Chike

Servus in die Runde,

da schon lange nichts mehr vom Chike zu lesen war, stupse ich das Thema hiermit noch einmal an.

Ich habe das eChike über das DLR-Projekt seit vorgestern für 3 Monate zum Testen und schreibe mal schnell taufrisch die ersten Eindrücke nieder.

Erste Testfahrt war ein klein wenig ungewohnt, da ich mich zuerst mal ein bisschen mit dem Shimano Steps anfreunden musste und die richtige Kalibrierung bzw. Neigestufe rausfinden musste.

Habe nun die agilste gewählt, die mir am meisten zusagt.

Cargorad mit dem Klapprad abgeholt, so dass das Drumm nicht extra mit dem LKW zu mir geschippert werden musste. Dann Klapprad rein und erste schnelle Testfahrt in die Isarauen (siehe Pics).

Holzseitenwände sind bestimmt eine super gute Sache und auch sehr schnell entfernbar. Habe ich aber trotzdem gleich am ersten Tag entfernt und mein eigenes Zeugs raufgebastelt. Die alte Mörtelwanne welche vorher am CargoNode als Zwischenlösung von mir angebracht wurde, war dafür gut tauglich. Da kann man schnell den Ortlieb-XXL-Messenger-Rucksack reinpfeffern und gut is es.

Vorne noch ne kleine und abschließbare Zargesbox befestigt. Da kommt dann Regenklamottenkram, Zurrgurte, Expander und Isomattenteile für Transportschutz rein.

Sonst würde das Zeugs ungesichert auf dem Rad liegen und hätte sicher bald nen neuen Eigentümer.

Da solltet ihr Jungs von Chike (ihr lest ja mit), evtl. an eine abschließbare Variante der Box basteln. Der Rest steht ja schon super gut da. Einen abschließbaren Deckel drauf und das tolle Teil hätte noch nen weiteren Pluspunkt, den ich als sehr wichtig erachte.

Habe dann noch in der Nacht die Lenkerneigung max nach Unten gestellt, da mir das sonst viel zu aufrecht war. Das ist für mich leider bei fast allen Cargobikes ein Problemchen, da man meist so extrem aufrecht sitzt und dem Wind und dem Wetter volle Angriffsfläche gibt.

Und gleich die nächste Kritik, trotz des sonst sehr hohen Niveaus des Chike: die Lenkstange steht ja echt amtlich hoch aus dem Rad. Sobald man all dies relativ hoch gebaute Ungetüm irgendwie klein und handlich in ein Auto verstauen will, hat man ein Problemchen.

Hätte man für diese Transporte nicht die lange und hohe Lenkstange einklappbar konstruieren können, so wie es Tern absolut perfekt vormacht?

Gleich nach den ersten Kilomometern auf dem Weg von der Abholung nach Hause hat sich dann bei Kopfsteinpflaster recht schnell die Schutzblechbefestigung des rechten Vorderrades verabschiedet (Bruch nach Schüttelaktion). Das darf bei dem recht amtlichen Preis aber nicht passieren. Da sollte schon höherwertiges Metall verarbeitet werden!

Dann kam Tag 2 zum Testen und ich bin damit zur ISPO geradelt. Für mich nicht gerade ums Eck und kurz vorher kam der Extrem-Schnee.

Nicht so richtig spassig. Klar macht bei viel Schnee und ungeräumten Radwegen fast jedes Rad Ärger, aber da war ich mit den winzig kleinen Vorderreifen so happig am Dauerrutschen, dass es kaum nicht mehr fahrbar war. Sofort dreht dann auch mit der Unterstützung der kleine hintere Reifen fleissig durch und der ganze Gaul ist hart zu bändigen.

Auch anhand der dann extrem rutschigen und bei Schnee fast schon unbrauchbaren Pedalen, merkt man, dass dieses eigentlich so tolle Konzept, eher für Schönwettereinsätze perfektioniert wurde, als für eine starke Allwetter-Alltagstauglichkeit.

Morgen wird Abhilfe mit Bärentatzen geschafft, dann rutscht man nicht mehr von den Pedalen.

Die eierlegende Wollmilchsau kann es nicht geben, auch mein Tern Cargo Node hatte (gerade nach der Schulter/Armverletzung) dann ein paar Problemchen mit dem hohen Schwerpunkt gemacht und dann musste als Übergangslösung das Babboe City Mountain geliehen werden. Wegen aufrechterer Fahrposition und nahem Lenker. Verletzter Arm konnte dann entspannt nach unten pendeln.


