Akku Lagerung (Brandgefahr etc.)

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Hallo Ihr!

Habe eine Frage, wir hatten heute bei der Arbeit ein kleines Problem mit einem „Werks-Lastenrad“ das ist nämlich in vollbrand geraten. Jetzt müssen wir die Akkus in Zukunft in feuerfesten Schränken unterbringen über Nacht. Mit Werkzeugakkus wird das seit längerem gemacht (soll gemacht werden)

Frage! Hat sich jemand privat schon etwas gebastelt oder irgendwas wo er/sie/innen seine Akkus lagert? Also ob beim Laden, über Nacht etc.
Würde mich mal interessieren.
Ich fahre das Rad einfach in die Garage, Winterbetrieb ist für mich nicht relevant da das Rad eigentlich immer bewegt wird.
Mir gehts hier nicht um den korrekten Ladestand etc. mir gehts hier rein um den „Brandschutz“

Mein erster Gedanke ist eine große Metalbox
Darin eine Kunststoffbox im zwichenraum, der beiden Kisten würde ich Sand oder Wasser einfüllen, brennt die Lutzi, schmillzt die Plastikbox und das Wasser oder der Sand würde „Fluten“

Wenn Ihr denkt ich mache mir zu viele Gedanken,
Oder das ich einen geistigen Aussetzer habe, könnt ihr das auch gerne sagen! Möchte dieses Thema hier einfach mal offen diskutieren.
Danke!
 
Wasser ist in Verbindung mit Lithium wohl eher kontraindiziert:)

Es gibt Taschen, Boxen und Koffer für diesen Zweck von 30-dreistellig €

Das hilft sicher, sollte was passieren. Ich lagere und lade aber bisher "einfach so"

 
Mir ging es mit dem Wasser eher um die Kühlung, soweit ich weiß werden E-Autos doch einfach in Container geworfen die geflutet werden.
(Vielleicht ist das eine „besondere“ Flüssigkeit?

Danke für den Link, dieses Taschen hatte ich mal gesehen, hatte aber ehrlicherweise gedacht, die packen das nicht, aber wenn ich drüber nachdenke kugelsichere Westen sind ja auch recht leicht, und gut zu tragen, und halten trotzdem „einiges“
 
Ja, die E-Autos werden in einem Kübel versenkt, weil die Menge Wasser in einem Tankfahrzeug zum Löschen nicht immer reicht. Allerdings stehen die dabei nicht in Brand, sondern wurden zuvor gelöscht und kommen zur Sicherheit für länger als einen Tag ins Tauchbad.

Aber beim Fahrradakku genügt trockener Sand oder eigentlich reicht eine leere Kiste aus Aluminium oder Stahl. Ein Stahlschrank mit Einlegeböden und Trennwänden würde auch gut klappen. Die Akkus brauchen dann aber genug Abstand und der Schrank sollte belüftet sein, sonst wird er im Brandfall zum Ofen.
Die Gefahr besteht auch darin, das ein einzelner Akkubrand durch die Sammellagerung auf das gesamte Lager übergreift.

Als Löschmittel ist nur Wasser geeignet, ABC-Pulver oder CO2 sind nicht effektiv genug. Mit Wasser erreicht man aber auch nur, das aus einem offenen Feuer ein Schwelbrand wird. Daher sollte der gelöschte Akku in eine feuerfeste Kiste und mit Sand bedeckt werden.
Das wäre allerdings recht aufwändig vorzubereiten. Man bräuchte eine Kiste (Lagerbox aus Blech), eine Schaufel und einen Sandsack. Den Akku mit der Schaufel in die Kiste legen (er dürfte heiss sein) und mit Sand bedecken (deswegen den Sand im Sack und nicht in der Kiste).

Die Löschvorbereitung würde ich mir allerdings sparen. Das Zeitfenster zum Löschen ist recht kurz. Das dauert nicht lange, dann ist so ein Fahrradakku ausgebrannt und meist passiert es, wenn Niemand in der Nähe ist.
 
Andreas Schmitz hat dazu gerade ein Video veröffentlicht:
Ich halte den für sachkundig und unabhängig und vor allem stellt er klar wenn er sich doch mal geirrt hat.

Bezüglich einer Brandschutzkiste: Je nach Ladestand kommt da wohl eine Menge prima und heiß brennbarer Wasserstoff und problematischer Dreck raus. Ich weiß daher nicht, ob ein geschlossener Behälter richtig ist ober ob eine wärmebeständige Leitung nach außen vorteilhaft wäre.

