Bogbici / Bogbi, Long-John aus Kolumbien - schon bekannt?

Ja, nur ein Lasti bis jetzt. Schande über mich.

Strenge (Bestrafungs)Sitten hier. :eek: Hätte ich mal das Kleingedruckte gelesen... :sneaky:

Ventile sind schon ausgerichtet. Nabenbeschriftung und Ventilloch muss ich checken.....
 
Ja verschenken find ich auch gut. Noch schöner wenn wieder was zurück geschenkt wird :D
Danke @lowtech
 
Um es auf Norsk zu schreiben: Kul gjeng og et meget bra prosjekt! :D
 
Fast so schön wie Bullitt, Seillenkung mit klein Wendekreis, Edelstahl Rahmen. Nachteil: Schwer, Schweißnähte sieht nicht schön aus (Unterwasser schweißen wäre schöne). Hier ein Paar Bilder:
 

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Fast so schön wie Bullitt, Seillenkung mit klein Wendekreis, Edelstahl Rahmen. Nachteil: Schwer, Schweißnähte sieht nicht schön aus (Unterwasser schweißen wäre schöne). Hier ein Paar Bilder:

..muss ich mal nachfragen: das wird dann direkt von kolumbien aus verschickt oder gibt es da ein zwischenlager in norwegen bzw. gar in der eu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab meins aus der Indiegogo Kampagne und da kam es aus Columbien. Ich musste es entsprechend verzollen. Es gibt aber möglicherweise inzwischen einen Zwischenhändler in Berlin. Das müsstest du mal bei Bogbi erfragen. Ich erinnere vage, dass die irgendwann einmal Fördergelder bekommen haben, um das Rad auf dem deutschen Markt zu plazieren.
 
Hallo in die Runde,
für diesen Thread habe ich mich extra hier angemeldet, nachdem ich selber das Forum zur Recherche genutzt habe. Da kann man ja mal was "zurückgeben". ;)
Ein Bogbi steht bei mir in der Garage und verrichtet bisher anstandslos täglich seinen Dienst zum Kinder- und Einkäufe-Transport. Etwas mehr dazu und Fotos teile ich bei Gelegenheit.
Zur Frage von @koenigbleifuss : Meines Wissens hat die Crow Cyclery in Berlin Bogbi Lastenräder am Start zum Testen und vertreiben diese auch als offizieller Zwischenhändler für Bogbi (https://bogbi.co/de/pre-sales/). Ich hatte mit Ihnen direkten Kontakt und einen smpathischen Austausch, als es um das Thema Beleuchtung am Bogbi installieren ging, kann also soweit eine Kontaktaufnahme empfehlen.
Mehr folgt bei Gelegenheit!
 
Hier ein erster Aufschlag mit Infos zum BOGBI meinerseits. Vieles hat @koenigbleifuss ja schon beschrieben!

"Testzeitraum" April 2021 - dato, ca. 500 vorwiegend Stadt-km.

Als Einleitung möchte ich darauf hinweisen, dass ein Lastenrad-Kauf immer ein sehr individueller Prozess ist. Ich empfehle jedem LR-Interessierten immer, sich zu überlegen, was die ganz eigenen Anforderungen an das gewünschte Rad sind. Meistens lässt sich daraus und dem gesetzten Budget auch ein passender Bautyp/Marke/Modell finden.

Das BOGBI ist in gewisser Weise zu uns gekommen - aus 1. Hand. Daher kann ich nur bedingt Aussagen zu Vertriebswegen/Shipping/Zoll etc. treffen. Hierzu lohnt sich aber ein Blick auf den Link in meinem Beitrag vor diesem oder ein Kontakt zur Crow Cyclery in Berlin.

Denkt dran: Neue Lastenräder lassen sich oft fördern von Stadt oder Bundesland - in WI mit bis zu 1000 Euro für E-Modelle!

Aber jetzt genug der einleitenden Worte.

