Blinkeranlage (= keine Lust auf Halsbruch)

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Lastenrad
Tern GSD S00, 1 kWh, Familien-"auto"
Hallöle,

Mit zunehmendem Alter fällt mir immer krasser auf, wie instabil so ein Fahrrad wird, wenn man nach links abbiegen möchte: Lenker loslassen, abbremsen, umdrehen, nach links schwenken (und beten, dass man kein Auto übersehen hat), und das bitteschön alles gleichzeitig- nichts einfacher als das!!!

Ich spiele mit dem Gedanken, bei meinem nächsten Pedelec eine Blinkeranlage von z. B. einem Moped an den Lenker bauen und vom Akku einspeisen zu lassen. Das soll mal schön der Ebike-Fachhändler machen, da ich mich mit Elektrik überhaupt nicht auskenne und auf Nr. sicher gehen möchte.

Hat hier jemand so etwas schon einmal gemacht? Wie sind die Erfahrungen damit? Und, super wichtig, welche Teile braucht man dafür? :D

Ich freue mich über jede Antwort.
 
Zur Legalität kann ich nichts sicheres sagen.
Aber es gibt im Motorradbereich inzwischen Miniaturblinker kleiner als ein Cent Stück, Mikro Relais und kleine Taster. Kellermann wäre z.b. ein Anbieter oder motogadget.
Sollte sich mit Step down Wandler oder direkt aus dem Akku Speisen lassen.
 
Das ist in der Tat einfacher.
Weiss jemand, ob die Teile für den Strassenverkehr zugelassen sind?
Bei Motorradkomponenten mit Zulassung gilt die ja zumindest auch für S Pedelec, welche Eignungsprüfung und Zulassung bei Fahrrädern / Pedelec notwendig ist , ist mir etwas unklar. Ich gehe aber davon aus, dass man nicht ganz falsch liegt, wenn man sich bei Material für motorisierte 2 Räder bedient.
 
Ohne die Teile getestet zu haben geht es doch noch einfacher: https://shop.blinkergrips.ch/
https://cycl.bike/de/
Gibt bestimmt noch mehr Anbieter.
Ich weiss nicht was ich von den Teilen halten soll. Die Schweizer Version ist laut deren Webseite für den Schweizer Strassenverkehr zugelassen, für den deutschen kann man nichts lesen.

Die StVO ist bezogen auf das Fahrrad (für mich als Nicht-Jurist) ja nicht sehr eineindeutig:
(1) 1Wer abbiegen will, muss dies rechtzeitig und deutlich ankündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen.


Inwiefern nun diese Lenkerblinker das Kriterium "deutlich" erfüllen lasse ich mal dahingestellt. Am Ende, also im Schadensfall ist es wohl eine Frage wie gut der Anwalt ist...

In der SZ gibt es einen Artikel von 2014, ich würde fast vermuten dass die getroffenen Aussagen der Juristen noch gelten:

Wenn abbiegende Radler kein Handzeichen geben und dadurch einen Unfall verursachen, müssen sie mindestens mit einer Teilschuld rechnen oder sogar mit einem Alleinverschulden. Beispielhaft dafür verweist Huhn auf ein Urteil des Oberlandesgerichts München (Az. 10 U 3820/12): In dem verhandelten Fall war ein Radfahrer beim Linksabbiegen ohne Handzeichen mit einem anderen Radler, der ihn überholen wollte, kollidiert und hatte diesen Unfall nach Ansicht der Richter allein zu verantworten.

"In so einer Situation ist zwar auch die Mithaftung des Hintermanns wegen unerlaubten Überholens bei unklarer Verkehrslage möglich", erläutert der Rechtsexperte. "Das hängt aber immer von den Umständen des Einzelfalls ab."
 
Beim Thema Blinker am Fahrrad fällt mir immer wieder auf, wie schlecht die Dinger selbst an machen Auto zu sehen sind, und es dadurch oft eng wird oder auch übersehen wird. Ein Blinker an einem Fahrrad kann noch leichter übersehen werden, oder im umgekehrten Fall, wenn die besonders grell sind für Mißverständnise sorgen. Ich ab, weil ich zig Jahre einen schweren Hochdeixelanhänger hinterm Fahrrad hatte, immer wieder mit dem Gedanken gespielt, einen Blinker dran zu bauen, hab es wegen der genannten Risiken aber gelassen, und das übliche Handzeichgeben trainiert. Inzwischen gab es hinter mir 2 Auffahrunfälle, weil ich beim Handzeichengeben gebremst hatte, womit meine Hintermänner nicht gerechnet hatten und zum Glück nicht auf mich, sondern nur aufeinander gefahren sind. Denoch is mir das so lieber, als das zuerst mein Blinker und dann ich übersehen werde.... wenn man Handzeichen nicht kann oder will, und der Blinker fällt aus.... was dann ? Mit Blinker sollte man den Verkehr hinter sich noch besser im Augen haben als ohne. Wenn man das nicht kann, sollte man keinen Blinker nutzen.

