Anschaffung Load 60, Detailfragen...

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Hallo Cargobikeforum,

seit einiger Zeit lese ich als Gast mit, jetzt habe ich mich doch mal angemeldet weil es eventuell demnächst "ernst" wird - es könnte gut sein, dass ich mir ein Load 60 bestelle, zumal in meiner Gemeinde die Anschaffung jetzt mit bis zu 1500 Euro auch für Privatleute gefördert wird. Immer noch abartig teuer so ein Fahrrad, aber das ist scheinbar der Geist dieser Zeit.

Kurze Vorstellung meiner Person: Ich bin 40 Jahre alt, knapp 90 Kilo leicht und wir haben eine jetzt knapp dreijährige Tochter. Ich bin nicht so wirklich sportlich, aber handwerklich doch mittlerweile ziemlich erfahren und technisch interessiert, obwohl ich beruflich in völlig anderer Richtung unterwegs bin (auch das soll's ja geben). Also an "Haus und Hof" und an allen Fahrzeugen mache ich quasi seit 25 Jahren ALLES selber, wenn es zeitlich irgendwie noch geht. Nach diversen Eskapaden mit Autos, Motorrädern, Wohnmobilen, Zelten und Kanus, On- und Offroad und beim Camping habe ich in der Richtung wirklich aber erstmal genug erlebt und geschraubt, vom Zylinderkopf bis zum Rostloch. Brauche ich gar nicht mehr. Am liebsten würde ich mir ein E-Lastenrad komplett selber aufbauen, aber da gibt es ja keine ernsthaft verfügbaren Rahmenkonzepte. Und ich habe keine Zeit mehr dafür.

Ich fahre im Alltagsbetrieb ein vor 15 Jahren selber aufgebautes Trekkingrad, das für unsere Bedürfnisse eigentlich ideal ist, bei Bedarf mit einem Kettler-Alu-Anhänger aus den frühen 90ern. Bis vor kurzem haben wir unsere Tochter sehr sehr gerne auf einem Thule-Sitz am Vorbau gefahren, mit Windschild eine super Kombination. Man ist nah dran am Kind, es ist schön kommunikativ, man fährt quasi zusammen Rad. Aus dem Sitz ist sie leider rausgewachsen, ich habe jetzt hinten einen Thule-Sitz montiert - nicht nur, dass die Benutzung des alten Hochdeichsel-Anhängers jetzt ausgeschlossen ist, das Fahrradfahren ist nur noch Mittel zum Zweck - Kommunikation ist nahezu unmöglich, man sieht nicht mal, ob die Kleine hinterm Rücken pennt oder was sie sonst gerade macht. Bei einem Kinderanhänger wäre das Problem identisch. Ferner hätte ich gerne ein E-Rad, mit dem ich meine ohne Unterstützung etwas zu lange Strecke zur Dienststelle 2x pro Woche machen würde. Hinzu kommt, dass ich den wöchentlichen Einkauf im Umfang von knapp zwei kleineren Klappboxen gerne mit dem Fahrrad machen würde, dazu kämen die KiTa-Fahrten, und auf lange Sicht vielleicht sogar mal ein Zelturlaub mit dem Fahrrad. Ein Umbau des vorhandenen Fahrrades auf E-Bike lohnt sich in meinen Augen einfach nicht, die günstigsten Umrüstsätze kosten komplett auch über 1200 Euro.

Darum jetzt ein E-Lastenrad.

Ein Dreirad geht LEIDER auf keinen Fall, der Durchgang zur Garage ist unten rum 63cm, kein bißchen mehr. Das Load 60 hat da genau 60 cm...mir hätte ein Sblocs wegen der Sitzhöhe des Passagiers und wegen des tollen schlichten Designs sehr gut gefallen.

