Ab wann dürfen Babys im Lastenrad transportiert werden?

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Tildina

Guest
Hallo, ich bin neu hier im Forum und habe eine Frage zum Thema „Babys im Lastenrad“
Wir haben die Maxi-Cosi Halterung für das Babboe CityE.
Ab wie viel Wochen dürfen die Kleinen mitfahren? Auf der Seite von Babboe finde ich nur eine Altersempfehlung für die Babyschale. Die kann man ab dem 3. Monat benutzen.
Die ist allerdings auch nicht so gefedert wie die Maxi-Cosi Halterung.
Ist es also unbedenklich schon vor dem 3. Monat mit dem Baby zu fahren? Da der Maxi-Cosi auch einen gewissen Schutz bietet. In einem Beitrag habe ich gelesen, dass jemand mit seinem 4 Wochen alten Baby gefahren ist (für kurze Strecken)
Vielleicht hat noch jemand Erfahrung damit?!
Ich freue mich über Antworten :)
 
Wir sind mit dem kleinsten so nach ca. 6 Wochen die ersten, langsamen und vorsichtigen Runden gefahren.
 
Es kommt auch aufs Baby an. Unser Sohn mag es und schläft ein, bewacht von den anderen 2.
Die Hebamme sagte, vorsichtig beginnen und zwar, wenn die Mama sich auch wieder fit genug fühlt Kinder ins Rad zu bugsieren und damit zu fahren. Für uns passte das.
 
Wenn du entsprechend vorsichtig fährst sollte das mit 6-8 Wochen überhaupt kein Problem sein. Langsam fahren, vor jedem Hubbel entsprechend abbremsen, Erschütterungen vermeiden, denn die Federung der Halterung bringt nicht sonderlich viel.

Pack doch einfach mal eine Babypuppe in die Schale und fahre eine Runde, die Strecke die du so planst zu fahren. Schau wie sehr die Puppe schaukelt, und dann geh nach deinem Bauchgefühl.
 
Wir haben auch mit 6 Wochen die ersten Touren gemacht, war deutlich weniger Geruckel als im Kinderwagen. Zunächst im MaxiCosi mit entsprechender Halterung. Bei Nummer 2 aktuell auch mit Hängematte aus einem Croozer im 2. Lastenrad, noch mal deutlich sanfter als die erste Lösung, auch wenn die schon völlig in Ordnung war. (Angepasste Fahrweise vorausgesetzt).
 
Unter der Babyschale am Kopfende einen Schubkarrenschlauch zur Dämpfung klemmen. Luftdruck entsprechend anpassen. Diese Maxi-Cosy-Federungen haben keine Dämpfung und sprechen zu stark an meiner Erfahrung nach.
An die Hängematte im gefederten Chariot mit extrabreiter Bereifung auf 0.5 bar kommt ohnehin leider kein Lastenrad ran. Da konnte ich Hamburger Kopfsteinpflaster den Berg runterbrezeln.
Ich weiß ... Jehova!
 
Liebe alle! Die thread-Eröffnerin bat mich in einer PN, dass ich berichte, wie das bei uns war. Ab welchem Lebensalter Kindtransport im Lasti. Ich habe eine öffentliche Antwort vorgeschlagen, sie war einverstanden. So haben vielleicht auch später Mitlesende was davon.

Voraus: eine einfache Antwort gibt es nicht. Wer hier schon lange postet, wird gerne als Tippgeber und erfahren angesehen, vielleicht auch meine Person betreffend, das aber muss nichts heißen. Bei jedem von uns gibt ganz unterschiedliche persönliche Vorlieben, Wegstrecken, Ängste, Vorerfahrung, was weiß ich noch alles. Ich will lieber sehr subjektiv antworten und gerne die Übertragbarkeit auf andere in Frage stellen. Denn die Sicht auf die Dinge ändert sich. Mit dem Älterwerden, manches Mal auch einfach nur so im Rückblick. Leider fällt die Antwort daher etwas länger aus.

