Bullitt elektrifizieren, Umbauthread

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Lastenrad
Bullitt Selbstaufbau
Hallo liebe Lastenfahrradfahrer!
Ich möchte euch , einfach weil ich schon soviel Planung und Zeit darin investiert habe, mein Projekt vorstellen und hoffentlich auch bis zum Ende dokumentieren. Vielleicht ist es eine Anregung und Hilfe für andere.
Ich habe mir um den Jahreswechsel ein Bullitt slebst aufgebaut und hatte schon relativ schnell den Plan, es später auch zu elektrifizieren. Meine Freundin und ich kommen zwar grundsätzlich zurecht, aber es ist eben doch etwas träger und bietet dem Wind mehr Angriffsfläche.

Daher war mein Ziel nicht die maximale Leistung zu haben, sondern nur die eine moderate Unterstützung zu haben. Außerdem soll die vorhandene Lichtanlage über den Akku betrieben werden und im Zweifelsfall auch einfach wieder auf das alte NAbendynamorad umgebaut werden können.

Ich habe mich zu Beginn im Pedelec-Forum informiert und bin dort auf fündig geworden. Andererseits ist die Vielfalt, gerade chinesischer Antriebe, enorm. Aufgrund des Preises und meiner vorhandenen Neigung zum basteln habe ich es dann gewagt in China (bmsbattery) einen Umbausatz zu bestellen.

Gekauft habe ich folgendes, ob es sich bewährt muss sich noch zeigen:

  • Cute Q100 328rpm Vorderradnabenmotor (sehr kompakt und preiswert, zur Auswahl stand auch ein Keyde, der noch kleiner ist, von dem mir im Pedelecforum aber in Anbetracht des Einsatzzweckes abgeraten wurde)
  • Flaschenakku 36V 11,6Ah und Ladegerät
  • Regler S06S (zuerst hatte ich mir den passenden für den Flaschenakku bestellt, aber dann doch noch den universalen nachgeordert)
  • PAS Sensor (den musste ich mir noch zurechtschnitzen, dazu später mehr)
  • Speedsensor
  • S-LCD
  • DC-DC LM2596HV 4.5-60V (habe ich lange gesucht, bis ich das gefunden hatte, damit kann die vorhandene Lichtanlage betrieben werden)
IMG_20160722_190157726.jpg Hier ist die Platine schon an das Kabel für den Akku gelötet, außerdem noch zu sehen eine M25 Kabelverschraubung.

Weil ich ein Freund davon bin möglichst wenig Geraffel am Rad zu haben, gab es dann nach kurzer Suche und vermessen aller Kabeldruchmesser noch folgendes:

  • Wellrohr innen 12mm, außen 15mm (da passen gerade so alle vier Leitungen (Bremsleitung, Motorkabel, Licht, Speedsensor) rein)
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Obwohl es noch lange nicht umgebaut ist, habe ichmir dann nach einiger Zeit in Anbetracht der hässlichen Erscheinung des Flaschenakkus, die Frage gestellt, wo man alternativ den Akku unterbringen kann. Es muss allerdings eine unkomplizierte Möglichkeit gewährleistet sein, an den Akku zu kommen, weil ich den Akku in der Wohnung laden muss. Es liegt ziemlich nahe, den Akku unter die Ladefläche zu packen, dazu soll dann aber ein Zugang durch die Ladefläche kommen. Wie der genau realisiert wird, weiß ich im Moment noch nicht. Nach Stundenlanger Suche habe ich aber wahrscheinlich die perfekte Kiste für den Akku und den Regler gefunden:

  • Euro-Box 300x200x75 (TK 300/75) (dort passen die Akkus von der Höhe geradeso hinein und die Kiste passt zwischen die Holme des Bullitt, Lichtes Maß etwa 400x210)
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  • Kabelverschraubungen M25 (dort passt das Wellrohr hervorragend rein)
Außerdem noch einige Kabel und Steckverbinder für das Licht.

