Bullit Lastenrad mit E-Antrieb ausrüsten

Übrigens habe ich mich mittlerweile fast auf eine Frontmotorlösung festgelegt. Was gibts außer dem Puma noch an empfehlenswerten Getriebemotoren? Welche DD's sind brauchbar?
 
Mir schwebt wie gesagt ein Motordefekt vor, das gleiche Steps Modell ist nicht mehr zu beschaffen und Shimano hat für "Steps 2.1" die Aufnahme ein winziges Stück "angepasst", sodass das neue Modell nicht mehr in meinen Rahmen reinpasst.

Wie kommst du denn auf solche Ideen? Gerade Shimano steht eigentlich für das Gegenteil, nämlich Ersatzteilverfügbarkeit bis zum St.Nimmerleins-Tag und Kreuz-und Querkompatibilität solange es technisch noch irgendwie zu machen ist.
 
Also vergleichbar mit dem Puma von Größe und Kraft wäre wohl noch der Bafang BPM 2. Der Ezee Antrieb wäre auch ähnlich. Der ist der Standart im Rapid, lässt sich aber auch als Umbausatz bekommen.

Gruß hinnakk
 
Wie kommst du denn auf solche Ideen? Gerade Shimano steht eigentlich für das Gegenteil, nämlich Ersatzteilverfügbarkeit bis zum St.Nimmerleins-Tag und Kreuz-und Querkompatibilität solange es technisch noch irgendwie zu machen ist.
Das war früher mal. In den letzten Jahren habe auch ich das so wahrgenommen, dass Shimano und der Rest der Fahrradindustrie ohne Not und vermutlich mit Kalkül gezielt neue inkompatible "Standards" einführt, um Kompatibilität zu erschweren.

Beispiele: Octalink (ich bekomme heute kein Lager in brauchbarer Qualität für meine XT Kurbel mit Octalink), dann Hollowtech (da ist alles proprietär und nur noch mit dem Original-Lager zu betreiben, Kettenlinie anpassen geht gar nicht mehr), Hollowtech II, Pressfit statt BSA, 10fach MTB Schaltwerke sind erstmal nicht mehr kompatibel zu anderen Schalthebeln (von 7fach bis 9fach MTB bzw. 10fach RR war alles untereinander austauschbar), 27,5" statt 26". Bei 11fach wachsen die Freiläufe wieder in der Breite, bei 10fach gabs auch schon 10fach-only Freiläufe - die Liste ist nahezu endlos fortführbar.

Dass es den Bullit Rahmen in einer Spezialversion für Steps gibt wusste ich nicht, dann ergibt das durchaus Sinn. Warum arbeiten die nicht einfach mit einem "Adapter"? Bei Lastenradrahmen sollte doch Platz dafür vorhanden sein.
 
Das mit einem Adapter wäre schon Sinnvoll, gerade in Bezug auf Pinion, Hammerschmidt und verschiedene Mittelmotoren. Nur würde das den Rahmen auch unansehnlich machen.

Bei den Mittelmotoren muss sich der kleine Lastenradhersteller eh auf einen Lieferanten festlegen denke ich. Da wird die Abnahme zu gering sein.

Gruß hinnakk
 
Warum arbeiten die nicht einfach mit einem "Adapter"?
Da warte ich übrigens wirklich mal auf eine herstellerübergreifende, verbindlich genormte Schnittstelle.
Zu den anderen Punkten sollte man aber schon auch sehen, daß die neuen Standards durchaus technisch begründet sind. Wenn du 11 Ritzel schalten willst, die sich auf einer annähernd gleichen Breite tummeln, wie sie ursprünglich für 6- oder 7-fach mal vorgesehen war, brauchst du unweigerlich eine höhere Präzision = mehr Seilweg. Wenn du die Tretlagerachse steifer bekommen willst, damit die Kette im Wiegetritt eben nicht mehr am Umwerfer schleift, brauchst du in erster Näherung einen dickeren Achsquerschnitt (womit der Vierkant gestorben ist) und in zweiter Näherung einen größeren Lagerabstand (womit das BSA-Tretlagergehäuse in die Schußlinie gerät). Daß Standards auch mal über den Haufen geworfen werden müssen, liegt also in der Natur der Sache. Die neuen MTB-Reifenformate hat sich bestimmt nicht Shimano ausgedacht, paßt aber selbstverständlich seine Komponenten dafür an. Octalink ist mittlerweile Schnee von gestern, aber Tretlager gibt's dafür von Shimano nach wie vor - und zwar in absolut brauchbarer Qualität und für 'n Appel und ein Ei. Daß es sie nicht mehr in der höchsten Qualitätsstufe gibt, mag sein. Andererseits braucht die aber auch kein Mensch - zumindest keiner, dem heute noch ein über 10 Jahre altes Rad genügt.
 
