Bullit Carbon Footprint Materials Process - Designergrafiken

K

Karthagos

Guest
Der Designer Mark Simmons (msddd.com) hat für den Bullit 'Larry vs Harry' ein paar Infografiken erstellt

- Bullit Component Breakdown Manufactoring process
- Bullit Carbon Footprint Materials and Manufactoring Process
- Bullit Carbon Footprint Transportation Total
- Bullit Carbon Aluminium in Frame

Finde ich sehr spezielle Sichtweisen zum Bike abgebildet und stelle den Link hierzu mal ein
http://msddd.com/101908/161098/projects/larry-vs-harry-cargo-bike-sustainability-assessment

...wobei die Haupt-Farbwahl nur was für sehr gesunde Augen ist... :D
 
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O.k., dann muss man halt nen Baum pflanzen um nach dem Kauf eines Bullit wieder zur Co-Neutralität zurückzukehren :D
Bei einem Auto sieht es da aber dann eher nach nem Wäldchen aus :p
 
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Richtig aussagekräftig werden solche Zahlen nur im Vergleich. Hier würde mich mal interessieren welche Fußstapfen ein alternatives Lastenrad hat oder ein Pedelec hinterlässt. Welche Huf- bzw. Pfotenabdrücke hinterlassen Esel, Ochsen, Hunde oder Pferde? Alles veritable Lasttiere ;-)

Bäume pflanzen ist sicher nicht schlecht aber wenn das dann wieder so einer ist der einen Footprint hinterlässt würde ich vielleicht lieber eine Birke schütteln ;-)

Tanzt schön in den Mai!
 
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Das ist aber echt nicht viel... Gemessen daran daran das ein Durchschnittsauto 14 kg / 100 km Co2 ausstößt... Sprich nach 2000km vermiedener Autofahrt ist man im grünen Bereich...

Spannend wäre aber auch der Wasserverbrauch in der Herstellung... Der dürfte ebenfalls bei ein paar Tonnen liegen....
 
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Nunja, ein Bullitt bietet im Betrieb auch keinen fünf Mitreisenden Platz und größere Distanzen sowie höhere Geschwindigkeiten sind auch nicht seine Stärke ;-)

Ich würde ja lieber wissen wollen wie sich das Bullitt zu seinen direkten Wettbewerbern verhält. Macht sich der Stahlrahmen des Bakfiets oder Christiania gegenüber dem aus Alu bemerkbar? Welche Komponenten fressen welchen Strom?
Lustig finde ich in dem Zusammenhang immer die "Atomkraft? - Nein danke! - Aufkleber" auf französischen Familienkutschen ;-)
Man kann halt das Eine tun ohne das Andere zu lassen, ohne darüber nachzudenken.
 
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Mein CAD Programm hat ein einfaches System zum Kalkulieren der ökologischen Auswirkungen. ich habe nur zum Vergleich mal 1kg Alu (5005er Legierung, 6005er gabs nicht) und ein 1 kg Stahl (AISI 1010) eingegeben, Herstellung jeweils in Asien, Nutzung in Europa

- CO2 Ausstoß: Alu: 15 kg Co2 oder ca 67 km in einem durchschnittlichen europäischen PKW, Stahl: 2,7 kg CO2 oder ca 10,5 km
- Der Energieverbrauch (Herstellung &Transport) von Alu ist das 4-5-fache wie bei Stahl (bei Stahl liegt der angenommene Recyclinganteil bei 18%, bei Alu bei 0%), hier ausgedrückt in Brennstunden einer Glühbirne (???), nämlich 21 (Alu) zu 4 (Stahl)
- Luftverschmutzung: Aqivalent von 10 l Schwefelsäure (Stahl) zu 55 l (Alu)
- Wasserverbrauch: Äquivalent zur Erzeugung 1 kg Getraide in den USA: 2kg Mais (Stahl) zu 11kg (Alu)

Stahl ist Aluminium also in jeder Hinsicht um ca. das 5-fache überlegen, allerdings ist ein Alurahmen ja leichter (sagen wir über den Daumen 30%?), insofern relativieren sich diese Zahlen. Da laut der Grafiken der Rahmen mit ca. 2/3 der Emissionen zu Buche schlägt, hätte ein Stahlrahmen bei gleichen Komponenten also einen Vorteil von 20 - 25%.

