Bullitt - Kindertransport und Helmpflicht ?!

Wie ich schon geschrieben habe, kann jeder Erwachsene das entscheiden wie er es für sinnvoll hält (wobei man nun auch diskutieren könnte wie toll es für ein Kind ist wenn ein Elternteil wegen sowas stirbt, aber die Diskussion geht dann ins endlose weil man dann ja auch nicht... machen darf). Ich fahre auch gelegentlich aus verschiedenen Gründen ohne Helm (zum Beispiel weil ich es einfach vergesse wenn ich alleine fahre). Aber bei den Kindern gibt es da keine Kompromisse und ich finde es gut, dass meine Tochter sich beschwert wenn sie ins Fahrrad steigen soll und noch keinen Helm anhatt genauso wie sie meckert wenn ich im Auto vergesse sie an zu schnallen. Und natürlich weist sie mich auch darauf hin wenn ich beim Lastenfahrrad mal den Helm vergesse =). Das ist denke ich eine gute Grundlage, dass sie auch später einen Helm tragen weil es für sie einfach normal ist, wie der Gurt im Auto und das Zähneputzen am Abend.
 
...die Mehrzahl aller im Strassenverkehr getöteten und schwerverletzten Kinder ist im Auto verunglückt - die häufigsten schweren Verletzungen bei Autounfällen sind Kopfverletzungen. Und jetzt bitte alle pro-Fahrradhelm-Argumente von oben hier einfügen... ;)
 
So ist es!
Aber eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, die Helmdiskussion aus dem Nachbarforum nicht hier zu wiederholen ... Aber ich wurde in einem schwachen Moment erwischt.

Wer einmal viel Zeit und Langeweile hat (habe ich beides nie), mag sich 151 Seiten durchlesen: http://www.pedelecforum.de/forum/in...-umfrage-dazu-rechtsfragen-schutzwirkung.998/

Meine Wette: Keine Polemik, kein Gag, kein Argument, keine moralinsaure emotionale Keule kann hier neu erfunden werden, die dort nicht bereits in mannigfachen inhahtlichen wie stilistischen Schattierungen gemacht worden wäre. :D:whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedes Elternhaus darf das doch für sich und für seine Kinder selbst entscheiden
So wie auch jedes Elternhaus entscheiden darf, was es zu futtern gibt (Bio oder nicht), was es für Kleidung gibt, ob Krippe ja oder nein, stillen, ja nein und wie lange oder oder oder

Eine jede Sichtweise hat seine pro- und contra-Argumente und jeder darf da selbst entscheiden

Fakt ist: ich habe zum Beispiel schon einige Situationen selbst erlebt, wo ich froh war, den Helm getragen zu haben. Also entscheide ich für mich und meine Kinder: es wird Helm getragen. Für uns ist das normal wie Zähne putzen

Andere sehen das anders: bitte, kein Problem, aber lasst doch bitte jedem seine Entscheidung fällen und stehen.

Warum müssen sich Eltern immer gegenseitig das Leben schwer machen- ein bisschen mehr Toleranz würde helfen. Leben und leben lassen

In diesem Sinne allen einen unfallfreien und sicheren Frühling - entweder mit oder ohne Helm
 
...die Mehrzahl aller im Strassenverkehr getöteten und schwerverletzten Kinder ist im Auto verunglückt - die häufigsten schweren Verletzungen bei Autounfällen sind Kopfverletzungen. Und jetzt bitte alle pro-Fahrradhelm-Argumente von oben hier einfügen... ;)
Bevor die Airbags entwickelt wurden gab es auch schon Überlegungen, ob man nicht auch im Auto eine Helmpflicht einführen sollte. Und die Airbags sind ja auch wieder primär auf erwachsene Insassen ausgelegt, schützen Kinder also auch nicht optimal.
 