Zu den anderen Punkten sollte man aber schon auch sehen, daß die neuen Standards durchaus technisch begründet sind.
Das sehe ich halt grade nicht so. Zu den Schaltungen: beim Rennrad war 10fach komischerweise vollständig kompatibel mit 7-9fach (RR und MTB waren da auch austauschbar, was viele genutzt hatten). Bei MTB reichts auf einmal nicht mehr? Und bei Campa ist 11fach komischerweise auch kompatibel mit alten Systemen, sowohl was den Freilaufkörper als auch die Schaltwerksgeometrie betrifft. Könnens die Italiener besser als die Japaner? Oder wollen letztere einfach nicht.

Das Steifigkeitsargument kann ich nicht mehr hören. Ich war selbst mal recht aktiver Radsportler und kenne auch einige die bei prominenten Rennen recht weit vorne dabei waren. Komischerweise hat sich noch nie jemand über Steifigkeit beschwert (doch, ich bei Stahlrahmen. die waren wirklich labbrig am Tretlager) ausser ein paar Hanseln die das Marketing aufgesogen haben - jedenfalls keiner von denen mit Bumms in den Beinen. Ich selbst spüre keinen Unterschied zwischen Vierkant und HTII. Und welcher Trekkingradfahrer braucht das nochmal?

Für mich eine Lösung ohne Problem.

Octalink wurde mit großem Brimborium eingeführt und hat dann keine 2 Jahre gehalten. Und grade dort bei den großen Wellen und kleinen Kugeln ist ein gutes Lager besonders wichtig. Das Octalink Lager ist mein einziges Patronenlager gewesen, dass ich jemals verschlissen habe. Nur ein HTII Lager ist mir mal kaputt gegangen und da war vermutlich das Tretlagergehäuse nicht ordentlich plangefräst (noch so ein Konstruktionsfehler der unnötigerweise eingeführt wurde). Mein viel älteres Chorus Vierkantlager, das sicher die 5fache Kilometerleistung gesehen hat lebt immer noch.

Es gab sicherlich Neuerungen die sinnvoll waren und manchmal muss man mit der Kompatibilität brechen. Aber bei den oben angesprochenen Sachen sehe ich das nicht. Das ist für mich 100% planned obsolescence Strategie.
 
Könnens die Italiener besser als die Japaner?
Vielleicht ist es ihnen auch schlicht egal. :cautious:
Ich kenne aus meinem beruflichen Umfeld sowohl die italienische als auch die japanische Mentalität etwas näher und kann dir sagen, daß es da erhebliche Unterschiede gibt. :cool:
Campagnolo bedient nur und ausschließlich das Rennradsegment und hat m.W. mitten in der 9-fach-Ära den Seilweg geändert. Da gibt's also sogar Inkompatibilitäten zw. frühen und späten 9-fach-Schaltungen. Campagnolo hat sich nie drum scheren müssen, wie man die Kette heil auf den Ritzeln hält, wenn's mit Karacho und 140mm Federweg am Hinterrad über ein Wurzelfeld geht oder wie man 'ne Kurbel dazu bringt, 'ne Landung zu überleben. Und es ging ja auch immer darum, Gewicht einzusparen. Erst mit Octalink konnte man 'ne Bohrung mittig durch die ganze Welle hauen. Vierkant war aber schon immer suboptimal, weil er halt nach jeder Demontage tiefer zusammenrutscht und so irgendwann sein natürliches Lebensdauerende findet. Ich bin übrigens kein Herkules und mit 85kg auch vom Körpergewicht noch irgendwo im grünen Bereich, aber daß die Kette im Wiegetritt am Umwerfer schleift, das kenne ich durchaus. Läßt sich mit sauberer Einstellung zwar beheben, aber daß sich da die Tretlagerwelle biegt, ist nicht wegzudiskutieren. Shimano produziert übrigens auch heute noch Vierkanttretlager für die ganzen Stadtfahrräder (= Helden des Alltags), Kassetten mit allen möglichen Ritzel- und Zähnezahlen, hat HG-Kassetten mit den alten UG-Freilaufkörpern kompatibel gehalten, die Freilaufkörper austauschbar gestaltet und selbst Schraubkränze gibt's noch und zwar in größerer Fülle (MegaRange! Ein Segen, auch wenn der gemeine Schwuckenrattler lieber in den Straßengraben kotzt, als so'n Rentnerblatt zu montieren) als zu der Zeit, da dank Shimano dieses Elend endlich aus der Welt geschafft worden ist.
 