Unsere Anforderungen sind und waren:
Kindertransport bis die Kids selber fahren können
Einkäufe transportieren
Das Portemonnaie nicht überstrapazieren
E-Motor (Wiesbaden bietet einige ordentliche Steigungen)
Einspurige Bauform

Da kommen wir schnell zu den Pro’s und Con’s des BOGBI. Die sind natürlich individuell und ich gebe auch ein paar diskussionswürdige Aspekte mit.

Pro’s:
Wenigkeit durch Seilzuglenkung (Drehen fast auf der Stelle möglich beim Rangieren, sehr kleiner Fahr-Wenderadius)
Entsprechend auch kürzer als andere Long-Johns.
Stabile Bauart (bei uns Edelstahlrahmen ohne Lackierung) inkl. Metall-Verkleidung (ich nehme an beschichtetes Alu)
Ein-Preis-für-Alles! Inkl. Kinder-(Doppel)-Sitz, Taschen im Laderaum und Verdeck.
Tiefer Schwerpunkt der Ladefläche

Con’s:
Durch fehlende Lichtanlage, Speichenreflektoren, Reflektor hinten und Klingel im Auslieferungszustand nicht StVO-kompatibel. Nachrüsten erfordert gewisse Bastel-Fähigkeiten und -Ausrüstung.
Durch robuste Konstruktion solides Gewicht
Kein Gepäckträger im Lieferumfang
Keine Federung - die fetten Reifen federn zwar recht gut, insbesondere bei Beladung, und auch die Hängematten-Konstruktion schwingt den Nachwuchs etwas. Ich sehe jedoch mittelfristig die Vorteile einer Federgabel.

Diskussionswürdig:

Verdeck


Das Verdeck verrichtet seinen Dienst tadellos. Es hält Regen ab, ist nach einer Eingewöhnungszeit zügig zu montieren und passt optisch zur Bauform. Manko: Bei Abnahme des vorderen Verdeck-Teils fährt man einen Windfang spazieren. Da gibt es aerodynamische Konstruktionen. Geschlossen ist es dagegen recht windschnittig. Die Montage des hinteren Teils ist etwas fummelig aber beim zweiten Mal easy. Nur wird ein Innensechskant benötigt. Super ist, dass der Stauraum auch von hinten zugänglich ist. Auch bei sitzendem Kind ist erstaunlich viel Platz unter dem Bogen des Lenkers dank Seilzuglenkung. An einem Detail habe ich nachgerüstet: Zur Spannung des Verdecks über den Bogen sind Gummizüge mit Haken (wie man sie zum Befestigen von Ladung nimmt) verbaut. Diese reiben an den Klettflächen auf. Dies kann durch Schrumpfschläche reduziert werden. Die Verarbeitung des Verdecks ist solide, nicht herausragend, sollte aber langfristig halten.

Kindersitz

Das Hängematten-Konzept ist cool und einfach einzustellen. Die Sitzgröße ist sicher nur für jüngere Kids geeignet, aber irgendwann sollen sie ja auch selber fahren! Es wird von meinem Sohn (2J) gut angenommen. Nachteil ist aus meiner Sicht, dass ein Ausschnitt hinten für den Helm fehlt (ohne wird nicht gefahren!). Die Hängematte ist ja auch am oberen Bügel aufgehängt. Dadurch kippt der Kopf des Juniors beim Einschlafen für meinen Geschmack zu sehr nach vorne. Bekannte Problematik ja auch bei anderen Sitzlösungen und Kindersitzen für Fahrräder allgemein.
Die 5-Punkt-Gurte halten, könnten aber noch eine Polsterung gebrauchen.
Super ist, dass die Kids durch den hohen Metallrahmen wirklich tief und geschützt sitzen.