IMG_20160722_185559849.jpg IMG_20160722_185630830.jpg

Dann beginnen wir mal:

Als erstes habe ich versuch den PAS-Sensor anzbauen. Da war schnell wieder Schluss: Die Magnetscheibe musste ich noch nacharbeiten und der Sensor selbst sitzt entweder zu weit weg oder zu nah. Wichtig ist vielleicht noch, das ich eine Alfine-Kurbel am Rad habe, dort gibt es keine Möglichkeit ein drittes Kettenblatt anzuschrauben und damit fallen alle Lösungen die für Hollowtech II Kurbeln erhältlich sind weg.
Als erstes bekam die Magnetscheibe einen größeren Innendurchmesser (32mm, passt exakt auf die Alfinekurbel) und es muss noch ein Absatz als Aussparung für die Lagerschale rein.
Damit der Sensor selbst noch in richtigem Abstand sitzt, habe ich das vormals gekröpfte Blech wieder gerade gemacht und neue Löcher (um 3mm nach innen versetzt) gebohrt.

IMG_20160722_185836811.jpg IMG_20160722_185723406.jpg

Das Laufrad einspeichen war bis jetzt die einfachste Sache, wobei ich jedem empfehlen würde bei 20" LAufrädern maximal einmal zu kreuzen. Bei mir sind zwei Kreuzungen und es war nicht ganz einfach. Auf das flechten sollte (und habe auch ich) ganz verzichten.

Das Ergebnis (wieder die gleiche HALO Felge ohne Bremsflanken und einfache 2mm Speichen wie vorher und die 200mm Bremsscheibe schon montiert):

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Bis jetzt bin ich bei etwa 550€ mit allem (inklusive Versand aus China) und es wird hoffentlich eine sehr unauffällige Lösung werden.

Was als nächstes Ansteht: Akkubefestigung. Der Akku soll an das Steuerrohr des Bullitts (links oder rechts passt er zusammen mit dem Canopy nicht ran). Zuerst hatte ich vor dort Löcher zu bohren und Gewinde zu schneiden oder Gewindenieten einzusetzten. Jetzt bin ich zu dem Ergebnis gekommen, auch weil der Flaschenakku ein Provisorium sein soll, den mit Schlauchschellen zu befestigen.

Außerdem muss alles in das Wellrohr und die Kiste unter die Ladefläche. Das passiert hoffentlich in den nächsten Tagen. Dann nur noch die Magnetscheibe auf der Drehbank nacharbeiten und es kann hoffentlich losgehen.
 
Ich habe auch schon mal darüber nachgedacht, mein Milk-Plus zu elektrifizieren. habe aber davon Abstand genommen. Dafür habe ich heute ein gebrauchtes Bullitt mit der Alu-box und E-Motor für kleines Geld gekauft. :) Manchmal muss man nur warten, dann kommt auch das Glück vorbei .... *grinsbreit*

Bin im Moment auf dem Trip, den Accu (der laut Verkäufer platt ist) durch mehrere meiner Accuschrauber-Accus zu ersetzen (Serienschaltung mit 2 * 18Volt 6AH). Dann brauche ich auf der Montagestelle nur ein Ladegerät und bin damit flexibler. Zumal ich auch nur im Radius bis zu 10km um die Werkstatt herumfahre.

Werde Dein Projekt aufmersam verfolgen!
 
Ich habe für den Akku ein Pelicase 1170 verwendet. Da passt ein Schrumpfschlauchakku super herein. Ein 10s7p Akku also 36V und je nach verwendeter Zelle zwischen 14Ah und 23Ah. Das Case ließe sich mit etwas Bastelarbeit auch sicherlich leicht demontierbar machen. Man bräuchte nur einen Einrastmechanismuss unter der Ladefläche.

Mit Werkzeugakkus kann man durchaus ein Pedelec betreiben. Beliebt sind die Rotac Akkus von Bosch. Spart man sich in der Tat das Ladegerät. Wer einen Akku selbst bauen kann, kommt aber recht günstig auf mehr als 6Ah und muss nicht so oft laden. Ich teste grade aus wie weit der 20,3Ah Akku hält. Bei 6Ah bricht einem allerdings recht schnell die Spannung ein. Wenn man aber immer nur kurze Strecken mit Zwischenlademöglichkeit hat ist das zu verkraften.