Über Ostern habe ich intensiv ein eBullitt mit 6100er Motor und Nexus5 testen können. Ergebnis: Viel zu hart, mit Verlaub gesagt für meinen Geschmack zu sehr Low-Tech und wenig gute Details (Schloss, Handyoption...). Wir haben hier Feld- und Fahrradwege, wo dermaßen heftige Schläge durchgehen, das ist einfach der kleinen Passagierin und meinen Einkäufen nicht zuzumuten. Ansonsten hätte ich mir da mit einer gefederten Sattelstütze noch ausgeholfen, wobei sowas an einem Rad für 6000 Euro eigentlich doch dabei sein sollte. Ich fand außerdem die ganze Fuhre nicht gerade geräuscharm, abgesehen vom lauten Motor (Ausstattung war mit den originalen Sidepanels und dem originalen Klappsitz). Bullitt hat sich damit erledigt, einzig das beste Design aller LongJohns und die geringe Breite blieben noch als Kaufargument. Rohloff mit Gates sei in dem Rahmen übrigens nicht realisierbar, meint der Händler. Bei der Nexus5 fehlte mir oberhalb der Unterstützungsgrenze einfach noch mindestens ein Gang. Diese sogenannte Automatik war in meinen Augen eigentlich unbrauchbar, diese Selbstlernfunktion habe ich nicht ausschalten können. Wenn es das Bullitt mit EP8 geworden wäre, hätte ich es wohl mit der XT-Kettenschaltung genommen, da hätte man noch ein größeres Kettenblatt nehmen können. Verfügbar ist die XT übrigens nur mit Di2.

So viel zum Hintergrund, jetzt meine Fragen:
- Wie lange wird ein Load 60 ernsthaft als Kindertransporter für ein Kind genutzt - bis zur Einschulung etwa?

- Bekommt man irgendwie - für kurze Strecken - auch noch ein Kinderfahrrad plus Kind transportiert?

- Haben die Kindersitzflächen beim Load evtl. etwas wenig Tiefe, oder täuscht das?

- Ich würde wohl hohe Wände OHNE Kinderverdeck, aber mit dem Fußfach im Boden bevorzugen - nehme ich die Persenning oder den Deckel? Ist letzterer auch beim neuesten Modell immer noch vorne quasi regenoffen?

- Ich will wegen der erhofften Wartungsarmut meinen Lebtag schon eine Nabenschaltung mit Riemen - ich weiß, es ist die Gretchenfrage. Enviolo müsste ich nochmal intensiv testen, Rohloff ist preislich einfach zu extrem, wäre aber mit leichten Schmerzen evtl. noch machbar. Bei der Kettenschaltung könnte ich immerhin sicher sein, in JEDER Lage genügend Spreizung mitzubringen. Wir leben zwar im grundsätzlich flachen Rheinland, aber auch hier fährt man den Deich und die Brücken hoch und runter. Den zweiten Akku für schlappe 900 Euro extra brauche ich übrigens wohl nicht.

- Zu guter Letzt: Ist das Schmutzproblem am Bäckerschloss wegen des unterbrochenen Schutzbleches beim Load ernstzunehmen? Gibt es da mittlerweile einen Hack?

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.


Gruß

Henning
 

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Herzlich Wilkommen hier bei den „normalen“ Leute. Alle anderen sind die Verrückten :D

Wie kannst du nur gegen ein Bullitt wettern!!11elf!!!drölf!

/Spassbeiseite:
Selbstbau wäre schon machbar, wenn du dir ein Rahmenkit besorgst und einen Nachrüstmotor (VR, HR, MM) einbaust. In China selbst bestellt, ohne EBS dazwischen, kommst mit gut 700€ für ein Motor, Controller, Akku Kit hin.

Die Automatikfunktion der Nexus 5e kenne ich jetzt nicht, aber bei der Alfine 8 Di2 ist die auch Mist und wir haben die ausgeschaltet. Das sollte bei der 5e auch funktionieren.
Noch zur Klarstellung:
Es gibt Bullitts mit Rohloff. Allerdings halt nicht von der Stange / ab Werk. Das es aber nicht möglich ist, ist schlicht falsch.

Bei vielen Feldwegen und Schlaglöchern würde ich auch durch meine rosarote Bullittbrille von einem komplett starren LongJohn abraten und mindestens vorne eine Federgabel verbauen. Ob es das vollgefederte Load braucht, muss jeder selber wissen. Ist aber sicher ein gutes Rad und die Rohloff gäbe es ab Werk.

Riemen und Nabenschaltungen und ich werden keine Freunde mehr. Von daher würde ich immer zu einer Kettenschaltung greifen.

Anmerkung:
Sollte an einem Rad was ich kaufe eine gefederte Sattelstütze dran sein, würde ich sogar Geld ausgeben um diese wieder wegzubekommen ;) Bitte nicht standardmäßig sowas verbauen! Danke :D
 
Danke für Deine Antwort. Kurze Reaktion:

- eBullitt mit Rohloff geht mit EP8, aber eben nicht mit Gates. Laut Händler.
- Die Nexus kann man natürlich auch manuell fahren, ich meinte nur, dass man die Selbstadaption der Automatik nicht ausschalten, nur verstellen kann (die Verstellung änderte sich aber auch automatisch :rolleyes:). Zeit, die Anleitung zu lesen, hatte ich nicht. Das eBullitt mit der XT, das ich nur kurz probegefahren bin, hat mir übrigens am besten gefallen.
- Die gefederte Sattelstütze, die ich damals beim Aufbau meines Trekkingrades noch in der Restekiste hatte, habe ich aus gutem Grunde auch nicht montiert ;), den Brooks habe ich aber auch erst viel später bekommen.


