Belgisches Longtail für Plagentransport

Vielen Dank für Ihre Kommentare zum Bike43! Hier unsere Antwort, in der wir die Gründe für die Wahl des Designs nennen möchten:

Das Bike43 ist ein sogenanntes Midtail. Es bietet alle Eigenschaften eines Lastenrades, ist dabei aber sehr kompakt.

Die vier Kriterien, die ausschlaggebend für das Design waren, sind Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit/einfaches Fahren, Vielseitigkeit sowie Qualität.

Sicherheit

Kinder hinter dem Fahrradsitz = höhere Sicherheit. Wir machen keine Kompromisse, wenn es um Sicherheit geht. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass auf den Straßen unglaublich viele Fahrzeuge unterwegs sind.

Benutzerfreundlichkeit/einfaches Fahren
  • Tiefer Schwerpunkt für maximale Stabilität/einfachste Nutzung:
    • Das Hinterrad des Bike43 ist 20 Zoll groß, wodurch die Kinder 20 cm tiefer sitzen als auf einem Stadtrad mit 28-Zoll-Rädern.
    • Der Akku ist am tiefstmöglichen Punkt angebracht.
  • Kompakt = leicht zu lenken und zu parken/abzustellen (passt in einen Fahrstuhl), geringeres Gewicht.
    • Das Bike43 ist mit einer „footbox“ für die Füße des Kindes ausgestattet, das direkt hinter dem Radfahrer sitzt (kistenfahrrad hat sie auch „Eimer“ genannt). So wird jegliches Zusammenstoßen der Füße des Radfahrers mit denen des Kindes verhindert und die zwei Kindersitze können deswegen direkt hinter dem Erwachsenen angebracht werden. Dadurch konzentriert sich wiederum der größte Teil des Gewichts in der Mitte des Rades. Das macht das Fahren und Schieben viel leichter, wenn Kinder mit auf dem Rad sitzen.
    • Das Foto von cargobikejetzt zeigt ziemlich gut, wie kompakt das Rad ist.
  • Einfach und sicher zu fahren
    • Das Bike43 zeichnet sich durch einen „Stiff Low Step“ aus. Im Gegensatz zum Edgerunner, das hier mehrfach genannt wurde, setzt sich der Rahmen des Bike43 aus mehr Rohren zusammen. Das ist nicht jedermanns Geschmack ;) – aber das verleiht dem Rahmen eine extreme Steifigkeit und so ist das Fahren ganz einfach und intuitiv, denn das Fahrrad lässt sich wunderbar lenken, egal wie schnell man fährt.
    • Mit dem 24-Zoll-Vorderrad lassen sich Hindernisse leichter überwunden (zum Beispiel Bordsteine).
    • Der Rahmen hat eine Einheitsgröße und ist für jeden Elternteil geeignet (von 1,55 m bis 2,05 m).
Vielseitigkeit

Mit dem Bike43 können Sie Kinder, Fahrradtaschen und Einkaufskörbe (vorne oder hinten) transportieren, ganz auf die Bedürfnisse und Familiengröße ausgerichtet. Wenn die Kinder ihre eigenen Räder fahren, können Sie drei bis vier Einkaufskörbe oder Taschen anbringen und schon wird das Fahrrad zum cleveren Stadtrad.

Qualität

Der Rahmen wird in Europa hergestellt. Er besteht aus 25CrMo4-Stahl, der sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit und eine lange Lebensdauer auszeichnet.
Den Motor liefert Heinzmann (aus Schönau in der Nähe von Freiburg). Das Unternehmen stattet auch die Fahrräder der Deutschen Post mit Motoren aus. Bei der Schaltung handelt es sich um die unglaublich widerstandsfähige stufenlose Nabenschaltung von NuVinci, die weder Wartung noch Nachjustierung benötigt (im Gegensatz zu konventionellen Schaltsystemen). Außerdem ist das Fahrrad mit Scheibenbremsen ausgestattet (180-mm-Scheiben).
Der Motor bietet zudem einen „Regenerationsmodus“, der es ermöglicht, den Akku wie bei einem Hybridfahrzeug während des Bremsvorgangs wieder aufzuladen.

Das Fahrrad ist auch ohne Motor erhältlich – so kann jeder die Ausführung wählen, die am besten zu den eigenen Fahrgewohnheiten, dem Gelände und der zu transportierenden Last passt.

Ob nun das eine oder das andere zutrifft, eine Testfahrt sagt mehr als tausend Worte!

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Ich find es ja super, dass im Moment ein Design nach dem anderen auf den Markt kommt. Je mehr, desto besser. Das fördert die Neugier auf's Lasti und bewegt mehr Leute vom Auto umzusteigen.
Ob sich dieses hier durchsetzt werden wir sehen. Ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass das Bedürfnis nach Kompaktheit besonders ausgeprägt ist. Im Regelfall werden die "großen" Lösungen bevorzugt. Insofern bin ich skeptisch, kann mich aber natürlich täuschen.
Allerdings schöner Stahl, den Ihr da gewählt habt. Wundert mich, warum der nicht öfter verwendet wird.
 
Für uns von Bike43 ist die Erfahrung, die in dutzenden von Jahrzehnten überall auf der Welt und bei Millionen von Fahrzeugen (Autos, Lastwagen, Motorrädern, Reisebussen) im Straßenverkehr gesammelt wurde „self explanatory“. Jeder von uns kann folgende Beobachtung machen: Sobald ein Fahrzeug eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht, sitzt der Fahrer vorne und die Mitfahrer (besonders die Kinder) hinten.

Durch den Sitzplatz im vorderen Teil hat der Fahrer eine bessere Sicht und eine bessere Kontrolle über das Fahrzeug. Kinder sitzen im Auto hinten, weil die größten Gefahrenrisiken von vorne kommen.