Die Airline-Schienen auf der Ladefläche sind eine hochwertige und tolle Lösung. Mit den Zurrgurten aber leider eine etwas hakelige und nicht blitzschnelle Lösung. Da würden evtl. im Aussen-Bereich der Ladefläche ein paar Laschen für Expanderbefestigungen oder zum Einhaken von Zurrgurten ein schnelles und einfaches Befestigen der Ladung ermöglichen. Ungesichert möchte ich so tolle und teure Airline-Zurrgurte auch nicht auf der Ladefläche rumliegen lassen. Ist innerhalb von Sekunden mitgenommen.

Aber vielleicht bin ich da nur sehr eigen und will eben immer super schnell aufgeladen und verzurrt haben?

Bin dann heute noch etwas weiter weg zum Schulterdoc geradelt und wollte dann im Wartezimmer den Akku für die Heimfahrt voll laden.

Aber: huch, da passt ja das mitgegebene Ladegerät nicht. Das dafür noch ein Adapter benötigt wird, war mir nicht bewusst und wurde mir bei der Abholung des Rades auch nicht mitgeteilt.

So a schaaß. Jetzt stand ich da, im Schneechaos und weit entfernt ohne Saft im Akku.

Blöd gelaufen und meine Schuld. Da war mein Urvertrauen, dass alles passt mal wieder zu groß.

Ohne jegliche Unterstützungsstufe und gut beladen kämpfte ich mich dann den langen Weg durch die nicht geräumten Radwege zurück.

Manchmal gab es kein Fortkommen mehr und dann ab auf die Strasse. Da wird man zwar niedergehupt aber ....sorry, wenn kein Radweg befahrbar ist, dann darf man auch legal die Strasse benutzen. Weiss bloss kein Autofahrer und somit wird man bedrängt ohne Ende.

Das war´s mit den ersten Kritikpunkten. Morgen wird wieder getestet und dann gibts bestimmt ne große Tüte Lob zum Ausgleich.

Anbei die ersten paar pics von 2 Ausfahrten.

L.G. Cargomaniac
 

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aber da war ich mit den winzig kleinen Vorderreifen so happig am Dauerrutschen, dass es kaum nicht mehr fahrbar war. Sofort dreht dann auch mit der Unterstützung der kleine hintere Reifen fleissig durch und der ganze Gaul ist hart zu bändigen.

Was hat die Größe der Räder mit dem Rutschen auf Schnee zu tun. Nichts.
Dann hat das chike einen Arretier-Mechanismus für die Neigung, der das Rad auf Schnee sicher fahrbar macht.
Kann man nur hoffen, dass die bei der DLR das Rad vor der Auswertung der Tester mal selbst gefahren sind und halbwegs Interesse am (bestenfalls Ahnung vom) Fahrradfahren haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@delta force,

gaaaanz ruhig, Brauner!

Du bist wohl einer, der sehr schnell das Kochen anfängt und auch wohl gerne austeilt.

Wenn Du etwas besser gelesen hättest, dann hättest Du auch erkennen können, dass ich das Chike eher sehr hochgelobt habe, als stark zu kritisieren.

Aber wenn man ehrlich ist, dann sind eben auch Kritikpunkte angebracht und ich wollte die Lastenradkollegen an einem ersten Testeindruck teilhaben lassen, der nicht bei Idealbedingungen wie auf der Eurobike stattgefunden hat.

Auch ich habe das Chike auf der Eurobike als auch auf der Veloberlin getestet. Aber eben bei Idealbedingungen und nicht bei Radwegen, die links und rechs von Schnee und Eismassen verkleinert sind.

Da macht ein Dreirad bzw. eine breitere Radversion leider gerade nicht viel Sinn, da man mit den weiter auseinander liegenden Reifen ständig über Eisbrocken fahren muss und das Fahren somit sehr holprig als auch teilweise gefährlich sein kann.

Wenn Du wie Du wohl gerne angibst, sooooo viel Ahnung und Erfahrung vom Radfahren hast, dann habe ich nichts dagegen, wenn Du statt andere Fahrer, die Du nicht mal kennst, blöd zu kritisieren, mal einen positiven Input gibst.