Vielleicht gibt es ja noch von anderer Seite noch Antworten zu meinen Load-spezifischen Fragen.
 
Zur Kinderradtransportfrage gibt es hier auch einen Thread

Ist jetzt ja nichts loadspezifisches. Ich schnalle das Rad mit einem Rennradbügel als Halter einfach seitlich an die Kiste.
Mit dem 12“ Laufrad hat das super funktioniert, beim 16“ Rad muss ich jetzt noch etwas optimieren. Das passt noch nicht 1:1
 
Ich würde mal ein Load testen. Ausgiebig und unter realen Bedingungen.
 
Das mit dem Festmachen den Kinderrads an der Box ist eigentlich ziemlich unproblematisch – da gibt es allerlei unterschiedliche Möglichkeiten. Kann sein dass es mit der hohen Box sogar kniffliger ist, als mit der niedrigen, aber es geht bestimmt. Über 20" wird es aber etwas unhandlich, danach dann eher irgendeine Schlepplösung hinten. Da können dir andere hier im Forum besser helfen – ich habe damit bislang nur geliebäugelt und will so was für das neue 24" ben-e-bike meines Sohnes haben, wenn wir im Sommer auf eine zweiwöchige Tour gehen.

Wie lange als Kindertransporter? Das ist vermutlich sehr vom Kind und von den Strecken und dem Verkehr abhängig. Mein Sohn kann mit 8 Jahren total problemlos noch mitfahren, aber er fährt mittlerweile lieber selber. Außer die Faulheit übermannt ihn vollständig. (Das Regenverdeck am 60er Load könnte hier unter Umständen eine Begrenzung sein. War bei mir ein wichtiger Grund dafür, ein 75er zu wählen.)

Rohloff ist toll, ist ja mal klar. Wenn es bei dir ernsthafte Steigungen gibt, fällt meiner Meinung nach die Enviolo raus. Dann wirklich lieber Kette.

Deine Lütte wird das alles in jedem Fall genießen!
 
Ich würde mal ein Load testen. Ausgiebig und unter realen Bedingungen.
Klar, das wäre wünschenswert. Habe morgen einen Händlertermin. Bei einem anderen Händler in der Nähe beschränkt sich die Möglichkeit zur Probefahrt eines Load wohl auf eine Runde zum benachbarten Supermarktparkplatz. Das mit dem eBullitt war da für 50 Euro Gebühr für mehrere Tage schon ein toller Service, und die Gebühr wäre bei Kauf auch erstattet worden.
 
Das mit dem Festmachen den Kinderrads an der Box ist eigentlich ziemlich unproblematisch – da gibt es allerlei unterschiedliche Möglichkeiten. Kann sein dass es mit der hohen Box sogar kniffliger ist, als mit der niedrigen, aber es geht bestimmt. Über 20" wird es aber etwas unhandlich, danach dann eher irgendeine Schlepplösung hinten. Da können dir andere hier im Forum besser helfen – ich habe damit bislang nur geliebäugelt und will so was für das neue 24" ben-e-bike meines Sohnes haben, wenn wir im Sommer auf eine zweiwöchige Tour gehen.
Klingt gut!
Wie lange als Kindertransporter? Das ist vermutlich sehr vom Kind und von den Strecken und dem Verkehr abhängig. Mein Sohn kann mit 8 Jahren total problemlos noch mitfahren, aber er fährt mittlerweile lieber selber. Außer die Faulheit übermannt ihn vollständig. (Das Regenverdeck am 60er Load könnte hier unter Umständen eine Begrenzung sein. War bei mir ein wichtiger Grund dafür, ein 75er zu wählen.)
Das 75er geht leider auf gar keinen Fall, es ist an der entscheidenden Stelle einfach zu breit. Abgesehen davon war ich schon ganz schön beeindruckt, was für ein LongLongJohn-Bomber das ist, als ich letztens davor stand...:D
Rohloff ist toll, ist ja mal klar. Wenn es bei dir ernsthafte Steigungen gibt, fällt meiner Meinung nach die Enviolo raus. Dann wirklich lieber Kette.
Ich schau mal, ob das Sparschwein da mitmacht. Kette hätte den Charme eines VÖLLIG unkomplizierten Reifenwechsels, beim Riemen am Load muss man ja noch mit diesem Spanner fertig werden (wobei ich mir das schon zutraue, s.o.).
Deine Lütte wird das alles in jedem Fall genießen!
Klingt sehr gut, da kriege ich heute schon direkt bessere Laune...

