Hallo Cargobikeforum,
seit einiger Zeit lese ich als Gast mit, jetzt habe ich mich doch mal angemeldet weil es eventuell demnächst "ernst" wird - es könnte gut sein, dass ich mir ein Load 60 bestelle, zumal in meiner Gemeinde die Anschaffung jetzt mit bis zu 1500 Euro auch für Privatleute gefördert wird. Immer noch abartig teuer so ein Fahrrad, aber das ist scheinbar der Geist dieser Zeit.
Kurze Vorstellung meiner Person: Ich bin 40 Jahre alt, knapp 90 Kilo leicht und wir haben eine jetzt knapp dreijährige Tochter. Ich bin nicht so wirklich sportlich, aber handwerklich doch mittlerweile ziemlich erfahren und technisch interessiert, obwohl ich beruflich in völlig anderer Richtung unterwegs bin (auch das soll's ja geben). Also an "Haus und Hof" und an allen Fahrzeugen mache ich quasi seit 25 Jahren ALLES selber, wenn es zeitlich irgendwie noch geht. Nach diversen Eskapaden mit Autos, Motorrädern, Wohnmobilen, Zelten und Kanus, On- und Offroad und beim Camping habe ich in der Richtung wirklich aber erstmal genug erlebt und geschraubt, vom Zylinderkopf bis zum Rostloch. Brauche ich gar nicht mehr. Am liebsten würde ich mir ein E-Lastenrad komplett selber aufbauen, aber da gibt es ja keine ernsthaft verfügbaren Rahmenkonzepte. Und ich habe keine Zeit mehr dafür.
Ich fahre im Alltagsbetrieb ein vor 15 Jahren selber aufgebautes Trekkingrad, das für unsere Bedürfnisse eigentlich ideal ist, bei Bedarf mit einem Kettler-Alu-Anhänger aus den frühen 90ern. Bis vor kurzem haben wir unsere Tochter sehr sehr gerne auf einem Thule-Sitz am Vorbau gefahren, mit Windschild eine super Kombination. Man ist nah dran am Kind, es ist schön kommunikativ, man fährt quasi zusammen Rad. Aus dem Sitz ist sie leider rausgewachsen, ich habe jetzt hinten einen Thule-Sitz montiert - nicht nur, dass die Benutzung des alten Hochdeichsel-Anhängers jetzt ausgeschlossen ist, das Fahrradfahren ist nur noch Mittel zum Zweck - Kommunikation ist nahezu unmöglich, man sieht nicht mal, ob die Kleine hinterm Rücken pennt oder was sie sonst gerade macht. Bei einem Kinderanhänger wäre das Problem identisch. Ferner hätte ich gerne ein E-Rad, mit dem ich meine ohne Unterstützung etwas zu lange Strecke zur Dienststelle 2x pro Woche machen würde. Hinzu kommt, dass ich den wöchentlichen Einkauf im Umfang von knapp zwei kleineren Klappboxen gerne mit dem Fahrrad machen würde, dazu kämen die KiTa-Fahrten, und auf lange Sicht vielleicht sogar mal ein Zelturlaub mit dem Fahrrad. Ein Umbau des vorhandenen Fahrrades auf E-Bike lohnt sich in meinen Augen einfach nicht, die günstigsten Umrüstsätze kosten komplett auch über 1200 Euro.
Darum jetzt ein E-Lastenrad.
Ein Dreirad geht LEIDER auf keinen Fall, der Durchgang zur Garage ist unten rum 63cm, kein bißchen mehr. Das Load 60 hat da genau 60 cm...mir hätte ein Sblocs wegen der Sitzhöhe des Passagiers und wegen des tollen schlichten Designs sehr gut gefallen.
Über Ostern habe ich intensiv ein eBullitt mit 6100er Motor und Nexus5 testen können. Ergebnis: Viel zu hart, mit Verlaub gesagt für meinen Geschmack zu sehr Low-Tech und wenig gute Details (Schloss, Handyoption...). Wir haben hier Feld- und Fahrradwege, wo dermaßen heftige Schläge durchgehen, das ist einfach der kleinen Passagierin und meinen Einkäufen nicht zuzumuten. Ansonsten hätte ich mir da mit einer gefederten Sattelstütze noch ausgeholfen, wobei sowas an einem Rad für 6000 Euro eigentlich doch dabei sein sollte. Ich fand außerdem die ganze Fuhre nicht gerade geräuscharm, abgesehen vom lauten Motor (Ausstattung war mit den originalen Sidepanels und dem originalen Klappsitz). Bullitt hat sich damit erledigt, einzig das beste Design aller LongJohns und die geringe Breite blieben noch als Kaufargument. Rohloff mit Gates sei in dem Rahmen übrigens nicht realisierbar, meint der Händler. Bei der Nexus5 fehlte mir oberhalb der Unterstützungsgrenze einfach noch mindestens ein Gang. Diese sogenannte Automatik war in meinen Augen eigentlich unbrauchbar, diese Selbstlernfunktion habe ich nicht ausschalten können. Wenn es das Bullitt mit EP8 geworden wäre, hätte ich es wohl mit der XT-Kettenschaltung genommen, da hätte man noch ein größeres Kettenblatt nehmen können. Verfügbar ist die XT übrigens nur mit Di2.
