bikesharing à la carsharing

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Was haltet ihr davon, Cargobikes analog zum carsharing anzubieten?
Gerade in den Städten haben diese Räder ja unbestritten ein großes Potential, nur haben viele Leute, denke ich, gar nicht die Abstell-Möglichkeiten und auch nicht unbedingt ein konstantes Nutzungsverhalten.
Daher frage ich mich, ob es sich lohnen würde, verschiedene Modelle an einer Station anzubieten, die aus meiner Sicht ähnlichen Komfort bieten müsste, wie es bei carsharing Standard ist, also "geschütze Abstellmöglichkeit", flexibles Reservieren per Internet und Ausleihen per Chipkarte, sowie Auflade-Möglichkeiten für die motor-unterstützten Fahrzeuge.

VG Jano
 
AW: bikesharing à la carsharing

Grundsätzlich ehrenwerte Idee. Aber ich glaube nicht, dass die Zeit dafür schon reif ist. Ich weiss, dass in den Niederlanden in einigen Unistädten große Bakfietsen für Umzüge vermietet werden. Sharing mit kürzerer Nutzungsdauer und höherer Frequenz ist aber etwas ganz anderes.
Ich schätze, 80% der wenigen Cargobike Besitzer haben Kinder, die fallen als Kunden komplett raus, weil sie das Rad täglich brauchen oder es nicht so einfach erst bei einer Station abholen können, wenn die nicht sehr nah an der Wohnung ist. Dann reden wir also über den Rest. Nicht trainiert mit großen Lasten zu fahren, im Verhältnis zu einem Carsharing-Auto geringe Reichweite und geringes Volumen der Ladung, Gewichtsgrenze realistisch bei vielleicht 150 kg Nutzlast, wetterabhängig...da bleibt nicht viel über. Jetzt kannst Du natürlich ein geschlossenes, elektrifiziertes Brox oder so etwas ähnliches anbieten, aber das wird nicht billiger als ein Kleinwagen und kann weniger. und so ein Kleinwagen, von einem Carsharing Anbieter geleast und nach einem Jahr wieder abgestoßen ist unschlagbar billig im vergleich zu einem edlen Kleinserien Lastenrad.
 
AW: bikesharing à la carsharing

Moin,

eine offene Plattform dafür gibt es längst:

http://www.velogistics.net/de/, hier ist auch jeder eingeladen sein Rad zur Verfügung zu stellen. US and A und Kanada ist da auch schon vertreten...alles open source und freiwillig.

in Berlin kenn ich jemanden der Umzüge anbietet: http://3radrent.de/

Gruß
 
AW: bikesharing à la carsharing

Moin,

eine offene Plattform dafür gibt es längst:

http://www.velogistics.net/de/, hier ist auch jeder eingeladen sein Rad zur Verfügung zu stellen. US and A und Kanada ist da auch schon vertreten...alles open source und freiwillig.

in Berlin kenn ich jemanden der Umzüge anbietet: http://3radrent.de/

Gruß

Tolle Sache. Werde ich mich gerne eintragen. Aber anscheinend wenig Nutzer. Die Frage ist, was wird über welche Strecken transportiert?
Man muss schon relativ zentral wohnen und einen kurzen Weg zur Verleihstation haben. Zieh 2km aus der Innenstadt und CarSharing Autos in Deiner Nähe kannst Du vergessen, bei Cargobike Sharing wäre das ein ähnliches Problem.
Große Lasten (z.B. Baumarkt) korrelieren meistens mit gößeren Entfernungen, weil es die kaum noch (oder bisher kaum) in Innenstadtlage gibt. Und der neue Obi hier bei uns versucht es ja dankenswerterweise auch mit dem Lastenradverleih.

Ich will das nicht schlechtreden, aber 60 Jahre autofixierte Politik haben eine Siedlungsstruktur hinterlassen, die die meisten Bedürfnisse über eine Fläche verstreut hat, die mit beladenem Lastenrad kaum abzudecken ist. Ich wünsche mir eine Zukunft mit viel mehr Sharing-Cargo-Pedelecs, aber es ist einfach nicht damit getan ein innovatives Fahrzeug in einen zersiedelten Raum zu stellen.
 