Kannst Du noch was zu der Kindersitzfläche sagen? Vielleicht muss ich mir morgen die Einstellmöglichkeiten nochmal genau zeigen lassen, per Schnellspanner lässt sich ja wohl die Lehnenneigung verschieben.
 
Vorab: Ich kenne die verschiedenen Loads nur vom Sehen...
Das 75er geht leider auf gar keinen Fall, es ist an der entscheidenden Stelle einfach zu breit. Abgesehen davon war ich schon ganz schön beeindruckt, was für ein LongLongJohn-Bomber das ist, als ich letztens davor stand...:D
ABER: Bist Du sicher, dass das ausgeschlossen ist? Ist das 75er breiter?
Wenn's länger fürs Kind taugen soll GLAUBE ich, dass die ganzen kurzen LJs rasch an ihre Grenzen kommen. U.a. weil es schneller keine Möglichkeit mehr gibt, die in die Höhe wachsenden Kinderköpfe vom Lenker weg zu bekommen, man also den Lenker über dem Helm drehen muss (Holandrad-extrem-Haltung, wenn's die Höhenverstellung überhaupt mitmacht) oder dauernd kollidiert.
Dazu noch der kürzere Bereich für die Kinderbeine, die ja auch die Tendenz haben sich in unfassbarer Geschwindigkeit zu verlängern...

Das würde ich genau prüfen und ggfls. ein Kind im "Zielalter" ausborgen um zu schauen, ob das dann noch geht. Gerade wenn Touren und Kinderrad dran schnallen auch im Lastenprofil stehen, wird das ggfls. relevant, weil man ja nicht nur kurz in wenige bequemer Haltung ums Eck zum Bäcker fährt.

Bzgl. Kollision Lenker mit Helm bin ich ein gebranntes Kind! Hab vor kurzem die Physiotherapie wegen Bänderriss im Sprunggelenk vorerst beendet (immer noch fallweise leichte Schmerzen). Das hab ich mir um Weihnachten herum eingetreten, weil Sohnemann sich nach etwas ganz hinten umdrehen musste und mir den Helm in Bremshebel und Lenker gehauen hat. Da steigst dann sehr schnell, sehr unverhofft ab!:oops: Und obwohl vom Hersteller nicht wie von mir bestellt ausgeführt, sitzen die Kinder in meinem Rad gefühlt deutlich weiter weg vom Lenkrohr als das beim Load der Fall wäre.
Wenn ich es richtig sehe, ist es beim Load 75 trotzdem nicht ab Werk möglich die Bank weiter nach vorne zu schieben, aber da gäbe es dann zumindest Platz für einen Umbau.

Ich bin von R+M nur das Pakster 60 testgefahren, das wäre mir aber definitiv zu kurz gewesen bzw. die notwendiger Weise sehr hoh eingestellte Lenkstange war eher unangenehm zu fahren.
 
Vorab: Ich kenne die verschiedenen Loads nur vom Sehen...

ABER: Bist Du sicher, dass das ausgeschlossen ist? Ist das 75er breiter?
Habe den Beweis am Objekt erbracht, mit dem Zollstock. Es waren nicht wenige Zentimeter mehr beim 75er. Bei meiner Garage ist das absolute Maximum 63 cm, und das 75er hatte mehr (75 vielleicht? :unsure:). Den Mauervorsprung kann ich nicht wegnehmen, tragende Wand, das Auto daneben ist nun mal wie es ist und kann auch deswegen nicht weg (auch schon überlegt...).
Wenn's länger fürs Kind taugen soll GLAUBE ich, dass die ganzen kurzen LJs rasch an ihre Grenzen kommen. U.a. weil es schneller keine Möglichkeit mehr gibt, die in die Höhe wachsenden Kinderköpfe vom Lenker weg zu bekommen, man also den Lenker über dem Helm drehen muss (Holandrad-extrem-Haltung, wenn's die Höhenverstellung überhaupt mitmacht) oder dauernd kollidiert.
Dazu noch der kürzere Bereich für die Kinderbeine, die ja auch die Tendenz haben sich in unfassbarer Geschwindigkeit zu verlängern...