:) Helmut
 
§ 9 StVO dürfte bzgl. Fahrtrichtungsanzeiger für Fahrräder nicht einschlägig sein, da diese ja bis auf o.g. Ausnahmen nicht zulässig sind.
 
Das ist eher eine Frage fürs VM-Forum (bzw. gibts da sehr viele Infos dazu), da praktisch alle VMs aus guten Gründen Blinker haben. Es gibt entsprechende Schaltpläne aus dem KFZ-Bereich im Netz, das kann man fast 1:1 übertragen. Sollte man auch, weil zumindest laut StVO die Vorgaben für Krads auch für Fahrradblinker gelten. Entsprechend müssen v.a. die Blinker selbst entsprechende Zulassungen haben.

In dieser Hinsicht würde ich wohl auch eher zu einer Motorradwerkstatt gehen, wenn man nicht selber basteln will.

Übrigens würde ich persönlich wenn, dann gleich eine Mopedhupe mit verbauen. Ist zwar nicht erlaubt, aber sehr praktisch.
 
Für die dunkle Jahreszeit wollte ich mir den Handschuh zulegen und einfach demensprechend Handzeichen geben ;)
 
Ui... die Handschuhe sind ja ganz was besonderes. Wenn man die Hand nich richtig hält, und auch noch eine schwarze Jacke an hat, kann man nur von oben sehen wie es weiter geht.... viel ungeschickter kann man sich zum Radfahren (im dunkeln) kaum anziehen. .... auf dem Grabstein sollte stehen... aber die Hände waren warm.. ;-)

:) Helmut
 
Es gibt noch diesen Anbieter, habe aber keinerlei Erfahrung:


Der hat in den FAQs noch einen längeren Text zur rechtlichen Lage.

Ciao
Kölly
 
Also, wenn solche Blinker für Mopeds und Motorräder reichen sollen tun sie das für Fahrräder auf jeden Fall. Solange alles korrekt angeschlossen wurde. Bremsleuchten fehlen mir ja auch irgendwie... Gerade Pedelecs haben doch die idealen Voraussetzungen um Blinker, Tagfahrlicht und Bremsleuchten zu integrieren.

Jedes Mal wenn ich mit meinem Babboe Big-E auf der Straße abbiegen muss sind Handzeichen unmöglich. Unsere Straßen sind einfach zu schlecht und mit dem hohen Gewicht (nie unter 160 kg) ist der Bremsweg entsprechend lang. Im Zweifelsfall konzentriere ich mich darauf, beim bremsen möglichst gerade zu fahren und so seitlich wie möglich. Beim linksabbiegen sortiere ich mich frühzeitig an den Mittelstreifen, auch wenn mir dann ein nachgerücktes Auto 200 Meter lang auf die Pelle rückt. Ich habe das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die Pflicht mein Gefährt möglichst sicher für alle Verkehrsteilnehmer zu führen. Road-rage hin oder her.

Das man manche Blinkeranlagen nicht sehen kann liegt schlicht an diesen verflixten LEDs... Weil man deren Licht direkt färben kann werden die hinter klarem Plastik verbaut. Normale Lampen wurden hinter gefärbtes Plastik gebaut. LEDs sind zwar heller, dafür bestehen sie aber nur aus einzelnen Lichtpunkten anstelle von gestreutem Licht. Helligkeit =/= Sichtbarkeit.
 
Man kann durch die Reflektorgestaltung und/ oder Linsen eine breite bstrahlung auch bei LED erreichen. Es gibt da viele gute, aber leider auch viele schlechte Beispiele.
 
Ich hab mir von Babboe damals neben den Sitzkissen für die Kinder noch den Bogen mit Reflektorpunkten und das Regendach in rot mit Reflektorstreifen besorgt. Da gibt's dann keine Ausreden von Autofahrerseite a la "kam wie aus dem Nichts, Herr Wachtmeister".
 
Jedes Mal wenn ich mit meinem Babboe Big-E auf der Straße abbiegen muss sind Handzeichen unmöglich. Unsere Straßen sind einfach zu schlecht und mit dem hohen Gewicht (nie unter 160 kg) ist der Bremsweg entsprechend lang.

