Bahnfahren mit dem Lastenrad

@Reiter des blauen Vogels, manchmal scheint es, als möchte die Bahn, die leider 1994 privatisiert wurde, keine Passagiere und/oder Güter mitnehmen. Denn diese Subjekte stören einen geregelten Ablauf ungemein.

Btw, Herr Seehofer hat seine Modelleisenbahn im Keller, Verkehrsminister Herr Scheuer verwendet die ganze BRD als Eisenbahnplatte, an der er gerne rumbastelt, da stören moderne Ideen, wie Verkehrswende nur....
(Vorsicht dieser Post könnte Ironie enthalten :p )
 
Ich habe mal unterschrieben
 
Ich auch. Wird aber schwierig werden mit dem Quorum.
 
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Mir wurde diesen Sommer von Schleswig-Holstein nach Hamburg in einem leeren Fahrrad Abteil auch wieder gesagt, dass mein douze eigentlich nicht mitgenommen wird von der Bahn. Ich hätte jetzt Glück, bin ja schon drin. Dann wollte mir die Schaffnerin den entsprechenden Absatz im Regelwerk zeigen. Sie fand ihn nicht und ging einfach,ohne ein weiteres Wort zu sagen, fort.

In Hamburg ist der Fahrstuhl auch zu klein, aber da benutze ich einfach die Rolltreppe. Ansonsten wandert das Gepäck auf den Rücken und ich trage das douze die Treppen rauf. In 80% der Fälle fasst sofort jemand an und hilft.
 

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Ich hatte gerade Gelegenheit einen Blick auf eines der kleinen Fahrradabteile im IC2 zu werfen. Da sind die Beförderungsbedingungen nicht einmal das Problem. Von den ICE gar nicht zu reden. Die Bahn hat schlicht kein rollendes Material, welches für die Fahrradmitnahme von Lastenrädern geeignet wäre.
 
Ich habe zum Bahnfahren mit einem Bullitt eine spezielle Frage:
Ich habe vor nächstes Jahr von Mainz nach Bayreuth mit dem Zug zu fahren um den in umgekehrter Richtung den Mainradweg zu nehmen.
Fernverkehr fällt ja eh weg, also Nahverkehr.
Laut Karte der DB muss ich dabei durch das Gebiet von RNN, RMV, VRN und VGN.
Zur Mitnahme von Rädern sagt DB folgendes:

Fahrradmitnahme im Verkehrsverbund
Die Fahrradmitnahme ist in den Verkehrsverbünden unterschiedlich geregelt. In einigen Verkehrsverbünden gibt es Sperrzeiten für die Fahrradmitnahme, um die im Berufsverkehr gefüllten Züge nicht zusätzlich zu belasten.

Also mal im Detail schauen:
VGN:
Sie können Ihr Fahrrad mitnehmen, wenn
  • es ein herkömmliches einsitziges Zweirad oder ein Pedelec ist (zweisitzige Tandems werden nur in den Mehrzweckabteilen von Zügen mitgenommen) -> OK
VRN:
Als Fahrräder gelten zweirädrige einsitzige Fahrräder, Pedelecs und E-Bikes mit einer Länge bis zu 2,0 Metern und mit einem Gesamtgewicht von bis zu 40 Kilogramm. Bei ausreichenden Platzverhältnissen sind auch Tandems, Fahrradanhänger und Fahrradsonderkonstruktionen (z.B. Liegeräder, Dreiräder) zugelassen. ->Müsste auch OK sein

RNN:
Quasi nur von Mainz bis zur Grenze im Rhein, also nahezu irrelevant ->OK

RMV:
Als Fahrräder gelten einsitzige Zweiräder, Tandems sowie Fahrräder mit elektromotorischem Hilfsantrieb, wenn sie nicht unter die EU-Richtlinie 2002/24/EC fallen und somit keine Zulassung benötigen. Alle sonstigen Fahrzeuge mit Motorausrüstung sowie Sonderkonstruktionen (z. B. Zweiräder mit langem Radstand und Lastenräder) sind von der Mitnahme ausgeschlossen. ->NICHT OK

Gebiet ohne Verkehrsverbung:
Keine Ahnung wie es dort geregelt ist bzw. wo man eine entsprechende (belastbare!) Aussage dazu herbekommt.

Was sagt ihr zu der Lage? Besonders das kategorische Verbot von Lastenrädern im RMV ist befremdlich.
Wie würdet ihr vorgehen?

Gruß
 

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Achte darauf, das Du möglichst selten umsteigen musst, weil dann Schwierigkeiten mit den Gleiszugängen in Bahnhöfen minimiert werden.

Du solltest unbedingt Verbindungen bevorzugen, die mit doppelstöckigen Wagen bedient werden. Diese bieten im Untergeschoss mindestens ein geräumiges Fahrradabteil (Mehrzweckabteil mit Klappsitzen). Wo das Rad nicht zum Hindernis wird, ist die Bereitschaft es mitzunehmen größer.
 
Gebiet ohne Verkehrsverbung:
Keine Ahnung wie es dort geregelt ist bzw. wo man eine entsprechende (belastbare!) Aussage dazu herbekommt.

Was sagt ihr zu der Lage? Besonders das kategorische Verbot von Lastenrädern im RMV ist befremdlich.
Wie würdet ihr vorgehen?