Das würde ich genau prüfen und ggfls. ein Kind im "Zielalter" ausborgen um zu schauen, ob das dann noch geht. Gerade wenn Touren und Kinderrad dran schnallen auch im Lastenprofil stehen, wird das ggfls. relevant, weil man ja nicht nur kurz in wenige bequemer Haltung ums Eck zum Bäcker fährt.
Müssen wir wirklich nochmal genau abchecken.
Bzgl. Kollision Lenker mit Helm bin ich ein gebranntes Kind! Hab vor kurzem die Physiotherapie wegen Bänderriss im Sprunggelenk vorerst beendet (immer noch fallweise leichte Schmerzen). Das hab ich mir um Weihnachten herum eingetreten, weil Sohnemann sich nach etwas ganz hinten umdrehen musste und mir den Helm in Bremshebel und Lenker gehauen hat. Da steigst dann sehr schnell, sehr unverhofft ab!:oops: Und obwohl vom Hersteller nicht wie von mir bestellt ausgeführt, sitzen die Kinder in meinem Rad gefühlt deutlich weiter weg vom Lenkrohr als das beim Load der Fall wäre.
Wenn ich es richtig sehe, ist es beim Load 75 trotzdem nicht ab Werk möglich die Bank weiter nach vorne zu schieben, aber da gäbe es dann zumindest Platz für einen Umbau.
So ganz ungefährlich ist die LongJohn-Fahrerei nicht, habe Ähnliches von einem Bekannten gehört. Es hängt vermutlich mit der gegenüber einem normalen Fahrrad beträchtlich höheren Instabilität des lenkenden, kleineren Rades zusammen. Jeder weiß, dass eine seitliche Berührung des Vorderrades beim normalen Fahrrad schon zu massiver Instabilität der Kreiselwirkung führt.

Welches Rad fährst Du?
 
Etwas OT: Ich muss ja sagen, dass ich das Fahren mit dem Load wirklich nicht unsicherer finde, als das Fahren auf „normalen“ Fahrrädern. Die Federung und der tiefe Schwerpunkt helfen da. Hauptproblem im Alltag ist vermutlich der große Wendekreis, aber der ist ja nur bei sehr geringen Geschwindigkeiten relevant.

Das Fahren mit einem Kind schafft natürlich eigene Risiken. Aber auch die sind bei einem Longjohn doch vermutlich kleiner als bei Mid- oder Longtails oder normalen einspurigen Rädern, bei denen der Schwerpunkt höher liegt.

Das bedeutet allerdings nicht, dass es da nicht neue Risiken gibt, die vermutlich zum einen mit der erhöhten Beweglichkeit des Kindes in der Kiste zu tun haben, zum zweiten mit Kontakten zwischen Lenkung und Kind (in welcher Form auch immer). Da ist die Gefahr beim Longjohn tatsächlich größer als bei „Tail“ Lösungen, da das Kind hier überhaupt erst an den Lenker rankommen kann.

Aber kommt ihr im Normalbetrieb mit dem Helm Eurer Passagiere in Kontakt? Das ist bei mir jedenfalls noch nicht passiert, auch weil der Einschlagswinkel dafür bei Fahren über Schrittgeschwindigkeit nicht groß genug wird. (Ist bei zwei großen Kindern auf der Sitzbank aber möglicherweise anders, dazu hab ich keine Erfahrung.)
 
So ganz ungefährlich ist die LongJohn-Fahrerei nicht, habe Ähnliches von einem Bekannten gehört. Es hängt vermutlich mit der gegenüber einem normalen Fahrrad beträchtlich höheren Instabilität des lenkenden, kleineren Rades zusammen. Jeder weiß, dass eine seitliche Berührung des Vorderrades beim normalen Fahrrad schon zu massiver Instabilität der Kreiselwirkung führt.
Ich halte die LJ-Fahrerei im Grunde für überhaupt nicht ungefährlich, solange das Rad ein anständiges Fahrverhalten hat. Wie Norge schreibt, liegt das Rad durch den niedrigen Schwerpunkt sehr sicher und fährt normalerweise auch sehr gut und stabil geradeaus. Enge Kurven müssen geübt werden und natürlich ist es nicht so wendig wie ein normales Rad, aber mit etwas Übung (und ggfls. Motor) kann man sehr zügig und schnell durch die Gassen fetzen. Instabilität konnte ich tatsächlich nie feststellen.
Gefährlich sind halt allfällige Kinderhelm-Lenker-Kollisionen. Das hängt einerseits an der Compliance der Kinder andererseits generell an den Platzverhältnissen.

