Bullitt - Steps oder Nachrüstmotor?

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mnw

Guest
Hallo,

nach einer erneuten Probefahrt konnte ich meine Freundin nun endlich vom Bullitt überzeugen. :) Es soll auf jeden Fall eins mit elektrischer Unterstützung sein. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob das eBullitt mit Shimano Steps oder einen Motor zum nachrüsten.

Unser Streckenprofil ist ca. 5-6 km zur KiTa und anschließend 2-3 mal die Woche ca. 20 km zur Arbeit. Alles vollkommen flach, teilweise aber windig.

Ich sehe folgende Vorteile für das eBullitt:
  • Gut integriertes System, also Antriebsstrang und Motor aufeinander abgestimmt.
  • Keine "Bastellösung". Bei der Nachrüstlösung ist vielleicht doch nicht jedes Kabel perfekt verlegt, bei Steps muss man auch keine gute Stelle für den Akku finden, etc.
  • Händlersupport bzw. Gewährleistung beinhaltet E-Antrieb

Auf der anderen Seite hat die Nachrüstlösung auch Vorteile:
  • Rad bzw. Rahmen unabhängig vom Antrieb, d.h. das Rad ist auch noch zu gebrauchen wenn der Motor irgendwann veraltet ist
  • Freie Wahl beim Antrieb. Di2 ist zwar schön integriert, legt einen aber auch fest

Habt ihr noch weitere Argumente? Die Entscheidung fällt mir schwer... Ich bin zwar schon verschiedene Mittelmotoren und Lastenräder gefahren, jedoch noch keine Front- oder Heckmotoren und allgemein keine Nachrüstungen. Der Preis soll übrigens erstmal nicht im Vordergrund stehen - evtl. ist die Nachrüstung günstiger, ist aber auch etwas Arbeit.

Danke und viele Grüße

PS: Mein ersten Beitrag nach über einem Jahr lesen. Jetzt rückt die Anschaffung endlich näher! :)
 
Das auf ewig festlegen sehe ich anders:
Bei Pedalpower hab ich auf der Spezi mal ein Rad gesehen, dass einen Motorrahmen ohne Motor hatte - statt dessen einen Adapter mit normalem Innenlager ohne Motor.
Und falls DI2 mal veraltet ist - glaubst du dass es nochmal mechanischer wird?
 
Ich bin sehr zufrieden mit der integrierten Steps-Lösung, die ich auch selber im Bullitt fahre.
Gerade letzte Woche habe ich den Antrieb nach 2,5 Jahren mal auslesen lassen: 35 Vollladungen nach 10tkm, Akku-Kapazität bei 98%. Das Bullitt fährt sich eben auch ohne elektrische Unterstützung fantastisch leichtfüßig.
Das scheint also was Gutes zu sein und der Rest sind auch wirklich gute Standard(Verschleiss)teile.
Und zum Argument "veraltet": Ein Antrieb wird ja nicht schlechter, weil es irgendwann einen besseren gibt. Sonst müsste man ja eine Kaufentscheidung ja ewig vor sich herschieben.
E6000 war vor 2,5 Jahren was Tolles, e8000 ist jetzt auch was Tolles, aber beide Antriebe haben individuelle Vorteile.

@mnw, wo wohnt dein Haus und habt ihr auch Interesse an einem gebrauchten Bullitt?

Gruß
Michael
 
35 Vollladungen nach 10tkm
Du fährst tatsächlich im Schnitt 285km pro Batterie-Ladung (d.h. du schaltest die Unterstützung zu ca 50% ab)?
Oder lädst du den Akku (vorsorglich) schon früher auf und das wird in den Vollladungen nicht berücksichtigt?
 
Hallo luke,
2 Aufladungen bei 50% (oder 3 bei 33% etc. ) rechnet der Auslesecomputer als eine Vollladung. Aktuell habe ich 160 km bei einer Restkapazität von 64 % auf der Uhr und bei 25% werde ich wohl wieder aufladen. Natürlich käme ich in bergigem Gebiet oder einer permanent voll geladenen Kiste längst nicht aus diese Werte, aber da, wo ich wohne, ist es schon eher flach und meine Ladung meist kaum der Rede wert.
Das Bullitt kann man eben auch ohne Unterstützung ganz prima fahren, auch Steigungen hinauf.
 