Unser erstes Kind haben anfangs durchweg im Kinderanhänger transportiert. Bis zum Alter von knapp zwei Jahren. Unter Verwendung der zum Start wirklich sehr guten Croozer-Hängematte. Dem guten Kommentar von @cubernaut kann ich nur beipflichten:

An die Hängematte im gefederten Chariot mit extrabreiter Bereifung auf 0.5 bar kommt ohnehin leider kein Lastenrad ran. Da konnte ich Hamburger Kopfsteinpflaster den Berg runterbrezeln.

Andererseits waren damals die Wege länger (allein zur KiTa schon einfacher Weg nahe 10km) und wir hatten aber auch nur ein Kind. Mit dem zweiten Kind kam das Thema Zweisitzer-Anhänger und Lastenrad zeitgleich auf und wir haben nach Diskussionen zu den Fürs und Widers einfach beides gekauft (und auch beides weiterhin in Verwendung). Zum Start fand ich auch hier einen gefederten Hänger mit Hängematte Komfort- und Sicherheits-technisch überlegen, aber das Lastenradvirus kitzelte. Meine Frau war zögerlicher und hat mich deutlich dabei gebremst, eine MaxiCosi Schale für das Lasti zurecht zu sägen (war nötig, damit beide Kinder reinpassen) und mit Zurrgurten zu befestigen. Übrigens unterpolstert, wie @cubernaut das vorschlug. In einer Nacht und Nebel Aktion habe ich das dann dennoch gemacht und war heilfroh gewesen. Gefühlt stiegen Aktionsradius und Spassfaktor enorm. Ich fahre einfach gerne Lastenrad. Ausführlich beschrieben habe ich das damals in meinem thread zum Johnny Loco Cargo Coupe Rad. Die kleine Tochter war beim ersten Transport im unbearbeiten MaxiCosi vier Monate alt und kurz darauf habe ich die Handsäge genommen und den Sitz perfektioniert (vor allem in der Breite musste was weg). Übrigens der Beginn einer Reihe von Kindertransport-Selbstbauten und Improvisationen inklusive Gurtsystem.

Und da wären wir dann schon bei Deinem Punkt: Was darf man ab wann? Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Ich denke, dass man alles mögliche darf, wenn man Grips walten lässt und sich gerne von guten technischen Standards, zum Beispiel jenen der Autoindustrie, leiten lässt. Wenn man sich umschaut, was konfektioniert verkauft wird (damals, 2013 bis 2015, war die Auswahl deutlich schlechter gewesen). Und, natürlich, wenn man Hebammen und Kinderärzte (-ärztinnen!) fragt. Natürlich.

Aber es ist eben auch jedes Paar anders und wenn der eine Bedenken hat, dann sollte man das Ernst nehmen und besprechen. Vielleicht hat der Wagemutigere auch etwas übersehen? Unfälle passieren halt, ohne das herbeireden zu wollen, und die Art der Vorwürfe / Vorwurfshaltung ist, wenn es zum Schlimmsten kommt, eine andere, wenn man sich vorher gut ausgetauscht hat zu dem Thema. Wenn beide ein gutes Gefühl hatten und nicht der eine was macht, was der andere von Anfang an nicht gutheißt.

Ein großer Sicherheitsfaktor ist, sich Zeit zu lassen. Kinder, ganz allgemein gesprochen, eignen sich nicht, um alles im Leben zu optimieren. Manches Mal schafft man es nicht in der Zeit, kommt zu spät, es reicht schon eine vollgeschissene Windel im Treppenhaus und es geht retour, zurück auf Start. Erst im Rückblick habe ich mit Deutlichkeit erkannt, dass diese erste Zeit mit einem Kind eine tolle Chance zur Entschleunigung darstellt. Die schnöden Kinderwagen und Buggys sind dafür sogar gut geeignet. Unsere Kinder sind jetzt 3,5 und 5,5 und nicht selten fahren sie selbst Rad. Aber auch hier: Gerne lasse ich dann mal mein Rad stehen und laufe nebenbei (mal auch joggen), dann kann ich die Kleine besser "betreuen" bei ihren Radfahrstunden und der Große muss eh gelegentlich warten an der nächsten Kreuzung (leider Großstadt hier).