Welches Rad fährst Du?
Pedalpower eHarry. Gibt einen Vorstellungsfaden dazu.
 
Sorry, zu spät zum editieren: "überhaupt nicht gefährlich" sollte es natürlich heißen!
Kurze Eingewöhnung, dann kann man eigentlich sehr flott und geschmeidig fahren.

Problematisch könnte neben dem Helm-Lenker-Thema allenfalls noch das Umkippen sein. Voll beladen haben die Dinger ein ordentliches Gewicht. Wenn'st nicht aufpasst oder ungünstig stehst und die Schieflage im Stand zu groß wird, kippt die Fuhre irgendwann. Im Stand, wohlgemerkt, nicht während der Fahrt.
 
Zum Thema Ladeflächen hätte ich noch folgendes Dokument beizutragen: https://www.directupload.net/file/d/6155/orvkf56j_pdf.htm

Wenn ich das richtig sehe, dann hat das L75 bspw. oben innen gemessen 55,5cm, leider gibt es kein Außenmaß. Bei 63cm Maximalbreite wären dann ja aber noch 3,75 cm pro Seite offen. Denke, das könnte hinkommen mit diesen D-Profil-Rohren der aktuellen Modelle.

Und Rohloff ... wenn es dich nicht umbringt, nimm eine. Es ist technisch betrachtet für so einen Alltagsbomber schon geil, dass es letztlich nur noch um die Bremsbeläge geht. Und da ist seit der Cargobike-Bremse auch mehr Ruhe drin als früher.

Zur Frage Load 60 oder 75 .... wenn ich das so lese, dann planst du ohne Regenverdeck. In diesem Falle finde ich das 60er als Lösung für ein Kind ok. Dann ist das Rad aber auch dennoch schnell voll.

Wenn du gedanklich schon auch mit dem Verdeck planst, dann ist das beim 75er schon ein paar Klassen besser. Und wenn man ein Mal loslegt mit so einem Bomber, dann kann man nie genug Platz haben.

Also ich würde ein 75er mit Rohloff, Verdeck und niedrigen Seitenwänden nehmen.
 
Also ich würde ein 75er mit Rohloff, Verdeck und niedrigen Seitenwänden nehmen.
"Money no object" Aber sicherlich eins der besten Lastenräder.

Frage wg. Load 60:
Ich habe mit dem Packster 60 die Kiddies von Krippe bis Anfang Schulalter gefahren. Das Load 60 hat nach meiner Meinung deutlich zu wenig Platz für zwei Kinder.

Kommentar zum Klappern:
Keine Ahnung wie das mit dem Load 75 ist. Aber das Packster scheppert an manchen ungewohnten Stellen bei holprigen Wegen: vorne am Schutzblech, die unteren Verschlüsse der Kindergurte, (Sachen die in der Kiste sind), Teile am Gepäckträger und manchmal der Ständer (wobei, dann holperts schon gewaltig).
 
Hab gestern jedenfalls von Spikereifen zurück auf die Smart Sam gewechselt – und ich muss sagen, dass das Aushaken des Riemenspanners + Lösen des Schnellspanners an der Rohloffnabe etc. wirklich nicht schwer war. Ich habe das jetzt erst zum zweiten Mal gemacht und die letzten 10 Jahre vorher überhaupt nix an Rädern gewurschtelt und auch davor nur Räder aus den 80ern gefahren. Das war also alles komplettes Neuland für zarte Akademikerhände, geht aber in Wirklichkeit recht geschmeidig. Und danach ist man ja der Held, zumindest für sich selbst! :D

Zur Größe der Kiste: ich kann mir vorstellen, dass es mit einem Kind mit dem 60er unproblematisch ist, selbst wenn es 8+ bzw. >130cm wird – besonders mit der Kiste, die den Fussraum hat. Wie die anderen schreiben, ist die Kiste dann natürlich schnell voll. Aber mit Satteltaschen bekommt man wieder eine Menge Flexibilität.
 
"Money no object" Aber sicherlich eins der besten Lastenräder.

Frage wg. Load 60:
Ich habe mit dem Packster 60 die Kiddies von Krippe bis Anfang Schulalter gefahren. Das Load 60 hat nach meiner Meinung deutlich zu wenig Platz für zwei Kinder.