Eine der wichtigsten Regeln im Straßenverkehr ist : die angepaßte Geschwindigkeit. Ich kann mit meinem Rapid im Dorf durchaus mit 40 kmh fahren. Wenn ich aber weis das ich abbiege, fahre ich in einem Tempo, in dem ich alle erforderlichen Schritte sicher machen, und jederzeit halten kann. Wenn der Bremsweg also zu lang ist, oder man kein Handzeichen geben kann, ist man... oder frau... schlicht zu schnell. Das langsam fahren muß man ggf. genau so üben wie das Handzeichen geben.

Ich hab mir von Babboe damals neben den Sitzkissen für die Kinder noch den Bogen mit Reflektorpunkten und das Regendach in rot mit Reflektorstreifen besorgt. Da gibt's dann keine Ausreden von Autofahrerseite a la "kam wie aus dem Nichts, Herr Wachtmeister".

Ja, mit so Reflektoren wird man gut gesehen. Hab ich an meinem Rapid, und am großen Dreirad auch. Wenn ich damit in der Dämmerung oder nachts unterwegs bin hab ich zusätzlich noch eine Warnweste / Jacke an, und bin so spitzenmäßig zu sehen. Wenn man so aber abbiegt, und ohne Handzeichen zu geben, und sich entspr. gründlich um zukucken und entspr. langsam zu fahren.... kann jeder Auto... oder LKWFahrer mit recht sagen, das der ohne jedes Zeichen plötzlich abgebogen ist. Da ist auf jeden Fall ein beträchtlicher Teil der Schuld beim Radfahrer... egal wie deutlich der zu sehen war.

:) Helmut
 
Also, auf unseren Straßen kann ich nicht schneller fahren als 15-18 km/h, sonst wird mir das zu instabil. Das ich zu schnell oder unvorsichtig fahren würde lasse ich also nicht gelten. ;)

Das Problem ist eher, dass ich für meine 182 cm die Sattel- und Lenkerstange sehr weit herausziehen muss um aufrecht sitzen zu können. Dadurch ist der Schwerpunkt schonmal deutlich höher. Dazu das Fahrergewicht von 130 kg, und wunderbare Probleme mit den Lendenwirbeln, daher auch zwingend sufrechte Position... Wie gesagt, unvorsichtig darf ich mir nicht erlauben - und ich will auf zwei Räder wechseln (steht aber schon an anderer Stelle).
 
Huu Huu.. Cheeara,

willkommen im Club.... der groß und stabil gebauten Dreiradfahrer mit Rückenproblemen. Mir gehts mit unserem Dreirad....ein Rollstuhltranporter... genau so. Als wir den bekamen dachte ich... gut, jetz brauch ich, wenn ich einkaufen, oder zum Garten fahre nicht mehr mit Fahrrad u. Anhänger fahren, sondern nehm das 3Rad, wenn der Rolli nicht drauf steht. Da mein Rücken das ständig schiefe sitzen aber nicht mag, ich aber auf den Geschmack vom Lastenrad gekommen war, kam für Fahrten ohne meine Tochter ein einfaches Lastenrad, das Rapid dazu.

Ich kann dir nicht unterstellen das du zu schnell oder unvorsichtig fährst. Ich kann nur das lesen, deuten und wiedergeben was du von deinem Fahrverhalten geschrieben hast. ... wenn der Bremsweg beim abbiegen lang ist.... ist man zu schnell. Ohne wenn und aber. Was mir beim Dreirad hilft sind Rückspiegel, die nicht am Lenker, sondern vorne oben auf den Schutzblechen sind. Die erleichtern es den rückwertigen Verkehr im Augen zu haben, ohne sich laufend umdrehen zu müssen. Was auch hilft, ist ein Lenkungsdämpfer. Dadurch fährt das ganze wesentlich stabiler geradeaus. In SAchen Sattelhöhe mal die Kurbellänge prüfen. Ein passend breiter Sattel...ein Big Ben... ... hat mir gut geholfen.

Ich hab den Sattel lieber etwas tiefer, als für die Knie gut ist, weil das besser für den Rücken ist.

:) Helmut
 
Gekauft haben wir das Big-E als es mit dem Geld noch knapper war (Geld von Verwandten geliehen). Da ich nichts von der Technik verstehe habe ich auch nichts verändert - da sind also immer noch die Originalbremsen drin von... 2016. Die waren schon immer recht langsam. Ich hatte sie auch mal kurze Zeit kräftiger eingestellt, aber das hat mir den Lenker und somit den Rücken verzogen. Also wieder zurück verstellt. =/

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb halte ich das Big-E immer noch für ein gutes Rad für Kleinkindertransporte. Aber meine sind jetzt 4 und 7, klein ist das nicht mehr. ^^;
 
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