AW: bikesharing à la carsharing

Das sind alles Besitzer die von zu Hause aus verleihen- je mehr mitmachen...desto

Das ist ja eigentlich das Ziel der Stiftungsgemeinschaft mit den Bauworkshops. Die in Workshops oder dadurch inspiriert entstandenen Räder sollen in dieses Portal. Nach und nach wirds dann vielleicht Flächendeckend!

Gruß
 
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Wir sind hier Kleinstadt, 30.000 Einwohner mit den eingemeindeten Käffern rund um. "Kernstadt" ca. 10.000.
"Da wo Provinz ist und doch kein Idyll".
Es gab hier eine carsharing-Station, zwei Autos. Eines davon hatte immer die Stadtverwaltung gemietet, um die Sache zu fördern. Hat nichts genutzt, wurde mangels Interesse wieder eingestellt.
Bikesharing, hier bei uns, ich lach mich tot...
Bin ja nach wie vor der Einzige, der sich so zum Affen macht.
 
AW: bikesharing à la carsharing

Ja in Großstädten wird das natürlich besser gehen. Hier außenrum ist ja Brandenburg, das besteht zum größten Teil aus nichts:rolleyes:. Da wird das mit den Lastenrädern auch noch ein bißchen dauern.

Und für viele Neuerungen hat es einen "Affen" gebraucht um was in Gang zu bringen. Nur Mut!

Gruß
 
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Das mit der Autofixierung sehe ich genauso. Allerdings ist es schon schön, hier zu lesen und auch zu sehen, wie viele Leute inzwischen Cargobike fahren. Es ist natürlich richtig, dass da viele Eltern mit Kindern dabei sind. Die haben aber eigentlich das gleiche Problem: Das Rad ist (für den Gegenwert sicher nicht, aber absolut gesehen) sehr teuer, sie brauchen es eine zeitlang täglich und sehr bald schon nicht mehr und sobald die Kleinen in der Kita sind, fahren sie den restlichen Tag das Cargobike leer durch die Gegend.
Das spräche alles durchaus dafür, sich besser zu organisieren und ggf. mehrere Kinder gleichzeitig zu transportieren (zumindest zu unserer Kita zieht morgens eine Karavane mit einem Kind pro Eltern-Fahrrad). Ich glaube aber auch, dass das organisieren nicht einfach wird und es daher, wenn es überhaupt geht, noch eine ganze Weile braucht, bis es funktioniert. Für Lasten-Transporte könnte ich es mir schon vorstellen. Hier in Köln liegen z.B. die Baumärkte durchaus in einer fahrradfreundlichen Reichweite und mit dem Auto ist man teilweise länger dorthin unterwegs als mit dem Rad. Nur wenn jetzt alle auf das eigene Lastenrad umsteigen würden, wäre sicherlich kaum etwas gewonnen.
 
AW: bikesharing à la carsharing

Das Rad ist (für den Gegenwert sicher nicht, aber absolut gesehen) sehr teuer, sie brauchen es eine zeitlang täglich und sehr bald schon nicht mehr und sobald die Kleinen in der Kita sind, fahren sie den restlichen Tag das Cargobike leer durch die Gegend.

Das Rad ist auch absolut gesehen nicht teuer. 700-4000 Euro, das ist der Bereich z.B. eines Familienurlaubs, je nach Ansprüchen und Geldbeutel, und das geht ja auch. Für mindestens 10 Jahre Mobilität doch geschenkt. Es ist nur relativ teuer im Vergleich zu Baumarkträdern.
Eben aufgrund der Autofixierung fährt doch kaum einer mit einem Auto Neupreis<20.000 rum, viele fahren im 50.000 Euro Schlitten vor, wie auch immer finanziert, zzgl. enormer Folgekosten. Aber >1000 Euro für ein Fahrrad ist dann zu teuer.