Tretlager-Nachrüstmotor Bafang BBS01 250W 36V, Hailong 17,5Ah Akku, 850c Display

Der Motor ist leistungstechnisch absolut ausreichend. Er bietet folgende Daten für den Lichtausgang: 6V 3A (Ampere)
Das bedeutet eine eingeschränkte Auswahl an geeigneten Lampen was die Lichtausbeute angeht. Parallel geschaltet sollten Vorne und Hinten addiert diese 3A nicht überschreiten. Dafür können alle handelsüblichen 6V LED Lampen verwendet werden. Top: Das System (ich nehme an das verbaute Display) erkennt Dunkelheit und schaltet das Licht automatisch an. Die Kabel zum Anschluss (Vorne/Hinten getrennt) kommen aus dem Mittelmotor. Hier sind China-unbekannt-Stecker dran. Abisolieren und nach Wunsch verkabeln (Löten/crimpen). Achtung! Das Hinterlicht hat eine Bremslicht-Funktion. Ich hatte das Kabel zuerst nach vorne verkabelt, das ergab dann eine Lichthupe-Funktion…
Am Akku gibt es bisher nichts zu meckern. Das Display ist ebenso geeignet. Das Rad hat am Schalter fürs Display eine Anschub-Hilfe und das Licht kann hier ebenfalls manuell angeschaltet werden.
Ich persönlich finde die Wahl eines Nachrüst-Tretlagermotors aus folgenden Gründen optimal:
Motor kaputt: austauschen. Umzug ins Flache: Motor abschaffen. Keine Ersatzteile mehr zu bekommen: Motor wechseln. Bei modernen Systemen von Bosch etc. Ist der Rahmen um den Motor gebaut. Das hat eben Vor- aber auch Nachteile.
Der Motor bietet im ausgeschalteten Zustand kaum Tretwiederstand. Er hat ein paar Mankos: er unterbricht nicht bei Schaltvorgängen (ein entsprechender Sensor wäre wohl nachrüstbar). Das könnte mehr Verschleiß bedeuten. Workaround: Bremse links kurz antippen, Motor schaltet ab, Schalten, Motor schaltet automatisch wieder zu… funktioniert auch.
Da sind wir beim nächsten Manko: Der Motor schaltet verzögert zu und das ruckartig. Man gewöhnt sich dran oder beschäftigt sich perspektivisch näher mit dessen Programmierung.
Sollte der Motor etwas „klappern“ kann dieser einerseits mit dem originalen Bonfang-Schlüssel zur Montage nachgezogen werden (nur die Pedale muss dazu abgenommen werden) und andererseits kann dieser mit dem Block am Sattelrohr (heisst das so?), das Langlöcher hat, fester geklemmt werden.
Dinge die man mit dem Motor lassen sollte: starke Steigung - gleichzeitig mehrfach Runterschalten und den Motor auf Vollgas stellen = Kettenriss. Der Motor hat also mehr als genug Power, zumindest für die Standard-Kette von Shimano.

Komponentenwahl

Die Komponentenauswahl ist aus meiner Sicht zweckmäßig. Die (neuste) Deore-Standard-Gruppe lässt sich einfach einstellen. Hinten ist ein 9-fach Schaltwerk mit breiter Übersetzung verbaut. Von Bergauf bis Bergab ist alles dabei. Die hydraulischen Bremsen packen ordentlich zu und bisher hatte ich trotz genannter Steigungen in Wiesbaden immer ein sicheres Gefühl. Sie sind gut zu dosieren und ein Wechsel der Bremsbeläge ist keine kostenspielige Angelegenheit.
Mir gefällt der zweckmäßige Ansatz insofern, dass Ersatzteile preiswert zu bekommen sind. Bei erwartetem Mehr-Verschleiß durch den Mittelmotor im Antriebsstrang ist mir das willkommen.
Der Sattel wird sicher mittelfristig gegen einen Hintern-Schmeichler von Brooks o. ä. ausgetauscht. Bei Lenker, Sattelstange etc. handelt es sich eher um preisgünstige Modelle, aber alles erscheint solide und belastbar.

Was sonst noch zu sagen ist:

Zum Thema Ladekapazität kann ich bestätigen, dass insbesondere kombiniert mit Gepäckträger u. Satteltaschen ein Familien-Wocheneinkauf mit Kind möglich ist. Einladen hat nur Anleihen bei TETRIS.

