Probefahrten auf Musketier
Das ungefederte Musketier bietet vom Konzept eine interessante Möglichkeit bezüglich "Kipp-Moment am (Delta-)Trike erkennen/beherrschen" lernen
Hier ist der Motor im Vorderrad, die Pedale treiben solo nur hinten links.
Der Kipp-Moment wird (vom Unerfahrenen) leider erst in einem sehr späten Stadium realisiert, weil vom Popometer fälschlicherweise voller Bodenkontakt suggeriert wird, solange auch nur 2 Räder diesen sicheren Bodenkontakt besitzen.
Durch das Antriebskonzept bekommst du beim Musketier in scharfen Linkskurven ab etwa 12km/h ein sehr frühzeitiges
feedback ins Pedal, das leichtestes Anlupfen des linken HRs bereits mit Leertritt deutlich anzeigt.
Wenn du
vorher den Schwerpunkt des Musketiers bestimmst (mehr unter **) und dich vorsichtig von unten heran tastest, lernst du den Grenzbereich des "Um-" beim "Kippen" recht gut kennen und entwickelst Gefühl und Umgang dafür...
Geh die Sache umsichtig an (leg das Musketier vorher mal auf die Seite und gucke, wo deine Finger nicht sein sollten...)!
Disclaimer dazu:
das Trike würde ich als "giftig" im Kipp-Moment bezeichnen - dh es ist elementar, das Gegengift zu kennen!
Neigt das Musketier zu Kippen, ist unverzüglich(!) in die Fallrichtung zu lenken!
Als Fahrer (im Sitzen) sich in die Kurve zu legen hilft natürlich auch.
...kräftiges Bremsen hingegen erhöht die Kippgefahr...vorsichtiges Anbremsen
kann hilfreich sein.
Beide Hände fest am Lenker sollte klar sein.
**Wenn du dir als Laie ein flaches Kontergewicht(K-Gew), das dem Fahrergewicht oder mehr entspricht,
fest hinten drauf verzurrst, senkst du den Schwerpunk des Musketiers so erheblich, dass du kaum noch kippst bzw kommt der Kipp-Moment sehr viel später und ist leichter beherrschbar. Optimal als K-Gew sind Bleche oder Plattenbaustoffe - aber auch ein paar Säcke Blumenerde bringens. Ich habe in nur 1 mal bei 3500 km den Kipppunkt überzogen...natürlich blank ohne K-Gew
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ich möchte hiermit nicht Niemanden zu riskanten Aktionen verleiten, halte nur pragmatische Beschäftigung zum Erlangen von Fahrtechnik und Sicherheit für unumgänglich...
Das soll auch kein Werben fürs Musketier sein - ich hab halt
nur da (>35.000 km) Erfahrung...
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btw...für den Personen-/Kindertransport halte ich in jedem Fall "Angstgriffe" in günstiger Griffweite für wichtig...neben dem Festhalten geht es da hauptsächlich um das Verständnis, wo der sichere Punkt für die (Kinder-)Finger ist...
edit:
Beim Musketier bekommt die Schlaglochsuche eine tiefere Bedeutung...
nimm bei ner Probefahrt eine Gulli-Perlenkette ins Visier und fahr mit dem Vorderrad mittig durch...nur die Einschläge der Hinterachse gehen Fahrer und Mitfahrer ins Kreuz - die Hinterachse geht aber glatt links und rechts am Gulli vorbei. Fahr mal probehalber 1-2 Gullideckel mit dem Hinterrad durch und vergleiche selbst...
Diese Übung reduziert das Anvisieren wie beim Bike einzig und allein aufs Vorderrad, und sorgt nebenbei für "Erfahrung" der beiden hinteren Spuren...das Vorderrad ist DAS Visier (auch der Hinterachse)...
Federung ist auch ein relevantes Thema wie
@Helmut60 schon sagt...
aber hier reichts mir erstmal heute...