Bremsverteiler für Shimano Hydraulik?

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THE SUB, THE BOX
Hallo zusammen, eine Frage an die Komponentenexperten.

Ich stehe vor folgender Aufgabe:

Bei einem sehr großen Dreirad sollen zwei hydraulische Scheibenbremsen (Shimano BL-M395) montiert und durch einen Bremshebel bedient werden. Die einfachste Lösung wäre, beide Bremshebel parallel an einer günstigen Stelle zu montieren und durch einen Bowdenzug von einem dritten Hebel am Lenker ziehen zu lassen oder eine Art Stange unter dem Lenker (wie bei einem Gepäckwagen) zu bauen. Das ist nun nicht gerade elegant und auch eher umständlich.

Alternativ überlege ich, einen kleinen Druckverteiler zu bauen, bei dem ein Anschluss (zum Bremshebel) rein und zwei Anschlüsse (zu den Bremsen) heraus gehen. Der Bremshebel am Lenker hätte dann den doppelten Weg aber normalerweise ist der Weg bei einer Hydraulik ja so gering, dass das zu verschmerzen wäre.

Ganz fein wäre es natürlich, wenn es für diesen Fall eine fertige Lösung mit Druckausgleich gäbe, bei der der Weg des Bremshebels gleich bleibt. Aber gibt es so etwas?

Der fahrao sagt danke!
 
Wenn du einfach zwei Zangen an eine Pumpe anschließt, wird zumindest der Druckpunkt sehr weich, eventuell reicht das gepumpte Volumen auch nicht mehr aus um die Leerwege beider Zangen + das elastische Zusatzvolumen durch Ausdehnung unter der Bedienkraft zu füllen.
Du bräuchtest also einen Hebel mit mit mehr Fördervolumen... Leider wird es da von Seiten der Bremsenhersteller wohl keine Auskunft zum Fördervolumen geben.
Vielleicht was aus dem Mopedbereich? Malaguti-Teile hast du ja noch... die Frage ist, ob man eine Pumpe, die für DOT Bremsflüssigkeit gebaut ist auch mit Mineralöl betreiben kann???
 
Die Idee ist nicht schlecht. Die unterschiedlichen Anschlüsse sind egal, die kann der Verteiler aufnehmen. Aber meines Wissens darf man nicht einfach Öl gegen DOT tauschen (u.a. wegen der Dichtungen?). Außerdem arbeiten die beiden Systeme unterschiedlich, oder? Die Mopedteile haben ein Ausgleichsreservoir, die Shimanoteile bilden ein komplett geschlosenes System (Oder? Belehrt mich eines besseren...)
 
Sicher darf man nicht DOT statt Mineralöl verwenden, aber ob man auch andersrum nicht Mineralöl statt Bremsflüssigkeit nehmen darf kann ich nicht sagen...auch was die üblichen Betriebsdrücke der Systeme betrifft, leider k.A....
 
Warum genau willst du das überhaupt machen?

Zum Problem, wie gesagt wurde, bekommst du ein Problem mit der Kolbengrösse.
Wenn sich dann die Bremsflüssigkeit noch ausdehnt kommt noch hinzu das das Volumen im Ausgleichsbehälter auch nicht ausreichen dürfte.

Aber machbar ist es. => http://www.traildevils.ch/bike.php?bid=4788
 
Warum? Große gelenkte Kiste...beide Vorderräder müssen gebremst werden. Ich kann ja schlecht den einen Vorderbremshebel links und den anderen rechts montieren, dann bekomme ich "Steuerbremsen" wie bei einem alten Traktor. Das kann kein Mensch mehr fahren.
Mir ist noch eine Lösung eingefallen: Wenn man den Niet des Bremshebels ausbohrt, kann man beide Bremshebel mit einem Bolzen parallel aufeinanderschrauben. Aber schön ist das nicht.
 
Das haut nicht hin! Du brauchst eine Pumpe und ein T-Stück. Mit zwei Pumpen, zwei geschlossenen Systemen hast du nie einen synchronen Druckpunkt. Da genügt schon eine minimale Schiefstellung einer Zange, ein wenig Seitenschlag in einer Scheibe(Rotor), ein wenig Restluft in einem Bremskreis ... blabla ... ein wenig Verwindung der kurvenäußeren Radaufhängung, wenn du gerade etwas stürmischer ums Eck gedüselt bist. Da wird jede einzelne Bremsung zum Überraschungsei und zum Reaktionstest. Die Pumpe muß einen größeren Kolbendurchmesser erhalten, wenn sie zwei Zangen betätigen soll.

