2 Rad Cargo mit E & Nabe

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Silverseraph

Guest
Hi Forum,

dass ist mein erster Thread, darum kurze Vorstellung: ich fahre seit Stützrädern mit dem Fahrrad (MTB/RR/Stadtrad) sowie in letzter Zeit leider nur noch Stadtrad (Arbeitsweg / Einkauf / Freizeit -damn! work life balance sollte ich vllt überdenken...), faktisch ist Stadtrad (mit Licht / Schutzblech und Ortliebs) aber für alles gerüstet und läuft immer.

Warum nun der Gedanke Richtung Cargobike?

Demnächst steht Nachwuchs an, bin Mitte 30 und circa 1,89m und wiege 110 Kilo ;O) ... aber ein bisschen Muskeln zum strampeln sind natürlich da. Bei meiner besseren Hälfte sehe ich jedoch den E Support als nice to have (jedenfalls bei einem doch schwereren Cargo Bike mit Kind&Gepäck) oder natürlich auch bei mir dann bei einer Tagestour zB.

Wir sind beide Berufstätig und haben ein Auto, jedoch fing ich vor x Jahren damit an, die ~15 km zur Arbeit mit dem Velo zurückzulegen. Da bin ich mindestens gleichschnell (da im Berufsverkehr durch die Stadt), komme jedoch "fit und wach" und manchmal verschwitzt im Office an, auch freue ich mich (außer bei Gegenwind) auf den individuell gestaltbaren Heimweg ... kann sogar noch einkaufen, entspannt ohne mir um den Parkplatz Sorgen machen zu müssen... aber das kennt hier sicher jeder.

Wir spielen mit dem Gedanken, uns Anfang/Mitte 2018 ein 2-Rad Cargo mit Elektro anzusehen (oder evtl ein normales 2 Rad Cargo gebraucht zu kaufen und auf E umzurüsten, denn das Budget sollte die 2 k € Grenze aktuell noch nicht stark überschreiten).

Darum kein 3Rad oder Hänger:

Erster Gedanke war ein Anhänger, aber wollte ich nicht, denn fährt sich blöd oder besser gesagt unsicher - Lokal hier (Breite / hinten / Schienen / Stadtverkehr). Darum schliesse ich auch ein 3-Rad Cargo aus (kenne die mit der "günstigen" Lenkung). Jedoch diese 2-Rad Cargobikes schaue ich mit grossen Augen seit jeher an, für Hobby & Co hab ich damals jedoch nen Monorail Anhänger gekauft ... da soll aber kein Kind rein ;o)

Einsatzprofil:
Haupteinsatz wäre täglicher Einsatz als "Erstwagen" / Kleinkind / Einkauf in der recht flachen Grossstadt. Später auch als Ausflugsrad, der aktuelle Radius (Stadtrad + Monorail Hänger) von 80km -120km (also 40-60 hin, und dann wieder zurück ohne fiesen Berge) wär natürlich nice to have wenn dann ein Motor supporten kann.

Anspruch / Wünsche & was es abkönnen sollte:
- ich bin sehr Bastel- Wartungs- und Folgeinvestitionsfaul (ausser was muss, dass wird dann aber auch), weshalb es so Wartungsarm und unanfällig wie Möglich sein sollte (mein Stadtrad ohne Federung hat Rollenbremsen & Nabenschaltung wo seit Kauf nur 4 von 8 Gängen (die oberen) gehen, Chainglider, Axxa Rahmenschloss sowie Marathon UltraPlus, da mache ich maximal Öl auf die Kette & bisschen Fett an die Bremse 1x/Jahr) es steht 365 Tage im Jahr draussen im abgeschlossenen Innenhof (ein Cargo vll auch mit ner Plane) und hat jetzt ~ 30.000km runter, die Marathon UltraPlus haben fast kaum noch Profil

- Täglich fahre ich (dann auch) mindestens ~25 km mit wenigen, aber dafür fiesen Brücken (heisst ca. 6500km/Jahr ride to work) (Ausnahme: Frost oder Unwetter) + div "Touren"

