Bahnfahren mit dem Lastenrad

D

desköll

Guest
Moin moin,
bestimmt hat der eine oder andere von euch Erfahrungen mit dem Bullitt im Zug, oder? Besonders interessiert mich, ob es Probleme beim Ein- oder Aussteigen in REs oder S- Bahnen gibt.
Besten Dank schon mal vorab für eure Er-Fahr-ungs-Berichte,
Wolf
 
Ich hab gleich bei der Abholung mein Fahrrad ein Stück mit dem Zug transportiert.
War ein doppelstöckiger RE mit grosszügigem Fahrradabteil. Also abstellen war soweit so gut. Aber beim Ein,- Austeigen war es zumindest mit meinem UA recht knifflig, da die Kurve von Eingangstür zu Fahrradabteil zu eng war. Musste dann mit dem Vorderrad zwei Treppenstufen hoch um Rückwärts reinzukommen und beim rausgehen wieder das gleiche. Was man bei Bahnfahren auch nie vergessen sollte ist zu checken ob am Bahnhof Barrierefreiheit gegeben ist, zumindest wenn man alleine unterwegs ist. Diese Info ist leider auch nicht immer so einfach zu bekommen da z.t. nur Informationen wie "teilweise treppenfreier Zugang" vorhanden sind. Das hilft natürlich unglaublich viel =D
 
Stimmt auch. Am besten Versuchen auf Satelitenbildern checken oder bei der Bahn anrufen und sein Glück versuchen. Bei mir war z.B. Umsteigen am Basel Badischen Bahnhof nicht möglich. Bin dann halt scho zwei Stationen vorher ausgestiegen. Dürfte aber bei IC oder ähnlichem schwierig werden =)
 
Barrierefrei reicht für Lastenräder oft nicht, weil die Aufzüge zu klein sein können.

Ja!
Ich habe mit meinem Mundo meist noch Glück. Der kleinste Aufzug, den ich bisher hatte ist der in Eisenach und da bekomme ich Rad noch so gerade mit "Judogriff" hinein.
Muss ich rückwärts rein, mit Kraft das Heck in die Ecke drücken, damit die Packtasche nachgibt und dann vorne das Rad querstellen.

Mein Mundo holpere ich in Eisenach runterwärts deswegen einfach die Treppe runter. Das hält das Rad locker aus und geht schneller, als der Aufzug. ;)

Aber hochwärts tue ich mir bestimmt keine Treppe an. Das Rad ist zwar handlich, wiegt aber mit zwei Akkus 60 Kilo!
Wenn ich zum Zahnarzt fahre, steige ich in Neudietendorf aus, weil ich von dem Bahnsteig problemlos mit dem Rad wegkomme und der Weg am kürzesten ist.
Für die Rückfahrt fahre ich immer nach Erfurt rein, weil in Neudietendorf noch keine Aufzüge sind, die ich brauche, um an den Gegenbahnsteig zu kommen.
Aber sie sind in Bau! Mal sehen, wie groß sie werden.

Ich kann moir vorstellen, daß die meisten anderen Lastenräder da Probleme machen können, weil sie noch länger sind, als ein Mundo mit seinen 2,1 Metern Länge.

@desköll
Coole Lampe!
 
Ja... mein Lastenrad hat auch ein gehöriges Problem mit Aufzugen.... Meistens sind nicht nur die Kapine zu klein, sondern auch die Türen zu schmal....Vor 10 J. hätte ich damit noch zurecht kommen können... da gabs an vielen Bahnsteigen hier noch Lastenaufzügen, wo Gabelstapler rein paßten.... Dank der Modernisierung der Bahn ist jedoch schluß damit. Jetzt gibts nur noch kleine kleine schmale Aufzüge. Heute würde nichtmal "unsere alte Rollfiets", mit der wir jahrelang von Borken nach Essen mit der Bahn... und da per Radl zum Grugapark gefahren sind, in die neuen Aufzüge passen.
 
Ich habe mit dem Bullitt in Berlin sowohl ausreichend große Aufzüge gefunden als auch zu kurze. Es ist ein Glückspiel, man muss es einfach ausprobieren.
 
Liebe Gemeinde,
besten Dank für eure Erfahrungsberichte und Hinweise!
Ein erstes Treppensteigtraining habbe ich diese Woche bereits absolviert und auch erste Erfahrungen in einer RB (=da passte es nicht um die Ecken und den knappen Durchgang ins Fahrradabteil, so bin ich im Eingang verkantet und für Mitreisende quasi unpassierbar stecken geblieben) sowie im RE (=hier ging es mit hochwuchten ins Fahrradabteil) gesammelt.
Empfehlenswert ist der Link von Petracarotin (s.o.)!
 
Wurdet hier jemand schon Mal aus einem Zug rausgeworfen, da das Lastenrad zu lang / groß war?
 