So viel zum Hintergrund, jetzt meine Fragen:
- Wie lange wird ein Load 60 ernsthaft als Kindertransporter für ein Kind genutzt - bis zur Einschulung etwa?
- Bekommt man irgendwie - für kurze Strecken - auch noch ein Kinderfahrrad plus Kind transportiert?
- Haben die Kindersitzflächen beim Load evtl. etwas wenig Tiefe, oder täuscht das?
- Ich würde wohl hohe Wände OHNE Kinderverdeck, aber mit dem Fußfach im Boden bevorzugen - nehme ich die Persenning oder den Deckel? Ist letzterer auch beim neuesten Modell immer noch vorne quasi regenoffen?
- Ich will wegen der erhofften Wartungsarmut meinen Lebtag schon eine Nabenschaltung mit Riemen - ich weiß, es ist die Gretchenfrage. Enviolo müsste ich nochmal intensiv testen, Rohloff ist preislich einfach zu extrem, wäre aber mit leichten Schmerzen evtl. noch machbar. Bei der Kettenschaltung könnte ich immerhin sicher sein, in JEDER Lage genügend Spreizung mitzubringen. Wir leben zwar im grundsätzlich flachen Rheinland, aber auch hier fährt man den Deich und die Brücken hoch und runter. Den zweiten Akku für schlappe 900 Euro extra brauche ich übrigens wohl nicht.
- Zu guter Letzt: Ist das Schmutzproblem am Bäckerschloss wegen des unterbrochenen Schutzbleches beim Load ernstzunehmen? Gibt es da mittlerweile einen Hack?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.
Gruß
Henning
seit einiger Zeit lese ich als Gast mit, jetzt habe ich mich doch mal angemeldet weil es eventuell demnächst "ernst" wird - es könnte gut sein, dass ich mir ein Load 60 bestelle, zumal in meiner Gemeinde die Anschaffung jetzt mit bis zu 1500 Euro auch für Privatleute gefördert wird. Immer noch abartig teuer so ein Fahrrad, aber das ist scheinbar der Geist dieser Zeit.
Kurze Vorstellung meiner Person: Ich bin 40 Jahre alt, knapp 90 Kilo leicht und wir haben eine jetzt knapp dreijährige Tochter. Ich bin nicht so wirklich sportlich, aber handwerklich doch mittlerweile ziemlich erfahren und technisch interessiert, obwohl ich beruflich in völlig anderer Richtung unterwegs bin (auch das soll's ja geben). Also an "Haus und Hof" und an allen Fahrzeugen mache ich quasi seit 25 Jahren ALLES selber, wenn es zeitlich irgendwie noch geht. Nach diversen Eskapaden mit Autos, Motorrädern, Wohnmobilen, Zelten und Kanus, On- und Offroad und beim Camping habe ich in der Richtung wirklich aber erstmal genug erlebt und geschraubt, vom Zylinderkopf bis zum Rostloch. Brauche ich gar nicht mehr. Am liebsten würde ich mir ein E-Lastenrad komplett selber aufbauen, aber da gibt es ja keine ernsthaft verfügbaren Rahmenkonzepte. Und ich habe keine Zeit mehr dafür.