Ich hab heute eine nette Mutter mit 3 Kindern gesehen. Alle kamen mit dem Fahrrad mit Helm auf, auf dem Radweg an eine rote Ampel. Mutter sagte : Alle anhalten, absteigen und auf grün warten. Als die Ampel grün wurde sagt die Mutter ohne nach links oder rechts zu kucken ...los .. rüber laufen. Bei so einer Gelegenheit hatte meine Frau vor 30. J. einen Unfall. Sie ist genau so über die Straße gelaufen wie die Mutter es ihren Kindern heute erklärte. Bei Grün, ohne zu kucken ob noch ein Fahrzeug kommt rüber. Bei ihr kam noch ein LKW... der nachweislich bei Grün gefahren ist. Sie flog 30 m durch die Luft. Verletzt war "nur" das Schlüsselbein ... und der Kopf. Die Augen standen nicht mehr nebeneinander. Schädel u. Jochbeim mehrfach gebrochen. Nach 2 Wochen KH, 3 Monaten "Kur" und 2 J. Reha : Frührenternin. Damals hätte ein Helm kaum was geändert. Heute lernen Eltern ihren Kindern einen Fahrradhelm zu tragen, und an der Ampel bei Grün los zu laufen ohne nochmal zu kucken ob da nicht noch was kommt. Als ich der Mutter langsam los fahrend sagte, das man bei Grün erst kucken sollte, ob da noch was kommt meinte Sie.... Man soll an Ampeln nur über die Straße laufen... nicht mit dem Fahrrasd fahren. Obs einen Unterschied macht, ob man fahrradfahrend.. oder laufend.... so über den Haufen gefahren wird, weil man nicht noch 1 Sekunde kucken wollte, ob es ein anderer genau so eilig hat als man selbst ? Helm ja oder nein ist so eigentlich egal... er Hilft nur wirklich wenn das "Gesamtverhalten" stimmt.

:) Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Überlegungen, ob man nicht auch im Auto eine Helmpflicht einführen sollte.

Im Auto-Bereich find' ich den Ansatz von Olaf Schulz am sympathischsten:
Gurte verbieten!
Airbags verbieten!
ABS verbieten!
Und mittig auf die Lenksäule einen Edelstahldorn von 150mm aufgeflanscht. Und dessen Spitzheit ist integraler Bestandteil der TÜV-Prüfung.
Den sicheren Tod stets vor Augen: Das sollte - ich sehe das genau so wie Olaf - bestimmt zu einem defensiveren Fahrstil führen.

Grüße

Urs

OK, das Dingen sollte zum Ein- und Aussteigen wegschwenken; aber wenn Zündung an: in Position das Ding!
... wäre doch schade, wenn man sich beim Ein- und Austeigen Fäden zöge an der Strickjacke ...
 
Setzt du ihr im Haushalt, beim Autofahren, wenn ihr zu Fuß unterwegs seid, im Bus, in der U-/S-/Bahn ebenfalls einen Helm auf?

Nein, natürlich nicht aber ich setze sie z.B. im Auto auf den richtigen Kindersitz und schnalle sie an. Wenn das mit dem Helm jeder selber entscheiden kann warum nicht auch beim Autofahren? Ich habe in den 20 Jahren die ich jetzt autofahre den Gurt noch nie gebraucht, weil ich sehr vorrauschauend fahre und wenn ich mit 120 kmh gegen eine Mauer fahre hilft der Gurt ja ehh nix. Und ungemütlich ist der ja auch und grad schick ist er auch nicht. Und die Kinder sind auch viel entspannter wenn sie während der Fahrt im Auto rumhüpfen können.

...die Mehrzahl aller im Strassenverkehr getöteten und schwerverletzten Kinder ist im Auto verunglückt

hast du diese Zahl auch in Unfälle pro zurückgelegter km? Da sieht die Sache gleich ganz anders aus. Nicht umsonst liegen die verletzten Kinder mit Fahrrad im Winter bei praktisch 0 und haben ihren Höhepunkt im Juni und Juli.

Heutzutage dürfen Kinder ja ehh nichts mehr selber machen, werden dadurch unselbständig und dann passiert am Ende auch mehr (meine Meinung).
 
Wenn das mit dem Helm jeder selber entscheiden kann warum nicht auch beim Autofahren?
Aber natürlich darfst du das entscheiden, aber du schriebst ja, bei Kindern machest du keine Kompromisse.
Warum also machst du sie dann doch? Denn zu Fuß sind Kindern ebenso gefährdet wie auf dem Rad.

Und warum kommt fast immer von den Helmbefürwortern der implizit moralische Einschlag?

Du hast meine Argumentation wohl missverstanden. Denn ich bin ein entschiedener Gegner der Helmpflicht.
 
Nein beim Autofahren gibt es eine Gurtpflicht und Vorschriften welche Kindersitz für welches Alter/Gewicht zu nutzen ist und das ist auch sinnvoll so. Beim Fahrad kann das im Moment jeder für seine Kinder selbst entscheiden und das finde ich nicht sinnvoll. Aber ja im Moment kann es jeder entscheiden, aber ich reagiere einfach allergisch auf diese Aussagen, dass der Helm nicht Hilft, wobei der positive Effekt des Helmtragens wissenschaftlich eindeutig belegt ist. Und dazu immer noch die Argumente: " Ich hab das ja unter Kontrolle" und "meine Kinder aktzeptieren den Helm nicht".
 
Öhem. Hust, Hust.

