Bullitt vs. Rapid vs. Long Harry

Womit ich nicht so richtig glücklich bin ist die Alfine. Die Übersetzung finde ich t. T. etwas ungleichmäßig und nach oben könnte es ein oder zwei Gänge mehr sein. Die Übersetzung insgesamt nach oben anpassen kann ich jedoch nicht da ich den 1. Gang bei einigen Steigungen benötige.
Da gitb Shimano auch einen ziemlich engen Korridor vor (Übersetzungsverhätnis von 2,0 - 2,5). Die Alfine ist einfach keine Lastenrad-Nabe...
 
Mit der 11 er passt das schon - zumindestens hier im Hamburger Flachland - von Ausnahmen abgesehen.
 
Klingt interessant. Gibts Bilder?
Hier mal ein Bild auf die Schnelle:

DSC08913.jpg
 
Hui. Nicht schlecht. Selbst farblich. Hatte ich mir mit dem leggero vento überlegt. Aber der ist irgendwie zu breit und zu hoch.
 
Womit ich nicht so richtig glücklich bin ist die Alfine. Die Übersetzung finde ich t. T. etwas ungleichmäßig und nach oben könnte es ein oder zwei Gänge mehr sein. Die Übersetzung insgesamt nach oben anpassen kann ich jedoch nicht da ich den 1. Gang bei einigen Steigungen benötige.

Diesen Allfine-Fehlkauf habe ich auch damals gemacht. Nun fahre ich möglichst viele km, damit hoffentlich irgendwann die Allfine aufgibt und ich eine gute Kettenschaltung nachrüsten kann ;)
 
Diesen Allfine-Fehlkauf habe ich auch damals gemacht. Nun fahre ich möglichst viele km, damit hoffentlich irgendwann die Allfine aufgibt und ich eine gute Kettenschaltung nachrüsten kann ;)
Finde die 8-Gang schon OK. Nur halt so richtig überzeugt die mich nicht. Meistens komme ich damit zurecht.
 
Lieber GrünerMann,

ich habe ganz großes Interesse am Nachbau Deiner Konstruktion Bluebird-Hänger-Kabine auf Bullitt! Kannst Du kurz schreiben, wie Du die Befestigung bewerkstelligt hast? Hast Du ggf. auch eine Überlegung bezüglich einer Federung der ganzen Kabine? Das Bullitt ist als Alurahmen ja sehr steif.

Unser zweites Kind ist seit Kurzem auf der Welt. Das Thema Lastenrad zum Kindertransport treibt mich aber schon länger um, wir haben gar kein Auto. Bisher aber kein Kaufentscheid zum "Lasti". Der Kinderanhänger tat es bisher zu gut (Croozer), oder der Zweijährige kam einfach auf den Kindersitz. Unabhängig von meiner Frau pendele ich aber gelegentlich weitere Strecken mit dem Zweijährigen (10 bis 15km anstatt der täglichen 2km einfache Strecke), da nerven die bisherigen Lösungen.

In meine theoretischen Überlegungen hatte ich lange das Babboe City oder Gazelle Cabby einbezogen. Optimierungen bezüglich Antrieb, Gewicht waren zunächst nachrangig. Was mich aber immer nervte an den zwei Modellen oder Vergleihbarem, das waren diese sehr improvisiert wirkenden Lösungen bezüglich Regenschutz, Insektenschutz, Kälteschutz. Unseren Croozer-Anhänger schließen wir zu jeder Jahreszeit gerne einmal kurzfristig, wenn es erforderlich ist. Verdeck und Insektenschutz waren immer ausreichend dafür, im Winter schlimmstenfalls noch eine Wärmeflasche unter den Sitz - und fertig.

Einen Bluebird-Hänger mit stark gealterten Rädern haben wir noch "herumliegen". Wäre also eigentlich optimal. Außer, dass die Bluebird-Sitze noch verbesserungswürdig sind. Hast Du bei Deinem die Seitenrohre abgeflext, die Alubodenwanne einfach mit der Holzplattform des Bullitt verschraubt? Passt der Bluebird tatsächlich voll auf das Bullitt, ohne Winkelbildung?

Alternativ denken wir noch über das Johnny Loco Coupe nach. Auch hier wegen dem perfekten Kabinenaufbau. Nachteilig scheinen hier aber: Geringe Breite der Kabine (51cm innen), wenig Aussicht für die Kinder bei geschlossenem Verdeck, geringe Variationsmöglichkeiten, Hollandradkonzept mit sehr aufrechter Sitzposition, Gewicht und Antrieb ggü. Bullitt eher ziemlich unsportlich. Auch habe ich schon im Internet Bilder von arg verrosteten Johnny Locos gesehen.