Ich habe einen G Motor von Crystalyte verbaut. Der kleine Cute müsste aber auch gut reichen wenn keine Berge mit viel Last sein müssen. Der Controller liefert in Stufe eins ungefähr 4A bei mir. Das reicht schon mehr als aus, um das Gewicht des Bullitt wettzumachen.

Die PAS Scheibe habe ich bei mir von innen auf die Kurbel geklebt. SRAM 600. Über die Achse passte das da ebenfalls nicht. Also wie du die Mitte entfernt. Der Sensor war allerdings nah genug dran bei mir.

Bei mir sieht man dank Akku unter der Ladefläche nun kaum Kabel. Das ist schon sehr schick. Speedsensor könnte ja auch ans Vorderrad. Bei vielen Controllern ist auch ein Betrieb ohne Display möglich. Dann hätte ich aber auch keinen Tacho mehr.

Viel Erfolg beim weiteren Umbau! Mir war der Weg über BMS Battery zu heikel. Auch wenn man viel gutes hört. Die Technik kommt ja meist eh komplett aus China.

Gruß hinnakk
 
Interessante Idee mit dem Köfferchen, aber irgendwie passt das für mich nicht so recht. Erstmal wird es wie gesagt der olle Flaschenakku und dann ist es das Ziel den Akku von oben durch die Ladefläche zu entnehmen.

Ich hatte bis jetzt nie Probleme mit Bestellungen in China. Allerdings war das bis jetzt auch die größte Summe. Da habe ich eine ganze Weile überlegt, aber die Sets in Deutschland sind nicht so flexibel und etwa 2 bis 2,5 mal so teuer. Allerdings dann mit Gewährleistung.
 
Gestern habe ich den ganzen Nachmittag geschraubt, aber ganz fertig ist es immer noch nicht.

Zuerst die Kiste mal angehalten und geschaut ob alle Kabel von der Länge passen und dann ging es daran die Kabelverschraubungen einzubauen:

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Dann habe ich den PAS Sensor angebaut. Passt mit dem geraden Blech perfekt. Nur die Scheibe wird wohl erst übernächste Woche fertig werden. Dann habe ich erst wieder die Möglichkeit auf eine Drehmaschine zuzugreifen.

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Anschließend das Wellrohr zurechtgeschnitten und angefangen alles einzufädeln:

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Es war wahnsinnig fummelig, aber am Ende hat alles reingepasst. Die Kabel für Licht und den Speedsensor habe ich schon weiter oben rauskommen lassen, damit die nicht so große Schlaufen machen. Der Speedsensor selbst ist innerhalt der Gabel verlegt. Dazu habe ich das Entlüftungsloch am unteren Ende etwas aufgebohrt. Das war die letzte Aktion und ich Zeitdruck, deshalb gibt es davon erst später Bilder.

Was noch fehlt:
  • Akkukabel, das gekaufte ist leider zu dick und passt nicht mehr ins Rohr
  • Die Kabel noch auf die richtige Länge bringen und Stecker anlöten
  • Flaschenakku montieren (hier warte ich noch auf die Schlauchschellen)
  • Lichtverkabelung noch umbauen
  • Alles zusammenstecken und losrollen!
Noch eine Impression meiner "Hinterhofwerkstatt"

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Bei mir sind zwei Kreuzungen und es war nicht ganz einfach.

Und Du hast etwas zu flache Eintrittswinkel in die Felge. Die Speichen neigen am Nippelende zum Knicken und werden dort am liebsten brechen.
Wenn ich aber Dein Rad mit meinem vergleiche, sollte das bei Dir schon halten. Gib den Speichen nicht zu viel Spannung.

Auf das flechten sollte (und habe auch ich) ganz verzichten.

Es empfiehlt sich unter Umständen sogar, alle Speichen mit Köpfen innen am Flansch einzubauen. Dann hast Du einen günstigeren seitlichen Winkel für die Speichen. Gibt eine bessere Seitenstabilität.
Insbesondere bei schmal stehenden Flanschen ist das sehr vorteilhaft und die defekte Speichen lassen sich dann auch leichter ersetzen.