Wir von Bike43 denken, dass die Kinder nicht auf dem Teil des Fahrrads sitzen sollten, der bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug direkt getroffen wird oder durch die Kollision beschädigt wird.

Wir alle haben schon einmal einen Kinderwagen (das Kind befindet sich ja dann vor dem Erwachsenen) über einen Fußgängerüberweg schieben wollen, an einer vielbefahrenen Straße, ohne rechts und links einen wirklich guten Überblick zu haben. Finden wir das sicher für unsere Kinder?
 
Ich finde das Konzept wirklich gut und bis zu eurem 2ten Post fand ich auch die Darstellung sehr sympathisch. Was in dem 2ten Post steht finde ich aber irgendwie völlig unausgegoren.

Bei einem Crash der auf die Spitze des Fahrrades einwirkt ist es vielleicht besser wenn die Kids hinten sitzen (wie auch beim Auto) und dann auch dort entsprechend gut angeschnallt und geschützt sind. (Ich glaube Unfälle mit Fahrrädern sind aber häufiger durch Seiteneinwirkungen als frontal. Kann ich aber nicht beweisen und werde ich jetzt auch nicht recherchieren.) Nach dem Crash folgt beim 2-Rad in den meisten Fällen aber sicher der Sturz zur Seite und dort verbirgt sich großes Verletzungspotential und dann ist es egal ob das Kind/die Kinder vorne oder hinten sitzen. (An der Stelle ist das 3-Rad mit Kiste im Vorteil, da es nicht so leicht kippt....sondern seitlich verschoben wird.)

Egal ob 2-Rad oder 3-Rad: durch die Kinder im vorderen Teil des Rades wird die Sicht auf das Verkehrsgeschehen nicht schlechter. Ein der Art schlecht konstruiertes Rad ist mir zumindest noch nicht untergekommen. Für mich ist das Argument besseres Sichtfeld und bessere Kontrolle über das Fahrrad als Argument dafür Kinder hinten zu transportieren nicht überzeugend.
Zu dem Kinderwagenbeispiel: ich finde es auch nicht sicherer die Kinder im Bollerwagen ohne zu gucken über eine Straße hinter mir herzuziehen. Warum also dieser Vergleich? Wenn eine Verkehrslage schlecht einsehbar ist und wir Kinder transportieren wird hier jeder bestimmt den besten Weg wählen und im Notfall auch ein paar Meter mehr zurück legen.
 
Wenn am Unfall ein Auto beteiligt ist, dann kann man eh nur hoffen dass es glimpflich ausgeht, ob die Kinder vorne oder hinten sitzen macht dann wahrscheinlich keinen großen Unterschied mehr. Und Crashtests hat es dafür noch nicht gegeben, und wird es wahrscheinlich auch so schnell nicht geben, genausowenig Statistiken über die Häufigkeit von verschiedenen Unfallszenarien. Abwägungen mit Logik und Autovergleichen bringen uns da auch nicht weiter (der Fahrer sitzt im Auto auch deswegen vorne, weil man so schlecht über die Sitze gucken kann, was beim Kistenrad, wie schon von bjw angemerkt, überhaupt kein Problem ist.) und bringen keinen großen Erkenntnisgewinn. Man hat zum Beispiel auch eine Zeit lang geglaubt, dass es bei einem Autounfall am besten wäre aus dem Auto rausgescheudert zu werden, und es hat eine Weile gedauert bis sich dank Crashtests und Unfallstatistiken die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass ein Gurt da doch sicherer ist.

Ansonsten, Unterschiede in der relativen Unsicherheit verschiedener Lastenradkonzepte gegeneinander abzuwägen bringt nicht viel, und am Ende landen wir beim Vorstadtpanzer als einzig sicherer Transportvariante.
 
@BIKE43 - Habt ihr mal recherchiert wie verschiedene Verkehrsunternehmen zum Transport eures Rades in S- und Regionalbahnen stehen? Die Kompaktheit könnte dann voll zum Tragen kommen, denn mit einem größeren Rad wird man zum einen oft nicht mitgenommen, zum anderen kommt man nicht mal bis zum Bahnsteig wenn der Aufzug zu klein und keine Rampe vorhanden ist. Dieses Potential als "urban mobility vehicle" kommt bei eurer Präsentation noch überhaupt nicht heraus, und wäre doch eigentlich ein USP, viel mehr als der halbgare Sicherheitsaspekt.
 
Ein kompaktes Lastenrad bietet dem Vorteil, dass man es sogar in der U-Bahn mitnehmen kann. Es ist kurz genug, um in einen Fahrstuhl zu passen (wenn man z. B. In einem Hochhaus wohnt) oder um es über Rollstuhlrampen zu schieben

Parken und Verstauen sind auch kein Problem, wenn wenig Platz vorhanden ist. Da es gerade einmal 10-15 cm länger ist als ein normales Fahrrad, passt es überall dort hin, wo auch ein normales Fahrrad Platz findet.

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Guter Ansatz das Fahrrad als Midtail. Mein Big Dummy passt zwar in den normalen Zug, länger dürfte es aber auch nicht sein.
Wer in de Stadt wohnt und wenig Platz zur Verfügung hat für den könnte ein Midtail interessant sein. Das Gewicht hab ich bisher nicht gefunden?
 
Das Pedelec hat ein Gewicht von 28 kg und unser Fahrrad ohne Motor wiegt 21,1 kg. Die Länge beträgt 198 cm.

Übrigens: Bike43 ist auch auf der Eurobike 2016 vom 31. August bis zum 01. September 2016 dabei. Unser Hauptstand hat die Nummer A6-208 und Testfahrten starten am Stand DA-616.
 
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