Ich fahre im Alltagsbetrieb ein vor 15 Jahren selber aufgebautes Trekkingrad, das für unsere Bedürfnisse eigentlich ideal ist, bei Bedarf mit einem Kettler-Alu-Anhänger aus den frühen 90ern. Bis vor kurzem haben wir unsere Tochter sehr sehr gerne auf einem Thule-Sitz am Vorbau gefahren, mit Windschild eine super Kombination. Man ist nah dran am Kind, es ist schön kommunikativ, man fährt quasi zusammen Rad. Aus dem Sitz ist sie leider rausgewachsen, ich habe jetzt hinten einen Thule-Sitz montiert - nicht nur, dass die Benutzung des alten Hochdeichsel-Anhängers jetzt ausgeschlossen ist, das Fahrradfahren ist nur noch Mittel zum Zweck - Kommunikation ist nahezu unmöglich, man sieht nicht mal, ob die Kleine hinterm Rücken pennt oder was sie sonst gerade macht. Bei einem Kinderanhänger wäre das Problem identisch. Ferner hätte ich gerne ein E-Rad, mit dem ich meine ohne Unterstützung etwas zu lange Strecke zur Dienststelle 2x pro Woche machen würde. Hinzu kommt, dass ich den wöchentlichen Einkauf im Umfang von knapp zwei kleineren Klappboxen gerne mit dem Fahrrad machen würde, dazu kämen die KiTa-Fahrten, und auf lange Sicht vielleicht sogar mal ein Zelturlaub mit dem Fahrrad. Ein Umbau des vorhandenen Fahrrades auf E-Bike lohnt sich in meinen Augen einfach nicht, die günstigsten Umrüstsätze kosten komplett auch über 1200 Euro.
Darum jetzt ein E-Lastenrad.
Ein Dreirad geht LEIDER auf keinen Fall, der Durchgang zur Garage ist unten rum 63cm, kein bißchen mehr. Das Load 60 hat da genau 60 cm...mir hätte ein Sblocs wegen der Sitzhöhe des Passagiers und wegen des tollen schlichten Designs sehr gut gefallen.
Über Ostern habe ich intensiv ein eBullitt mit 6100er Motor und Nexus5 testen können. Ergebnis: Viel zu hart, mit Verlaub gesagt für meinen Geschmack zu sehr Low-Tech und wenig gute Details (Schloss, Handyoption...). Wir haben hier Feld- und Fahrradwege, wo dermaßen heftige Schläge durchgehen, das ist einfach der kleinen Passagierin und meinen Einkäufen nicht zuzumuten. Ansonsten hätte ich mir da mit einer gefederten Sattelstütze noch ausgeholfen, wobei sowas an einem Rad für 6000 Euro eigentlich doch dabei sein sollte. Ich fand außerdem die ganze Fuhre nicht gerade geräuscharm, abgesehen vom lauten Motor (Ausstattung war mit den originalen Sidepanels und dem originalen Klappsitz). Bullitt hat sich damit erledigt, einzig das beste Design aller LongJohns und die geringe Breite blieben noch als Kaufargument. Rohloff mit Gates sei in dem Rahmen übrigens nicht realisierbar, meint der Händler. Bei der Nexus5 fehlte mir oberhalb der Unterstützungsgrenze einfach noch mindestens ein Gang. Diese sogenannte Automatik war in meinen Augen eigentlich unbrauchbar, diese Selbstlernfunktion habe ich nicht ausschalten können. Wenn es das Bullitt mit EP8 geworden wäre, hätte ich es wohl mit der XT-Kettenschaltung genommen, da hätte man noch ein größeres Kettenblatt nehmen können. Verfügbar ist die XT übrigens nur mit Di2.
So viel zum Hintergrund, jetzt meine Fragen:
- Wie lange wird ein Load 60 ernsthaft als Kindertransporter für ein Kind genutzt - bis zur Einschulung etwa?
- Bekommt man irgendwie - für kurze Strecken - auch noch ein Kinderfahrrad plus Kind transportiert?
- Haben die Kindersitzflächen beim Load evtl. etwas wenig Tiefe, oder täuscht das?
- Ich würde wohl hohe Wände OHNE Kinderverdeck, aber mit dem Fußfach im Boden bevorzugen - nehme ich die Persenning oder den Deckel? Ist letzterer auch beim neuesten Modell immer noch vorne quasi regenoffen?
- Ich will wegen der erhofften Wartungsarmut meinen Lebtag schon eine Nabenschaltung mit Riemen - ich weiß, es ist die Gretchenfrage. Enviolo müsste ich nochmal intensiv testen, Rohloff ist preislich einfach zu extrem, wäre aber mit leichten Schmerzen evtl. noch machbar. Bei der Kettenschaltung könnte ich immerhin sicher sein, in JEDER Lage genügend Spreizung mitzubringen. Wir leben zwar im grundsätzlich flachen Rheinland, aber auch hier fährt man den Deich und die Brücken hoch und runter. Den zweiten Akku für schlappe 900 Euro extra brauche ich übrigens wohl nicht.
- Zu guter Letzt: Ist das Schmutzproblem am Bäckerschloss wegen des unterbrochenen Schutzbleches beim Load ernstzunehmen? Gibt es da mittlerweile einen Hack?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.
Gruß
Henning