Na ja, das ganze kam ins Rollen, als mir ein Pedalpower Long Harry mit Kinderkabine knapp durch die Lappen ging (guter Gebrauchtpreis), welches ich zuvor gar nicht auf dem Sender gehabt hatte. Erst beim zweiten Drübernachdenken fand ich das Konzept Kinderanhänger-Kabine auf Lastenrad gut. Dann aber richtig gut. Wegen der Modularität: Abschrauben, dann Lasten transportieren. Aber auch wegen der Option, bspw. im Winter (bei Dreck und Kälte), die Kabine anders herum zu montieren. Was auch sicherheitstechnisch eigentlich besser wäre.

Und natürlich würde ich selbst lieber an Kettenantrieb-Laufrädern, Schaltwerk etc. reparieren / montieren, als jedes Mal eine Schalt-Nabe demontieren zu müssen, wenn mal was fällig ist (Mantel, etc.).

Sorry, kürzer ging es nicht, wir wollen in der Frage (den Fragen) gerne verstanden werden. Wir wären sehr dankbar für Antworten Deinerseits oder von anderen Forumsteilnehmern.

Beste Grüße aus Berlin und allseits Gute Fahrt!
Joshua
 
Hallo Joshua,

bei dem Bluebird-Hänger häbe ich die seitlichen Rohre mit einer Metallsäge abgesägt und die Kanten entgratet und glattgefeilt. Eine Flex war nicht von nöten. Auf die Ladefläche des Bullitts habe ich 35 mm Kanthölzer rechts, links und in der Mitte angeschraubt. Die Wanne des Bluebirds ist ein klein wenig zu lang. Sie würde vorne an die beiden Holme stoßen. Das habe ich mit ein paar beherzten Hammerschlägen auf die vordere Kante des Bluebirds korrigiert. Jedoch nur dort wo die Holme sind. Anschließend habe ich den Bluebird auf die Ladefläche gestellt und selbigen durch das Blech auf die Kanthölzer geschraubt. Die Schrauben bekamen noch jeweils eine Unterlegscheibe spendiert.

Der Lenker muss übrigens auch noch ein paar CM höher als im Originalzustand. Ich habe das über einen im Winkel verstellbaren Vorbau gelöst. Den Hänger bekommst Du auch nur im Zusammengeklappten Zustand auf die Ladefläche. Wenn er darauf ist kannst Du ihn aufklappen.

Kannst den Hänger ja mal vorsichtig auf Dein Bullitt heben. Ich meine nämlich das es unterschiedliche Modelle des Anhängers gibt und gab. Dann siehst Du was ich bezüglich der Holme meine. Mein Händler hatte mich vor Kauf de Bullitts mal probestellen lassen.

Die Sitze finde ich in dem Bluebird allerdings nicht optimal. Für uns ist das aber OK. Die längste Tour waren 20 KM. Die meisten sind jedoch immer nur um die 5 KM (KiTa, Einkaufen, Spazierfahrt, usw...). Zudem fährt der vierjährige schon viel selber, so das nur die fast zweijährige auf dem Bullitt Platz nimmt.

Wie Du allerdings euer Neugeborenes in den Bluebird setzten möchtest wüsste ich jetzt auch nicht. Da müsstest Du ja irgendwie den MaxiCosy fixieren.

Die Lösung mit dem Bluebird soll bei uns nur so lange Bestand haben, wie die Kleine auf Ihrem Platz ab und an einschläft. In dem Hänger kann sie sich nämlich an die Seite lehnen. Später soll dort eine Holzkiste hin in die eine Sitzbank eingebaut wird. Ehrlicherweise muss ich sagen das der Bluebird das schöne Rad schon etwas verschandelt.

Bezüglich der Sicherheit der Transporträder ist, so denke ich alles gleich schlecht. Das das Urban Arrow erscheint mir, bedingt durch die dicke Wanne, noch am besten. Ansonsten ist der Helm, die Gurte und ein um- und vorsichtiger Fahrer die Faktoren die die Sicherheit fördern. Zumindest sind in meiner Wahrnehmung die meisten Radunfälle Autos die Radler von der Seite erfassen oder Radler die sich gegenseitig überholen und selbiges scheitert. Da nützt auch ein umgedrehter Hänger nix.

Gruß Claus!
 
Mensch Claus,

ganz herzlichen Dank für die rasche und umfängliche Antwort! Klasse!

Nick: joshua, aber ich heisse Manuel. Das nur am Rande.

Das mit Deiner Befestigungsmethode des Bluebird auf dem Bullitt klingt gut und machbar ("Bordmittel"), der beiderseitige Hammerschlag vorne am Chassis des Bluebird auch. Ganz klar, würde ich jederzeit auch so machen. Die Optik der Fuhre gesamt wäre mir eh' recht wurscht, verschandeltes Bullitt oder nicht. Egal, Hauptsache funktional. Bei uns in Am wenigsten gefallen mir die eckigen Kisten der klassischen Backfietsen. Ist halt alles Geschmackssache. In Berlin darf es übrigens auch gerne optisch häßlich und dennoch funktional gut sein, das senkt eher die Klaugefahr.