Gruß

Gebiet ohne Verkehrsverbund: es gelten die Beförderungsbedingungen der DB -> nicht OK

Prinzipiell würde ich nur dort fahren, wo mir keiner ans Bein pinkeln kann. Und selbst da bist du ja meist der Letzte in der Nahrungskette, weil Personenverkehr vor Radverkehr vor Radverkehr mit Sonderausführungen. Mittendrin rausgeworfen zu werden wär für mich der absolute Worstcase.

Grüße, M.
 
Gebiet ohne Verkehrsverbund: es gelten die Beförderungsbedingungen der DB -> nicht OK
Prinzipiell würde ich nur dort fahren, wo mir keiner ans Bein pinkeln kann. Und selbst da bist du ja meist der Letzte in der Nahrungskette, weil Personenverkehr vor Radverkehr vor Radverkehr mit Sonderausführungen. Mittendrin rausgeworfen zu werden wär für mich der absolute Worstcase.

Grüße, M.

WO ist das denn nachzulesen? Habe bisher für den Nahverkehr dazu nichts gefunden.

Zum Thema "Prinzipiell würde ich nur dort fahren, wo mir keiner ans Bein pinkeln kann" stellt sich mir die Frage wo das denn sein soll? Eine Verbindung Mainz->Bayreuth nur doch Bereiche in denen es klar erlaubt ist dürfte ziemlich unmöglich werden, oder?

@Christoph Ich würde an einem Werktag nach dem morgendlichen Berufsverkehr fahren, damit sollte "Wo das Rad nicht zum Hindernis wird, ist die Bereitschaft es mitzunehmen größer." ja bestmöglich erfüllt sein...
 
Es gelten sogar Mitnahmeverbote für alle Fahrräder in manchen Zügen zwischen 6 und 9 Uhr und Montag bis Freitag. Samstag und Sonn- sowie Feiertage sind jedoch oft von Ausflüglern belegt, die gerne im Rudel auftreten.
Wenn mehrere Fahrräder verladen werden sollen, wird man mit dem Lastenrad garantiert abgewiesen.
Ist allerdings im Nahverkehr nicht ganz so schlimm, dann nimmt man den nächsten Zug ohne Radelgruppe.

Also bestenfalls, wie schon erkannt, nach 9 Uhr an einem Werktag.
 
...aber man kann als Radler mit einer speziellen Fahrradkarte dennoch in den Zügen von 6 bis 9 Uhr fahren - in der Regel ist das ein Kinderticket für die gleiche Strecke. Nach 9 Uhr sind dann oftmals die Räder frei mitnehmbar - aber auch nicht immer - je nach Verkehrsverbund wird eben wieder die Kinderkarte oder eine spezielle Rad Karte benötigt.

Unter der Woche ist tagsüber ab 10 Uhr die Fahrt mit Bike deutlich einfacher - an Wochenenden sollten die STrecken mit regem Ausflugsverkehr weitgehend gemieden werden... Die älteren Pedelec Nutzer haben in der Regel zwei voll gefüllte Packtaschen am Gepäckträger installiert und sind nicht bereit diese Taschen für besseres Verstauen der Räder abzunehmen.
Die Diskussionen mit solchen Gruppen sind mühsam und erfolglos - steige dann eben aus und warte auf den nachfolgenden Zug. :whistle:

https://www.naldo.de/tickets-und-preise/tarifhinweise/details/fahrraeder-und-hunde/
 
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Tja - das sind halt die einzelnen, unterschiedlichen Verkehrsverbünde - schätze es wird die Zahl der Einschränkungen weiter zunehmen - und irgendwann werden Räder nur noch gegen Fahrradkarte mitgenommen werden.
 
Wie wäre es mit einem Volksentscheid in Sachen Bahn und deren Umgang mit alternativen Mobilitätskonzepten?
 
Moin,
Die Idee mit dem Radwaggon gefällt mir, obwohl ich mit dem Armadillo wahrscheinlich trotzdem keine Chance haben werde. Ich glaube auch nicht das die Bahn da mitspielen würde. Einen Waggon anhängen ist das eine aber dann wollen die Lastenradfahrer ja noch auf den Bahnsteig und wieder runter. Fragt mal einen Rollstuhlfahrer wie gut das heute klappt. Und so ein Lastenrad ist deutlich länger.
Einen Kindertransporter kann man vielleicht ohne Kinder noch über eine Treppe wuchten aber ein Lastenrad mit Last?
Klar es gibt das Gerücht von Aufzügen, die müssen lang genug sein und was viel wichtiger ist sie müssen funktionieren und wenn nicht zeitnah repariert werden. Das kriegen die nie hin !
Oder das ist Taktik um sich unangenehme Fahrgäste vom Hals zu halten.

Sechsrädrige Grüße Christoph
 
Man bräuchte halt insgesamt ein Umdenken, vielleicht auch durchaus von beiden Seiten: nicht jeder Zug, nicht jeder Bahnhof müsste ja von Anfang dafür ausgelegt sein, mit Lastenrädern (und ähnlichen Sonderformaten) umzugehen. Vielleicht könnte man in den großen Ballungsgebieten anfangen, entsprechende Angebote zu machen. Jeder dritte RB- oder S-Bahn-Halt könnte das Zu- und Abladen von Lastenrädern vorsehen. Anstelle von Aufzügen wären auch Auffahrrampen denkbar (gibt es in manchen Bahnhöfen noch, in denen früher Post verladen wurde). Und das müsste auch nicht an allen Bahnsteigen gehen, sondern für den Anfang mal nur an zwei oder drei (von acht oder mehr).
Man sollte klein anfangen, Schritt für Schritt vorgehen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. ;)
 
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