Lieber Stefan,
was für eine schöne Idee! Ich weiß nicht, ob ich anderen hier aus der Seele spreche, aber ich finde: die Zeit ist reif für eine solche Spezialmesse in Berlin und ich wünsche Glück und gutes Gelingen! Wir wollen kommen.
Denkt an die Eltern, denn viele kommen der Kinder wegen auf das Thema. Kinderbespassung auf der Messe muss weder teuer, noch professionell sein. Eigentlich braucht es nur Platz und Zeit. Eben einen speziellen Ort auch dafür auf der Messe. Das wäre schön.
Von allgemeinen Fahrradmessen war ich immer etwas enttäuscht gewesen. Entweder spielten die Lastenräder keine große Rolle, oder aber es bildeten sich vor den wenigen verfügbaren Exemplaren riesen Menschentrauben und entsprechende Warteschlangen für die Testfahrten (eigentlich das Wichtigste, alles andere bekommt man eh vorab oder hinterher aus dem Netz). Ich hoffe für euch, dass die Unternehmer diesen Markt und eure Messe als hinreichend wichtig begreifen, um sich zu präsentieren. Es muss ja kein großes Brimborium sein.
Unsere Lastenrad-Karriere begann mit dem Kindertransport und diversen Problemchen mit den Hängern. Als zwei Babboe-Händler auf dem Tempelhofer Feld Probefahrten anboten, war das die Initialzündung gewesen. Auch wenn wir dann bei anderen Modellen gelandet sind. Wir sind dankbar dafür, denn zuvor war das alles nur ferne Theorie gewesen.
Als sich später die Modellauswahl präzisierte, hatte ich mit Berliner Lastenrad-Händlern, abgesehen von LBC (!), etwas ernüchternde Erfahrungen gemacht. Die im Internet empfohlenen Adressen hatten entweder kein Vorführmodell oder keine Zeit für Beratung / Probefahrt oder es wurde mir ein bereits verkauftes Kundeneigentum zum Testen angeboten - das aber lehne ich aus prinzipiellen Gründen ab. Sehr viele Modelle galten damals (2014) als gar nicht verfügbar in Berlin. Ein anderes Mal fehlten Preislisten, Angaben zum Zubehör. Ein Verdeck für die Kinder war mir aber immer schon sehr wichtig.
So habe ich, haben wir, bis heute mehr Lastenräder auf Basis privater Kontakte ausprobiert, als über Händler. Obwohl doch der Markt in Berlin sichtbar vorhanden ist. Ich hoffe sehr, dass sich dies ändert und dass eure Messe eine Gelegenheit dazu bietet.
Viel Aufwand braucht es eigentlich nicht, wie ich denke. Wenn Verkäufer und Interessenten zusammen finden, Zeit und Gelegenheit für eine kurze Fahrt und eine Frage ist, dann wäre das schon optimal. Und versucht doch bitte, den Eintritt niedrig zu halten, indem ihr auf "fancy stuff" verzichtet. Keep it simple. Wäre mein Wunsch. Ich denke, dass die Leute schon genau wissen, warum sie kommen.
Abschliessend noch eine Idee: Vielleich gibt es Platz für private Präsentation von Lastenrädern. Den echten, in Gebrauch befindlichen, teils erheblich umgebauten Alltagsnudeln. Hieße: Schauen, sich inspirieren lassen, "Benzingespräche" führen. Und warum dann nicht gleich noch einen Gebrauchtmarkt? Auf Segelboot-Messen, beispielsweise, wird der Gebrauchtboot-Verkäufer von den Herstellern nicht als Konkurrent empfunden, sondern als Kunde für das nächste (oft größere) Schiff.
Beste Grüße!
Manuel