Dass ich es noch nicht selbst anpassen / probieren konnte, liegt daran, dass wir noch gar kein Bullitt haben, sondern ich noch komplett in der Planungsphase bin.

Erst war ich voll auf Nabenschaltung, Rollerbremsen, Alltagsrad mit wenig Wartung, Babboe oder so geeicht. Die große Holzkiste und mal eben was daran rumschrauben, easy. Dann aber haben wir bei Gebrauchtradschau (ist instruktiv, weil Nutzungsschäden schon sichtbar) dermassen verkorkste Verdecke vom Babboe City und Gazelle Caby bewundern dürfen, dass mir klar war: solche Zirkuszelt-Lösungen will ich im Alltag nicht! Es muss robust sein und mal auf die Schnelle auf und zu zu machen sein.

So kam ich zum Johnny Loco. Die Kabine und das schützende Gestänge drumherum sind eine gute Idee. Ich dachte auch schon daran, im Lastentransport-Alltag vielleicht einmal lange Gegenstände geschrägt an der oberen Kabinenkante abgestützt transportieren zu können. Dazu muss man eben auch mein Nutzungsverhalten verstehen, dazu gleich mehr. Optisch finde ich das Johnny Loco aber zu trendy, überdesignt (der Gepäckträger, der Lenker!) und habe vor allen Dingen etwas Misstrauen ggü der Technik. Ich will ein Fahrrad und kein lifestyle-Objekt!

Ja, und dann kam eben das Kabine auf Ladefläche-Prinzip. Da spielt auch mit herein, dass ich neben dem Alltags-Kinderanhänger Croozer unseren halbgeschrotteten Bluebird immer schon als Lastenanhänger nahm. Also im Alltag gerne modular verfahren würde, mal Kind, mal Last.

Der Bluebird als Lastenanhänger war immer klasse. Befestigung der Deichsel an den Hinterbaustreben anstatt an der Nabe, gute Zurrpunkte für die Last, stabiles Fahrverhalten bei langsamer, vorausschauender, vorsichtiger Fahrt. Ich transportierte die folgenden Maxima bislang: Kühlschrank, Waschmaschine Toplader, Bücherregal en bloc mit Höhe 220cm, Regalteile oder Schrankteile bis 230cm Länge und 50cm Breite, Gewicht der Fuhre bis rauf 40 oder 50kg. Strecken mit Schwerlast bis 15km. Haben fast alle Schränke, Regale und Haushaltsgeräte unserer Wohnung schon transportiert gehabt, dazu Sperrmüll. Was lang war, musste, gut gezurrt, eben seitlich neben den Pedalen nach vorne über stehen, enge Kurvenfahrten waren dann zu vermeiden (Streckenplanung). Und die Höhe war da Hauptproblem, wegen Wanken (Langsamfahrt, umsichtig mit Kantsteinen), viel mehr als jemals das Gewicht (Zugfahrrad ein altes Kettenschaltungs-Trekkingrad Bergamont mit Magura HS 11 und in guter Pflege).

Alltagsnutzungsverhalten. Wir wollen weiterhin auf das Auto verzichten, auch mit jetzt zwei Kindern. Die eher kurzen Alltagswege machen wir mit Kinderwagen und Buggyboard, mit dem Croozer-Kinderanhänger geschoben per Hand oder gezogen per Rad, mal auch Kindersitz auf dem Rad. Für all das brauchen wir gar kein Lastenrad.

Meine Frau bevorzugt eh das Prinzip: Hänger an der KiTa stehen lassen (dann noch mal gute weitere 8km zur Arbeit mit dem leichteren Stadtrad), wer zuerst Zeit hat zum Abholen nach der Arbeit, der findet den Hänger an der KiTa vor.

Die Einkäufe bekomme ich mit Packtaschen lockerst weg, wegen der Treppen bei uns bevorzuge ich sogar mittlerweile den Tramperrucksack.

Der schon Zweijährige hat seine Croozer-Kinderanhänger-Karriere mit 6 Monaten Lebensalter gestartet. Mit der gut federnden Kinderhängematte im Croozer, die er noch heute liebt, die dann perspektivisch in 6 Monaten unserer Tochter zugedacht werden würde.

Egal, ob nun im Hänger und/oder Lastenrad: Vorher, früher als mit sechs Monaten, würden wir die letzten Mittwoch zweitgeborene Kleine nicht radmässig transportieren wollen. Zumal jetzt, im kommenden Winter. Einige Leute machen das mit Croozer / Matte deutlich früher, aber meine Frau ist da auch komplett dagegen.