- möchte unverschwitzter auf Arbeit ankommen als jetzt (normales Rad) darum sehr gern auch E Support, weil das wiegt ja entsprechend mehr so ein Cargobike, sehe ich das richtig dass man mit einem E-Cargobike auf einer ~15km Strecke nicht so sehr ins Schwitzen kommt wie mit einem "normalen" Rad, trotzt Mehrgewicht aber dafür eben mit E Support? Normale Ebikes (Bosch Mittelmotor) bin ich öfter gefahren, dass ist da ja absolut kein Problem ^^

- ich möchte gern Nabenschaltung (Shimano oder Nuvici), eine Kettenschaltung echt nur im Notfall (Super Deal fürs Bike mit Option auf Nabe zu tauschen später selber)

- ich möchte Nabendynamo (bzw kein Absteck Batterielicht ausser E-Akku)

- ich hätte gern wenigstens eine Rollen- oder Trommelbremse (nutze ich seit Jahren (ausser auf dem RR natürlich) und bin absolut fein mit der Verzögerung, passt zu meinem Fahrstil , da hier keine krassen Abfahrten sind) , maximales Systemgewicht war mal knap 195 kg auf Tour mit Monorailanhänger & die Ortliebs voll, da ist ne Speiche hinten gebrochen, die Rollenbremse hatte ich aber hier auch bestens unter Kontrolle auch wenns mal Bergab ging ;)

- es sollte einen Freilauf haben, denn sonst falle ich hin ^^

- es muss ein Kind "sicher" reinpassen (Kindersitz oder ähnliches ich dann bauen oder kaufen, vll gibts ja was mit Isofix ... ) sone Sonnensegel / Regencapes "zum nachkaufen" sind eine feine Sache


Was hab ich bisher so gefunden:

Aktuell habe ich das Babboe CityE/MountainE gesehen, als auch ein sehr cooles (ohne E Motor) von GAZELLE (Nabenschaltung /Rollenbremse, eigentlich Perfekt). Wenns zerlegt ins Auto passt (Tourneo Courier) wäre ein Kauf in NL auch kein Problem, dort gibt es ja diese tollen Gazelle und Batavus Fietsen für Preise, wo man hier in Deutschland nur von träumt. Vom Babboe liest man aber ab und zu Rahmenproblemchen (...?).

Auch XYZ Spaceframe sagt mir absolut sehr zu, jedoch mit "Elektro" wird das wieder teuer (würde vermutlich 20x20 Profile nehmen was wesentlich stabiler sein dürfte), . Zum Selbstbau fehlt mir Werkzeug, Platz und vor allem die Zeit. Heisst ~ 1500€ aus Hamburg (zusammengebaut) + Elektro nachrüsten und Kindersitz (geht vllt. auch ein Isofix vom Auto), wird sicher teuer

Hat jemand eine Idee, was ich da ins Auge fassen sollte? Preislich um die 2k €, bei Nachrüstsets müsste ich nach Möglichkeit aber auch sicher gehen können, keinen absoluten Chinacrap zu klicken & zur Not Hilfe vom Fachmann walten zu lassen (im Fokus auf Einspeichen zb weil das krig ich nicht gerade hin).

Zu so Sachen wie Trego https://www.kickstarter.com/projects/1919966976/trego?ref=nav_search oder LIFT https://www.kickstarter.com/projects/1616617044/the-lift-cargo-bike?ref=nav_search wär ich natürlich auch nicht abgeneigt :) falls da noch wer was in der Pipeline hat? Wobei mir Lift besser zusagt


Thx & Grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Erstmal: Willkommen!
Ich kann hier nicht viele Lastenraderfahrungen schreiben, sondern nur meine und einige aus Beobachtung gewonnene Erfahrungen.