Vielen Dank für die Antworten. Ich war heute noch das Bullitt mit e8000 (Kettenschaltung) probe fahren und das hat mich doch deutlich mehr überzeugt als die e6000 Variante mit der Alfine. Besonders die Bedienung finde ich viel gelungener, Kettenschaltung mag ich auch lieber.
Die Tendenz geht also zum fertigen eBullitt, jedoch als 8000er.

@woodfabi: An so etwas habe ich auch schon gedacht. Mit der Di2 hast du natürlich recht. Ich meinte auch eher, dass man damit noch mehr im Shimano-System gefangen ist.

@mot: Es geht mir nicht primär um die Sorge, dass das System schnell veraltet und dann schlecht ist. Trotzdem ist die Lebensdauer von einem Pedellen vermutlich geringer als von einem ohne fest verbautem Antrieb. Insgesamt wäre man einfach flexibler bei einem "normalen" Rahmen.
Ein gebrauchtes Rad kommt eher nicht in Frage. Die Preise sind meist so hoch, dass ich dann doch lieber neu kaufe. ;)
 
Meine persönliche Meinung zur Frage ob Steps (oder Bosch oder Yamaha) vs Nachrüstsystem ist eine ganz einfache:

Step/Bosch/Yamaha sind komplett verdongelte Systeme. KEINE Möglichkeit, ohne tiefgreifende elektronische Kenntnisse etwas zu reaprieren.
Eine Di2 kommt mir nicht ans Rad, solange es noch 8-fach mechanisch gibt. Geplante Obsoleszenz lässt grüßen!

Am langlebigsten wäre ein Direktdrive-Motor, den ich vorzugsweise im Vorderrad einbauen würde. So bliebt der Antriebsstrang KOMPLETT unabhängig vom Antrieb!
Der DD kann bei entsprechendem Controller auch zum Bremsen eingesetzt werden.
Auch ein Getriebemotor vorne wäre vorstellbar oder auch DD oder Getriebe-Motor im Hinterrad. Dann ist Dir allerdings der Antrieb auf Kettenschaltung festgelegt, weil die Motoren nur Kettenschaltung erlauben und DD-Heckmotoren bisher auch nur mit Schraubkränzen.

Bei Nachrüstsystemen würde ich immer drauf achten, daß das System nicht verdongelt ist, also z.B. der Akku einfach nur mit zwei Drähten angeschlossen ist. Dort kann man Akkus am preisgünstigsten ersetzen, wenn sie sich nachträglich als zu klein herausstellen oder irgendwann verschlissen sind.
Als Beispiel: Ich habe hier einen Akku 36V, 22Ah mit BMS, weil das BMS einen Akku zum Sorglos-Akku macht. Preis: ca. 650 Euro. Bei Bosch löhnt man für 10 Ah mal eben über 500 Öcken!

Beim Nachrüsten ist es gut, einen Händler zu haben, der komplett konfektionierte Systeme anbietet, dann hat man nicht selber den Streß, passende Komponenten zusammenstellen und aufeinander abstimmen zu müssen. So geht es mir nämlich zur Zeit bei meinem Liegetrike. Aber ich wollte ja unbedingt selber bauen. Das habe ich nun davon. ;-)

Als Anbieter fällt mir das erstes ebike-solutions aus Heidelberg ein. Die liefern Dir ein komplett auf Dein Rad zugeschnittenes Fertigsystem.
Allerdings gebe ich zu: So Sachen, wie Platz für Akku suchen, bleibt dabei immer noch Deine eigene Angelegenheit.
 
Ich hab ein Selbstbaulastenrad mit Frontmotor (alle Komponenten selbst ausgesucht)+ 1x9Fach XO Kettenschaltung (Wird in den kommenden Wochen auch mal vorgestellt). Mein Kumpel das E-Bullit mit DI-Alfine.

Ich würde wenn Geld keine Rolle spielt auf jedenfall das E-Bullit nehmen. Das macht deutlich weniger Aufwand, man kann es einfach verlehnen weil alles selbsterklärend ist. Es ist doch erstaunlich viel aufwand so ein E-Antrieb zu integrieren wenn man will das es gut wird, die Kabel ordentlich versteckt sind und alles auch gegen umwelteinflüsst geschützt ist. Ob man die Bullits nicht auch irgendwie updaten kann, wenn der Zahn der Zeit an ihnen nagt wird sich zeigen.
 