Die Optik wird zwar durch Gepäckträger und Satteltaschen etwas beeinträchtigt. Ich finde den Look des Rads dennoch klasse und stoße immer wieder auf Interessierte Mitbürger*Innen …wobei, meistens sind die Männer interessiert.

Das Fahrgefühl ist wirklich gut. Der Vergleich zum MTB ist valide. Die 27,5 Zoll hinten tragen dazu bei! Die Seilzuglenkung und der gefühlt nahe Vorderreifen fahren sich sehr intuitiv. Das Doppelte Oberrohr finde ich cool. Es hindert nicht beim Treten, eröffnet aber Perspektiven für Anbauten.

Mir gefallen auch durchdachte Details wie die ständig genutzten Ausfräsungen zum Aufhängen in der Bordwand (Taschen immer Griffbereit), Taschen vorne für Kleinkram, überall vorbereitete Bohrungen für individuelle Lösungen etc.

Ich empfehle den Edelstahlrahmen aus frischen Sturz-Erfahrungen, die meiner Fahrweise geschuldet waren, nicht dem Bike. Aber: der Lack wäre hin. Den Edelstahlrahmen kann man etwas polieren und fertig. Die tiefen Kratzer sind Andenken bzw. Warnhinweise.

Insgesamt ein cooles Bike.
Über die Preisgestaltung am europäischen Markt kann man sich ggf. getrennt unterhalten.

Nachgerüstet wurde von mir:
Gepäckträger (Kleinanzeigen 10 Euro)
Lichtanlage und Reflektoren (Kabel, Vorderlampe, Rücklampe, Kleinteile, ca. 100 Euro)
Klingel (Kleinanzeigen 10 Euro)

Für Fragen und Anmerkungen bin ich offen!

Bilder folgen.
 
Ich fahre ja auch den Bafang BBS01B im Bullitt mit Kettenschaltung.
Schaltunterbrecher braucht es nicht, genau so wie die Bremsunterbrecher.

Ich habe den Nachlauf so kurz wie möglich einprogrammiert und nutze diesen zum Schalten der Kettenschaltung wie eine Nabenschaltung. Kurz den Trettimpuls weg, Trigger drücken und der Nachlauf legt sanft die Kette auf das nächste Ritzel ;)

Der Motor hat gut Power, muss aber wie du schon angemerkt hast vor Steigungen eigentlich schon im richtigen Gang sein, oder die höchste Stufe nicht beim Schalten verwenden. Ich gehe dann einfach paar Stufen runter und schalte wie oben schon geschrieben.
Dadurch habe ich auch nicht so den erhöhten Verschleiß. Die erste Kette hat knapp 2t km gehalten. Das war davor ohne Motor auch schon ca so. Die Kassette / Kette hatte ich beim Motorumbau neu gemacht.
nach 2300km habe ich die Kette und die letzten 3 Ritzel getauscht. Nach weiteren 1700km war wieder das 11er Ritzel fällig, Kette und Rest läuft noch und passt noch von der Lehre her.
 
Hallo in die Runde,
für diesen Thread habe ich mich extra hier angemeldet, nachdem ich selber das Forum zur Recherche genutzt habe. Da kann man ja mal was "zurückgeben". ;)
Ein Bogbi steht bei mir in der Garage und verrichtet bisher anstandslos täglich seinen Dienst zum Kinder- und Einkäufe-Transport. Etwas mehr dazu und Fotos teile ich bei Gelegenheit.
Zur Frage von @koenigbleifuss : Meines Wissens hat die Crow Cyclery in Berlin Bogbi Lastenräder am Start zum Testen und vertreiben diese auch als offizieller Zwischenhändler für Bogbi (https://bogbi.co/de/pre-sales/). Ich hatte mit Ihnen direkten Kontakt und einen smpathischen Austausch, als es um das Thema Beleuchtung am Bogbi installieren ging, kann also soweit eine Kontaktaufnahme empfehlen.
Mehr folgt bei Gelegenheit!