Zuerst: Es macht wirklich Spaß.
Wir haben ein Babboe CityE (MJ 2015), noch mit den "alten" Bremsen, also HS11 hinten und (umgerüstet vom Händler) Trommel mit Nabendynamo vorn.
Wir waren selber vom Rahmenbruch betroffen.
Babboe arbeitet aber offensichtlich nach und entwickelt weiter. Soweit ich weiß ist die Rahmenverstärkung geändert worden (länger) und der Rahmen ist an mehr Punkten mit der (tragenden) Box verschraubt. Ich bin mal das aktuelle CityE gefahren (Leihrad beim Händler). Die Tektro Auriga Scheibenbremsen finde ich weit besser, als das, was wir haben, aber ich finde die HS 11/ Trommel Combo ausreichend, wenn man nicht auf der letzten Rille heizt.
Das City Mountyin fährt sicher nochmal besser - Es kommt ja mit Mittelmotor und Nuvinci. Das wäre dann auch so wartungsarm, wie Du es gern hättest.
Die Babboe Räder sind für den Preis ok verarbeitet, der Support kommt wohl arg auf den Händler an. Ich würde nicht online, sondern vor Ort kaufen, wenn möglich.
Unser Händler hat mir gerade gestern das defekte Bedienteil des Antriebs ohne Zaudern getauscht. auch beim Rahmenbruch hat er sich um die Abewicklung gekümmert, das Rad bei uns abgeholt usw.
Wir fahren mit den Kindern, kaufen mit dem Rad ein udn es ist mei nArbeitsfahrzeug als Hausmeister im Innenstadtgebeit.Das Regenverdeck ist nicht schnittig, aber schön voluminös, so dass die Kinder gut Platz haben. Die Y-Gurte sind etwas nervigf, wir wollen 3-Punkt Gurte nachrüsten.

Wenn das Budget also nicht viel höher ist, würde ich ein Babboe auch wieder kaufen. Aber wieder beim Händler.
Oder mit etwas Zeit nach einem gebrauchten Rad einer höheren Preisklasse umsehen, dann aber ggfs. Geld für Wartung udn Akutausch mit einrechnen.

Nach einigen Platten im Stadtverkehr und an/auf Baustellen fahre ich jetzt Marathon Tour Plus h und Big Apple Plus vorn, das funktioniert gut.
Original-Sattel und Lenkergriffe habe ich ausgetauscht.
Den einzig richtig nervigen Punkt finde ich eigentlich den klappernden Ständer. Nach 2 Sätzen Originalfedern sind nun welche von einem Motorrad Ständer dran und ich werde wohl noch einen Magnet-Halter nachrüsten.
Wenn ihr oft größere/unförmige Lasten transportieren wollt, ist ggfs. ein Rad mit Plattform statt Kiste der bessere Kauf, allerdings sind die eher teurer, speziell wenn man dann noch eine Kinder-Transportlösung braucht.

Das Gazelle gibt es nicht mehr mit E-antrieb, gerüchteweise liegt das an Stabilitätsproblemen - Das habe ich hier mal irgendwo gelesen?!

Zu anderen Lastenrädern kann ich nicht viel sagen, ausser das ich finde, dass ein Laod schön fährt. Fand mein Chef aber zu teuer...
 
So wie du das beschreibst kommen doch sehr viele Modelle in Frage. Da würde ich bei dem kleinen Budget eher was gebrauchtes kaufen und dafür eine bessere Marke. Am ehesten wohl Bullit (ist zwar klein, aber für ein Kind reichts). Auf ebay-kleinanzeigen gibt es gerade eins für 1650,-, allerdings ohne Motor.

Ein Budget von 2000,- Euro ist denke ich etwas knapp bemessen, wenn du ein Lasti mit E haben willst. Die guten Lastis kosten neu schon deutlich mehr als das, ganz ohne E. Und da sind noch keine Extras wie Regendach oder Sitzbank mit Anschnallgurt eingerechnet.

Ich erinnere übrigens immer wieder gerne an diese Marke, die haben die wenigsten auf dem Schirm: http://www.libelle-lastenrad.de
 
Hallo lieber Silverseraph,

Willkommen!

