Bahnfahren mit dem Lastenrad

Man bräuchte halt insgesamt ein Umdenken, vielleicht auch durchaus von beiden Seiten: nicht jeder Zug, nicht jeder Bahnhof müsste ja von Anfang dafür ausgelegt sein, mit Lastenrädern (und ähnlichen Sonderformaten) umzugehen.

Bevor man Sonderbahnhöfe "mit Verladestation für Lastenräden" baut, baut man Vermietstationen für Lastenräder.... damit nicht jeder seines mit in den Zug nehmen muß. Genauso könnten Autofahrer fordern, das sie ihres mit auf den Zug nehmen können. Das wurde weitgehend abgeschaft, stattdessen gibt es an Bahnhöfen Mietstationen bzw. Carsharering. Je mehr Möglichkeiten es gibt Lastenräder mitzunehmen, um so mehr Übereifrige wird es geben, die ihr Lastenrad über Rolltreppen und co. auf den Bahnsteige schleppen und irgendwie in einen Zug mogeln wollen. Genauso wie es an vielen Rolltreppen aber Sperren für Kinderwagen gibt, wird man sich etwas einfallen lassen, es eher schwerer als leichter zu machen.

:) Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Radfahren massentauglich für den Alltag werden soll, muss es einfach sein. Konkret heißt das, dass ausnahmslos alle Haltestellen fahrradtauglich sind (das passt außerdem erstaunlich gut zur Barrierefreiheit für Menschen mit Einschränkungen), es zu allen Zeiten ausreichende Ressourcen auch für die Lastenradmitnahme gibt und das Aus- und Umpacken von Gereppel an mindestens zwei Stellen entfällt. Sonst wird das nichts. Solange Rad + Bahn trotz umfangreicher Planung ein Abenteuer bleiben - und teuer noch dazu - werden nur die das nutzen, die sich auch jetzt schon trotz aller Widrigkeiten mit dem Rad durch den Verkehrsdschungel schlagen.
Bezüglich Bike-Sharing Modellen bin ich im Lastenradbereich zwiegespalten aus zwei Gründen: 1.) würde ich um keinen Preis mein Rad an meiner hiesigen Haltestelle stehen lassen und 2.) wäre ich nicht bereit in A-Stadt mein sorgsam verstautes Zeugs auszupacken, abgesehen davon, dass ich deutlich mehr auf das Rad bekomme, als wie ich schleppen könnte, um dann in B-Stadt festzustellen, dass ich es auf einem anderen Lastenrad nicht vernünftig verstaut bekomme. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn es denn irgendwann entsprechende Angebote gibt.
Was den Willen in diese Richtung zu arbeiten angeht, bin ich nicht optimistisch. Es gibt noch viel zu viele, die möchten, dass alles so bleibt und deren Priorität darauf liegt, überall mit dem Auto hinfahren zu können.
 
Wegen all dem Ärger bei Bahntransport und Flixbustransport habe ich ja nach ellenlanger Recherche ein klappbares Lastenrad gekauft. Leider hat kurz danach Flixbus seine Beförderungsbedingungen geändert und nimmt keine Pedelecs mehr mit. Bahntransport hat aber mit dem Klapp-Lastenrad noch gut funktioniert. Bin auch immer damit sehr gut in alle Aufzüge reingekommen.

Leider ist aber dann der Klappmechanismus gebrochen und das Rad (Tern Cargo Node) steht nun seit > 1 Jahr herum, bis ich einen Schweissergott finde, der das wieder reparieren kann.

Händler (e bike solutions) antwortet bis heute nicht auf meine Garantieanfragen und lassen wie gewohnt den Kunden nach dem Kauf hängen.

Das Konzept des faltbaren Lastenrades wäre aber immer noch m.M. nach genial für Leute die autofrei leben und ihr Rad überall mitnehmen müssen.

Wenn sich die kranke autofixierte Verkehrspolitik endlich mal bei uns ändern würde, dann wäre das Leben viel leichter.

Aber ich glaube in diesem Land einfach nicht mehr daran, dass der Mobilitätswechsel irgend wann einmal klappt.

Da blockiert die Autolobby noch weitere Jahrzehnte und mit unseren Marionettenpolitikern klappt dies auch bis in alle Ewigkeit.


Leider braucht man dann doch verschiedene Lastentransportlösungen, um mit den eingeschränkten Transportmöglichkeiten ohne Auto gut zurecht zu kommen.

Deswegen steht bei mir für den Flixbustansport und den Bahntransport von Lasten bald der Kauf des neuen Burly Travoy- Anhängers an.

Ich würde gerne wegen der wenigen Einsätze auf den teuren Kauf verzichten, für mich gibt es aber noch keine bessere Alternative.