Dann wäre jedem damit etwas geholfen.

Die einzigen, die mit Recht etwas zu meinem ersten Test (unter nicht-Idealbedingungen) kritisieren hätten sollen, wären die Hersteller vom Chike gewesen,
 
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Das Chike bin ich auch gefahren, wendig, Neigung Kindersitzbank viel besser als Bubi MK1E.
Nachteil: zu hohe Schwerpunkt, umbau von Kindertransport auf Lastenrad nur in Werkstatt möglich, arrestieren nur für parken, und sehr wackelig. Räder sind zu klein eher für schöne Strecke. Und wenn Mann fährt kommt stärker Seitenwind+Neigungstechnichs na ja ihr wisst schon was pasiert. Ladenfläche von Chike, welche Box passt rein?
Für mich Lastenrad muss sein Name verdienen alsso mindestens 150 kg Zuladung, Multifunktionale spricht umbau ruckzuck auf Kindertransport, Spass, sicherer zufahrren.
Ich hänge mal Paar Bilder von meinem Lasten Rad,Multifunktionale, Umbau in einer Minute fertig.
@cargomaniac wenn schöne Wetter ist, können wir uns treffen und beide Lastenrad testen.
 
@ Ynhi,

großes Kino, Deine Bilder. Bin begeistert und gehe mit Deinen Aussagen 100% konform, auch wenn es da jemanden gibt, der gerne austeilt, wenn man nicht seiner Meinung ist, aber da grinse ich bloss drüber. Soll er eben seinen Spass damit haben.


Wir haben unseren Spass beim Rädertauschen. Kannst gerade 3 Lastenräder von mir testen, wenn Du willst und wenn das Wetter wieder gut ist.

Schaut aus, dass Du in der Nähe vom Glockenbach wohnst.

Die erste Version des Sortimo bin ich damals bei den ebike days auch gefahren. Leider nur zu kurz, um mir einen guten Eindruck machen zu können.

Aber wie man sieht und wie Du beschrieben hast, sind verschiedene Aufbauten, die man schnell und einfach wechseln kann, (auch für mich) das non-plus-ultra.

Man sieht, dass Du Dir echt viel Gedanken bei dem Kauf gemacht hast und für dich eine ideale Kombination gefunden hast.

Ich bin leider bzgl. der idealen Lösung noch etwas am Suchen. Das was ich will, gibt es leider auf dem Markt noch nicht. Aber ich wüsste was es sein müsste. Leider entspreche ich mit meinen Wünschen nicht der Masse und somit wird das Wunschbike wohl nie gebaut werden.

Es freut mich aber ungemein, dass sich in München immer mehr rührt was Lastenräder bzw. - Transporte angeht. Gestern habe ich auf dem Isarradweg einen großen und vollbeladenen Hinterher-Anhänger im Einsatz gesehen und heute ein Armadillo (Grüsse hiermit an sechsmalszwei, der hier im Forum ein tolles Armadillo hat).

Ich komme bei den täglichen Transporten eigentlich immer mehr von max. Ladekapazität ab. Eine große 160 Liter Zarges-Box wie auf meinem Cargo Node reicht meistens aus. Wenn es mehr sein muss, dann wird der Bikes At Work Hänger rangesteckt und dann bin ich selbst für einen Umzug von Möbeln ausgerüstet.

Das Cargorad sollte auch leicht in den Zug passen (da ich autofrei unterwegs bin) oder auf nen Hänger bei Flixbus etc.) Dann habe ich eine große Freiheit mit dem Ding und kann es überall einsetzen.

Der Klappmechanismus beim Cargo Node begeistert mich immer noch, denn dann klappt auch immer der Transport in Aufzügen oder zusammengeklappt im Auto oder sonst wo.

Es wird von den Herstellern ja viel kopiert, aber ich finde es sollte nicht jeder sein eigenes Ding durchziehen, sondern es sollte zusammengearbeitet werden. Der Traum wäre, wenn man universelle Akkus mit einem universellem BMS zustandebringen könnte und wenn die Politik sinnvolle Entwicklungen nicht sooo blockieren würde.

Schreibe mir einfach gerne eine PN, wenn schönes Wetter ist und Du ausreiten willst. Freue mich schon!