Dass für Schale oder gar MaxiCosi Sitz immer wenig Platz ist, im Bluebird, in Backfiets-Kisten, das ist uns klar. Die gefederte Lösung einer MaxiCosi-Befestigung im Babboe City schön und gut, aber so hoch und exponiert will ich meine Tochter einfach nicht sitzen haben. Dazu kommt, wie schon erwähnt, die aus meiner Sicht wenig durchdachte Babboe-Verdeck-"Lösung". Ne. Wenn, dann käme die Hängematte irgendwie noch in den Bluebird oder eine andere Kabine. Ich glaube / fürchte allerdings, die passenden Croozer-Kabinen sind zu lang, zu schlecht auf dem Bullitt zu befestigen.

Im Alltag wäre das anzuschaffende Lastenrad zunächst ein Papa-Sohn-Vergnügen. Für mal längere Ausflüge abseits der Oma-Besuche und Alltagspflichten. Auch will ich meine Frau mal zum Thema anfixen.

Wir würden ganz unabhängig davon von dem Einer-Kindertransportanhänger auf einen Zweier-Anhänger wechseln, wahrscheinlich den preislich interessanten, gefederten Qeridoo Sportrex 2 kaufen. Der stünde dann auch immer trocken und vorgewärmt im Treppenhaus.

Spätestens im Sommer aber, Badesee-Zeit und so, darf die Kleine auch in den Hänger oder das Lastenrad und den Papa juckt es nach dann nach längeren Familienausflügen. Mit Kindkontakt, Sichtkontakt, Sprachkontakt. Ich habe mich beömmelt, als ich mal in einem Forum las (irgendwo), dass ein Papa deswegen Packtaschen am Lastenrad brauchte, weil die Kinder von der Box vorne ständig Einkäufe zu ihm nach hinten reichten, welche er dann irgendwo stauen musste. Na ja, Quatsch eben.

Lange ausgeholt, zum Verständnis, kurze Fragen (gerne auch neben Claus an die "große Runde"):

- Federungsmöglichkeit mit z.B. Dämpfern bei Kabinenaufbau Lastenrad?
- Bin 190cm, der Bullitt-Lenker müsste dann aber eh Platz genug für die Kabine lassen, oder?
- Laschung der Bluebird-Kabine mit Zurrgurten am Rahmen des Bullitt (damit schneller austauschbar zum reinen Lastentransport)?
- Passt der Croozer Kid for Two als Kabine auf das Bullitt?

Danke im Voraus für Antworten und ganz herzliche Grüße,
Manuel aus Berlin
 
Hallo Manuel.

Warum nicht gleich den Sitz und das Canopy von Larry vs. Harry? Zu teuer?

André grüßt.
 
Hallo André!

Nein. Wir sparen, wo wir können, das ist der Familie geschuldet. Aber einiges, was ich schrieb, deutet dennoch auf ein Luxusproblem hin, wie ich denke. Zusätzliches Lastenrad, Bullitt anstatt FanoTec ...

Es verhält sich so: Die konfektionierten Bullitt-Lösungen sind zu schmal bzw. in meinen Augen für zwei Kinder nicht passend. Sie schliessen mit dem Rahmen, da fängt der "Fehler" an.

Die aufgesetzte Bluebird-Kabine würde überhängen seitlich, wie auf dem Foto von Claus auch gut zu sehen, und würde aus dem schlanken, schmalen, sportlichen Bullit mit schöner Shilouette ein "schwangeres Walross" mit erheblich besserem Nutzwert für zwei Kinder machen. ;-)

GLG Manuel
 
PS André:

Dazu kommt noch so ein Ding aus der Ecke "gefühlte Sicherheit" (mag also Quatsch sein):

Die flache Sitzmöglichkeit im Bullitt, mit ausgestreckten Beinen, ist weder bequem, noch bei Unfällen optimal, wie ich finde. Transport reiner Lasten gerne mit niedrigem Schwerpunkt, Kinder aber vielleicht nicht gleich flach auf den Boden setzen, gar unterhalb der Auto-Stoßstangen.

Eine auf die Ladefläche aufgesetzte Kabine würde den Boden erhöhen (leicht), die Sitze sind meist noch etwas höher montiert als bei Bullitt-hauseigenen Lösungen (oder lassen sich entsprechend bauen), und zwar so, dass die Kinder zumindest mit angewinkelten anstatt ausgestreckten Beinen würden sitzen können.

Die ganz hohe Lösung der klassichen Bakfietsen mit Kiste, Kind, geringem Süll, am besten dann noch nach seitlich "schlackerndem" Kinderoberkörper und die Arme raushängen lassen, das fände ich beim Umfallen der Fuhre dann doch zu heftig (eigentlich eine Begründung für Helme).

GLG Manuel
 
Zurück
Oben Unten