@woodfabi hat es auf den Punkt gebracht.
Da kann man auch schön die Kosten und Einnahmen gegenüber stellen:
Kosten:
Lebensunterhalt
Miete Privat
Miete Geschäftsräume (Nicht alles ist aus der Wohnung heraus erlaubt)
Lastenrad (Nicht vergessen, so ein Rad hält im gewerblichen Einsatz 5-6 Jahre)
Fahrradersatzteile / Verschleißteile /Wartung
Privates "Taschengeld", z.B. für'n Feierabendbier oä
Beiträge Gewerbehaftpflicht
Beiträge Fahrradversicherung/ Unfallversicherung/
Beiträge Krankenkasse (Arbeitgeber & Arbeitnehmeranteile zusammen)
Beiträge IHK oder HWK, je nach Gewerk
Steuern (z.B. Umsatzsteuer / Einkommenssteuer/ Gewerbesteuer)
Steuerberater
Rentenkasse
Bank (Hast ja dann ein Geschäftskonto und kein kostenloses Konto mehr)
Berufsgenossenschaft (Die melden sich immer
)
Briefpapier/ Flyer/ Visitenkarten/ Stempel / PC f. Steuermeldungen / Drucker/ etc / pp
(mehr fällt mir gerade nicht ein)
Dem gegenüber stehen die Einnahmen, die errechnen sich daraus, wie viele, von Kunden bezahlte Stunden abgerechnet werden können und wie viel du arbeiten möchtest. Arbeite heißt nicht nur, im sattel sitzen, sondern auch der gesamte Papierkram.
8 Stunden pro Tag, 5 Tage pro Woche, 48 Wochen im Jahr (4 Wochen Krankheit & Urlaub abgezogen) macht 1920 Arbeitsstunden pro Jahr oder ca. 37Stunden pro Woche, die kundenseits bezahlt werden müssen. Werden aber nur 18 Stunden pro Woche kundenseits bezahlt verdoppelt sich der Stundenrverechnungssatz. Und da sind dann noch keine Notfallrücklagen eingerechnet.
Du kannst auch anderes rechnen, wie viele km schaffst du pro Stunde? 15? Dann musst du rund 550km pro Woche oder 8250km pro Jahr, bei Sonne/Regen/Schnee/Gegenwind radeln. Nun kannst du einen km-Preis ausrechnen, sobald du weißt, wie hoch die Kosten sind. Und nicht vergessen, der Plausch (mit oder ohne Kaffee) beim Kunden kostet auch Zeit/Geld und geht auf die km-Bilanz.
Lastenrad kostet z.B. 6000,-€ -> bei 8000km/Jahr auf 3 Jahre kostet das Rad pro km 0,25€
Ersatzteile je 8000km (Kette Ritzel Mäntel Schläuche ...) & Wartung spekulativ 400,-€ -> pro km 0,01€
Lebensunterhalt 400,-€ / Monat ohne private Miete -> 2,50€ /Stunde -> 0,07€/km
Sprich, ich halte Deine Idee mit der Selbstständigkeit mit der Cargobikenachbarschaftshilfe für etwas blauäugig.
Ist aber nur meine Meinung, andere mögen anders darüber denken und mich korrigieren. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für so ein Wagnis....
PS ich bin kein Kurrier oder Ähnliches, der sich mit der obigen Aufstellung Konkurenz vom Leib halten will