Beste Grüße vom Cargomaniac
 

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Hier sind ein Paar Bilder von Chike, Sitzkomfort ist fast so gut wie Thule Chariot, Robust Neigung Fahwerk, aber von Federung?
 

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Hallo Ynhi,

heute ist ein Freund von mir krank geworden und da bin ich schnell bei seinem Hausmeisterdienst als Nachbarschaftshilfe eingesprungen.

Dafür war das Chike eigentlich super. Die Mülltonnen als auch anderes Zeugs hat super gut auf die multimodale Ladefläche raufgepasst.

Da das Rad ein Leihrad ist, bohre ich an der Holzladefläche nicht herum. Aber man könnte sich da schon schöne Anbauten zimmern.

Habe nur schnell eine kleine Biotonnen-Plastikbox für den kleinen Krims-Krams mit Kabelbindern festgezurrt. Die absperrbare Alubox ist ja mit dem Schloss angekettet. Darin befinden sich lediglich Isomattenteile für den Schutz von empfindlichen Teilen, die befördert werden wollen und Spanngurte als auch Expander für versch. Befestigungen.

Dann noch die alte Mörtelwanne vom CargoNode und diese ist auch nur festgezurrt.

Die tolle aber bestimmt teure Original-Holz-Umrandung habe ich sofort abegenommen, da diese mit ein paar Handgriffen sofort entwendet werden könnte und dies war mir zu unsicher.

Großes Lob an Chike. Die haben sich mit dieser Umrandung als auch mit den Airline-Schienen und den versch. Befestigungsmöglichkeiten wirklich viel Gedanken gemacht und dies sehr hochwertig verarbeitet. Leider ist mir persönlich dies alles aber fast zu hochwertig. D.h. wenn es leicht entwendet bzw. abgebaut werden kann, dann ist dies eine bestimmt teure Anschaffung.

Bin gespannt, ob jemand da irgend welche Erfahrungen mit dem Entwenden der Umrandung oder der Airline-Haken hatte!

Wie im ersten Chike-Text von mir erwähnt, hat sich schon bei der allerersten Kopfsteinpflasterfahrt ein Bügel des rechten Schutzbleches verabschiedet (ist gebrochen). Einen Tag später war dann das ganze Schutzblech nicht mehr an dem Rad. Bin dann zu LiveCycle, die mir dieses Rad übergeben haben. Die Jungs kannten anscheinend das Problem, da dies wohl öfters vorkommt. Waren mir also nicht nachtragend.

Ich schraube dann morgen früh sofort das 2. vordere Schutzblech ab, damit dies nicht auch noch flöten geht.

Dann ist leider der Akku voll in der Schusslinie für das von den Vorderreifen verbreitete Regenwasser. Dies ist auch mit den Schutzblechen ein Problem. Chike hat lt. LiveCycle anscheinend darauf reagiert und den Akku bei einigen Rädern höher verbaut.

Wenn das so ist, dann wäre dieser Manko auch abgeändert wofür ich froh bin.

Beladen hatte ich von dem Feld von welchem ich die Mülltonne abholte (war nass, uneben und mit Schnee bedeckt) leider sehr große Schwierigkeiten, das Chike irgendwie voran zu schieben. Klar ist das Hauptgewicht im vorderen Bereich, so dass sich die kleinen Vorderräder leicht in die nasse Wiese eingraben und das Rad ständig nach vorne abkippt.

Nicht falsch verstehen......ich bin von dem Konzept trotzdem begeistert, aber vermittel Euch wahrheitsgemäß die Einschränkungen, welche durch ein Dreirad mit dem hauptsächlichem Gewicht auf dem Frontbereich, bei widrigen Bedingungen eintreten können.

In dieser Disziplin war ich von meinem e-CargoNode mit dem Hinterradmotor und dem ganzen Cargo-Gewicht (longtail) auf dem Hinterrad und dem Handgas wirklich verwöhnt. Dieses Rad hätte die Disziplin beladen im Matsch recht gut geschafft.

ABER: es hat dann eben woanders seine Einschränkungen und dies muss man ehrlicherweise auch sagen! Die eierlegende Wollmilchsau gibt es im Cargobereich eben nicht.