Ahoi! Fragender war in dem Falle ich, aber Danke fuer den umfassenden Report. Preislich doch schon ultra-challenging - Bonus ist eigentlich mit den Importkosten verbraucht.
 
Hier die versprochenen Bilder. Zu den Bikeparts gibt die Herstellerseite genug her. Daher eher Eindrücke zum Ladevolumen, meistens mit 2- Jährigem am Start.
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Ein Bild zeigt den Auslieferungszustand bei uns.

@Milan0 hast du den BBS01 am Display oder mit Laptop/Kabelverbindung konfiguriert? Deine Beschreibung klingt nämlich smooth! ;)
 
Das geht nur mit dem Kabel. Ist mMn aber beim Bafang eh sinnvoll da mal drüber zu schauen.

/edit:
Je nachdem wo du den Bafang her hast, kann es sein, dass der Programmiereingang vergossen / versperrt ist. Ist mWn mittlerweile Vorschrift …
 
Kurzes Update zum Bogbi.
Ich habe die Bremssättel, bisher Shimano Deore Zwei-Kolben-Bremssättel (BR-M6100) 180mm vorne und hinten gegen kompatible Shimano BR-M6120 Vier-Kolben-Bremssättel getauscht (danke an eBay Kleinanzeigen). Siehe Bilder!
Die 180mm Centerlock-Bremsscheiben habe ich belassen.
Die bisherigen Bremsen brachten das Rad immer zuverlässig zum Stehen. Allerdings hatte ich subjektiv das Gefühl, dass sie an einigen Wiesbadener Steigungen, vor allem gut beladen, sehr intensiv arbeiten mussten. L
Daher der Tausch.
Bei meinen ersten Bremsversuchen / Einbremsen spricht viel dafür, dass jetzt eher andere Bauteile beim Bremsen der Schwachpunkt wären. Wobei... Das Rad ist echt stabil!
Ein wirkliches Mehr an Bremsleistung macht sich vor allem am Hinterrad bemerkbar.
Update Ende.
 

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Vielen Dank für deine ausführlichen Infos zum Bogbi. Das kann ich alles nur unterschreiben.
Ein Pro hätte ich noch:
die Taschen für den Innenraum vorne sind echt super. Die sieht man ganz gut vorne auf dem Bild mit den Milchtüten. Habe ich so noch bei keinem anderen Lastenrad gesehen. Da kann man den ganzen Klimperkram unterbringen, Schloss, etwas Werkzeug, Lappen, was für die Kinder usw. Ein echt tolles Detail, nutze ich viel.
Den Bafang BBS01würde ich unbedingt umprogrammieren. Was du schreibst ist richtig, man muss sehr vorrausschauend fahren. Die Programmierung der Parameter hilft da ungemein. Dazu gibts im Pedelec Forum irgendwo einen Thread. Ich nutze die settings von Üps - die gibts da irgendwo als Datei zum Download.
Den Bremsunterbrecher habe ich auch nicht eingebaut, das war mir zu aufwändig. Den Schaltunterbrecher habe ich aber schon nachgerüstet. Seitdem schaltet es sich wesentlich sanfter, den kann ich sehr empfehlen. Ich hatte mir einmal beim Schalten die Kette abgerissen. Da habe ich den lieber eingebaut.
Insgesamt bin ich mit dem Bogbi auch sehr zufrieden. Ja - man muss ein wenig basteln, und es ist auch nicht gerade ein Leichtgewicht, aber das Teil fährt sich super und ist weit weg von Mainstream. Manche Leute fragen ob man das selbst geschweisst hat ;) wegen der nackten Rohre denke ich.
Ich hab inzwischen auch mal ein Lasti mit Bosch Motor ausprobiert, R&M Load 60 - das ist schon eine andere Klasse, unterstützt deutlich sanfter als der Bafang. Aber tauschen würde ich trotzdem nicht. Genau wie du sagst, im Notfall kann man den Bafang ausbauen, bzw es gibt alle wichtigen Ersatzteile für kleines Geld zu kaufen. Für mich die bessere Lösung. Und der Laderaum des Load ist deutlich kleiner als beim Bogbi.
 