Also, was mich sehr stört (subjektives Erleben): Die moralinsauersten Ermahnungen zum Thema Helm (-pflicht) kommen aus der Fraktion derer, die passioniert Auto fahren. Ihre Blagen am Schulportal bei uns gegenüber (gut zu beobachten) absetzen, Fuss- und Rad-Wege vermeidend. Dieselben Leute, die diesen einen Sicherheitsaspekt "Helm" hochjazzen (und, Ja, es ist ein Sicherheitsaspekt, einer), die machen zugleich das folgende:

- Gehweg vor der Schule zuparken (denn leider ist gerade Straßenbaustelle, Rohrverlegung, Parkverbot)
- Gehwegnasen und damit auch Sichtachsen des Schulweges zuparken
- Vollbremsen, dann gönnerhaft Rechts vor Links mich (vorfahrtberechtigt) "durchwinken" ("hab' Dich gesehen, hast Glück gehabt"), anstatt einfach mal vorausschauend zu fahren (das Vorausschauen findet statt und gilt freilich den Parkplätzen)
- Armaturenbretter mit "Ruf-mich-an-Handynummern" belegen, damit bloß nicht abgeschleppt wird
- Baustellenbeschilderung und auch -umzäunung nachts umräumen, um damit mehr Parkraum zu schaffen
- mein Lastenrad vom Parkplatz an der Laterne wegzerren, damit mehr (illegaler) Parkraum auf dem Gehweg entsteht

Natürlich ist es besser, die wichtigen Themen Helm / Sicherheit / Vorbildfunktion für Kinder ganz losgelöst von solchem Stuss und frei von Emotionen zu betrachten. Ich gebe anderseits offen zu, dass ich nicht selten eine kognitive Dissonanz empfinde, wenn die Verursacher von Gefahrensituation dermassen einseitig das Thema Helm (-pflicht) instrumentalisieren, um damit indirekt den ganzen Komplex Kind-im-Rad (auf dem Rad) als grundsätzliches elterliches Verschulden darzustellen.

Dass Alleinunfälle von Radlern nicht selten sind und durchaus auch gefährlich, das ist mir aus Erleben, Miterleben und Statistik klar. Dass Helme prinzipbedingt viele schwere, invalidisierende Verletzungen vermeiden helfen können, ist ohne Zweifel. Ob und inwieweit in speziellen Unfallszenarien die überstehende Struktur eine Helmes bei Aupfrall den Impuls auf die Halswirbelsäule (Atlas, dens Axis) verstärken kann, ist theoretisch klar, praktisch und nach Studienlage ist mir aber nichts konkretes bekannt. Bezüglich Querschnittslähmung ein nicht ganz unerhebliches Thema, aber wahrscheinlich sehr schwer zu evaluieren.

Allen ein schönes Wochenende! Unfallfrei, mit Freude und gerne auch auf dem Rad!
(denkt eine Sekunde an mich, ich muss leider schuften)
Manuel
 
Aber es gibt im Auto keine Helmpflicht!
Warum nicht?

aber ich reagiere einfach allergisch auf diese Aussagen, dass der Helm nicht Hilft
Wo schrieb ich das? Könntest du mich bitte zitieren?

Ich hab das ja unter Kontrolle" und "mein
Wo habe ich das geschrieben?

Und nochmals: Warum tragen deine Kinder nicht zu Fuß im Verkehr einen Helm und im Auto, da du doch bei Kindersicherheit so kompromisslos bist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Verletzungen pro gefahrenen KM zu zählen ist doch absurd.
Ob ich mich im Auto nach 1 Stunde und 100 km verletze oder auf dem Fahrrad nach 1 Std. und 20 gefahrenen km, macht für mich keinen Unterschied.

Wenn du gern Eltern verpflichten willst, ihre Kinder zu behelmen, warum ausgerechnet auf dem Fahrrad? Zu Fuß Gehende sterben mehr an den Folgen einer Kopfverletzung:
http://www.clevere-staedte.de/helmpflicht-fuer-fußgaenger-und-autofahrer
 