Kommentar zum Klappern:
Keine Ahnung wie das mit dem Load 75 ist. Aber das Packster scheppert an manchen ungewohnten Stellen bei holprigen Wegen: vorne am Schutzblech, die unteren Verschlüsse der Kindergurte, (Sachen die in der Kiste sind), Teile am Gepäckträger und manchmal der Ständer (wobei, dann holperts schon gewaltig).

Na ja, er hat die Rohloff nicht ausgeschlossen. Ich finde, man kann die nehmen, wenn man zwingend Riemen will, das Rad auch bei Steigung bewegt wird und man möglichst geringer Wartung am Rad will.

Bin auch fast 4 Jahre Nuvinci/Enviolo gefahren. Nach so einem Winter liefen die Züge schon immer recht bescheiden. Für komplettes Widerhersteller einer guten Funktion mussten auch die Hüllen neu. Das hat immer genervt. Auch war die Schaltung in der Praxis eher so eine 3-4 Gang Schaltung. War aber ok. Wenn ich mal mit Hänger dran und Ladung einen Berg hoch musste, hatte ich aber im leichtesten Gang noch echt gut zu treten. Manche Frau oder ein wenig trainierter Mann wäre damit gescheitert.
 
Zum Thema Ladeflächen hätte ich noch folgendes Dokument beizutragen: https://www.directupload.net/file/d/6155/orvkf56j_pdf.htm
Danke, danach habe ich lange gesucht.

Die von mir geliebten Euroboxen passen ins Load 60 längs natürlich nur mit irgendeiner Behelfs-Unterkonstruktion. Bei den niedrigen Seitenwänden lassen sie sich quer dummerweise auch nicht saugend in den abgesenkten Teil der Bordwand platzieren, hatte ich beim Händler abgemessen.

Wenn ich das richtig sehe, dann hat das L75 bspw. oben innen gemessen 55,5cm, leider gibt es kein Außenmaß. Bei 63cm Maximalbreite wären dann ja aber noch 3,75 cm pro Seite offen. Denke, das könnte hinkommen mit diesen D-Profil-Rohren der aktuellen Modelle.
Rein rechnerisch, wenn die Rahmenrohre von 60er und 75er die gleiche Stärke haben, landet das 75er bei 63cm. Ich verifiziere das nachher und liefere das Maß hier ab (wobei ja einige hier das Load 75 und sicher auch einen Zollstock besitzen ;)).


Zur Frage Load 60 oder 75 .... wenn ich das so lese, dann planst du ohne Regenverdeck. In diesem Falle finde ich das 60er als Lösung für ein Kind ok. Dann ist das Rad aber auch dennoch schnell voll.
In unserer Familie bleibt es bei nur einer Passagierin. Wenn Besuch mitkommt, muss wohl ein zweites Fahrrad mit. Wüsste nicht, wie sich am Load hinten ein Kindersitz realisieren lässt. Der (filigrane?) Gepäckträger darf 20kg, und das Sattelrohr ist mit keiner mir bekannten Klemmung eines Kindersitzes erreichbar. Das gilt ja im Prinzip für alle Fullys.

Kindertransport UND Gepäck / Einkauf:
Da müssen wohl definitiv Gepäckträgertaschen benutzt werden. Man kann natürlich auch die Box neben dem Kind mit den Einkäufen auffüllen, das ist dann formschlüssige Ladungssicherung...

Ansonsten: Lastenrad mit Anhänger :X3:.

Regenverdeck möchte ich einfach nicht so gerne - ganz persönliche Gründe: Optik, und die Kommunikation - wie eingangs erläutert, und ich werde das Rad auch zu mindestens 50% ohne Passagierin fahren.

Wenn du gedanklich schon auch mit dem Verdeck planst, dann ist das beim 75er schon ein paar Klassen besser. Und wenn man ein Mal loslegt mit so einem Bomber, dann kann man nie genug Platz haben.
Wie gesagt, ist ausgeschlossen. Die 63cm lichte Durchgangsbreite gibt es auch nur dann, wenn meine Frau das Auto absolut perfekt geparkt hat...

Die Aussage über die Enviolo hilft mir sehr, ich glaube ich bin mehr der Typ für "mehr" Gänge, auch wenn ich z.B. kein Auto ohne Automatik mehr fahren möchte. Ich hab in meinem Leben zu viel im Stau gestanden, aber das hab ich mit dem Fahrrad ja nicht vor.