Ich finde sehr gut, was lowtech und Fritz Cola geschrieben haben. Letztlich sollte man, wenn man dermaßen unsicher ist und in der Findungsphase wie Du, erst einmal viel Probefahren (falls man einmal ordentlich Geld lassen und gleich das definitive Rad kaufen will) oder sich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen (das macht den Wiederverkauf etwas gelassener und daher fängt man einfach irgendwo mal an mit dem Lastenrad-fahren, etwas leichtherziger würde ich sagen).

Da der Nachwuchs erst noch kommt bei Dir, kannst Du dir Zeit lassen. Du kannst die kalte Jahreszeit für einen vergünstigten Kauf (neu oder gebraucht) nutzen. Herbst und Winter ist Käufermarkt. Du kannst suchen, kaufen, modifizieren und Erfahrungen sammeln. Allein auf dem Rad, bevor Du den Nachwuchs transportierst. Es ist gut, wenn etwas Zeit ist für kleine Umbauten oder das sich-vertraut-machen mit der Fuhre. Kann nicht schaden. Gerade mit Lastenrad und Kind will man keine Panne erleben, will man eine gute Beleuchtung haben.

Ganz allgemein würde ich Dir / euch raten, dass ihr mit dem Fahrradtransport des Säuglings auf jeden Fall bis zum 3. oder besser 6. Lebensmonat wartet. Die kleinsten Kinder, Säuglinge eben, erfordern die meisten Modifikationen der Räder zum Transport. Liegeschalen oder Matten oder einen MaxiCosi-Sitz geeignet gemacht zur Lastenrad-Montage (Isofix kannste da übrigens vergessen). Wichtig ist auch ein guter Wetterschutz (nicht unterschätzen, nicht nur wegen Regen, auch wegen Wind und Kälte).

Später, wenn die Kinder selbst sitzen können und man kommunizieren kann über bequem / unbequem, dann wird es meiner Erfahrung nach einfacher und das schlechte Gewissen der Erwachsenen ("was tue ich meinem Kind an?") regt sich nicht mehr so oft. Eine Husche (Regenschauer) und Verdeck vergessen? Mit 2 Jahren aufwärts nicht mehr so schlimm! Bei größer werdenden Kindern (und ganz grundsätzlich bei zweien - aber das ist ja zunächst nicht euer Thema) kommt dann eher mal das Platzproblem in den Fokus. Das übrigens ist jetzt unser Thema: Wir können nicht genug Platz haben!

Bei euch ist's easy, ein Kind, dazu ein kleines, lässt sich in den von Dir gewünschten Zweirädern (also in der "Box" eines Long John) eigentlich immer gut transportieren. Ich bin freilich ein großer Fan von Selberbasteln-Lösungen und den bezüglich Sitzposition und Gurten recht gut durchdachten MaxiCosis. Weberschale und eine Hängematte aus dem Croozer hatten wir auch - war auch nicht schlecht gewesen.

Unsere sind jetzt übrigens knapp zwei und knapp vier und die Thematik Fahrrad-Kindertransport ist eine ganz andere als in deren Säuglingsalter noch. Größere Strecken sind möglich (500km Ostsee hin / rück waren das Maximum), einfachere technische Lösungen gehen auch mal durch (eine Art evolutionäres Sitzsystem = wenn das Kind meckert, wird verbessert). Unterhaltungselektronik wird allerdings zunehmend nachgefragt (zur Ostsee hatten wir einen mp3-speaker mit und spielten Märchen und Musik vor).

Konkret lief es bei uns so:

Mit dem ersten Kind zunächst einmal Kinderwagen, dann ab Monat 6 Croozer Fahrrad-Kinderanhänger und immer weiteren Radius gezogen (die erste Kita war 8km einfacher Weg entfernt gewesen). Ab Lebensjahr 1 vom Sohn wechselte ich auf das erste Lastenrad (ein Johnny Loco Cargo Coupe) und es war eine große Freude gewesen. Fast genau so groß wie bei den ersten Radanhänger-Ausflügen. Stichwort: wiedergewonnene Freiheit. Nun aber noch mit zusätzlichem Spaßaspekt. An den Lösungen für einen Kleinkindsitz habe ich dann nach der Geburt von Nummer 2, unserer Tochter, lange herumgefeilt (also lange nachgedacht und gelesen, dann aber schnell gebaut). Hab einen Maxi Cosi kleiner gesägt, adaptiert, gelascht. Ging bestens. Das Rad hatte ab Werk einen Super-Wetterschutz - Platzregen-erprobt. Und keinen Motor, übrigens.

