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Lastenrad
Recycle Bronte XL
Mit der Erfahrung vom Fahren und Reparieren verschiedener Räder in unserem Kurierbetrieb hatten wir schon länger den Plan, Ideen in ein eigenes Lastenrad umzusetzen. Etwas inspiriert von den Werkstatt Lastenrad Rädern und nach vielen (digitalen) Optimierungen ist daraus jetzt der erste Prototyp entstanden:
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Ein paar Grundideen:
- günstiger, robuster Rahmen
- Alles möglichst leicht&schnell zu warten.
- Eine Größe um die meisten NutzerInnen abzudecken
- nicht zu schwer
- Radgrößen 20" vorn, 26" oder 27,5" hinten
- erstmal nur 135mm Hinterbau, verschiebbare Dropouts oder fix wählbar
- Ladefläche 72cm seitlich offen, durch das robuste Zentralrohr aber einfach längere Varianten zu bauen.
- Lenkstange mit möglichst viel Einschlag (mit Übersetzung nahe 90°) ohne komplizierte Lagerung

An sich ist das Rad nichts spezielles, hervorheben lässt sich das es komplett aus Baustahl und ein paar Edelstahlteilen besteht, mit dem Ziel für günstige Kleinserien alle Teile des Rahmensets 2d/3d Laserschneiden & Kanten zu lassen (abgesehen von 6 Stellen die gebogen werden). Nur die Gabel ist momentan aus CrMo als Zukaufteil. Die Fertigung soll mit möglichst wenig Lehren und Richten auskommen, wie das klappt wird sich noch zeigen :). Das Rahmenset wiegt 0,5-1kg mehr als das Bullitt Rahmenset (10,5kg), allerdings noch mit Optimierungspotential. Steifigkeit ist durch dickwandige Stahlrohre natürlich super, nach den ersten Testfahrten aber auch nicht zu hart für Kopfsteinpflaster.
Im Moment nur für eigene Verwendung, aber in Zukunft würden wir das Rad auch gerne verkaufen... dazu wollte ich hier mal rumfragen ob Interesse besteht das auch als Bausatz anzubieten? Quasi die kompletten gelaserten und gebogenen Teile, die dann nach Anleitung zusammengeschweißt werden müssten.
 
Mahlzeit,
die Grundidee finde ich super.
Die Geschäftsidee würde ich jetzt nicht als einziges Standbein nehmen um meine Familie zu ernähren, aber wenn es im Gewerbe mit gemacht wird ist es top. Wenn ihr als Service noch anbietet dass Gerüst zu schweißen für alle die, die es nicht können oder schlicht die Möglichkeit nicht haben, wäre das sehr gut.
Ich begrüße ja immer einfache Modelle die nicht so viel kosten.
Ich sehe gerade keine Bremse vorn, ist das richtig? Gäb es generell die Wahl zwischen Scheiben- und Felgenbremsen?
Was wäre den der angepeilte Marktpreis für so einen Satz?

Also mir gefällt es.
 
Das Standardangebot wäre ein fertig geschweißtes Rahmenset oder fertig aufgebautes Rad, der Bausatz wäre eher ein Extra Angebot (Forums Spezial quasi :).
Bremse vorne wäre Scheibenbremse, IS Aufnahme... ist grad zum Testen nur das Nötigste dran.
Preis will ich jetzt noch nicht groß spekulieren, wir haben noch kein fertiges Angebot von der Laserbude. Deutlich unter 1000€ für den Bausatz, mehr kann ich noch nicht sagen.
 
Na, das wäre doch ein cargobike für @Milan0. Der Rahmen ist magnetisch ;)

Wenn ich den Stall nicht schon voll hätte mit Anhängern und Cargobikes, dann würde ich schreiben: ich würde eines nehmen. Möglichst ḿit einer einstelligen Rahmennummer. Doch ich habe schon genug Räder und die Variable n wurde mit einem Limes p ungleich unendlich versehen, das plus eins gestoppt ist. (oder so ähnlich ;) )
Aber das Bike mit einem AleXargo würde als Gespann schon cool aussehen.....
 