Wurdet hier jemand schon Mal aus einem Zug rausgeworfen, da das Lastenrad zu lang / groß war?
Rausgeworfen nicht, aber mir wurde beinahe der Zutritt zum fast leeren Zug verweigert. Der Zugbegleiter wollte mich nicht einsteigen lassen, da es gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen würde solch ein Rad zu transportieren. Nur übliche Fahrräder wären zugelassen. Ich erklärte ruhig, dass es gemäß der aktuellen Beförderungsbedingungen keinerlei Probleme mit einspurigen Lastenrädern gäbe und wies darauf hin, dass ein Rad mit Anhänger ebenso viel Platz benötigte. Der Zugbegleiter diskutierte munter weiter und der Zug sollte bald abfahren. Da hatte ich dann aber schon den Zettel des entsprechenden Absatzes (man ist ja vorbereitet :D ) aus meiner Kiste gekramt. Erst als er sein eigenes Regelwerk vor sich sah lies er mich mehr oder weniger bereitwillig einsteigen.
 
Da hatte ich dann aber schon den Zettel des entsprechenden Absatzes (man ist ja vorbereitet :D ) aus meiner Kiste gekramt. Erst als er sein eigenes Regelwerk vor sich sah lies er mich mehr oder weniger bereitwillig einsteigen.
Verrätst Du uns in welchem Bundesland Du unterwegs warst.
Auch würde mich der angesprochene Passus des Regelwerkes interessieren, ich selbst finde in den Beförderungsbestimmungen den Begriff Lastenrad nicht, nur handelsübliches Fahrrad....
 
Ein Bullitt blockiert sechs Sitzplätze im Fahrrad Abteil. Die Aufzüge in den Bahnhöfen sind abermeistens zu klein, ohne Kiste lässt es sich aber einigermaßen alleine auf den Treppen tragen.
 

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hehe, bei dem Titel habe ich mich erstmal gewundert, warum jemand mit dem Lastenrad Bahn fahren will. Da muss man erst frische Reifen aufziehen und dann fahren einem die Rennradler auf ihrer Radrennbahn trotzdem davon...
Aber für die Bundesbahn: Muli! Passt in jeden normalen Fahrradhalter, dann gibt es keine Diskussionen.
 
Meiner Erfahrung nach passt ein Bullitt diagonal so gerade in die Standard(?) - Aufzüge der Bahnhöfe. Konkret weiß ich es z.B. vom Ingolstadt Hbf, der halbwegs moderne Aufzüge besitzt.
 
Verrätst Du uns in welchem Bundesland Du unterwegs warst.
Auch würde mich der angesprochene Passus des Regelwerkes interessieren, ich selbst finde in den Beförderungsbestimmungen den Begriff Lastenrad nicht, nur handelsübliches Fahrrad....

Wir sind von Anklam nach Zittau gefahren, sprich Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen.
In den Beförderungesbedingungen der Deutschen Bahn AG (Fassung vom 10.12.2017) steht unter 8.1 Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern: " Die Mitnahme von Fahrrädern ist in Zügen der Produktklasse C und in Zügen, die in den Fahrplanmedien einen textlichen Hinweis auf die Fahrradbeförderung haben beziehungsweise mit oder gekennzeichnet sind, möglich. Die Beförderung kann bei Platzmangel abgelehnt werden."

und wird ergänzt durch 8.2 Beschränkungen:
"Jeder Reisende darf nur ein Fahrrad mitnehmen. Die Mitnahme ist auf zweirädrige, einsitzige, nicht- oder elektrohilfsmotorisierte Fahrräder sowie zusammengeklappte Fahrradanhänger beschränkt. In besonderen Zügen können, sofern ausreichend Platz vorhanden ist, auch nichtmotorisierte Liegeräder, Tandems sowie Dreiräder mitgenommen werden."

Bedeutet in meine Augen:
In normalen Zügen: normales Rad - i.o, einspuriges Lastenrad - i.o (jeweils mit und ohne Motor), zweispuriges Rad / Tandem / etc - nicht i.o.
"besondere" Züge: darf quasi fast alles mitfahren - Hier würde mich sehr interessieren was die DB mit "besonderen" Zügen meint. Angabe eines Zugtyps wäre ja mal ein Anfang gewesen.

Wir sind damals mit dem RE3 gefahren. Doppelstöckige Wagons und in einem war die komplette untere Ebene Radabteil.

Viele Grüße
ZWEIstattVIER
 
Danke für die Info! (y)

Ich werd mir das mal ausdrucken und immer im "Handschuhfach" mitführen.
 
Aktueller Reisebericht zu Bahnhöfen:

Folgende Bahnhöfe sind nicht für Ladtenräder geeigneten (Bullitt), also haben keinen ausreichend großen Aufzug oder Rolltreppen, Rampen, etc.

Stralsund
Rostock (Fernbahngleise gehen gerade noch so, S Bahn ist viel zu kurz)
 
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