Als ich dann schneefreie Gefilde erreicht hatte, war der große Spass wieder sofort da und es machte Freude, die Last nach Hause zu fahren. Das Verzurren war eine super leichte Sache und dafür bietet sich die offene und große Ladefläche sehr gut an. So ein Volumen (siehe Fotos) hätte ich nur mit wenigen vergleichbaren Cargorädern so verrutschsicher transportieren können. Ein dickes Plus!

Somit wäre das Chike für Hausmeisterdienste sehr gut geeignet, wenn diese nicht im Matsch oder schneebedeckten und vereisten Untergründen stattdinden müssten.

Mal sehen, was mir die nächsten Tage noch auffällt.

to be continued.........

Cargomaniac
 

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@Ynhi
soweit ich weiss, wird der Kindersitz mit entsprechender Halterung von HNF, nicht aber von Sortimo angeboten. Ist es der von HNF?
Gruss Heinrich
 
@Ynhi
soweit ich weiss, wird der Kindersitz mit entsprechender Halterung von HNF, nicht aber von Sortimo angeboten. Ist es der von HNF?
Gruss Heinrich
Ja der Thuleadapter ist von HNF, ist eigentlich für HNF cd1 Thule Rückwärts gebaut, es sieht hässlich aus, der kann aber bei Sortimo vorwärts einbauen.
 
Wo sind denn die Unterschiede zw. cd1 und Sortimo? Ich dachte , die seien baugleich - Oder unterscheidet sich der Ladebereich?!
 
Testbericht: Ein Wochenende mit dem Chike-Cargo-bike:
Wieso, weshalb, warum:
Ich, 61 Jahre alt, 93kg schwer, recht untrainiert, besitze ein über 30 Jahre altes MTB (erste Shimano Deore Schaltung, Biopace Kettenblätter) das inzwischen ein Schattendasein führt.

Damals (also so vor 30 Jahren), als die Kinder noch klein waren und wir noch im Dorf wohnten, hatte ich noch einen Fahrradanhänger mit Kabine um zwei Kinder zu transportieren (ähnlich dem Chike Kids, nur eben als Anhänger)

Seit 1994 wohnen wir ausserhalb auf einem Hof mit Pferden und keinem Stück ebenem Gelände und entweder
9 km zum Einkaufen über den Berg mit satter Steigung,
oder
14 km um den Berg herum, davon 4 km Landstraße mit mäßiger Steigung aber etlichen unübersichtlichen Kurven. (Habe da noch nie einen Radfahrer gesehen)

Kurz gesagt: Der Weg mit dem Rad zu oder von uns ist entweder gefährlich und eine Quälerei (der lange Weg) oder eine streckenweise Schinderei aber dafür recht ungefährlich was den Autoverkehr angeht (der kurze Weg).

Da man auf einem Pferdehof eigentlich immer bessere Dinge zu tun hat als in seiner Freizeit Fahrrad zu fahren, stand mein MTB nur noch in einer Ecke herum.

Die besseren Dinge, die man am Hof so zu tun hat, sind häufig Transporte von Kleinkram für den man auf sehr kurzen Wegen den Schubkarren nimmt oder, wenn‘s weiter weg ist, Treibstoff fressende Maschinen. Ein Lastenrad wäre da genau das Richtige. Da bei uns nix eben ist, unbedingt mit Elektroantrieb. Einen unbefestigten (Feld)weg sollte man damit befahren und auch dort wenden können.

Beim Testen eines ‚üblichen‘ Lastenrades (Zweirad, tiefe Ladefläche, laaaang) war die Testfahrt gleich beim ersten Wendemanöver zu Ende: Unhandlich und zu großer Wendekreis.

Außerdem für mich ganz wichtig: Das Fahren sollte auch Spaß machen.
Man könnte sagen, ich suchte die eierlegende Wollmilchsau.

Mein Interesse landete beim Chike.
Hier noch einmal in der Zusammenfassung die Anforderungen:

  • Einkaufen über den steilen Berg ohne danach duschen zu müssen.

  • Sicher auf unbefestigtem Weg zu Fahren

  • Einigermaßen wendig soll es sein

  • Der Spaßfaktor muss so groß sein, dass ich kein zweites Fahrrad brauche.