Campagnolo bedient nur und ausschließlich das Rennradsegment
Die haben auch mal MTB Schaltungen verkauft. Aber das spielt keine Rolle - ich wollte damit nur Dein "Argument" entkräften, dass man für 10fach oder 11fach den Seileinholweg ändern muss. Das stimmt nämlich nicht, wie andere Hersteller beweisen. Meine Campa Ketten halten übrigens regelmässig 4x so lange wie die Schlimmano Pendants. Soviel zur "Robustheit" (ja, ich weiss vom angeblichen "Untermass" im Auslieferungszustand - ist mir aber wurscht, wenns in der Praxis mit nahezu beliebig alten Kassetten funktioniert).

Ich bin übrigens kein Herkules und mit 85kg auch vom Körpergewicht noch irgendwo im grünen Bereich, aber daß die Kette im Wiegetritt am Umwerfer schleift, das kenne ich durchaus.
Das liegt dann wohl eher am konkret verwendeten Material als an der Bauart, denn ich kenne sowas nicht. Und auch ich habe schon das ein oder andere mal feste reingetreten.

Shimano produziert übrigens auch heute noch Vierkanttretlager für die ganzen Stadtfahrräder (= Helden des Alltags), Kassetten mit allen möglichen Ritzel- und Zähnezahlen, hat HG-Kassetten mit den alten UG-Freilaufkörpern kompatibel gehalten, die Freilaufkörper austauschbar gestaltet und selbst Schraubkränze gibt's noch und zwar in größerer Fülle
Ja, in Baumarktqualität gibts noch so einiges zu kaufen. Meine Standard-Kassette (12-34) in 9 fach gabs aber schon 1 Jahr nach Einführung von 10fach am MTB nicht mehr zu kaufen. Ebenso das besagte Octalink-Lager BB-ES 71 nachdem es zum ersten Mal fällig war. Ich kann hier nicht in Lobeshymnen ausbrechen was die Ersatzteilversorgung von Schlimmano betrifft. Das hat sicherlich mit der überbordenden Vielfalt zu tun, aber genau das prangere ich ja auch an.
 
Ich trauere den 26 zoll hinterher, fahre immer noch gerne mein altes Rad mit Vbrake. Das Reicht mir für Touren und zum training. Aber langsam wird die Auswahl weniger an Felgenbremsfelgen. Es gibt noch gute aber wer weiß wie lang. Heute kostet ne hyd. Scheibenbremse ja nur noch 25€

Ich mag meinen Oldtimer, Cannondale m900 mit XTR m900, das fährt sich immer noch sehr gut und für Waldautobahn reicht es.

Um Vbrakes an Cantihebeln zu fahren hab ich Umlenkrollen. Gottseidank gibt es noch ein paar die gegen den Strom schwimmen und sowas produzieren.

Sorry war alles OT, aber ihr sprecht mir aus der Seele.
 
Meine Standard-Kassette (12-34) in 9 fach gabs aber schon 1 Jahr nach Einführung von 10fach am MTB nicht mehr zu kaufen. Ebenso das besagte Octalink-Lager BB-ES 71 nachdem es zum ersten Mal fällig war.

Stattdessen gibt's 11-34 in XT-Qualität und als Lager das BB-ES51. Damit kann man vielleicht ein Eitelkeitsproblem haben, aber gewiß kein technisches.
 
Ist das hier jetzt eine Grundlagendiskussion alte Teile vs. aktuelle Teile oder kommen noch Infos zum Thread-Thema?

Ich werde mir jedenfalls ein eBullitt mit Steps-Antrieb mal näher ansehen. Die Integration der E-Komponenten (auch Schaltung) finde ich sehr gelungen.
 
Eine möglichkeit wäre auch das pedelec system von jewo. Die haben meines wissens als erste einen motor ins bullitt gebaut und auch einiges an erfahrung speziell mit dem bullitt.
 
Wie es ausschaut verbaut Jewo oft Motoren von Cristalyte ins Bullitt. Zumindest sieht man auf deren Bildern keine anderen Motoren. Damit ist dann bei Jewo vermutlich die Auswahl an Getriebemotoren auf die kleinen Cristalyte Motoren beschränkt?

Cristalyte kommt aus den Niederlanden. Die verkaufen über einen eigenen Shop auch direkt und sind meiner Erfahrung nach auch Kundenwünschen gegenüber aufgeschlossen.

