelnde und fütternde Ehefrau permanent mit dem Wohnmobil neben ihm hergefahren ist :p
Gruß Krischan
Ich dachte an die Möglichkeit, eine andere emissionsfreie Fortbewegungsart durchs Radfahren zu ersetzen. Laufen, Skateboard, wasweißich - aber das ist auch in meinen Augen nicht der Schwerpunkt.
Wer kein Auto fährt oder gar keins hat, ist schon ziemlich weit vorn. Selbst wenn er zwei Räder hat.
 
Wer kein Auto fährt oder gar keins hat
Ich kenne nur meine (4) Kinder, die kein Auto haben (17-26)... Und ein ganzer Schwung der Freunde und Bekannten. Aber Menschen unseren Alters? Keine Familie ohne ein, zwei oder gar drei Autos. Totaler Irrsinn. Wir mit unserer klapprigen, 15 Jahre alten Erdgasronte sind schon ganz arm dran :p
Ich bin 2018 erstmals mehr Rad als Auto gefahren. Seitdem würd ich das - wenn ich König von Deutschland wär - zur Voraussetzung machen:
Maximal soviel Auto, wie man vorher Fahrrad gefahren ist. Im ersten Schritt. Und dann jedes Jahr weniger bis es 10:1 steht :)
Gruß Krischan
 
Maximal soviel Auto, wie man vorher Fahrrad gefahren ist. Im ersten Schritt. Und dann jedes Jahr weniger bis es 10:1 steht :)
Gruß Krischan
Schöne Idee, aber nur für Stadtmenschen realisierbar, es gibt Tausende Pendler, die nicht aufs Auto verzichten können ( auch wegen miserablen Öffis ), aber jeder mit dem Rad gefahrene Kilometer entlastet die Umwelt....

Zurück zum Thema, Cargofactory schweißt seine Rahmen auch selber, da werden nur Komponenten durch die Gegend gefahren....
 
OT, aber zufällig auf der Avontuur gesegelt?

Ich glaub, die benutzen die Tres Hombres. Freunde von mir haben da immer ihren Kaffee aus Kolumbien drauf.

https://fairtransport.eu

..falls dich das generell interessiert, gibts einen gut recherchierten Artikel bei lowtechmagazine

 
Eventuell etwas OT, aber das wollte ich irgendwie loswerden:

Ich selbst versuche meine Handlungen zu hinterfragen und auch an Stellen, an denen es mir sinnvoll erscheint, meinen Fußabdruck zu minimieren.
Vom Gefühl her ist die neuerdings aufkommende Diskussion über die im Fahrradsektor verwendeten Materialien meiner Meinung nach etwas daneben.
Verallgemeinert gesagt: Alurahmen sind böse, Stahl ist ganz toll und Pfui das schlimme Carbon. Die Möglichkeiten in diesem Sektor den CO2 Ausstoß zu verringern sind doch ein Witz im Vergleich zum dem was im Bereich Lebensmittel, Konsumgüter, Baubranche/Wohnen/Heizen usw. möglich ist.

Man kann sich doch nicht gut fühlen wenn man in seiner 250qm Bude (aufgeheizt auf 23,5°, gebaut mit massivem Einsatz von Beton) sitzt, vor seinem neuen Rechner und mit dem neuesten Telefon in der Hand.
Dafür fährt man aber mit nem Stahlrenner vom Rahmenbauer um die Ecke.

Mich juckt es irgendwie recht wenig wenig wenn ich mir eine Sattelstütze aus Carbon ans Rad schraube. Ich habe dennoch kein schlechtes Gewissen da ich in anderen Bereichen des Lebens weit unterdurchschnittlich unterwegs bin.
Jeder Radkilometer ist gut und wenn man mit dem Material für das man sich aus welchen Gründen auch immer entschieden hat glücklich ist fährt man mehr mit der Kiste.

Daher finde ich es etwas übertrieben sich sein Rad nach CO2 Bilanz auszusuchen.
 
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