Ob die Herstellung in Europa oder Asien stattfindet, macht keinen Unterschied, bei Stahl ist Asien sogar leicht im Vorteil - warum auch immer.
Das alles ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, ist die kostenlose light Version, daher auch keine vernünftigen Einheiten.
 
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Kam mir komisch vor. Noch mal nachgerechnet komme ich jetzt auf ca. 40 % Vorteil für den Stahlrahmen. Wie auch immer - peanuts verglichen mit Pkw.
 
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Der Energieverbrauch (Herstellung &Transport) von Alu ist das 4-5-fache wie bei Stahl (bei Stahl liegt der angenommene Recyclinganteil bei 18%, bei Alu bei 0%),

Hm, das ist ja schonmal fast grober Unfug. Die Recyclingquote von Alu ist irgendwo im Bereich von 60-80% und es besteht sogar die Theorie, dass in einigen Jahrzehnten praktisch der gesamte Aluminiumbedarf ohne Primärgewinnung gedeckt werden kann.

Bei Stahl weiß ich es nicht genauer, aber da halte ich die Recyclingquote auch für zu niedrig. Und wenn dann schon beide Zahlen falsch sind, ist das wohl eher Kaffeesatzleserei mit andersfarbiger Brille.


Tim
 
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Egal ob Energiebilanz, Carbon-, Water- oder sonst nen footprint, das sind eigentlich immer komplexe Rechnungen mit vor allen Dingen vielen Unbekannten.
Da gilt dann immer: "Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast", beziehungsweise: "Wes' Brot ich ess, des' Lied ich sing."
 
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Egal ob Energiebilanz, Carbon-, Water- oder sonst nen footprint, das sind eigentlich immer komplexe Rechnungen mit vor allen Dingen vielen Unbekannten.
Stimmt. Daher hat Mike Berners-Lee ('How bad are bananas') die Input-Output Berechnung entwickelt, um wenigstens vernünftig schätzen zu können. Das kann ich für Fahrradmanufakturen nicht, da zu wenig Ahnung. Mit ein bisschen Überlegung sollte aber deutlich werden:
- Alu braucht in der Herstellung deutlich mehr Energie als Stahl
- einfache Alu-Legierungen taugen nix zum Rahmenbau (siehe die Bröselalurahmen der frühen Jahre), relativ einfache Stahllegierungen dagegen schon
- ein gut gebauter Stahlrahmen bietet nahezu unbegrenzte Haltbarkeit bei hoher Belastbarkeit
- ein gut gebauter Alurahmen hält u.U. auch zwei Jahrzehnte
Das energetisch Beste ist immer die möglichst lange Nutzung des Vorhandenen (gerade bei Dingen wie Fahrrädern, da die Nutzung ja fast keine Energie mehr frisst) und dem Neukauf vorzuziehen. Also lieber ein guter Kompromiss second-hand als das Non-plus-Ultra neu. Wer aber weiß, dass er/sie ein gutes (Lasten-)Rad über Jahrzehnte nutzen wird, darf dann auch ruhig zum Alurahmen greifen, vorausgesetzt, er ist wirklich gut gebaut... Ich bin selbst kein Fan von Alurahmen, sondern fahre lieber ein paar kg zusätzlich herum und weiß, dass es hält: Die vielen kaputten billig-Aluräder nerven halt.
My 2 cents.
Andy
 
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Die vielen kaputten billig-Aluräder nerven halt.
My 2 cents.
Andy

Die seh ich aber nicht... von den frühen Kettler Alurädern mal abgesehen (die noch kein oder kein ausreichendes oversizing hatten) mal abgesehen haltenAlurahmen doch weit besser als ihr Ruf.

Davon abgesehen ist in unserer verschwendungsorientierten Überfluß- und Konsumgesellschaft die Wahl des Rahmenmaterials fürs Fahrrad doch der Nebenkriegsschauplatz vom Nebenkriegsschauplatz.
Da fallen mir doch spontan etliche Bereiche ein, die ein mehrfaches Energie/Carbon/Water etc. Einsparpotential haben.
 