Zurück zum Thema, denn ich vermute mal, dass das Kindertransport-Thema bei Dir / euch sicher auch einer gewissen Notwendigkeit entspringt. Nicht immer hat die Entschleunigung Platz im Leben. Schon klar. Versucht aber trotzdem, neben technischen Sicherheitsanalysen (welcher Sitz, wie befestigt, Helm Ja/Nein) auch die Wege und Zeiten daraufhin abzuklopfen, ob ein Sicherheitspuffer gegeben ist. Für Unerwartetes, für vorausschauendes und an Verkehr und Wetter adaptiertes Fahren. Umso eher ihr euch als Paar einig seid und ein gutes Bauchgefühl bei der Sache habt, umso eher werdet ihr starten. Da wir unser erstes Kind knapp zwei Jahre ausschliesslich mit Hänger transportierten, waren bei uns die Standards gesetzt (Federung, Wetterschutz) und daran musste sich das Lastenrad messen lassen. Nicht einfach, wenn ich bedenke, was die Industrie uns an Lösungen präsentierte. Andererseits werde ich nie die riesige Freude der ersten Touren mit beiden Kindern in der offenen Box vor mir vergessen - grandios! Eben auch ein wiedergewonnenes Gefühl von Freiheit. Den Eltern darf es schließlich auch gut gehen. Dennoch, bei allem Überschwang (auch bei mir damals): es ist gut, wenn Piloten ihre ersten Flugstunden zunächst ohne Passagiere machen. Das Lastenrad kennenlernen, beladen (mit nicht lebendem Gewicht) und bei unterschiedlichen Wegen und Wetterverhältnissen. Das sollte man als erstes machen.

Alles, was ich aus fachlichen Gesprächen (Pädiater, Hebammen) zu dem Thema mitgenommen habe lief auf das Folgende hinaus:

- Früher Start möglich, wenn guter Sitz (Cosi) und vor allem umsichtige Fahrweise (auch ein Kinderwagen kann kippen).
- Jedes Kind ist anders. Manche mögen es halt nicht.
- Start mit Blick auf Eltern (Mama), also rückwärts-sitzend, kann sinnvoll sein. Nicht nur wegen Vetrautheit, mimischer Kommunikation, sondern auch, weil bei Vorausblick und den rasenden Eindrücken letztere das Kind überfordern können.
- Helmdebatte: Eigentlich klar, besser mit Helm. Der aber kann gerade beim Cosi zu einem nach vorne nicken der Halswirbelsäule führen, weil nach hinten hin der Platz für den Helm fehlt.
- Der Wechsel hin zum aufrechten Sitzen (Sitzadapter für Kleinkind, dann Bank) ist genauso von früher / später Diskussionen geprägt und aus meiner Sicht ohne abschliessendes Ergebnis.

Zuletzt: Proberunden mit einem gut gelaschten MaxiCosi sind in den meisten Lastenrad-Boxen auf die Schnelle mal möglich, mit wenig basteln. Vielleicht einfach mal ausprobieren. Man sollte aber schon wissen, was man da tut. Und: Papas haben auch Ängste, sprechen aber nicht immer von sich aus darüber.

Beste Grüße!
Manuel
 
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@Joshua - volle Zustimmung insgesamt, nur gilt meiner Meinung nach bei Baby im Maxi Cosi "Helmdebatte - völlig klar, ohne Helm". Dem Sitz fehlt eine entsprechende Aussparung und es wird damit definitiv unbequem für das Kleine, weil der Kopf nach vorn gedrückt wird, wie du ja auch anmerktest. Der Maxi Cosi bietet ausreichend Schutz nach vorn und zur Seite, ein Helm ist da schlicht nicht nötig.
 
Maxi Cosi "Helmdebatte - völlig klar, ohne Helm"
Das stimmt! Ich traue mich aber sowieso kaum, hier öffentlich kund zu geben, dass ich nur auf dem Römersitz oder bei Selberfahren der Kinder Helme aufsetzen. Im Lasti mache ich das ... hm ... fast nie (außer meine bessere Hälfte ermahnt mich dazu).
 
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Hat jemand Erfahrung mit gefederten Lastenrädern (konkret: Bullitt Federgabel von 20 inch)? Bringt dies einen Vorteil hinsichtlich des Mitfahrer-Comforts? Mir macht die Federung des Kindes im Lastenrad ebenalls gerade ein bisschen Kopfzerbrechen.
 