L.G. Cargomaniac
 
Da blockiert die Autolobby noch weitere Jahrzehnte und mit unseren Marionettenpolitikern klappt dies auch bis in alle Ewigkeit.
Na ja, das läßt sich ja per Wahl beeinflussen. Es müßten nur viel mehr Menschen von den Vorzügen einer fahrradfreundlicheren Welt überzeugt werden.
Leider braucht man dann doch verschiedene Lastentransportlösungen, um mit den eingeschränkten Transportmöglichkeiten ohne Auto gut zurecht zu kommen.
Es muss ja vielleicht auch nicht wirklich alles mit dem Rad gefahren werden. Car-Sharing wäre schon mal deutlich besser, als wenn jeder seine eigene Blechdose für jede Fahrt zum Bäcker nutzt.
 
Mit dem Lastenrad ist ein Transport im Regionalverkehr der Bahnen je nach Betreiber abhängig. Und da geht es von direktem Ausschluss der großen Räder bis hin zum Vorbehalt der Mitnahme (je nach Vorhandensein weiterer Räder im Zug).
Und es gibt Schaffner die grundsätzlich die Lastenräder jeglicher Art ablehnen - und gleichfalls die total überladenen Rentner Pedelecs mit den unsäglichen Gepäcktragertaschen mitnehmen. Selbstverständlich werden die Packtaschen nicht abgenommen - so ein Radl nimmt den Platz von drei normalen Rädern OHNE Gepäcktaschen ein. (n)

Gerade in Baden Württemberg wurde die Fahrradmitnahme eingeschränkt - die Zeiten der kostenfreien Mitnahme im Regionalverkehr wurde von 8:30 auf Neun Uhr verlegt - und teilweise wieder am Nachmittag von 16 bis 18 Uhr kostenpflichtig gemacht. Selbst mit einem Faltrad wird da die Mitnahme bemängelt - dabei sind 20" Falträder grundsätzlich mitnehmbar.
 
Deswegen steht bei mir für den Flixbustansport und den Bahntransport von Lasten bald der Kauf des neuen Burly Travoy- Anhängers an.

Ich würde gerne wegen der wenigen Einsätze auf den teuren Kauf verzichten, für mich gibt es aber noch keine bessere Alternative.


Den burley travoy kann ich uneingeschränkt empfehlen, wenn es um die Kombi Fahrrad und ÖPNV geht.
Hat schon diverse Male das Rennen gegen das Lastenrad gewonnen, wenn wir mit den Öffis unterwegs waren.

Zugegeben etwas teuer, besonders das Zubehör, dafür sehr ausgefeilt und praktisch.

VG Hannes
 
Der Travoy ist ein wirklich praktischer Anhänger - der auch noch als normaler Einkaufstrolley gut genutzt werden kann. Ich habe den Travoy auch mit dem Wagen (PKW) und vorallem auf Messen mit dabei. Kann richtig viele Sachen aufnehmen, ist gut fahrbar auch auf rappeligem Untergrund (Kopfsteinpflaster, Schotter usw.) in der angehängten wie der normalen Ziehfunktion.
Verträgt Lasten bis rauf zu 35kg - wobei da der Vortrieb mit dem Bike ein wenig eingeschränkt ist.

Dank der Faltbarkeit gut und klein verstaubar - mein Travoy dürfte die 25 000km Grenze schon länger überschritten haben (y)
 
Danke für das feedback.

habe mir den neuen Travoy auf der Eurobike genauer reingezogen und es scheint so, als ob nun die bisher bestehenden Nachteile behoben wurden.

Ich brauche das Teil für Lastentransporte mit meinem empfindlichen Carbon - Leicht - Klapprad im ÖPNV und z.B. für Fahrten zu den Bikemessen, wo dann mein Biwakzeugs mitgenommen wird.

Sonst ist es aber für mich auch für die anderen Messen, die ich gerne besuche, sehr nützlich.

Auch wenn mein Lastenrad mal wieder verliehen ist, brauche ich ein Backup für Lastentransport.

Wenn ich längere SUP-Touren machen will, dann kann ich damit auch mit Klapprad und Travoy umsonst(ausser meiner Wenigkeit) mit der Bahn zu Flüssen oder Seen fahren und das Klapprad und Travoy zusammengefaltet mit dem SUP-Board flussabwärts transportieren.

Bisher bin ich bei diesen SUP-Trips ein wenig begrenzt und diese Lösung könnte den Einsatzbereich und die gewonnene Freiheit enorm erweitern.

Ob ich jedoch all das benötigte Equipment (siehe Fotos) mit dem Travoy anstatt Lastenrad sicher verstaut in der Bahn transportieren könnte? Könnte interessant werden!
 