Ich finde die Idee super. Das würde einem als Selbstbruzzler ja schonmal eine menge Arbeit ersparen. Ich würde mir noch ein zu öffnenden Rahmen für einen Riemen wünschen. Und der Oberburner wäre noch in Exentertretlager. Dann könnte man Schaltunsgnaben fahren ohne das man die Ausfallenden auswechseln muss. :love:
 
Der hinterbau lässt sich schon öffnen... Fürs kette spannen haben die verschiebbaren ausfallenden einen integrierten spanner. ich dachte noch mal alle lochbilder von pinion, bafang, shimano, bosch... Etc übereinanderzulegen und eine universelle befestigung für die halterungen zu machen, standardmässig mit schnell abschraubbarem bsa lager. Aber das lohnt sich glaub noch nicht für den Anfang
 
Bausatz zum fertigschweißen, ich finde das hat was! Ich bau echt gerne Räder, aber das Knobeln und hier und dort Teile zusammensuchen find ich nicht so prickelnd. Und ne fertig gebogene Schubstange find ich eine sehr elegante Bauverkürzung.
Verstehe ich es richtig, dass hier der gesamte Hinterbau auch selbst aufgebaut wird?
Das Universaltretlager wäre der Hammer, BSA mit ausreichend Platz für Bafang und co. wär aber auch schon top.

Inwiefern bietet euer Konzept Vorteile ggü dem klassischen Long André?

Magst noch Geometriedaten posten? Sitzwinkel vor allem?

Mögliche Reifenbreiten wären wohl für einige interessant.

Ich könnte mir vorstellen, einen Bausatz zu bestellen…
 
Hier ein paar Grunddaten... aber es ist alles noch im Prototypstatus, kann sich also auch noch ändern. Freut mich dass es schon interesse gibt! :)
Ja, der Hinterbau ist auch selbst gebaut, aus 18x1,5mm S235 Rohr und 6mm gekantetem S355 Stahlblech. Vorteile gibts nicht unbedingt ggüber Long André, den kann man ja auch in allen möglichen Varianten bauen. Durch die fehlende Reling und das 60x40 Zentralrohr spart man halt Gewicht und Feilen, Flexen, Bohren, Sägen und ein Gutteil Messen und Anreißen fallen weg.
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Je mehr ich drüber nachdenke, könnte mit dem Rad evtl. meine ganze Liste abgehakt werden:
Stahlrahmen, vernünftige sportliche Sitzposition für meine Größe(1,94), Gesamtgröße nicht länger als ein Bullitt, Bosch-oder shimanomotor in Stark ohne Smartsystem, Steckachsen v+h, Kettenschaltung, Shimanobremsen. Rot.
Ich würde also für einen noch leicht steileren Sitzwinkel, steckachsenkompatible Ausfallenden + Gabel (notfalls die Omniumgabel, oder gibt es sonst eine fertige mit Steckachse?) und die Universalsuperdupertretlagervorrichtung plädieren :D. Lenksäule würd ich mir evtl. zulasten der Ladefläche ein paar cm vorverlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich dachte noch mal alle lochbilder von pinion, bafang, shimano, bosch...[...] Aber das lohnt sich glaub noch nicht für den Anfang
oh doch, gerade das würde ein super Alleinstellungsmerkmal ausmachen und auch einigen den Umstieg von Pedelec auf Cargo-Pedelec ermöglichen. Oft ist ja schon was übermotorisiertes (Bosch CX, Shimano EP8) in irgendwelchen MountaintrekkingSUVbikes vorhanden und man merkt erst hinterher, dass Transportkapazität fehlt. Sag ich jetzt mal so ganz uneigennützig.
 
Je mehr ich drüber nachdenke, könnte mit dem Rad evtl. meine ganze Liste abgehakt werden:

Ich würde also für einen noch leicht steileren Sitzwinkel, steckachsenkompatible Ausfallenden + Gabel (notfalls die Omniumgabel, oder gibt es sonst eine fertige mit Steckachse?) und die Universalsuperdupertretlagervorrichtung plädieren :D. Lenksäule würd ich mir evtl. zulasten der Ladefläche ein paar cm vorverlegen.
Die Hinweise kommen auf jeden Fall ins Lastenheft :)
Aber bis zur Serie dauerts noch, das Rad ist vor allem für Verleihbetrieb gedacht weswegen dahingehend noch ein paar Details angepasst werden. So viele individuelle Geometrieanpassungen sind leider auch nicht möglich, drum auch der flache Sitzwinkel um viel Reach für größere Personen rauszuholen. Was mich noch etwas stört ist dass die Lenkstange vorn relativ viel Platz braucht... mit etwas geringerem Abstand zum Drehpunkt sollts auch noch gut gehen und es könnten bei gleichem Radstand ein paar cm rausspringen für etwas längeren Hinterbau und steileren Sitzwinkel für besseren Sitz für große Leute :).
Ebenso versuche ich vllt mal 68° Steuerrohr... gibt etwas besseren Gradeauslauf und etwas mehr Platz unterm Hauptrohr. Steckachse ist nicht so schwierig, die 3mm auf jeder Seite sind vorm durchschweißen schnell angepasst :)
Vorne ließe sich mit Bohrschablone & passendem Laserteil auch relativ einfach umrüsten auf Steckachse.
 
