meine tägliche Arbeitsroute führt mich von Pankow nach Wilmersdorf
Ja, da kann ich mir einiges an Konflikten vorstellen. Verrückt, dass sich das auch noch auf der breiten und klar reglementierten Busspur fortsetzt.
Eine Fahrradzivilstreife mit einem solchen Gerät, muss nur den ganzen Tag den Kudamm rauf und runter fahren, der sprichwörtliche Rubel würde dort nur so rollen, wenn dieses Fehlverhalten konsequent geahndet würde.....
Das denke ich auch. Als Privatmann will ich ein solches Messgerät aber nicht spazieren fahren und Sheriff spielen. Das nervt mich dann noch mehr, als die Mißstände an sich. Gelegentlich werde ich schon initiativ, wie neulich bei einem chronischen Radwegparker (Kreuzungsbereich, gefährlich). Da habe ich nach einem Jahr erdulden (jede vierte meiner beruflichen Fahrten stand der da mitten auf dem Radweg) schließlich das Ordnungsamt auf den Plan gerufen, habe Fotos geschickt und um Abhilfe gebeten. Seitdem ist tatsächlich Ruh.
Man erlebt Sachen die man gar nicht erzählen möchte, weil einem nur schlecht davon wird.
Wie wahr, wie wahr! Erst heute früh wieder. Sohnemann 5J auf seinem Rad und die Kleine im Römersitz, Fahrbahnquerung, zugeparkte Gehwegnase. Komplett zugeparkt. Der Sohn musste in den Kreuzungsbereich ausweichen und dann anstatt der Bordsteinabsenkung eine größere Schwelle überwinden, also absteigen zum Wiederauffahren. Der Zuparker war da gewesen, hatte alle Türen offen und putzte gemütlich sein Auto. Nur 5m vor seiner Kutsche waren 15m Parkplatz frei. Faul, frech, gedankenlos - keine Ahnung. Ich sagte ihm, dass und warum ich das nicht gut finde. Antwort: "Ich parke hier nicht, ich halte nur". Auto putzend, Zündschlüssel draußen, lächerlich. Es folgte eine blöde Diskussion um diese Nebelkerze. Schließlich fängt der einfach an mich / uns zu beschimpfen. Unsachlich, distanzlos, grundlos, im Unrecht, ohne jegliches Unrechtsbewusstsein. "Idiot, hau ab, hast keine Ahnung von Gesetzen ...". Sehr unschön. Ich darf dann (vor meinen Kindern) die Welt wieder zurechtrücken. Gelang natürlich nicht, denn der Typ war jenseits von Gut und Böse. Münchener Kennzeichen, dicker schwarzer BMW - ach, ja. Das sind komplett irre Erlebnisse, unvereinbar mit meinen Vorstellungen von einem gepflegten Umgang miteinander. Wir wohnen in einem "halbwegs guten" Bezirk von Berlin, das sei noch erwähnt. In Kreuzberg / Neukölln ist man schneller konkreten (zunächst) verbalen Gewaltphantasien ausgesetzt. Mir fällt dazu nichts mehr ein. Viele "dieser Leute" halte ich inzwischen für unerreichbar.
Was nettes aber noch zum Schluss. Der KiTa-Weg führt an einer Baustelle entlang, Gerüst, Überdachung, verschmälerter Fussweg. Wir fahren ein, ich sehe eine ältere Dame, ermahne den Sohn, dass er anhält und steige selbst vom Rad. Die ältere Dame passiert uns, hält mich fest und sagt: "Dass Sie so rücksichtsvoll warten und Ihren Sohn auch dazu anhalten, dass ist wirklich nett. Das erlebt man nicht oft hier. Dankeschön!".
Hm.