Der Test
1. Einkaufen über den Berg

Die Daten: 9km einfacher Weg, jeweils 30 min, wieder zuhause waren 35% Akku weg.
Ich habe es gepackt. Um es humorvoll auszudrücken:
Bevor ich Bierkästen fahre, belasse ich es erst einmal beim Sixpack, radle mir 10 Kilo runter und Jan Ulrichs Oberschenkel an. Puls ging nicht über 120, Kleidung blieb trocken.
Ein üblicher Einkaufswagen geht aber.
Nebenbei bemerkt: Bergab mit über 50km/h und Einkäufen in der Kiste ist kein Thema. Den hohen Schwerpunkt habe ich nicht bemerkt, waren aber auch nur 20kg drin. Bremsen sind super.

2. Sicher auf unbefestigten Wegen

Volle Punktzahl! Ich konnte Wege fahren, die ich vorher nicht auf dem Plan hatte.
Kurz: Ein Ausflug mit leichtem Gepäck ist nicht auf die Straße beschränkt.

3. Einigermaßen wendig soll es sein

Meine Erwartungen wurden da nicht ganz erfüllt. Ich kann zwar im Hof wenden, dennoch passierte es mir, dass ich bei engen Kurven an den Lenkungsanschlag kam, was in Verbindung mit der einhergehenden Schräglage nur durch ein beherztes Reintreten in die Pedale oder durch Abspringen zu lösen war.
Wenn man nicht wenden kann, ist das Herumheben des Hinterrades aber auch mit Beladung kein Problem, da der Schwerpunkt der Beladung in der Nähe der Vorderräder liegt.

Nachtrag:
Am Tag drei bin ich in die Stadt gefahren. (der Berg + am Fluss entlang, Fahrzeit 50 min einfach). Jetzt kamen die Radwege hinzu und gelegentlich diese Schikanen aus drei Rohrgestellen durch die man zick zack mit dem normalen Rad nur mit etwas Geschick durchfahren kann. Hieß für mich: Anhalten und mal eben mit den Füßen auf dem Boden durchtippeln. Passte aber!
Kurvenfahren: Hatte ich oben noch die Probleme in den engen langsamen Kurven, ereilte mich mit einem Mal ein Aha-Erlebnis: Neigt man den Lenker ein wenig zur Kurven Innenseite dann steht dem Slalom Parcours nicht mehr im Wege. Außerdem ist in langsamen Kurven der Lenkungsanschlag kein Problem mehr, man zieht den Lenker wieder etwas hoch und ist wieder im Gleichgewicht. Hört sich komisch an, ist aber so.




4. Spaßfaktor

Volle Punktzahl! Auch wenn ich einmal nichts zu transportieren habe und nur einmal wohin will brauche ich dafür kein zweites Rad. Zudem ist die Ladefläche ‚umbaubar‘.
Spontan fällt mir dazu die Firma F2 ein: Fun And Function
Diese Firma stellt seit 1979 Windsurf Boards her.




Fazit:

Ich werde nicht der Anwender sein, der ständig die möglichen 80kg Zuladung ausnutzen wird.
Testweise habe ich einmal meine Frau als „Self Loading Cargo“ ein kurzes Stück im Hof gefahren.
Ging prima!

Für mich als Landei, der das Auto öfter mal stehen lassen will und etwas für sich und die Umwelt tun möchte, ist das meiner Meinung nach der perfekte Einstieg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch etwas zu Schaltung des Chike:
Die Automatik Funktion hat sogar meinen Fahrradhändler überrascht. Funktioniert auf dem Ebenen auch ordentlich. Beim Herunterschalten am Berg tut es mir in der Seele weh, wenn die Gänge unter Last geschaltet werden. Gibts da einen Trick?
Außerdem, was ist mit der Schaltung wenn der Akku leer gefahren ist? Bleibt da einfach der zuletzt gefahrene Gang drin?
 
Hallo @Fliegerlenker,

ich bin von der Automatik Funktion nicht so überzeugt und lasse diese konsequent weg.

In manchen Situationen kann diese evtl. ganz bequem sein, aber sie ist bestimmt auch fehleranfällig und führt lt. meinem Händler dazu, dass das Chike immer wieder zur Reparatur muss. Gerade im Winter, wenn das Antriebsrad bei Glätte durchdreht, ist die Automatik leicht überfordert. Ebenfalls bei schnellen Anstiegen nach einer Geradeausfahrt, wenn man stark reintreten muss.