Metall soll man in Sachen Brandschutz nicht überschätzen: Alu schmilzt bei 550° einfach weg, Stahl ist bei der Temperatur ganz weich und brennt schon vor dem Schmelzen weg. Ich habe zwei Stücke Rene 41, da waren die Halter für die Hitzeschutzkacheln der Gemini-Kapseln draus gemacht - das wäre was!

Mein einziges Erlebnis in der Richtung war der Brand einer Lithium-Primärbatterie in einem kleinen Gerät. Ich kam erst nach vollendeter Löschung dazu und habe die Wogen geglättet, beruhigt und so. Der Gerät hat ein Zischen wie ein Silvesterknaller von sich gegeben und stand dann lichterloh in Flammen, ist von innen ausgebrannt, als hätte da jemand einen Propanbrenner für zwei Minuten reingehalten. Das kam wohl ca. 1 Mal pro 1 Mio Geräte vor. Ich habe sowas sonst auf viele Millionen Lithium-Primärbatterien im Blick nie erlebt.

Ein Arbeitskollege wollte seinen Söhnen mal zeigen, warum Lithiumakkus gefährlich sind. Dazu warf er einen angepieksten Lithiumakku in die Regentonne - erst passierte wenig, dann reichlich, aber alle haben es überlebt! :giggle: Der Typ ist aber auch wirklich verhaltensoriginell, in Art einer biblischen Heimsuchung. :rolleyes:
 
Gefahrenstofflagerung im gewerblichen / industriellen Berich ist ein Thema für professionelle Lösungen. Es sind Akkuschränke in vielfältiger Ausführung ( von simplen Garderobenschränken bis zu Fremdüberwachten, mit Löschsystem und Netzwerkanschluss samt Lüftungsystem ) erhältlich.
Unbedingt auf die Möglichkeit achten mit einem Stapler unterfahren zu können und immer ebenerdig platzieren um im Brandfall den Schrank zu evakuieren.

Die allenthalben erhältlichen textilen Taschen sind rausgeschmissenes Geld und gehen bestenfalls als EMS-Behältnis durch.

Für den Heimgebrauch empfiehlt sich beaufsichtigtes Laden innerhalb der vom Hersteller gedachten Spezifikationen und ein Lagern von nicht im Gebrauch befindlichen Akkus weit entfernt von Haus und brennbaren Material.

In der RC-Szene ist die Lagerung der Akkus auch im einbetonierten Wandsafe üblich....
 
Ich denke, wie oben schon von den anderen beschrieben, geht es darum so viel Abstand wie es geht zu bekommen. Dann viel feuerfestes Material im Umfeld und nichts in der Gegend zu haben was nicht auch noch zusätzlich mit brennen kann. Gut ist auch, wenn man ein Meldesystem hat, was den Brand mitbekommt, also einen einfachen Feuermelder. Und Akkus zu haben, die zumindest angeblich den Standardtest (UN 38.3) geschafft haben. Vieles was abbrennt, ist entweder stark beschädigt und/oder nicht genug abgesichert gewesen.

[Ich will das Thema nicht in die falsche Richtung drehen oder entführen. Ggf. bitte abtrennen?]

Stichwort: Bosch, ggf. betrifft es aber auch die anderen Systeme.

Das Standard Bosch System "PowerPack 500+Charger" zwingt den normalen Nutzer zu einer recht unglücklichen Ladung auf dem Fußboden. Der Stecker ist gurkig und es beides ist nicht zur zumindest temporären Wandbefestigung geeignet.

Ich frage mich, ob eine Wandbefestigung mit Halterung an richtiger Stelle (Beton oben und unten, ggf. Fliesen) nicht zum Teil besser ist, als wenn alles lose bei Leuten in einer Ecke auf dem Fußboden oder auf dem Tisch rumliegt. Dies könnte das Risiko schon etwas mehr minimieren, ohne jetzt auf die Suche von Tests oder Texte von Schadensversicherern (VdS 3103 : 2019-06 (03)) oder der Feuerwehr zu gehen.

Im Netz habe ich eine paar Halterungen für etwa 30 EUR gefunden. Evtl. ist das noch eine Lösung, wenn genug Abstand und feuerfester Boden darunter ist. Ein paar halten nur die Geräte fest, andere ermöglichen genau das was man erwartet. Ich werde eine solche Halterung mal testen, einen Feuermelder in die Nähe schrauben geht sicher auch.
 