Einen Kinderanhänger haben wir uns dann trotzdem noch neu dazu gekauft (wir brauchten ja dann einen Zweisitzer anstatt des Einsitzers Croozer). Es wurde ein Qeridoo, mit dem sind wir immer noch sehr zufrieden. Der ist eine gute Ergänzung zu den mittlerweile zwei Lastenrädern und für ganz andere Dinge geeignet. Lässt sich durch den Zoo schieben und auch die Oma hat bei der Abholung ihre Freude damit (vorher hatten wir mit Rad hingebracht zur KiTa, dann das Buggyrad vorne montiert für den Zu-Fuss-Rückweg der Oma).

Meine bessere Hälfte entschied sich unterdessen für das Yuba Mundo, ein ganz großartiges Lastenrad mit zwei hohen Kindersitzen (tolle Aussicht) und aber eher Schönwetter-tauglich. Sie fährt mittlerweile deutlich längere Strecken beruflich als ich, verzichtet auch auf einen Motor, und daher legte sie großen Wert auf das Fahrgefühl ohne Kinder drauf (schnell, wendig, fast wie ein normales MTB). Sie reißt über 100km in der Woche runter. Allerdings steht die Fuhre bei Starkregen still. Dann wiederum fahre ich die Kinder. Mir ist das selbst-nass-werden egal und die Kinder bekomme ich in Long John oder Hänger immer trocken hin.

Das Bessere ist der Feind des Guten. Bei meinem Johnny Loco reichten mir die Rollenbremsen vollkommen und Du kannst hier im Forum nachlesen, dass ich oft eine Lanze brach in diese Richtung (vorausschauende Fahrweise, dann klappt's, etc.). Seit dem Wechsel hin zum Bullitt-Lastenrad (zwei alternative Selbstbau-Kindertransportlösungen vorhanden - Sommer / Winter - und eine dritte in Planung) fahre ich Scheibenbremsen (Alfine), welche ich schon selbst wartete (kein Hexenwerk) und ich sage jetzt: nie mehr ohne. Die Magura HS33 am Yuba meiner Frau greifen allerdings auch sehr gut. Rollenbremsen würde ich aus der geänderten Perspektive jetzt nicht mehr haben wollen.

Ich komme zum Schluss. Die Vorredner erwähnten es: Setze Dein Budget hoch oder kaufe gebraucht oder verzichte auf den Motor. Fahr viel Probe! Und versuche nicht die Quadratur des Kreises. Du nennst sehr viele Punkte, die Dir aus theoretischen Erwägungen zum Thema heraus wichtig sind. Begrenze Deine Vorstellungen vielleicht auf drei wesentliche Punkte und schau Dich dann um. Bei mir waren die wesentlichen Punkte beim ersten Kauf gewesen: 1) gute Kindertransportlösung inklusive eines guten Wetterschutzes 2) Gebrauchtmarkt vorhanden und Neukauf unnötig 3) Kaufpreis deutlich unter 2000,-€ für erste Erfahrungen und dann Weiterschauen. Wir waren auch erst beim Babboe City gelandet, welches mir vom Fahrgefühl her damals recht gut gefiel (2013). Da aber der Wetterschutz für uns nicht ausreichend gut gemacht erschien, war das Rad draußen (ebenso wie Dolly, Gazelle Cabby und andere Bakfietsen-ähnliche). Ansichtssache.

Das Johnny Loco kam als günstige Fernkauf-Gelegenheit zu mir und ich habe es keinen Tag bereut. Nach zwei Jahren Erfahrung mit Kindern im Lastenrad wusste ich sehr viel besser, was ich will, das Ergebnis ist das derzeitige Bullitt.