Sorry, Finger war zu schnell, bzw. hat "Datei hochladen-Taste verfehlt" .
Hier die 2 Bildchen
 

Anhänge

  • SUP_Overnighter_Outback_Bavarian_Canada_27.10.19_b.jpg
    SUP_Overnighter_Outback_Bavarian_Canada_27.10.19_b.jpg
    274,9 KB · Aufrufe: 282
  • SUP-Overnighter_Outback_Bavarian_Canada_27.10.19_a.jpg
    SUP-Overnighter_Outback_Bavarian_Canada_27.10.19_a.jpg
    283,6 KB · Aufrufe: 300
20191029_163411.jpg


Hi,

bin neu hier im Forum und lese mich so gerade durch Eure spannenden Beiträge. Ein Lastenrad steht ganz oben auf meiner Wishlist, und ich informiere mich gerade über dieses Thema.

Seit Jahren schon bin ich sehr aktiv bei den Kollegen "drüben" im Liegeradforum. Ich habe sehr viel Spaß mit meinen Liegerädern. Für andere Zwecke - eben die Lösung von Transportproblemen - eignen sich Liegeräder aber nicht sonderlich. Daher: Ein Lastenrad muss her!

Eine Ordnungsgemäße Vorstellung folgt aber in Kürze ausführlicher. Warum ich in diesen Thread aber gerade so ungestüm reinplatze, liegt an dem Beitrag von @traktor .

Ich sitze gerade im Zug von Innsbruck nach Stuttgart und lese in Eurem Forum. Da stolpere ich über Deinen Beitrag. Mein Lieger reist mit, und ich musste vor einer halben Stunde exakt die gleiche Diskussion mit der Schaffnerin führen:ROFLMAO:.

Demnächst folgt dann mehr über mich. Ich freue mich auf spannende Beiträge und heiße Diskussionen.

Liebe Grüße:
Tüddel

Mir wurde diesen Sommer von Schleswig-Holstein nach Hamburg in einem leeren Fahrrad Abteil auch wieder gesagt, dass mein douze eigentlich nicht mitgenommen wird von der Bahn. Ich hätte jetzt Glück, bin ja schon drin. Dann wollte mir die Schaffnerin den entsprechenden Absatz im Regelwerk zeigen. Sie fand ihn nicht und ging einfach,ohne ein weiteres Wort zu sagen,
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Helmut60 Wie willst Du denn mit Deiner Tochter reisen, wenn es nur Mietstationen für Lastenräder gibt? Oder ruhst Du Dich darauf aus, dann eben mit dem Egal-ob-Verbrenner-oder-Strom-KFZ mit Disabled-Logo und Sonderstatus durch die Gegend zu fahren und auf die Bahn zu verzichten? Dann solltest Du aber auch nicht in diesem Thread schreiben, da es Dich ja nicht tangiert...

Da du ja eigentlich ein Befürworter von Lastenrädern bist und mit Deinem Lastenrad Mobilität mit deiner Tochter möglich machst, solltest du einer der Ersten sein, die für den Transport von Lastenrädern in der Bahn sind und nicht ins selbe Horn, wie die Bahn, blasen.

Just my 2 cent....
 
Hallo,

ich glaube eine Diskussion ob man ein (Lasten)Fahrrad in den Zug reinquetschen sollte ist gar nicht so sinnvoll - die Teile bekommt man, sobald eine Stufe vorhanden ist, sowieso nicht in den Zug. Zumindest nicht ohne große Schmerzen.

Ich glaube da muss man viel weiter ausholen und jeden Zug mit einem Wagon der wirklich nur für Fahrräder/Rollstühle/Kinderwagen gedacht ist und der immer ebenerdig ist, sodass man alles in den Zug schieben kann und auch leicht um die Ecke kommt. Das würde Sinn machen und wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die Bahn.
 
...so wie Auto- und Schlafwagen meinst Du?
Und zusätzlich seit Jahrzehnten Güterbahnhöfe abwickelt und immer mehr eigene Schenker Lkw einsetzt? :rolleyes:
 
Es gibt ja nicht mal mehr einen Frachtgutschalter bei der Bahn - noch haben die regionalen Verkehrsverbünde daran Interesse Erleichterungen für Radler erbringen zu wollen.

Im Biosphärengebiet Münsingen https://www.biosphaerengebiet-alb.d...engebiet/anreise-oepnv/mobil-vor-ort/bus-bahn gibt es Transportmöglichkeiten für normale Radler - und die auch nur zu bestimmten Zeiten - mit dem Cargo Rad wird eine Mitnahme grundsätzlich abgelehnt. Es werden auch zu schwere und lange Räder nicht mitgenommen :rolleyes:
 
...die Teile bekommt man sobald eine Stufe vorhanden ist, sowieso nicht in den Zug. Zumindest nicht ohne große Schmerzen.