Akkukabel, das gekaufte ist leider zu dick und passt nicht mehr ins Rohr

Alle Kabel, die den Fahrstrom leiten, sollten so dick wie möglich sein, um Verluste zu minimieren. Schließlich willst Du mit dem Strom aus dem Akku fahren und nicht die Umwelt heizen. Aber probiere aus, was geht.

Mit dem PAS: Hast Du auch in Erwägung gezogen, den PAS einfach links anzubauen?
Dafür muss dann aber meist der Sensor "rückwärts" auf das Blech geschraubt werden.
Meine sitzt links, weil rechts drei Kettenblätter zu viel Platz beanspruchen.

Ansonsten schaut das ganze recht durchdacht aus! Bin gespannt auf das Endergebnis!

Noch eine Impression meiner "Hinterhofwerkstatt"

So ähnlich sieht es bei mir auch aus, wenn ich am Rad arbeite. :whistle:

Dann brauche ich auf der Montagestelle nur ein Ladegerät

Mit dem aber auch beide Akkus voll laden musst! Also ist Akkuwechsel angesagt.
Zwei unterschiedlich volle Akkus solltest Du nicht in Reihe schalten.
Ansonsten spricht tatsächlich nichts grundsätzliches gegen Werkzeugakkus am Pedelec.

Ich setze lieber auf zwei mal 10Ah parallel geschaltet. Schont die Akkus und gibt etwas mehr Power (durch geringeren Spannungseinbruch bei 20A Fahrstrom) und massiv Reichweite!
Aber auch hier müssen bestimmte Bedingungen eingehalten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das mit dem Laufrad ist wirklich nicht optimal. Ich lasse es erstmal so. Wenn es hält, dann hälts, wenn nicht wird nochmal neu eingespeicht.

Alle Kabel, die den Fahrstrom leiten, sollten so dick wie möglich sein, um Verluste zu minimieren.

Richtig, ich will auch nichts am Querschnitt andern, ich hatte nur zweiadriges Rundkabel gekauft. Durch die doppelte Isolation ist es einfach zu dick.Es wird jetzt durch einfache Zwillingslitze ersetzt.

Den PAS links anbauen wäre mir zu unschön gewesen. Dann ist die Scheibe so auffällig und ich wüsste auch nicht wie, weil links noch weniger Platz ist. Die Alfine hat nicht die drei Distanzringe am den Lagerschalen, die man von den Mtb-Gruppen kennt. Daher muss nicht nur der Innendurchmesser angepasst werden, sondern auch noch ein Absatz rein.

Meine sitzt links, weil rechts drei Kettenblätter

Es gerade gibt doch für Dreifachkurbeln so schicke Magnetscheiben, die auf das kleinste Kettenblatt aufgeschraubt werden. Oder man nutzt die Kurbelschrauben als Magnethalter.
 
Man kann die Magnetscheibe auch auf die Kurbel kleben.

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Hängt natürlich von der Kurbel ab, ob da genug Auflagefläche vorhanden ist.

Gruß hinnakk
 
550€ für das Equipment ist nicht schlecht. Ich habe damals 950€ bezahlt jedoch mit 23Ah Akku.
Der macht sich hier in den Alpen aber auch bezahlt.

Wahrscheinlich läuft es bei dir auch auf eine Scharnier - Lösung raus, damit du von oben an den Akku kommst.
Dein Vorschlag mit einer Kippvorrichtung, die von oben verriegelt wird und nach unten ausfährt, finde ich eine Überlegung wert.

Bin gespannt wie das hier weiter geht.
 
So es gibt wieder ein Update: Status: Fahrbereit!