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Moin,

die Recyclingquote ist ziemlich hoch bei Alu. Problem ist das sortenreine Wiederverwenden. Eine hochwertige Alulegierung wird durch schlechtere Beimischungen beim einschmelzen schon im Promillebereich versaut. Bei den Alukarosserien von Audi ist jedes Einzelteil zum Recyceln beschriftet...Also ein relativ hoher Aufwand.
Bei Stahl ist das ein bischen einfacher.
Und Stahlrahmen kriegt man genauso leicht wie Alu, gerade bei Lastenrädern. Siehe mein Nabenlenkerbeispiel- 22 kg mit Reserven nach unten- Beladungsgrenze "bis die Speichen brechen", aber ich schweife ab.

Ansonsten schließe ich mich den vorhergenannten Meinungen an.

Gruß
 
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Wie gesagt, kaffeesatzlesen mit "solidworks sustainability lite". Freunde, die eine ernsthafte umweltberatung betreiben, würden sich schlappmachen. Es ist ja nicht nur die recyclingquote fragwürdig, auch alle anderen Parameter bleiben im Dunkeln. Ich vermute aber, dass der designer ganz einfach die selbe Software verwendet und danach eine nette Präsentation gebaut hat.
 
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Ich hab mirs ja fast so gedacht ;-) Vielen lieben Dank für die lehrreichen Beiträge.
 
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Die seh ich aber nicht... von den frühen Kettler Alurädern mal abgesehen (die noch kein oder kein ausreichendes oversizing hatten) mal abgesehen haltenAlurahmen doch weit besser als ihr Ruf.

sind das erfahrungswerte oder halbwissen?

ich hatte soein kettler 2600 mit 3 gang nabe, das war gut 10 jahre und 40tkm in meinem besitz, und das fährt wird heute noch als gästerad in narbonne urlauber durch die gegend, heisst der schinken ist 25 jahre alt und fährt noch. und das ist kein einzelfall, wir ham im laden immer wieder mal olle kettler möhren.
 
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Erfahrungswerte sind doch Halbwissen:).

Mein Kumpel hatte (hat noch?) eines von den metallicgrünen MTB mit Straßenausstattung, Exage 6fach "mit rotem Berggang", Baujahr Ende 80er.
Das hatte glaube ich 5 Jahre Garantie auf den Rahmen und kurz vor Ablauf ist das Unterrohr am Steuerrohr gebrochen. Wohl kein Einzelfall, denn der neue Rahmen, den er ersatzweise bekam, war dann an der Stelle verstärkt (da war ein Steg zusätzlich angeschweißt.)
So wie ich mich erinnere war das damals allgemein bekannt, daß die Kettler zu Brüchen neigen. Von dem her: Halbwissen...
 
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also ich kenn oder kannte grade von dem besagten grünen kettler einige räder und deren besitzer, denn der ganze pfadfinderstamm war fast komplett kettlerrad unterwandert;) ja da ist viel kaputt gegangen aber rahmen brüche hat ich nie erlebt, also innerhalb der ersten 5 - 10 jahre, was viel kaputt gegangen ist, sind vorbauten, sattelstützen und am allermeisten kurbeln die gebrochen sind.



blackbike @ ma nicht übertreiben, ein stahlrahmen wird mit der zeit auch weich, ( ein longbike noch eher ) kannst gerne mal mein koga m. von anfang der 90er fahren, das ist weich wie n gummibärchen.

alu vs. stahl @ wenn man ein 1 - 2 kilo mehr spazieren fährt, dann verbraucht man doch energie? die muss ich doch als fahrer irgendwie wieder rein holen? lebensmittelherstellung kostet ja auch energie!
 
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alu vs. stahl @ wenn man ein 1 - 2 kilo mehr spazieren fährt, dann verbraucht man doch energie? die muss ich doch als fahrer irgendwie wieder rein holen? lebensmittelherstellung kostet ja auch energie!


Auf das Argument habe ich schon seit zwei Tagen gewartet! Aber der Rollwiderstand steigt mit dem Fahrzeuggewicht nicht linear...
 
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fraglich ob man so ne fussabdruck geschichte so machen kann das niemand einwände hat.

und man müsste es wirklich mit einer anderen fortbewegungsart vergleichen besser noch mit 2,
aber das fängt das problem doch an ein fahrzeug welches das transportvolumen eines eibspurigen lastenrad hat? gibts das? ne ape?

der designer, wollte bestimmt keine wissenschaftlich hinterlegte arbeit abliefer, sondern eher was schönen was nicht grossartig hinterfragt wird.
 
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