Wenn das Dreirad, wie sagst, sehr groß ist, dann wird's möglicherweise auch etwas schwerer als gewohnt, auch schwerer beladen. M.E. brauchst du dann auch bei der Bremse nicht sonderlich mit dem Gewicht rumzugeizen. An irgendwelche Fahrrad-Einbaustandards brauchst du dich vermutlich auch nicht zu halten, das Dreirad wird relativ selten auf der Seite liegen, auf dem Kopf stehen oder sonstwas, weswegen du auch keine Fahrradpumpe brauchst, die mit sowas zurecht kommt.

Der langen Rede kurzer Sinn: Bediene dich aus dem Motorrad-/Moped-/Motorroller-Regal. Von Brembo gibt's z.B. alles in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Du kannst dann auch auf feste Kunifer-(heißt das so?)-Bremsleitungen gehen, die dir jede alteingesessene KFZ-Werkstatt auf Maß herstellen und bördeln kann und brauchst flexible Leitungen nur dort, wo sie erforderlich sind. Das einzige, was du dir herstellen mußt, sind evtl. Adapter um die Scheiben an die Naben zu bekommen.

Gruß,

Clemens
 
Nein, so war das nicht gemeint. Ich überlege, die beiden Pumpen einfach nebeneinander zu bolzen und dann mit einer Hand zwei komplett getrennte Systeme zu bedienen. Die Fahrradkomponenten liegen auch bereits alle hier.
 
Moin,
Rollerbremsen klingt gut- kriegt man beim Schrotti auch Sackweise. Leitungen würd ich mal bei FrenTubo gucken. Da kann man sich alles was man will zusammenstricken. Und Hebel von nem Roller/ Motorrad mit zwei Scheiben vorne. Wenn Du willst guck ich mal in meine Garage, da könnte noch was von Brembo da sein-muß aber sicherlich ein neuer Dichtsatz rein. Kostet 10-20€. Und zum Parken tuts dann ein Gummi um den Griff als Feststellbremse.

Gruß

Zwei einzelne Systeme kriegst Du nie richtig synchron!
 
Im Unterschied zu den Vorrednern kann ich eigentlich keinen Unterschied erkennen zwischen einem einzelnen und zwei getrennten Systemen. Denn Unterschiede wird es zwischen den einzelnen Zangen so oder so geben. Fraglich ist halt, wie stark die sich auf die Lenkung auswirken, das hängt, RAD/CAM hilf, wenn ich mich nicht irre, am Lenkrollradius?
Bei Drehschemellenkung wirken sich die Unterschiede jedenfalls gewaltig aus.
 
Frag doch mal bei Radkutsche.de nach was die für eine Lösung verbauen an ihrem Modell Musketier.
 
Im Unterschied zu den Vorrednern kann ich eigentlich keinen Unterschied erkennen zwischen einem einzelnen und zwei getrennten Systemen.

Ich wüßte jetzt nicht, was ich dazu noch weiter ausführen sollte. Ich halte es für aussichtslos, bei zwei komplett getrennten Bremskreisen den Druckpunkt synchron zu bekommen. Und wenn beide Pumpen starr an einem Hebel hängen, dann gibt's auch keine Möglichkeit zum Ausgleich. Die eine Bremse "wartet" nicht auf die andere, jede Erhöhung der Handkraft steigert zunächst mal den Druck in der Bremse, die zuerst zugebissen hat. Da muß also entweder ein Waagebalken zwischen Handhebel und Pumpe, so wie man das von Handbremsseilen am Auto kennt, oder es muß, technisch unschön, eine Querverbindung zwischen den beiden Hydraulikleitungen eingefügt werden, damit alles, was von den Pumpen kommt, gerecht auf beide Bremsen verteilt wird. Technisch elegant wäre ein Tandemzylinder, so wie bei der Zweikreisbremse am Auto. Gibt's nun mal nicht für Fahrräder, aber es wäre vielleicht garnicht so abwegig, sich sowas selbst herzustellen. Mehr als ein gehontes Loch mit zwei Schnüffelbohrungen braucht man ja nicht hinzubekommen, den Rest kann man zukaufen bzw. aus zugekauften Komponenten ausbeinen.

Gruß,

Clemens
 
Danke für Eure vielen guten Ideen!
Radkutsche gucke ich mir mal an.
Die Idee mit dem Waagebalken gefällt mir am besten. Das ist schön simpel: der Waagebalken hängt an den beiden Hydraulikbremsgriffen und wird mittig von einem Bowdenzug gezogen. An der hinteren unteren Kante der Kiste müsste sich das elegant unterbringen lassen ohne dass der Bowdenzug Kurven macht.
 
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