Ich habe endlich nach mehreren Stunden gefrickel und einiger Rückschläge das System komplett und fahrbereit fertig.
Zwei Dinge die mir viel Leid erspart hätten:
  • Wenn man Kontakte aus JST Steckern rauspopelt, müssen die hinterher nicht meher zwangsläufig halten
  • Die Magnetscheibe muss spiegelverkehrt montiert werden, wenn der PAS Sensor verdreht wurde
Aber der Reihe nach:

Kabel hatte ich ja die meisten schon montiert. Durch meinen ambitioniert gewäjlten Wellrohrdurchmesser kein leichtes Unterfangen.
Dann habe ich erstmal die Richtige Länge bei den Steckern hingeschoben. Damit kam auch mal wieder das Vorderrad zur Probe in die Gabel. Übrigens schon das dritte Mal. Bei den beiden ersten Versuchen habe ich mich noch mit den NAsenscheiben abgekämpft. Die Nasen weiter umgebogen und noch Material wegfeilt, damit die Scheiben hinter die Haltenasen der Gabel rutschen.
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Hier ein Eindruck des Speed-Sensors. Kabel geht unten in die Gabel und oben dann direkt in das Wellrohr.
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Auf dem Bild ohne Rad ist das Dynamokabel noch moontiert, weil wir die letzten Tage noch mit dem "alten" Vorderrad rumgefahren sind.

Außerdem finden so langsam alle Kabel in der Box ihren Platz und der Regler ist auch schon seitlich festgeklebt.
Auch noch Spanungsregler für das Licht ist angeklebt und alle Stecker sind angelötet. Die Ausgangsspannung vom Spannungswandler liegt jetzt bei 6,5V. Danach schien das Licht nicht mehr heller zu werden. Im Moment hängt es direkt am Akku und die Automatik der Lampe schaltet es ein und aus. Auf lange Sicht soll das Licht über das LCD vom Antrieb mit angesteuert werden. Dafür muss ich aber noch den Regler umbauen.

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Hier noch die Einbausituation vom PAS-Sensor, mit noch verdrehter Magnetscheibe.

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Dann musste ich noch die Halterung für den Akku anpassen. Die Bowdenzughalterungen waren im Weg. Also wurde der Akkuhalter auf der Rückseite fleißig mit der Feile bearbeitet. Im Moment nur mit Kabelbindern fixirt, sollen demnächst noch etwas schicker Schlauchschellen kommen. Ich wollte, weil irgendwann der Akku in die Box wandert, keine Löcher in die Lenksäule machen, habe aber darüber nachgedacht.
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Die Kontakte vom Akku sind auch schon verlötet und festgeschraubt.
Dann muss nur noch der Akuu rein:

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Nochmal ein Blick von unten an die Box:

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Die Box mit der Ladefläche zu verschrauben war auch ziemlich zeitaufwändig, weil ich mir lange nicht ganz klar war, wie ich 6 4,5mm Bohrungen passgenau hinbekomme. Am Ende hat zum Glück alles gepasst.

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Dann stand der erste Probebetrieb an: Licht geht, Lampe schaltet auch automatisch an und aus, leider das Rücklicht nur an. Ich weiß nicht so recht warum, aber vielleicht brauch die Lampe zum ausschalten auch Wechselspannung. Wenn es asreichend hell ist bleibt beides aus, sobald die Lampe vorn mal an war und auch wieder zuverlässig aus geht, bleibt hinten das Licht weiterhin an.

Leider regte sich der Motor kein Stück. Nur auf die Schiebehilfe reagierte er. Da es schon 21 Uhr war und ich noch nicht gegessen hatte, räumte ich erstmal alles zusammen und beendete die Sache.

Am nächsten Morgen habe ich mich nochmal dem Problem gewidmet. Die Box abschrauben geht schnell, allerdings ist das montieren der Scheiben und Mutter eine Qual. Habe dann festgestellt, dass der Stecker vom PAS-Sensor nicht richtig gesteckt war, bzw. ein Kontakt aus dem Stecker gerutscht war. Alles richtig montiert und es passierte immernoch nichts. Ich hatte mir zum Glück zwei Sensoren bestellt und konnte dann mit dem zweiten testen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Scheibe entgegen der aufgezeichneten Richtung drehen muss. Durch das ganze gefrickel am Stecker, hatte ich mir zwischenzeitlich auch einen Kontakt angerissen und habe den ganzen Sensor getauscht. Rausziehen aus dem Wellrohr war einfach, aber wieder reinbekommen hat eine dreiviertel Stunde gedauert. Dann noch die ganze Kurbel und die Lagerschale demontieren und wieder montieren und dann lief es zum Glück endlich.