Ja, ich habe seinerzeit eben darum zum Load gegriffen, weil es das einzige vollgefederte Lastenrad war und ja auch bis heute geblieben ist.
Das bügelt sehr viel weg.
 
Ich melde mich doch auch mal zu Wort, obwohl ich nur meine zweite Tochter mit Baby-Hängematte im Charriot hatte. Da war sie 6 Monate und es war OK, solange die Tour nicht zu lang wurde.
Es gab da mal so eine Tour, die wurde ihr zu lang. Die letzten 10 km hatte meine Frau sie dann im Tragetuch auf dem Fahrrad. Vermutlich nicht erlaubt, ist aber sicher für das Baby eine der besten Optionen. Auf diese Art spürt man wunderbar, wie stark die Schläge sind, die das Baby ab bekommt und kann notfalls auch vorher mal aus dem Sattel gehen, um zu federn.
Wie gesagt, ich befürchte sehr, daß es nicht erlaubt ist. Wobei - hat das schon mal jemand überprüft?

Ansonsten muss man das ganz individuell operativ entscheiden.

Bei dem Hinweis, sich an dem zu orientieren, was die Autoindustrie so zu bieten hat, fällt mir dann meine Nichte ein: Die konnte man selbst im Auto nur SEHR vorsichtig transportieren!
Als sie schon im Kindersitz saß durfte man z.B. Bordsteine nur sehr vorsichtig fahren, weil sie sonst schrie! Ich vermute, sie hatte ein KISS-Syndrom, was leider heutzutage häufiger vorkommt, als man denkt.
Aber darüber braucht man sich im Zusammenhang mit dem Thema Transport am Fahrrad keine Gedanken zu machen. Vorsichtig fahren und drauf achten, wie sich das Kind verhält! Optimal ist es, wenn das Kind einfach einschläft. Dann fühlt es sich pudelwohl und alles ist perfekt.
Wenn es immer wieder schreit, sollte man sich überlegen, was man ändern kann.

Ich persönlich würde wohl den Charriot mit weichgestellter Federung, wenig Reifendruck und evtl. etwas Ballastgewicht zum Bedämpfen verwenden. Aber ich weiß, ich weiß, das geht an der Fragestellung vorbei.
 
Die nachgerüstete Federgabel an meinem Babboe ist eine Gute Sache.
Klar wird es kein Downhill Gerät für Felsenpisten.
Aber die typischen Innenstadt Hindernisse werden gut ausgebügelt.
Abgesenkte Bordsteinkanten, Gullideckel, Kopfsteinpflaster und die auf- und Abfahrten an Hubbeln zur Verkehrsberuhigung sind deutlich Schock-ärmer zu überfahren.
Wo vorher das Werkzeug in der Kiste tanzte macht es nur noch einmal ein kurzes Geräusch an Hindernussen und auch Leergut versucht auf Kopfsteinpflaster nicht mehr aus dem Kasten zu hüpfen und mit Gerappel das ganze Viertel zu warnen, dass ich komme.
 
Wir sind jetzt das erste Mal gefahren. Meine Tochter ist heute acht Wochen alt und sie hat die ganze Zeit geschlafen. Und wenn sie wach wurde, dann war sie ganz friedlich. Anders als im Auto. Danke für deine Nachricht @triton-mole ! Die hat mich beruhigt ... du sagtest ja, dass sich das Kind dann auch wohlfühlt, wenn es schläft. Meine Tochter hatte auch den Verdacht auf das KiSS-Syndrom.
Ich fahre natürlich sehr vorsichtig aber leider sind die meisten Radwege in Köln ... sagen wir mal: AUSBAUFÄHIG!
 
Wenn sie schläft und friedlich ist, ist alles in Butter! Kinder melden sich, wenn was nicht passt. Oft "überhören" wir Signale. Wenn sie aber schläft, als wenn nichts wäre, ist es sehr unwahrscheinlich, daß was nicht passt.

Meine Tochter hatte auch den Verdacht auf das KiSS-Syndrom.

Auch wenn es OT ist und Du brauchst nicht drauf zu antworten, wenn es Dir unangenehm ist:
Geburt in Rückenlage?
 
Schön, freut mich zu hören dass alles so gut geklappt hat. Unser Kleinster hat damals auch immer schnell geschlafen und war meist gut gelaunt.
 
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