Gutes Gelingen und halt uns auf dem Laufenden!
Manuel
 
P.S.: Die Libelle, von der Fritz Cola schrieb, ist sicher was sehr feines!
 
Herzlich willkommen im Forum und bald auch in der Gemeinde der Lasti-Fahrer.

Das XYZ ist sicher ein verlockendes Konzept, weil man selber bauen kann und nach eigenen Wünschen verändern kann. Ich würde Dir aber dringend empfehlen, so etwas vor einem Eigenbau Probe zu fahren! Ich weiß nicht, ob die Lenkung wirklich so toll läuft und es wäre sicher schade, Tage an Arbeitzeit in so ein Fahrzeug zu stecken und dann unzufrieden mit dem Fahrverhalten zu sein.
Bei den XZY-Trikes weiß ich, daß die Lenkung sicherlich fährt, aber es ist eher ein Traktor, als ein sportliches Fahren.

Ansonsten gilt:
Drei Dinge sind vor Erstanschaffung eines Lastenrades besonders wichtig:
1.) Probefahren
2.) Probefahren
3.) Probefahren

Außer es geht Dir, wie damals mir. Das Mundo war Liebe auf den ersten Blick. Allerdings hatte ich keine kleinen Kinder zu transportieren und nutze für bestimmte großvolumige Transporte einen entkernten Kinderanhänger oder einen Mörtelwannenanhänger. Ich lebe also mit den Einschränkungen, die ein Mundo im Gegensatz zu Long-John-Derivaten hat und genieße dabei die Vorteile des Mundo.

Es ist aber gut, daß Du Dich schon informiert hast und recht gute Vorstellungen hast, was Du mit dem Rad wie machen möchtest.
Sieh Dich doch mal bei Dir ein der Gegend um, ob es weitere Lastenradfahrer gibt, mit denen Du Dich kurzschließen könntest. Vielleicht kannst Du dort auch mal probefahren.
Gibt es bei Dir Fahrradhändler mit Lastenrädern?

Das Nachrüsten mit Antrieb ist nicht allzu schwer. Der Markt bietet inzwischen gute Sets an und es gibt Firmen, die jedes Fahrrad nachrüsten können. Ich habe meines von einem Ingenieur in Kassel nachrüsten lassen.
Wenn Du auf Nabenschaltung bestehen willst, was ich nachvollziehen kann, dann wäre eine Nabenmotor vorne in fast jedem Modell nachrüstbar. Tretlagermotor geht bei Long-John-Derivaten nicht immer, wegen verstärkter Konstruktionen rund ums Tretlager herum und damit einhergehender Enge. Es gibt aber einen guten und bewährten Motor von Bafang, der nachgerüstet werden kann.

Eine Nuvinci würde ich Dir nur empfehlen, wenn Du einen Tretlagermotor nimmst. Sie hat einen schlechteren Wirkungsgrad, als andere Getriebenaben. Fahrradhändler berichten sogar, daß Pedelecs mit Tretlagermotor bei Nuvinci-Nabe eine spürbar kürzere Reichweite haben, als mit anderen Nabenschaltungen. (Bei gleichen Antriebssystemen!)
Auch eine Nuvinci würde ich vor Kauf probefahren wollen im Vergleich zu einer anderen Getriebenabe. Einfach zwei normale Fahrräder mit Nuvinci und z.B. Nexus im Vergleich probieren. Dabei die Nuvinci insbesondere in den Endbereichen probieren.
Allerdings hat siie zweifellos den Vorteil, immer den passenden Gang zu bieten.
Wenn Du bisher mit vier Gängen erfolgreich rum kommst, wirst Du mit einer Alfine oder Nexus auch gut leben können. Und mittels Modifikation des Ritzels oder Kettenblattes kannst Du Dir die Schaltung im meistbenutzten Gang recht fein anpassen auf Deine Wunschkadenz.
Und mit E-Antrieb wird Schaltung eh überbewertet. ;) Ich habe am Mundo 24 Gänge und fahre normal in der Stadt nur drei Gänge, solange es flach ist. Vorne großes Kettenblatt und dann in Zweierschritten durch die Kassette (8 Ritzel, 32-11) schalten. Die obersten zwei Gänge sind zu lang, wenn der Motor abregelt, also nur 2, 4, 6. Sehr übersichtlich. :D Und mein Mundo hat ein Kampfgewicht von 55 - 60 Kilo!
Aber wehe, ich komme hier in die steilen Straßen! Da brauche ich dann die beiden kleineren Kettenblätter vorne.
 