Moin,

für die Einspurer denke ich gerade drüber nach, ob man sich da bei Reisen nicht ne kompakte Rampe mitnehmen kann. 10cm breit, 80cm lang, abgeschrägte Auflagen vorn und hinten - oder so ähnlich. Macht zumindest die kleineren Stufen handlicher...

Grüße, M.
 
@Helmut60 Wie willst Du denn mit Deiner Tochter reisen, wenn es nur Mietstationen für Lastenräder gibt? Oder ruhst Du Dich darauf aus, dann eben mit dem Egal-ob-Verbrenner-oder-Strom-KFZ mit Disabled-Logo und Sonderstatus durch die Gegend zu fahren und auf die Bahn zu verzichten? Dann solltest Du aber auch nicht in diesem Thread schreiben, da es Dich ja nicht tangiert...

Da du ja eigentlich ein Befürworter von Lastenrädern bist und mit Deinem Lastenrad Mobilität mit deiner Tochter möglich machst, solltest du einer der Ersten sein, die für den Transport von Lastenrädern in der Bahn sind und nicht ins selbe Horn, wie die Bahn, blasen.

Just my 2 cent....

Da konnte man fast die Uhr nach stellen, das sowas kommt.... hat länger gedauert als gedacht ;-)

Klar bin ich für Lastenräder. Aber ein Dreirad mit dem man einen Rollstuhl mitnehmen kann, ist eine völlig andere Hausnummer, als das was Lastenradfahrer allgemein nutzen. Sowas im normalen PersonenZug mitnnhmen zu wollen, obwohl man weis das es weder in Aufzüge paßt, noch über Roll.. oder andere Treppen getragen werden kann, wäre schlichtweg blödsinn. Wenn es so große Aufzüge an Bahnsteigen geben würde, könnte man die Uhr danach stellen, das im Zug öfter als jetzt schon kein Platz für unser Riesenteil mehr ist, weil alles voll Fahr- und Lasten -äder stehen würde. Dann würde noch mehr Leute ihr Rad mit dem Zug mitnehmen.

Vor 4 Jahren war in mit unserem Rollstuhltranporter in Köln unterwegs. Hin gekommen sind wir mit dem Zug. Das Dreirad fuhr im Anhänger eines Flughafenchuttels, das ihn für kleines Geld bis zum HBF gebracht, und 2 Tage später wieder da abgeholt hat. Wenn ich keine Transportmöglichkeit für das Dreiad finde,... Speditionen die sowas sicher unverpackt als Beifracht mitnehmen sind sehr selten... suche ich mir Reiseziele wo ich eine Rollfiets mieten kann. Das ist dank meiner besonders ziehrlichen Bauweise nur sehr selten möglich. Daher ist Reisen mit so einem großen Dreirad nur eine Frage der Organisation. Genau so mit "einfachen Lastenrädern" auch.

Bei uns in der Gegend wird Radfahren sehr gefördert. So fahren zwischen Mai und Oktober viele Linienbusse mit einem Anhänger für Fahrräder. Dat dumme ich nur, das z. B. mein Rapid da nich drauf paßt, weil es zu lang ist. Kürzere Lastenräder haben... wenn man sie denn da hoch bekommt.. Probleme, weil die Kiste oder die Ladung nicht unter die Haltbügel für die Fahrräder paßt. Die Anhänher so umzubauen das Lastenräder drauf passen wäre zwar sicher möglich, weil dann die Ladungssicherung aber den Fahrplan durcheinander bringen würde, wird das verständlicher Weise nix.

:) Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
für die Einspurer denke ich gerade drüber nach, ob man sich da bei Reisen nicht ne kompakte Rampe mitnehmen kann. 10cm breit, 80cm lang, abgeschrägte Auflagen vorn und hinten - oder so ähnlich. Macht zumindest die kleineren Stufen handlicher...

80 cm werden kaum reichen. Für unseren Rollstuhltranporter... der 20 cm länger ist als das Rapid, aber der Radstand ist kürzer, ist selbst eine 3 m lange Rampe ( klappbare Teleskoschienen ) zu kurz für 4 Stufen. Bevor das Hinterrad oben ist setzt das Ramen vorne hintern den Vorderrädern auf der Rampe auf. Daher will so etwas sehr gut überlegt sein.

:) Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
@Helmut60 Danke für die ausführliche Info. Kannst du mal Maße des Rolli-Transporters nennen?
 
Zurück
Oben Unten