Gefahrenstofflagerung im gewerblichen / industriellen Berich ist ein Thema für professionelle Lösungen.
Dem stimme ich zu.
Die Tipps welche hier gegeben werden sind für den privaten Gebrauch in Ordnung, und vollkommen ausreichend. Im gewerblichen Umfeld spielen aber ganz andere rechtliche und Versicherungstechnische Regeln eine Rolle - Stichwort Brandschutzkonzept.

https://de.wikipedia.org/wiki/RC-Modellbau ;)
 
Im Bereich der Akkutechnik ist nach Allem, was ich bisher dazu gelesen und gehört habe, noch eine Menge Forschung und Entwicklung nötig, um am Ende Akkus sicher und nachhaltig laden, lagern und betreiben zu können....
 
Wenn man Werkzeug- und Fahrrad-Akkus betrachtet dann kann man ja feststellen dass Brände nur sehr selten vorkommen. Das reduziert das Engagement, mit dem an Verbesserungen gearbeitet wird. Am Ende möchte es ja fast jeder auch preisgünstig haben.
Interessant wäre eine Auswertung darüber, in welchen Situationen es zu Problemen kommt: Beim Laden, beim Entladen, beim Lagern voll, beim Lagern leer. Ich habe viele Werkzeugakkus und die verbringen die meiste Zeit lagernd. Eine Verbesserung der Sicherheit für das Laden alleine wäre viel leichter zu schaffen, als eine für das Lagern.
Bei uns in der Arbeit haben sie gerade das Laden von E-bike-Akkus verboten, vermutlich ausgehend von Brandschutzauflagen oder der Versicherung.
 
Im Pedelecforum wurde das Thema iirc. schon rauf- und runterdiskutiert. Ich persönlich gehe inzwischen den Weg, im üblichen Haushaltsbereich soweit möglich keine LiIon-Akkus rumliegen zu haben und bei Fahrzeugakkus die alten Akkus durch LifePO4 zu ersetzen. Die gibts nur leider praktisch nur als Softpacks/Kofferlösungen.

Die hier bspw. https://swobbee.de/sharingpoint-batteriewechselsystem/ sind letztlich 'nur' jeweils einzelne Ladeschächte mit ordentlichem Luftspalt zu den Außenwänden und passiver (ggf. inzwischen aktiver) Durchlüftung. Wurden sogar bei Tanken und in Innenräumen aufgestellt.
 
Hallo!

Danke für eure bisherigen Antworten.
Also soweit ich das weiß sind Akkus immer in gewissen Zuständen, die bei mir nicht vorkommen gefährlich. (Ladung nach tiefenentladung, oder mechanische Beschädigungen, lagern im stark entladenen Zustand etc.) diese Problematik fällt bei mir raus, da die Akkus ja sehr regelmäßig genutzt werden, bei dem Fall auf der Arbeit hat sich übrigens herausgestellt, das eine Befestigungsschraube über längeren Zeitraum am Akku gerieben hat. (Also Brand durch mechanische Beschädigung)

Für mich privat werde ich einen Schaltschrank aus Metal besorgen, diesen „freistehend“ in der Garage (gefliest sowohl Boden als auch Wände) aufstellen, die Akkus in diesem Schrank dann zusätzlich in eine Kiste, aus Metal.
Dann könnte das abfackeln, und würde natürlich Qualm und Hitze abgeben, aber es sollte dann ja verhindert sein, das mehr brennt (als nur die Akkus) ich habe lieber 1000€ schaden als ne neue Garage, zumal mein Haus sehr alt ist, ich werde das wohl so wie es gebaut wurde nicht noch einmal dürfen.
 
Für kleinere Akkus gehen auch Dokumentenkoffer. Ursprünglich für das umgekehrte Szenario vorgesehen, verhindern sie einen Brand auch umgekehrt. Z.B.:

Das klingt doch nach einem praktikablem Mittelweg zwischen maximalem Komfort und maximaler Sicherheit. In so einem Behälter, der erst mal dicht ist und es eine Weile bleibt herrscht ja auch Sauerstoffmangel, so dass der Wasserstoff nicht die maximale Verbrennungsenergie hergeben wird. Ich bin bei sowas immer risikobewusst aber letztendlich dann doch träge und führe Optimierungen nur zöglerlich durch. Immerhin lagere ich inzwischen Öl, Benzine, brennbare Gase und Alkohole in einem Schrank im Schuppen, weit weg vom Haus. Also alles, was über die kleine Menge des aktuellen Bedarfes hinausgeht.
 
Honeywell verkauft die Dinger auch in anderen Größen und auch mit 60 Min Feuerwiderstandsdauer.
Für Powerbanks und dergl. wäre eine kleine ganz praktisch oder eine mit Tür vorne wie ein Möbeltresor.
 
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