Die ersten 5km haben wir jetzt auf dem Tacho. Das Fahrgefühl ist ganz ok, kommt aber vom Anfahrkomfort nicht an einen Bosch-Tretlagermotor ran. Wenn man erstmal rollt, dann fährt es sich wirklich gut und unauffällig. Der Motor ist nach den paar Metern sogar schon sehr viel leiser geworden und das leise surren fast nicht mehr hörbar.

Erstmal bin ich zufrieden. Mal schauen was noch so justiert werden muss, bis alles wirklich gut hinhaut.

Als nächstes soll ein neues Licht ans Rad, ein BUMM Cyo Premium. Dort sind die Kabel leider festverbaut. Beim AXA Pico ist ein JST Stecker verbaut, was ich richtig gut finde. Ich denke an den Cyo wird auch noch so ein Steckerchen angelötet, zumal die Leitung zum Spannungswandler auf der Lampenseite schon damit ausgerüstet ist.
 
Löcher in die Lenksäule ist keine gute Idee. Da läuft ja die Lenkstange drinnen entlang. Die hat nicht sehr viel Luft zur Lenksäule.

Für die Achse gibt es Spacer, die den Bereich der Nase für den Schnellspanner elegant umgehen. Aber feilen ist auch eine Möglichkeit.

Gruß hinnakk
 
Die Scheiben waren so weich, das ging relativ flott. Ich denke mit diesen Gewindenieten wäre es mit kurzen Schrauben schon gegangen, aber der Akku ist ja nur eine Zwischenlösung
 
Also laut Messung ist das Steuerrohr außen 41,4mm und das Lenkrohr liegt unten bei 36,?mm da ist also nicht wirklich viel Platz für die Gewindenieten.

41,4-36=5,4mm
5,4/2=2,7mm

Gruß hinnakk
 
Das Rohr hat einen Außendurchmesser von 31,8 (1 1/8 Zoll). Ich habe mir es nie so genau angeschaut und kann es nicht mit Sicherheit sagen.
 
Mal wieder ein kurzes Update (auch weil @Skanfan mir geschrieben hat) und ein Erfahrungsbericht nach fast 1000km elektrisch:

Die Sache läuft sehr gut. Die Unterstützung fühlt sich in Stufe 1 und 2 sehr angenehm an, 3-5 sind doch recht stark. Wenn man damit aus dem Stand losfährt und der Motor mit einmal einsetzt, ist es etwas ruppig. Die Stufe 1 ist unsere Standardeinstellung. Damit kann man prima das Mehrgewicht und die größere Angriffsfläche ausgleichen. Wenn es bergauf geht (in Berlin ^^) oder es doch sehr windig ist reicht dann die Stufe 2 oder 3. Der 11,6Ah Akku hält auf der 1 Stufe etwa 110km.

Dafür werden die Pläne für den Akku unter der Ladefläche immer konkreter. Ich denke bis Ende der Woche wird der Ausschnitt im Boden sein. Damit man den gut aufmachen kann, kommt aus dem Schiffsbau ein Bodenheber rein und zum abdichten ringsherum eine Dichtung für Duschtüren. Vielleicht noch Magnete zum fixieren.

Ich habe auch eine kleine Schaltung gelötet um den Lichtausgang des S06S Controllers zu nutzen. Die kommt zusammen mit dem Spannungswandler in ein kleines Gehäuse. Das hat dann drei Steckplätze für Spannungseingang, Steuersignal und Ausgang. Dann kann man über das LCD das Licht ein und auschalten.

Die CYO Premium ist schon dran, aber noch relativ dunkel, weil die Spannung noch zu niedrig ist. Und an den Spannungswandler komme ich im Moment nicht so einfach ran. Sie hat eine JST XH Buchse bekommen.