Kurzes Update:
1260 km gem. Tacho.
Winter-Einsatz auf der bekannten innerstädtischen Kurzstrecke mit Schwalbe Marathon Winter vorne und Schwalbe Smart Sam hinten.
Es läuft und läuft und läuft. Keine Beanstandungen. Der Akku wird wegen der Kälte immer ausgebaut wenn das Rad steht.
@koenigbleifuss Ja die Taschen vorne sind große Klasse! Pumpe, Werkzeug, Schlauch, Kinderkram - verschwindet da alles.
 
Die Abdeckung des vorderen Kabelzugs stellte sich als nicht besonders belastbar heraus. Wurde kurzerhand durch DIY-Plexiglas ersetzt. Zeit-Invest ca. 30 min.
 

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Hier ein erster Aufschlag mit Infos zum BOGBI meinerseits. Vieles hat @koenigbleifuss ja schon beschrieben!

"Testzeitraum" April 2021 - dato, ca. 500 vorwiegend Stadt-km.

Als Einleitung möchte ich darauf hinweisen, dass ein Lastenrad-Kauf immer ein sehr individueller Prozess ist. Ich empfehle jedem LR-Interessierten immer, sich zu überlegen, was die ganz eigenen Anforderungen an das gewünschte Rad sind. Meistens lässt sich daraus und dem gesetzten Budget auch ein passender Bautyp/Marke/Modell finden.

Das BOGBI ist in gewisser Weise zu uns gekommen - aus 1. Hand. Daher kann ich nur bedingt Aussagen zu Vertriebswegen/Shipping/Zoll etc. treffen. Hierzu lohnt sich aber ein Blick auf den Link in meinem Beitrag vor diesem oder ein Kontakt zur Crow Cyclery in Berlin.

Denkt dran: Neue Lastenräder lassen sich oft fördern von Stadt oder Bundesland - in WI mit bis zu 1000 Euro für E-Modelle!

Aber jetzt genug der einleitenden Worte.

Unsere Anforderungen sind und waren:
Kindertransport bis die Kids selber fahren können
Einkäufe transportieren
Das Portemonnaie nicht überstrapazieren
E-Motor (Wiesbaden bietet einige ordentliche Steigungen)
Einspurige Bauform

Da kommen wir schnell zu den Pro’s und Con’s des BOGBI. Die sind natürlich individuell und ich gebe auch ein paar diskussionswürdige Aspekte mit.

Pro’s:
Wenigkeit durch Seilzuglenkung (Drehen fast auf der Stelle möglich beim Rangieren, sehr kleiner Fahr-Wenderadius)
Entsprechend auch kürzer als andere Long-Johns.
Stabile Bauart (bei uns Edelstahlrahmen ohne Lackierung) inkl. Metall-Verkleidung (ich nehme an beschichtetes Alu)
Ein-Preis-für-Alles! Inkl. Kinder-(Doppel)-Sitz, Taschen im Laderaum und Verdeck.
Tiefer Schwerpunkt der Ladefläche

Con’s:
Durch fehlende Lichtanlage, Speichenreflektoren, Reflektor hinten und Klingel im Auslieferungszustand nicht StVO-kompatibel. Nachrüsten erfordert gewisse Bastel-Fähigkeiten und -Ausrüstung.
Durch robuste Konstruktion solides Gewicht
Kein Gepäckträger im Lieferumfang
Keine Federung - die fetten Reifen federn zwar recht gut, insbesondere bei Beladung, und auch die Hängematten-Konstruktion schwingt den Nachwuchs etwas. Ich sehe jedoch mittelfristig die Vorteile einer Federgabel.