Viele schaffen das Lastenrad zum Kindertransport an, aber, wenn sie erstmal Blut geleckt haben, nach Beendigung der Kindertransportphase nicht mehr ab, weil es einfach zu praktisch ist.
Wenn ich z.B. einkaufen gehe, dann immer mit dem Lastenrad, auch wenn die geplanten Einkäufe locker in den Rucksack passen würden: Man weiß ja nicht, ob man nicht vielleicht doch etwas mehr kauft. Ich genieße da die absolute Flexibilität sehr, dafür nehme ich den etwas höheren Tretaufwand gerne in Kauf.
 
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Ich habe mal etwas von einem Pilotversuch gelesen, bei dem Carsharing und Post kooperiert haben. Es scheint nämlich so zu sein, dass die Arbeitszeit der Postboten (Morgens - Nachmittags) und die Hauptnutzungszeit des Carsharing (Abends und am Wochenende) sich perfekt ergänzen. Überträgt man das auf Lastenräder wird es interessant. Niemand dürfte eine annähernd so große Flotte von Lastenrädern und -pedelecs haben, wie die Post. Und die stehen doch vermutlich dezentral, weil niemand mit 100 kg Briefen lange Anfahrtswege in Kauf nimmt. Unser Briefträger jedenfalls kommt mehrmals täglich mit dem Rad und holt die Post aus einem unauffälligen Kasten hinten neben unserem Gartenzaun, wohin sie morgens per Ford Transit geliefert wird.
 
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Ich halte den Nutzen von Leih-Lastenrad für sehr gering. Alle Miet- und Leihvarianten haben den Nachteil, dass ich Buchen, mich zeitlich festlegen und meine Fahrt an einer Station beginnen und beenden muss. Und ich muss noch was bezahlen.
Wer gern oder viel Rad fährt wird ein vernünftiges Rad und Radtaschen haben, mit ein paar Riemen oder einem einfachen Anhänger (billig oder Eigenbau) lässt sich fast alles Abdecken. Der Lastenfahrrad fügt dem nur wenig Ladekapazität hinzu. Wenn ich schon Miete kann ich gleich ein Auto oder Trasporter nehmen, zumal die Carsharingkosten für diese Einzelfälle nahezu egal sind. Für derlei Sonderaktionen sind Umweltaspekte und zeitunterschiede ebenfalls egal.

Wenn ich nachmittags noch Besorgungen machen muss, die nicht in meinen Daypack passen, dann fahre ich gleich früh mit dem Lastenrad los. Da der der Unterhalt eines PKW nicht in Frage kommt, liegt genau darin der große Vorteil des Lastenrades. Alternativ könnte ich auch den ganzen Tag mit meinem selbstgebauten Lastenanhänger druch die Stadt gondeln, nur um ihn auf dem Hiemweg mit Essen zu beladen, aber das ist mir einfach zu blöd und zu unkomfortabel.

Da die Anschaffungs- und Unterhaltskosten von Fahrräder und Lastenfahrrädern so gering sind ist es in meinen Augen nicht wahnsinnig interessant die Fahrzeuge zu teilen. Den Vorteil von Mietfahrräder sehe ich erst, wenn es so viele gibt, dass man immer eins zu Hand hat und es an jeder Stelle wieder abstellen kann. Was die momentan realisierten Mietfahrradprojekte mit Verkehrspolitik zu tun haben ist mir unklar, aber Touristen freuen sich sicher.
 
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In Hamburg gibt es das Stadtrad, das auch viel genutzt wird.
Im Prinzip könnte man an jede Station auch ein paar Lastenräder zu stellen. Die Stadträder kann man an jeder Station ausleihen, und an jeder beliebigen wieder abgeben.
Also müsste die Fahrt auch mit dem Lastenrad nicht an Punkt A beginnen, und an Punkt A enden.
Ich halte aus jetztiger Perspektive trotzdem nicht viel von Cargobike Sharing. Mit dem Auto ist es im Moment einfach noch viel zu bequem. Leider.
 
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