Da man eh bei Gangwechsel kurz den Druck auf das Pedal verringern sollte, würde dies in einer automatischen Schaltfunktion nicht sinnvoll funktionieren, was langfristig zu Defekten führen kann.


Ich hatte bisher einmal die Situation, dass der Akku leer gefahren war und die Schaltung dann nicht mehr funktionierte. Sie benötigt schließlich Energie und ist keine manuelle Schaltung. Es war aber überraschenderweise nicht so schlimm, ohne Akku und mit kleinem Gang das Rad nach hause zu schippern. Zwar langsamer, aber immerhin noch gut möglich.

Jedenfalls haut mich aber die Shimano Steps nicht so stark vom Hocker. Ich fühle mich mit anderen Schaltungen etwas wohler. Auch im Winter, wenn man dicke Handschuhe tragen muss, kommt man versehentlich öfters auf die Automatik-Umschaltung bzw. auf andere Schalter. Dies ist etwas zu diffizil gebaut und m.M. hauptsächlich für Idealwetterbedingungen und zarte Finger gebaut.

z.B. fühle ich mich mit der Nuvinci deutlich wohler.

L.G. Cargomaniac
 
Hallo @cargomaniac ,

was das Schalten angeht, stime ich dir voll zu. Ich hoffe, dass ich die Werkstattbesuche reduzieren kann, wenn ich sie wie meine alte Torpedo Dreigangnabe schalte.:)

Ich habe die vergangenen Tage u.a. damit verbracht, mich über Nabenschaltungen zu informieren.
Einen interessanten Test habe ich hier gefunden.
Das Chike werde ich mir wohl kaufen, ich will mich aber (noch) nicht damit abfinden, nur die Alfine 8 anstatt die Alfine 11 mit deutlich größerem Übersetzungsverhältnis zu bekommen.

L.G. Fliegerlenker
 
Lieber @Fliegerlenker,

Und ich muss leider heute das Testchike nach 3 monaten Dauertest abgeben.

Schade, aber dann wende ich mich eben einem neuen Testrad zu.

Lass Dir aber noch den Tip geben, dass Du den Händler wegen der grottenschlechten Schutzbleche vor dem Kauf nervst.

Die Dinger brechen sehr schnell ab, und selbst wenn man Kopfsteinpflaster vermeiden kann und die Teilchen eben länger am Rad verweilen, sie bringen einfach nichts.

Habe bei der Spezi nun gesehen, dann die Chikes dort alle die Schutzbleche abmontiert hatten. Wenns eh nichts bringt, dann runter damit.

Wenn Chike selbst da nicht aktiv wird, dann würde ich aus LKW-Plane einfach Spritzschütze anbringen und das Problem der Einsauerei ist erledigt.

Die Kontrolleraufnahme ist leider auch etwas windig und mit dünnem Plastik konstruiert. Ich habe ab und zu Kontaktprobleme gehabt.

Wäre toll, wenn Du dann mal fotos posten könntest, wenn Du den tollen Gaul gekauft hast.

L.G. und viel Spass

Cargomaniac
 
Hallo @cargomaniac,

danke für den Tip! Als ich das Testrad hatte, war Trockenzeit. Da ich gerne schraube, werde ich das hinbekommen...und berichten.

L.G.
Fliegerlenker
 
Hallo @cargomaniac,
das Chike gehört auch zu meinen Favoriten, morgen will ich es probefahren. Was Du berichtest bestärkt mich in dem Eindruck, dass es eher für Sonntagsfahrer gemacht wird, während ich damit ganzjährig jede Nacht 4 Stunden lang Zeitungen austragen will. Vielleicht ist das Sortimo doch die bessere Wahl für mich.
Gruss Heinrich
 
Hallo @Aladin

Nimm Dir ruhig viel Zeit beim Testen. Man kann mit einer Runde im Innenhof rein gar nichts sagen.

Ich bin das Chike relativ ausführlich auf der Veloberlin als auch auf der Eurobike probegefahren und war eigentlich von Anfang an begeistert.

Erst peu á peu im harten täglichen Kampf mit den Elementen (Eis , Schnee, rutschiger Untergrund, schmale Radwege, etc. ) sind mir dann auch die Nachteile aufgefallen.

Keines der im Netz zu findenden Tests schreibt irgend etwas über diese Punkte, da die Tester meist das Testrad unter ähnlichen Bedingungen wie ich damals für kurze Zeit erhalten haben als auch manchmal befangen sind.