Habe ein altes E-Bullitt mit Crystalyte Frontmotor. Der Vorteil des Frontmotors ist quasi der "Allrad"-Antrieb und die Möglichkeit, die Komponenten einfacher auszutauschen, als wenn ich ein geschlossenes Mittelmotor-System verwende. Zumal ich bei einem Frontmotor unabhängig vom Muskelantrieb bin.
Ist aber auch mehr Aufwand, die Leitungen müssen verlegt werden, der Controller ist per "Lock-Lock"-Dose unter die Ladefläche gefrickelt, die Kabel sind alle mit Wickelschlauch geschützt, die Steckverbindungen mit Isoband und Schrumpfschlauch. Der Akku ist in einer selbstgebauten Halterung die nur mit plus & minus angeschlossen ist. Hat aber den Vorteil, dass ich auch einzelne Komponenten austauschen kann, der Accu ist ein zwar nur ein 144Wh Werkzeugakku von Bosch, kann den aber mit meinen Akkuschrauber-Ladegerät auf meinen Baustellen auch laden und mein Rasenmäher zuhause verwendet den auch. Er ist schnellladefähig und in ca. 20min wieder voll.
Es fehlt allerdings auch die Kontrolle, ob der Akku noch OK ist, oder ob er demnächst die "Grätsche" macht. Es ist nur eine aktuelle Ladestandsanzeige im Bedienfeld.
Aber ohne Werkstatt, in der ich so einen Kram frickeln kann, wäre so eine Lösung nicht praktikabel.
 
Bei einem Controller unter der Ladefläche würde ich mir wenig Sorgen machen. Ich würde ihn weit an den rechten oder linken Rand setzen, mit Kabelausgang nach hinten und die Kabel leicht abwärts hängen lassen, damit Wasser nicht am Kabel entlang in den Controller laufen kann. Das dürfte reichen.

Ich habe seit 2012 einen Controller links unten an der Gabel hängen. Dort wird er bei Regen auch naß.
Der Stromstecker ist ein XT60, den ich innen mit Vaseline schön gefettet habe, damit er nicht so schnell oxidiert.
Wasserdicht ist der nicht und er hängt im Windschatten des Controllers. Ich habe da noch nie Ärger gehabt.
Die Steuerleitungen habe ich mit einem wasserdichten Lumberg ausgeführt, weil die anfälliger für Störungen sind. Bei mir ist der Controller mit dem Motor verlötet und ich muss dann eben "auf der anderen Seite des Controllers" Stecker haben.
EBS verkaufen ihre Sets mit Powerpole und JST-Steckern für Motorphasen und Hallsensoren. Die sind nicht wasserdicht und werden fast immer mehr oder weniger ungeschützt rumhängen.

Grundsätzlich ist die Unterseite der Ladefläche ein guter Platz, weil es dort von sich aus schon weitestgehend trocken ist.

Mit der Werkstatt gebe ich @holzwurm absolut recht! Ein Platz, an dem man das Rad in Ruhe stehen lassen kann, um jeden Tag ein Stück weiter zu kommen, ist schon gut. Außer man hat vorher schon mal genau den geplanten Antrieb in ein baugleiches Rad eingebaut.

Mein erster Eigenbau aus einzeln gekauften Komponenten in mein Trike hat ungefähr eine Woche gedauert, in der ich jeden Abend in der Garage stand und wieder Stück weiter gebaut habe.
Ich hatte es aber hinbekommen, so zu arbeiten, daß ich am nächsten Tag mit der "Baustelle" wieder gefahren bin. Nach dem ersten Tag halt mit Motor als Hinterradnabe, noch ohne Controller und dem anderen Kram.

Wenn man ein Umbauset fertig kauft, ist das ganze etwas leichter, weil man sich nur noch überlegen muss, was man wo verbaut. Ich musste noch alle Stecker aneinander anpassen und die ganze Steuerung zum Laufen bringen. Da ging für die Lötarbeiten schon fast ein ganzer Abend flöten. (...oder ging er löten?:unsure::ROFLMAO:)
 
ja erstmal ist meins etwas größer was ihn noch mehr zum LKW macht zumindest vom Wendekreis her.
Das Bullit wurde echt in den Jahren stark im Detail verändert und weiterentwickelt. Das merkt man schon. Das Rad ist halt aus einem Guss.
Ich mag mein Rad auch aber es hat schon ein paar kleine Probleme.
 
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