Die Studie auf clevere-staedte.de finde ich interessant, einer der Kommentatoren sagt aber auch: "in Holland fährt kein Mensch mit Helm. In Kopenhagen ist's genauso. Sicherheit gilt dort als die Aufgabe der Verkehrsplaner und der motorisierten Menschen."
Das kann ich nur unterstreichen, die Wichtigkeit der Verkehrsplanung. Mein Radweg führt mich nach Frankfurt Main, ich hab 17km one-way, davon 15 ohne Ampeln und 2km mit 17 Ampeln. Man merkt sehr deutlich, dass die Verkehrsplaner hier einfach nicht konsequent an alle Verkehrsteilnehmer denken. Mir scheint da sitzen Betonköpfe. Die Ampeln sind teilweise völlig sinnlos geschaltet, also z.B. auch aktiv, wenn so gut wie kein Verkehr ist oder auf rot, obwohl gerade niemand auf der querenden Straße ist. Die Radler dort werden konsequent zum Rote-Ampeln-überfahren erzogen, die vorbeilaufenden Schulkinder gleich mit. Premium.
Ganz anders z.B. in der Schweiz, da hatte ich mal ein Projekt in Basel, 10km Rad mitten durch die Stadt und genau eine einzige Ampel. Ähnlich in Holland, da kann man gerne und gefahrlos mit dem Rad quasi überall fahren. Es ist alles nur eine Frage des politischen Willens.
In Frankfurt soll jetzt ein Radschnellweg gebaut werden, der die Radler sicher in die City führt. Aber diese Prestigeprojekte fressen dann viel Ressourcen und in der Breite fehlt das Verbessern der vielen kleinen Alltagsprobleme, wie z.B. bei Baustellen auch an Umleitungen für die Radfahrer zu denken oder einfach mal Schlaglöcher stopfen, Radwege räumen, Ampelschaltungen überdenken...
 
Der Streit über Helme führt immer zu nichts.
Grund dafür sind u.a. Dass der nutzen von Helmen i.d.R. mit Verkehrstoten und Unfallstatistiken belegt werden soll. Da wird nie ein Schuh draus. Arbeitsschutzhandschuhe lassen sich auch nicht mit tödlich verunfallten Bauarbeitern rechtfertigen.
Aber Platzwunden können eben auch nerven und darüber gibt es, in Zusammenhang mit Helmen, keine Statistik...
 
Und wie gewohnt fehlt es auch in diesem Thread wieder an Trennschärfe zwischen:
a) potenzieller Nutzen eines Helms
b) Helmpflicht

Nichts Neues unter der Sonne ...
 
Hmm die Verlinkung ist keine wirkliche Studie und beide links zu den Daten funktionieren nicht. Also sind es erstmal nur Behauptungen. Wie steht es mit dem Argument, dass weniger Fahrradfahrer schwere Kopfverletzungen haben, da sie eben Helme tragen im Gegensatz zu Fussgängern und Autofahrern? Gerade kleine Kinder sind allerdings im Auto durch entsprechende Sitze schon sehr gut geschützt und die "Studie" unterscheidet auch nicht zwischen Kindern und Erwachsenen.

Natürlich macht es einen unterschied wieviel Verletzte pro Kilometer (von mir aus auch pro Stunde Fahrzeit) es sind. Die Menschen verbringen im Schnitt sicher 10 mal mehr Zeit im Auto als auf dem Fahrrad, also gibt es logischerweise auch mehr Verletzte. Wenn man das nicht beachtet ist jede Statistik dazu Augenwischerei.

Ich habe nie geschrieben, dass du diese Sachen behauptet hast es waren einfach allgemeine Kommentare. Ich bin auch nicht für eine allgemeine Helmpflicht sondern für eine für Kinder. Passieren kann natürlich immer etwas auch zu Fuss aber nachdem die Kinder meistens mit dem Laufrad oder Fahrrad unterwegs sind, haben sie auch meistens einen Helm auf ;).

Was mich jetzt aber immer noch interessieren würde: Was spricht den nun eigentlich dagegen einen Helm auf zu setzen, ausser die wissenschaftlich nicht belegte These das durch den Helm mehr Wirbelsäulenverletzungen entstehen.
 
Was mich jetzt aber immer noch interessieren würde: Was spricht den nun eigentlich dagegen einen Helm auf zu setzen, ausser die wissenschaftlich nicht belegte These das durch den Helm mehr Wirbelsäulenverletzungen entstehen.
Du hast keinen Wind im Haar, musst immer den Helm mitschleppen, im Sommer wird´s schwitzig, im Winter hast du Probleme, weil die Mütze nicht drunter passt ...

Wir fahren unsere Kleine aktuell im Isofix-Auto-Sitz. Ein Helm wäre für sie total unbequem und außerdem völlig sinnlos. Wenn das Kind im Lasti eine Rückenlehne hat, die bis auf Kopfhöhe reicht, dann wird das mit dem Helm sowieso etwas schwierig.

Ich fahre auf weiten Strecken auch mit Helm, aber da ich einen absoluten riesen Schädel habe ist mir selbst der größte aller Helme immer noch einen Ticken zu klein. Insofern ist das vermutlich eher Placebo.
 
Zurück
Oben Unten