Hi, noch einmal, lieber thread-Eröffner!

Also ich würde zum Beispiel kurzerhand hier zuschlagen, Bullitt mit feiner Ausstattung und Licht und Box zum fairen Preis:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...litt-fuer-herren-und-herrn/730324856-217-8918

(habe mit dem Anbieter nichts zu tun)

Bei den von dir geplanten Kilometer-Leistungen und gewünschter relativer Sorglosigkeit könnte das was feines sein. Das Rahmenset des Bullitt allein kostet neu so viel, wie hier das ganze Rad mit sinnvoller Ausstattung (1650,-). Ein MaxiCosi passt sicher rein, ein Dach müsstest Du noch bauen und bei Bedarf einen Gepäckträger nachrüsten.

Nur muss man das Rad wohl selbst abholen oder einen Transport organisieren (kenne ich Tipps). Wo wohnst Du eigentlich? Metropole, welche?

Und noch eben zum Thema Basteln / Selberbauen: Ich komme nicht aus dem einem handwerklichen Beruf, auch nicht vom Elternhaus her (gar nicht!). Und Zeit habe ich auch nicht ohne Ende (haha - Job und zwei kleine Kinder). Aber mit dem Papasein hat sich die Notwendigkeit von Alltags-Basteleien für Haushalt und Mobilität mal eben (gefühlt) verzehnfacht. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass man was lernt, sich mehr zutraut und schliesslich die Dinge des Alltags auch ganz anders zu schätzen weiß. Ich würde es mal in der vorgeschlagenen Art und Weise probieren an Deiner Stelle. Oft sind es ja auch die Frauen / Partnerinnen, die die Sache beflügeln (also einem sprichwörtlich in den Hintern treten: "Mach mal!").

Und, fast vergessen, ein weiterer Vorteil von zum Beispiel diesem vorgeschlagenen Bullitt oder Ähnlichem: es ist ein verbreitetes Modell, bei dem sich bezüglich Nabenmotor-Nachrüstung vorne viel Expertise einholen oder kaufen lässt. User triton mole schlug ja schon den Selbst-Einbau vor, Nachrüstung bei Bedarf. Schau doch erst einmal, wie es sich ohne E anfühlt und mach dann weiter. Die Fuhre wäre mit 1650,- unter Deinem Limit von 2000,- und mit im Geiste beseite gelegten 350,- sind schon mal ein paar Verbesserungen möglich. Und sollte es nicht passen, dann würde ich einen Wiederverkauf für 1500,- oder mehr als unproblematisch einschätzen. Natürlich je, nachdem, wo Du wohnst.

Neupreis 2000,- mit all Deinen Wünschen und Motor wird eh nix werden. Die brauchbaren Akkus kosten ja allein schon die Hälfte. Und wenn man dem gegenüber stellt, was Rahmensets oder Kompletträder ohne Motor kosten, dann kann man sich leicht ausrechnen, wo das endet. China-Billigware und dann aber Deine Kilometer-Pläne. Ne, würde ich nicht machen.

Bei uns war übrigens das preisliche Limit keine Frage des rein finanziellen Vermögens oder des Wertes, dem wir einem Lastenrad beimessen, gewesen. Es spielte die in Berlin allfällige Klaugefahr eine Rolle. Beim Laternenparken machen mir 5000,- Räder nicht so viel Spass wie welche unter 2000,-. Letztere parken sich gelassener. Nur meine Meinung. Und wir haben eh mehrere Räder. Das Konzept, immer mindestens ein oder zwei fitte Räder parat zu haben, auch wenn mal hie und da ein Plattfuss oder sonstwas ein anderes lahm legt, dieser Gedanke ist beim Familienmanagement sehr angenehm.