Diskussionswürdig:

Verdeck


Das Verdeck verrichtet seinen Dienst tadellos. Es hält Regen ab, ist nach einer Eingewöhnungszeit zügig zu montieren und passt optisch zur Bauform. Manko: Bei Abnahme des vorderen Verdeck-Teils fährt man einen Windfang spazieren. Da gibt es aerodynamische Konstruktionen. Geschlossen ist es dagegen recht windschnittig. Die Montage des hinteren Teils ist etwas fummelig aber beim zweiten Mal easy. Nur wird ein Innensechskant benötigt. Super ist, dass der Stauraum auch von hinten zugänglich ist. Auch bei sitzendem Kind ist erstaunlich viel Platz unter dem Bogen des Lenkers dank Seilzuglenkung. An einem Detail habe ich nachgerüstet: Zur Spannung des Verdecks über den Bogen sind Gummizüge mit Haken (wie man sie zum Befestigen von Ladung nimmt) verbaut. Diese reiben an den Klettflächen auf. Dies kann durch Schrumpfschläche reduziert werden. Die Verarbeitung des Verdecks ist solide, nicht herausragend, sollte aber langfristig halten.

Kindersitz

Das Hängematten-Konzept ist cool und einfach einzustellen. Die Sitzgröße ist sicher nur für jüngere Kids geeignet, aber irgendwann sollen sie ja auch selber fahren! Es wird von meinem Sohn (2J) gut angenommen. Nachteil ist aus meiner Sicht, dass ein Ausschnitt hinten für den Helm fehlt (ohne wird nicht gefahren!). Die Hängematte ist ja auch am oberen Bügel aufgehängt. Dadurch kippt der Kopf des Juniors beim Einschlafen für meinen Geschmack zu sehr nach vorne. Bekannte Problematik ja auch bei anderen Sitzlösungen und Kindersitzen für Fahrräder allgemein.
Die 5-Punkt-Gurte halten, könnten aber noch eine Polsterung gebrauchen.
Super ist, dass die Kids durch den hohen Metallrahmen wirklich tief und geschützt sitzen.

Tretlager-Nachrüstmotor Bafang BBS01 250W 36V, Hailong 17,5Ah Akku, 850c Display

Der Motor ist leistungstechnisch absolut ausreichend. Er bietet folgende Daten für den Lichtausgang: 6V 3A (Ampere)
Das bedeutet eine eingeschränkte Auswahl an geeigneten Lampen was die Lichtausbeute angeht. Parallel geschaltet sollten Vorne und Hinten addiert diese 3A nicht überschreiten. Dafür können alle handelsüblichen 6V LED Lampen verwendet werden. Top: Das System (ich nehme an das verbaute Display) erkennt Dunkelheit und schaltet das Licht automatisch an. Die Kabel zum Anschluss (Vorne/Hinten getrennt) kommen aus dem Mittelmotor. Hier sind China-unbekannt-Stecker dran. Abisolieren und nach Wunsch verkabeln (Löten/crimpen). Achtung! Das Hinterlicht hat eine Bremslicht-Funktion. Ich hatte das Kabel zuerst nach vorne verkabelt, das ergab dann eine Lichthupe-Funktion…
Am Akku gibt es bisher nichts zu meckern. Das Display ist ebenso geeignet. Das Rad hat am Schalter fürs Display eine Anschub-Hilfe und das Licht kann hier ebenfalls manuell angeschaltet werden.
Ich persönlich finde die Wahl eines Nachrüst-Tretlagermotors aus folgenden Gründen optimal:
Motor kaputt: austauschen. Umzug ins Flache: Motor abschaffen. Keine Ersatzteile mehr zu bekommen: Motor wechseln. Bei modernen Systemen von Bosch etc. Ist der Rahmen um den Motor gebaut. Das hat eben Vor- aber auch Nachteile.
Der Motor bietet im ausgeschalteten Zustand kaum Tretwiederstand. Er hat ein paar Mankos: er unterbricht nicht bei Schaltvorgängen (ein entsprechender Sensor wäre wohl nachrüstbar). Das könnte mehr Verschleiß bedeuten. Workaround: Bremse links kurz antippen, Motor schaltet ab, Schalten, Motor schaltet automatisch wieder zu… funktioniert auch.
Da sind wir beim nächsten Manko: Der Motor schaltet verzögert zu und das ruckartig. Man gewöhnt sich dran oder beschäftigt sich perspektivisch näher mit dessen Programmierung.
Sollte der Motor etwas „klappern“ kann dieser einerseits mit dem originalen Bonfang-Schlüssel zur Montage nachgezogen werden (nur die Pedale muss dazu abgenommen werden) und andererseits kann dieser mit dem Block am Sattelrohr (heisst das so?), das Langlöcher hat, fester geklemmt werden.
Dinge die man mit dem Motor lassen sollte: starke Steigung - gleichzeitig mehrfach Runterschalten und den Motor auf Vollgas stellen = Kettenriss. Der Motor hat also mehr als genug Power, zumindest für die Standard-Kette von Shimano.