@tille aber bitte den Steuerrohrwinkel nicht zu flach machen. Sonst sackt das Fahrrad beim Lenkeinschlag zu sehr ab, erst recht wenn vorne viel Gewicht drauf ist. Bei unserem Bullitt ist das deutlich spürbar und ich meine das hat irgend etwas um die 68 grad? Ich bin gerade im Urlaub. Wenn ich zu Hause bin kann ich den Steuerrohrwinkel unseres Packsters mal messen, da tritt der Effekt deutlich weniger auf und es fährt auch viel besser gerade aus.
 
Ich habe den Schmierzettel gefunden. Allerdings habe ich mir die Gabelvorbiegung nur in Grad aufgeschrieben und gerade zur Kontrolle noch mal nachgemessen. Im Eingebauten Zustand haben meine Gabelscheiden 66°. Der Winkel zwischen Steuerrohr und Gabelscheide beträgt 5,5° (im ausgebautem Zustand in meiner Gabellehre gemessen), ergibt also einen Steuerrohrwinkel von 71,5°. Gabelscheidenlänge von unterem Steuersatz bis Mitte Achsaufnahme 315mm. Achsaufnahme von Gabelscheidenmitte nach vorn 5mm. Ich habe noch eine unfachmännische Skizze angefertigt, versteht ja sonst kein Mensch was ich hier erzähle :rolleyes:
Anhang anzeigen 25498

Brauchst du noch was?
Ich muss mich selber korrigieren. Ich wusste doch das ich in einem anderen Beitrag schon mal Maß genommen hatte von meinem Bullitt. Da bin ich auf einen Steuerrohrwinkel von 71,5 grad gekommen.
 
Grundsätzlich eine gute Idee, wurde in der Lastenrad Initiative in Berlin auch schon umgesetzt, d.h. fertig gelaserte Teile als Grundlage für den Long André. Vereinfacht natürlich den Lastenrad-Bau etwas.

Es gibt aus meiner Sicht aber auch Argumente dagegen:
durch die fertigen Teile wird man unflexibel, wenn ich die Ladefläche länger oder kürzer haben will, wenn der Basis Rahmen andere Abmessungen hat (z.B. für sehr kleine oder große Menschen), wenn ich eine andere Gabel verwenden will usw. Dann passt die Geometrie nicht mehr… bräuchte man eigentlich verschiedene Rahmenteile… oder man lässt erst Lasern, wenn alle Parameter klar sind… Long André habe ich mal in Onshape nachkonstruiert, wäre kein Problem. Dann sind die Laserteile aber als Einzelstücke teuer…

Zudem ist das zuschneiden der Rohre auf der Bandsäge und die Bohrungen mit dem Tube-Notcher nun auch nicht so aufwändig, wenn man weiß, was man tut, sind die Rohre für den Rahmen in einem langen Nachmittag hergestellt… Der Hauptaufwand liegt im sauberen Verschweißen und Aufbau des Rades.

Zudem ist bei einer Kleinserie, die man verkauft, zu bedenken, dass hier die Produkthaftung greift, hatten wir hier schon öfter. Das hat mich bisher davon abgehalten, Räder als Kleinserie zu bauen und zu verkaufen… würde ich das tun wollen, dann würde ich auch gelaserte Teile nehmen…

BTW: 60x40 als Zentralrohr gefällt mir optisch nicht…
 
@tille an was für ein Sitzrohr hast du gedacht? Vielleicht gibt es ja eins, welches man grundsätzlich mit diesen kaufbaren Alu Adapterhülsen auf Sattelstützenmaß bringen kann? Das wurde vielen Selbstschweißer das Aufreiben sparen.
 
@tille aber bitte den Steuerrohrwinkel nicht zu flach machen. Sonst sackt das Fahrrad beim Lenkeinschlag zu sehr ab, erst recht wenn vorne viel Gewicht drauf ist. Bei unserem Bullitt ist das deutlich spürbar und ich meine das hat irgend etwas um die 68 grad? Ich bin gerade im Urlaub. Wenn ich zu Hause bin kann ich den Steuerrohrwinkel unseres Packsters mal messen, da tritt der Effekt deutlich weniger auf und es fährt auch viel besser gerade aus.
Absolut, bei meinem Großkistendings waren es am Anfang ungefähr 71 Grad mit 51mm Nachlauf, und mit Last war die Lenkung extrem schwer. Mit einem Winkelsteuersatz habe ich es auf ca. 73 Grad steiler gemacht, Nachlauf reduzierte auch dann auch auf 41mm, und die Lenkung mit Last wurde viel leichtgängiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist der Punkt, Steuerrohrwinkel muss zur Gabel und deren Vorbiegung und dem Rest der Geometrie passen, einfach nur nen bestimmter Winkel ist es nicht.
 
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