Beste Grüße!
Manuel
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S.: oooops, vor Kurzem war die Anzeige des Bullitt noch drin gewesen, jetzt scheinbar verkauft. Na, der Sinn des Geschriebenen sollte dennoch klar sein. Weitersuchen. Tat ich auch so und wurde dann durch eine selbst aufgegebene Suche-Anzeige fündig. Solltest Du noch Lastenrad-frei überwintern und unweit von Berlin wohnen und im Frühjahr noch überlegen, dann würde ich Dir wärmstens die hiesige Cargobike-Messe empfehlen, welche 2017 zum ersten Male stattfand. Sehr viele testbereite Räder und nette Leute, guter Test-Parcours, immer mit Kinder drin gefahren. Das war das Beste, was ich je erlebt hatte zum Ausprobieren!
 
Hi,
also ich bin mittlerweile ein Yuba Mundo Fan,
es fährt sich ganz gut, so wie ein normales Rad.
Es bietet auch viele Möglichkeiten der Nutzung und Zubehöres.

Ich habe meins Gebraucht gekauft und mit einem Motor aus dem geschrotteten Ebike umgebaut. Preislch kam ich auch gesamt unter 2K davon.

Einfach mal nach Lastenräder Googln und die Bilder wirken lassen und überlegen welches Konzept zu euch passt.
 

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Einfach mal nach Lastenräder Googln und die Bilder wirken lassen und überlegen welches Konzept zu euch passt.
Gute Idee - so machten wir es auch.

Das Mundo ist ein echt tolles Rad. Allerdings würde ich es bei sich ankündigender erster Vaterschaft nicht wählen. Für das erste Lebensjahr des Kindes sind andere Räder (Konzepte) besser, da das Kind noch nicht alleine sitzen kann. Genug geschlaubergert. Allen ein schönes Wochenende (gespannt auf ein feedback vom thread-Eröffner)!
 
Hi,

Danke schonmal für die vielen detailierten und ausführlichen Antworten :) das ging ja echt flott. Oder ich bin echt langsam :D

Wir lassen erstmal rankommen, vermutlich macht es auch Sinn am Anfang erstmal nicht mit "Kleinstkind" zu fahren, von daher sollten wir wirklich erstmal testen- und fahren einige Bikes probe um überhaupt einen Vergleich haben zu können. Naklar, macht man mit einem Normalen Rad ja auch und kauft nich einfach das erstbeste.

Ich hab da mal eben nachgerechnet, es (mit genauen Vorstellungen was für ein Rad) würde theoretisch dann auf "kurz vor Oktober 2018" rauslaufen um die Kaufentscheidung etwas genauer bestimmen zu können.

Die Libelle Bikes schauen echt nice aus, kannte ich garnicht, dass bietet sich sogar an (Leipzig < um auch mal den Umkreis zu bestimmen). Vermutlich muss das Budget für "Elektro" nach um die 1500 Taler oben angepasst werden, ich denke das ist Möglich. Das Bullet (hab ich damals drauf geklickert) war natürlich schon weg:) - klar die Option ein gutes gebrauchtes Rad und dann später einen Nabenantrieb nachzurüsten steht, ich denke mit Mittelantrieb stellt sich das "aufrüsten" umständlicher dar - gerade bei einem Cargo - wenn man sich mal die normalen Bikeumbauten durchliest. Auch ist das Cargo ja kein Racer und es wird sicherlich nicht zu häufig zum "Durchdrehen" des Vorderrades kommen, wobei vom Sicherheitsaspekt so ein Mittelmotor (ich werf mal Yamaha und Bosch in den Raum) am sichersten zu Beherrschen wäre.

Okay, dann ist die Nuvici erstmal raus und vermutlich eine Nexus 7/8 mit Freilauf im Fokus, fand die Nuvici nur von dem Aspekt interessant "Stufenlos", aber klar Wirkungsgrad ist natürlich wichtig.

Danke und Grüße
Silver
 
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