Akku habe ich noch keinen neuen. Da muss ich mich nochmal informieren, ob ich wieder einen chinesischen oder einen aus der EU kaufe.
 
So jetzt gibt es endlich die Bilder von meiner Elektrik und dem Blockakku in der Kiste:

Einmal geschlossene Klappe:
IMG_20170103_131641.jpg


Und der offene Technikraum:
IMG_20170103_131650.jpg


Außerdem gibt es seit heute eine neue Sitzbank. Ich habe sie so gebaut, dass das Canopy komplett ausgefüllt wird und auch mal 2 Kinder Platz haben. Mit 50cm ist das aber keine komfortable Breite. Der Sitz ist verstellbar über zwei Schienen auf der Ladefläche und die Sitzfläche kann man einfach hochklappen. Damit kann man wirklich extrem schnell Platz schaffen. Gurte sind 5 Punkt aus Fernost, es war ein Experiment, aber die Qualität ist überzeugend, Automobilstandard. Das Sitzpolster ist eine alte Isomatte und den Bezug hat meine Liebste genäht. In Summe waren es 24 Knopflöcher.
Jetzt noch ein paar Bilder vom Ergebnis.

Die Lehne, mit der Gurtverstellung und einem Klotz zum Abstand halten, damit es keinen Kontakt zwischen Easy-Up und Lehne gibt. Außerdem ein Gurt zum Festmachen am Steuerrohr.
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Die Zwei Aluschienen (wobei es nur abgewinkeltes Alublech ist).
IMG_20170414_185912.jpg


Der Sitz eingebaut und in relativ aufrechter Position. Die Scharniere habe ich selbst "gekröpft" damit man die Sitzfläche hochklappen kann.
IMG_20170414_190747.jpg


Die Sitzfläche von unten. Der Riegel sichert sowohl die Beine bei ausgeklappten Zustand, wie auch im eingeklappten.
IMG_20170414_190804.jpg


Die flacheste Position. Keine ebene Liegefläche, aber für ein kleines Nickerchen hoffentlich ausreichend.
IMG_20170414_190922.jpg


Und als letztes noch die Platzsparende Variante zum Einkaufen. Lehne ganz nach hinten und die Sitzfläche hochgklappt. Dann fehlen nur etwa 10cm in der Länge und die Taschen vom Canopy bleiben nutzbar.
Man sieht auch unten die Stiftscharniere zum verstellen der Position.
IMG_20170414_191147.jpg


Ein frohes Osterfest euch allen!

Viele Grüße
bastelfreak
 
Zuletzt bearbeitet:
Respekt! das ist mal eine wirklich durchdachte Lösung.

Das bauste aber nich mal eben im Hobbykeller, das sieht mir ein wenig professioneller aus ..... ;)

Die Lösung mit der drunter geschraubten KS-Box gefällt mir richtig gut. Werde wohl meine Steuerung auch so verpacken.


... habe seit heute auch ein eBullitt mit einem Bosch-36V-Rasenmäheraccu :)
 
Na das sieht doch alles schick aus!

Ich würde den Akku noch mit Schaumstoff einklemmen, damit er nicht wandert und den Schrumpfschlauch irgendwann durchscheuert.

Gruß hinnakk
 
Die Werkstatt vom Schwiegervater ist gut ausgestattet und bietet Platz, aber werkzeugtechnisch nichts Außergewöhnliches. Nur Stichsäger, Holzbohrer, Schwingsäge, Bohrer, Schraubstock und eine Abkantbank (wobei das nicht mehr Standard ist) waren die notwendigen Werkzeuge.
 
Gratuliere, das hast du perfekt gelöst.
Mich würde noch die Befestigung deines "Technikerraums" von der Unterseite interessieren.
Du hast zwar in einem früheren Post das ganze mit Kabelbindern befestigt, aber das hier schein nun anders verschraubt zu sein?!

Hast du noch die Maße deines Akkus?
Meiner ist 70x140x280 und dürfte vermutlich gerade so in die Euro-Box passen.

Nochmals, echt eine super Arbeit. Danke fürs teilen!
 
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