Vielen Dank für die rege Beteiligung hier, das sind sehr qualifizierte und hilfreiche Antworten, die mich eventuell viel viel Geld kosten (Rohloff). Ich glaube ich verbuche das dann unter "One Life. Live it." :D
 
In unserer Familie bleibt es bei nur einer Passagierin. Wenn Besuch mitkommt, muss wohl ein zweites Fahrrad mit. Wüsste nicht, wie sich am Load hinten ein Kindersitz realisieren lässt. Der (filigrane?) Gepäckträger darf 20kg, und das Sattelrohr ist mit keiner mir bekannten Klemmung eines Kindersitzes erreichbar. Das gilt ja im Prinzip für alle Fullys.
Der Gepäckträger darf zwar nur 20kg, richtig. Filigran ist der aber nicht. Aber da geht ohne Probleme ein guter Kindersitz drauf. Gibt einige, die für eine Direktmontage dort gedacht sind. Bei Besuch wäre doch aber in einem L75 mehr als genug Platz, wenn du die Option mit den 3 Sitzen nimmst. Die müssen ja nicht immer alle betriebsbereit installiert sein. Die Gepäckablage bei der Option ist noch ein super Feature für den Fahrkomfort der Kids.
Kindertransport UND Gepäck / Einkauf:
Da müssen wohl definitiv Gepäckträgertaschen benutzt werden. Man kann natürlich auch die Box neben dem Kind mit den Einkäufen auffüllen, das ist dann formschlüssige Ladungssicherung...
Ich verwende die Option mit den 3 Kindersitzen und der Gepäckablage. Neben den Füßen passt schon gleich mal in den Fußraum noch Ladung. Auf der Gepäckablage kannst du super mit Spanngurt sichern. Da stelle ich sogar einen Maxi-Cosi drauf. Alles was Richtung Front vor deinem Kind steht, rutscht auch in diese Richtung weg von deinem Kind, wenn du mal scharf bremsen musst. Also alles nicht so heiß, wie du gerade vermutlich denkst. An der Gepäckablage kann man übrigens auch super eine Smartphonehalterung für längere Fahrten anbringen. Wenn wir zurück von Oma kommen (30 Minuten Fahrt eine Strecke), dann will ich abends manchmal nicht, dass sie vorm Schlafengehen noch 30 Minuten pennt. Zu viel Powernap ist doof. :) Dafür habe ich so was hier rein gebaut: https://www.amazon.de/gp/product/B07S8G38J6/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1 Dazu noch so eine Boom-Bluetooth-Box und es wird nicht ungewollt gepennt.
Ansonsten: Lastenrad mit Anhänger :X3:.

Regenverdeck möchte ich einfach nicht so gerne - ganz persönliche Gründe: Optik, und die Kommunikation - wie eingangs erläutert, und ich werde das Rad auch zu mindestens 50% ohne Passagierin fahren.
Ich fahre das Verdeck hinten immer offen. Alleine schon, weil ich den Lenker in einer sportlichen Position fahren will. Da ist Kommunikation überhaupt kein Problem. Und wenn es Regnet, kommt dieser in der Fahrt auch aus der Fahrtrichtung, so dass da hinten nichts rein kommt. Ausnahme ist Sturm und Regen. Kommt aber selten vor. Zudem schützt so ein Verdeck auch vor kaltem Wind und vor allem dient es als Sonnenschutz. Wenn man im Sommer einen langen Tag irgendwo in der Sonne hinter sich hat, wird dein Kind sonst noch ein Mal im Bike durchgebraten. Das ist nicht optimal.
Wie gesagt, ist ausgeschlossen. Die 63cm lichte Durchgangsbreite gibt es auch nur dann, wenn meine Frau das Auto absolut perfekt geparkt hat...
Wenn das mit der Durchgangsbreite wirklich absolut optionslos ist, dann verbaust du dir damit einen echt geilen Familienbomber. :D
 
Rein rechnerisch, wenn die Rahmenrohre von 60er und 75er die gleiche Stärke haben, landet das 75er bei 63cm. Ich verifiziere das nachher und liefere das Maß hier ab (wobei ja einige hier das Load 75 und sicher auch einen Zollstock besitzen ;)).
Hab grad mal nachgemessen: an den Rohren liegt die Breite am 2020er Load 75 knapp über 62 cm. Die Rückwand der niedrigen Kiste ist leicht trapezförmig, so dass die am oberen Ende bei ca. 63 cm liegt.
Da kannste jetzt also Haare raufen und mit deinem Schicksal hadern! :D
 
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