Das einzige, was für mich immer schwierig ist, sind die Felgen in die eingespeicht wird (hauptsächlich natürlich bei China Komplettlaufrädern). Da muss man drauf achten, dass man eine Lastenradtaugliche Felge bekommt. Mit 19er Maulweite z.B. sind zwar auch breite Reifen möglich, jedoch geht das mit einer breiteren Felge einfach besser. Eine Möglichkeit z.B. bei ebike solutions ist, dass man seine Wunschfelge dahin schickt und der Motor dann in diese eingespeicht wird. Bieten sicher auch andere Anbieter an.

Welche Motoren schweben die denn so vor mittlerweile?
 
Min 2000€ mit Einbau? Was für ein Akku? Woher stammt der Akku? Welche Zellen?

Gruß hinnakk
 
Vielen Dank für die Tips zu den verschiedenen Optionen. Ich nehme jetzt Kontakt zu Radkutsche (Ezee-Motor Umrüstsatz) sowie ebs (Puma Motor Umrüstsatz) auf. Mir ist noch nicht ganz klar, welches Drehzahlmodell ich nehmen sollte. Gibts da von eurer Seite auch Erfahrungswerte? Welche Akkus (Größe, Bauart etc.) würdet ihr empfehlen?
 
Also der Puma mit 275U/min unterstützt ohne Bregrenzung im Controller an einem vollen 36V Akku bis 31km/h mit leerem Akku noch so bis knapp 25km/h. Dann ist untenrum aber mehr Eigenleistung in der gleichen Stufe nötig um dahin zu kommen. Ist ja auch logisch, P=U*I.

Akku sollte bei deinen Bergen schon was größer sein. Denke ab 17Ah sind da schon sinnvoll.

Gruß hinnakk
 
Zur Bauform des Akkus bin ich letztens über Linergy gestolpert. Habe von denen schon öfter was im Pedelecforum gelesen. Die bieten einen Akku Konfigurator an.

http://linergy.de/de/akku-konfigurieren/

Da kann man dann alles erdenkliche auswählen und seinen Wunschakku bestellen.

Ich habe Spaßeshalber auch mal überlegt wo und wie ich am Bullitt einen Akku befestigen würde.
Die Lösung von Urban e mit dem Akku und Controllerkasten finde ich ganz nett. Hier als zweites Bild zu sehen: http://blog.vireo-store.de/2012/04/fahrrader-unter-strom-bullitt-von-urban-e-com/

Meine Idee war eine Kiste unter das Honey Comp Board in den vorderen Bereich zwischen den Streben auf denen das Board aufliegt zu bauen und so den Akku quasi Unterflur mit dem Controller zu verstecken. Vorteil wären kürzeste Kabelwege zwischen Akku, Controller und Motor. Dann könnte man den Akku natürlich nicht mal eben entnehmen und zu Hause oder Unterwegs in der Wohnung/ Haus laden. Habe ich grade auch schön umgesetzt bei urban e gesehen: http://www.velostrom.de/lastenrad-pedelec-von-urban-e/
Das ginge ja auch ohne die Transportkiste.

Mein Akku sitzt unter der Kiste in einem Pellicase. Die sind sehr robust und sehr Wasserdicht. Lassen sich aber trotzdem leicht öffnen und mit zwei Schlössern gegen Öffnen sichern. Das wird nur beim Bullitt unter der Ladefläche sehr eng, bis unmöglich denke ich. Aber es gibt ja noch andere Stellen am Rad. Meins ist ein 1150 soweit ich mich erinnere. http://www.peli.com/eu/de/products/watertight-protector-hard-cases/

Gepäckträgerakku ist wohl die schlechteste/ unansehnlichste Variante und bei Frontmotor auch am ungünstigsten.

Gruß hinnakk
 
Meine Idee war eine Kiste unter das Honey Comp Board in den vorderen Bereich zwischen den Streben auf denen das Board aufliegt zu bauen und so den Akku quasi Unterflur mit dem Controller zu verstecken
Diesen Gedanken verfolge ich schon eine ganze Weile. Mein Akku würde darunter passen, nur der Aus - und Einbau für die Ladezyklen erweist sich als problematisch.
Ich plane gerade daran den vorderen Teil meiner AluVerbund-Bodenplatte mit Scharnieren zu befestigen, damit ich eine Art "Kofferraum" mit beweglichen Teilen schaffe...

2.Variante wäre eine Art Schubladen Scharnier, dass sich nach unten hin öffnet und den akku freigibt
 
Zurück
Oben Unten