Ich kann nur sagen, es ist ein super Rad und der Rahmen als auch die Neigetechnik und die Aufbauten sind sehr durchdacht.

Aber : schade, dass bei diesem Rad eher minderwertige und billigere Teile verbaut wurden.

Gut, ich persönlich entspreche nicht dem Klientel, für welches das Rad gedacht ist und kann somit nicht Chike für mein sportlicheres Fahrverhalten verantwortlich machen.

Jedoch finde ich, dass das Rad vollkommen falsch beworben wird.

Es ist eher so, dass hauptsächlich der Kindertransport beworben wird und eher die entspannten Transporte von Mami, die die kids von der Kita abholt.

Diese Benutzergruppe wird warscheinlich weniger Probleme bekommen als diejenigen, die täglich bei jeden Sauwetter das Rad auch mit harten Bedingungen benutzen und auch hart rannehmen.

Dafür eignet sich das Konzept nämlich sehr gut. Ich meine Rahmen, Cargolösung, Übersetzung.

Wie schon erwähnt, hat sich das linke Schutzblech schon bei der allerersten Fahrt verabschiedet, als ich über Kopfsteinpflaster gefahren bin.

Das rechte Schutzblech dann eben ein paar Wochen später. Diese sind eben billig verarbeitet und taugen sowieso nicht viel (Spritzschutz ein Witz, siehe Fotos, die ich einmal gepostet hatte)

Schutzblech Hinterreifen same same!

Auch billiges und dünnes Plastik. Aber ehrlicherseits bin ich das Chike auch überall gefahren, im Wald, im Gelände, auf Wurzelpfaden ,etc. pp.

Wenn man damit nur zur Kita rollt und dies gemächlich macht, dann wird auch das Plastikgraffl lang halten.

Nehme zum Testen am Besten den großen Zeitungsstoss mit, den Du in der Realität auch transportieren würdest.

Und schau, dass Du eine amtliche Steigung wie bei Dir zuhause findest.

Wenn Du alle paar hundert Meter den Arretiermechanismus betätigen musst, damit das Rad gerade und fest steht, dann wird das keine Freude werden.

Dieser hakt nach einigen Malen. Habe ihn deswegen nur selten benutzt, da das Chike mit nicht zu viel Ladung auch von sich aus gut steht (in der Neigung).

Jedenfalls fand ich aber die kurzen Maße sehr ansprechend. Hatte schon ein paar Mal damit einen Aufzug benutzt, oder bin mit dem Chike im Zug gefahren. Unvorstellbar mit dem Sortimo.

Weiss nicht, wie gut Du mit Deinem Händler kannst. Vielleicht gibt er Dir bessere Schutzbleche mit Aufpreis oder Du bastelst Dir selbst schnell eine gute und nachhaltige Lösung (wie z.B. mit LKW-Plane).

Der Kontroller hatte auch manchmal ein Kontaktproblem und hat eine Fehlermeldung gezeigt.

Die Befestigung auf dem Halter ist leider auch etwas dünn und billig. Nicht zu vergleichen mit dem von Bosch.

Alles in allem trotzdem ein sehr gelungenes und kurzes Lastenrad welches auf dem Segment der Neigetechnik wohl nicht so viel Konkurrenz hat.

Mit dem Sortimo bin ich beim Testen bei den e-bike-Days in München nicht so richtig warm geworden.

Ist m.M. auch eine ganz andere Preisliga.

Kannst aber gerne die Sortimo-User im Forum löchern, die Dir hoffentlich auch ehrlich die Nachteile erzählen.

Lass uns wissen, wie Dein Test abgelaufen ist.

Servus und ba ba

Cargomaniac
 
Ach ja, noch schnell ein Nachtrag. Ich bin in den 3 Monaten 2268 km gefahren, viel Berge und durch die Wallachei und nicht nur auf Teer.

Hätte gerne für gewisse Outdoor-Übernachtungsaktionen mehr Akkukapazität gehabt. Aber wer täglich damit in seiner Umgebung unterwegs ist und keine längeren Touren unternimmt, kommt auch damit klar.

Die Beleuchtung ist spitze und hochwertig. Die Mäntel halten viel aus. Hatte nie einen Platten obwohl ich den Gaul gar nicht geschont habe.
 
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