Komponentenwahl

Die Komponentenauswahl ist aus meiner Sicht zweckmäßig. Die (neuste) Deore-Standard-Gruppe lässt sich einfach einstellen. Hinten ist ein 9-fach Schaltwerk mit breiter Übersetzung verbaut. Von Bergauf bis Bergab ist alles dabei. Die hydraulischen Bremsen packen ordentlich zu und bisher hatte ich trotz genannter Steigungen in Wiesbaden immer ein sicheres Gefühl. Sie sind gut zu dosieren und ein Wechsel der Bremsbeläge ist keine kostenspielige Angelegenheit.
Mir gefällt der zweckmäßige Ansatz insofern, dass Ersatzteile preiswert zu bekommen sind. Bei erwartetem Mehr-Verschleiß durch den Mittelmotor im Antriebsstrang ist mir das willkommen.
Der Sattel wird sicher mittelfristig gegen einen Hintern-Schmeichler von Brooks o. ä. ausgetauscht. Bei Lenker, Sattelstange etc. handelt es sich eher um preisgünstige Modelle, aber alles erscheint solide und belastbar.

Was sonst noch zu sagen ist:

Zum Thema Ladekapazität kann ich bestätigen, dass insbesondere kombiniert mit Gepäckträger u. Satteltaschen ein Familien-Wocheneinkauf mit Kind möglich ist. Einladen hat nur Anleihen bei TETRIS.

Die Optik wird zwar durch Gepäckträger und Satteltaschen etwas beeinträchtigt. Ich finde den Look des Rads dennoch klasse und stoße immer wieder auf Interessierte Mitbürger*Innen …wobei, meistens sind die Männer interessiert.

Das Fahrgefühl ist wirklich gut. Der Vergleich zum MTB ist valide. Die 27,5 Zoll hinten tragen dazu bei! Die Seilzuglenkung und der gefühlt nahe Vorderreifen fahren sich sehr intuitiv. Das Doppelte Oberrohr finde ich cool. Es hindert nicht beim Treten, eröffnet aber Perspektiven für Anbauten.

Mir gefallen auch durchdachte Details wie die ständig genutzten Ausfräsungen zum Aufhängen in der Bordwand (Taschen immer Griffbereit), Taschen vorne für Kleinkram, überall vorbereitete Bohrungen für individuelle Lösungen etc.

Ich empfehle den Edelstahlrahmen aus frischen Sturz-Erfahrungen, die meiner Fahrweise geschuldet waren, nicht dem Bike. Aber: der Lack wäre hin. Den Edelstahlrahmen kann man etwas polieren und fertig. Die tiefen Kratzer sind Andenken bzw. Warnhinweise.

Insgesamt ein cooles Bike.
Über die Preisgestaltung am europäischen Markt kann man sich ggf. getrennt unterhalten.

Nachgerüstet wurde von mir:
Gepäckträger (Kleinanzeigen 10 Euro)
Lichtanlage und Reflektoren (Kabel, Vorderlampe, Rücklampe, Kleinteile, ca. 100 Euro)
Klingel (Kleinanzeigen 10 Euro)

Für Fragen und Anmerkungen bin ich offen!

Bilder folgen.
Ich korrigiere mich: der Lichtausgang hat wohl eher 6V 3W. Mein Fehler.
 
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