Presseecke zum Thema Lastenrad ...

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Helmut, die Verantwortung des Fahrzeugführers steigt mit der bewegten Masse und Geschwindigkeit. Wer nicht in der Lage ist, sein Auto so zu bewegen, dass er es innerhalb der einsehbaren Strecke zum Stillstand Runterbremsen kann, sollte schlicht und ergreifend nicht Auto fahren.
Jetzt so zu tun als sei der Anhänger Schuld allen Übels in dieser Konstellation macht es sicherlich einfach, ist aber fraktal falsch.

Grüße, M.
 
Natürlich ist es sinnvoll, sich über die Sicherheit von Personentransportern aller Art Gedanken zu machen. Aber was soll dabei herauskommen?
Ein PKW hat ein Leergewicht von etwa 1300kg im Falle eines Kleinwagens, ein Fahrrad samt Anhänger wiegt leer unter 50kg. Der Stabilität sind physikalische Grenzen gesetzt, wobei selbst eine besonders stabile Kabine aufgrund der Massenverhältnisse bei einer Kollision im hohen Bogen davon fliegt. Die Energie muss ja irgendwie übertragen werden.

Davon abgesehen, sind ja auch andere Verkehrsteilnehmer kaum geschützt. Im Grunde Jeder ohne Sicherheitsfahrgastzelle um sich herum, also angefangen beim Motorradfahrer, über den Radfahrer und Nutzer eines Behindertenrollstuhls bis hin zum Fußgänger.

Und wenn ich das jetzt besonders populistisch verdeutlichen will, dann kann ich auch Weihnachtsmarktbuden und Lastkraftwagen als "Unfallgegner" gegenüber stellen.
Als es zu einer solchen Begegnung kam, hatte Niemand gewagt, die Konstruktion der Bretterbuden als Sicherheitsrisiko darstellen zu wollen.

Nein, man stellte tonnenschwere Betonbarrieren um jeden zukünftigen Jahrmarkt herum und gestand sich zusätzlich doch ein, das ein Vierzigtonner auch solche Barrieren bewegen kann.
Die totale Sicherheit gibt es nicht auf dem Weihnachtsmarkt, warum soll es die also im Straßenverkehr geben?
 
Ein PKW hat ein Leergewicht von etwa 1300kg im Falle eines Kleinwagens, ein Fahrrad samt Anhänger wiegt leer unter 50kg. Der Stabilität sind physikalische Grenzen gesetzt, wobei selbst eine besonders stabile Kabine aufgrund der Massenverhältnisse bei einer Kollision im hohen Bogen davon fliegt.

Das ist mit der Kern des Problems, warum es für solche Fälle keine passive Sicherheit gibt. Knautschzone kann ein Fahrradanhänger prinzipbedingt nicht wirklich haben. Und wenn der Fahrradanhänger unendlich stabil wäre, würde er einfach wie eine Billiardkugel weggekickt. Bei 1,5 Tonnen SUV und 60 kg Fahrradanhänger, Geschwindigkeit des Autos ca. 100 km/h, Fahrradanhänger ca. 20 km/h, beide in die gleiche Richtung unterwegs (wie bei dem Fall den wir hier diskutieren), wird der unendlich stabile Fahrradanhänger durch den Stoß in Sekundenbruchteilen auf ca. 175 km/h beschleunigt (habe hier zur Abschätzung einen einfachen elastischen Stoß berechnet, real werden die Werte leicht abweichen, Verformung des Anhängers und des Autos absorbiert Energie). Bei den dann auftretenden Beschleunigungen hilft auch kein Helm oder sonstige Alibi-Sicherheitsausrüstung/Polsterung im Hänger mehr, und es wird deutlich, dass auch ein sehr viel stabilerer Hänger keine Lösung für dieses Unfallszenario ist.
Nach der Physik könnte man nur das Gewicht des Hängers erhöhen und durch eine Knautschzone die Beschleunigung verringern, um die Sicherheit wirklich zu erhöhen. Den resultierenden 1-Tonnen-Sicherheitsanhänger kann man dann leider nur noch mit einem Auto als Zugfahrzeug bewältigen.

Fassen wir also zusammen was getan werden kann:

1. Sicher stellen dass Fahrrad und Hänger auf der Straße gesehen werden, damit es gar nicht erst zum Zusammenstoß kommt. Dafür braucht es zuallererst primär die Aufmerksamkeit des Autofahrers, der in der Lage sein muss die Straße voll zu überblicken (keine Zwerge in bequemer Sitzhaltung bitte). Die Aufmerksamkeit sollte dann auch vollumfänglich auf die Straße gerichtet sein - gerade gestern hat ein Autofahrer auf der A3 ein Stauende bei Tageslicht "übersehen", ein Säugling ist gestorben und 7 Menschen wurden schwer verletzt. Unaufmerksamkeit tötet! Reflektoren und Wimpel an Fahrrädern und Hängern bringen nur dann einen Effekt, wenn aus dem Auto auf die Straße geschaut wird.

2. Sichere Fahrradwege, damit es erst gar nicht zu Kollisionen kommt.

3. Verringerung der Geschwindigkeitsunterschiede. Wenn man meine Rechnung oben für 50 km/h durchführt, dann wird der (unendlich steife, sich nicht verformende) Fahrradanhänger "nur" noch auf 77 km/h beschleunigt (beim Stoß spielen auch wieder die Massenunterschiede eine große Rolle, deswegen kann der Hänger auf eine höhere Geschwindigkeit als die Ausgangsgeschwindigkeit des Autos beschleunigt werden). Je geringer die Geschwindigkeitsunterschiede, desto glimpflicher verläuft der Unfall. Unfälle vermeiden ist natürlich besser, aber man kann auch etwas dafür tun dass sie nicht so schwer ausfallen. Leider wird man in D von vielen zum Spinner erklärt, wenn man flächendeckend Tempo 30 in Städten anregt.
 
Und noch ergänzend zum Thema Unfälle (und sonstige Folgekosten des Straßenverkehrs):

https://www.zeit.de/mobilitaet/2019...verkehr-folgekosten-umweltschutz-auswirkungen

Aus dem Artikel: "Anteilig betrachtet verursachen Unfälle 41 Prozent (61 Milliarden Euro) der Kosten."
Unfälle verursachen also einen großen Teil der externen Kosten des Straßenverkehrs, die von der Allgemeinheit und nicht von den Verursachern getragen werden. Kein Wunder, den Krankenhausaufenthalt zahlt die Krankenkasse und damit die Allgemeinheit, und nicht die Haftpflicht des Unfallverursachers.
 
Wobei das eigentlich dumm von der KV ist, sich die Kohle dann nicht beim Unfallverursacher, respektive dessen Haftpflicht, wieder erstatten zu lassen. Via Forderungsabtretung eigentlich leicht zu realisieren... verrückt.
 
Ich meine, zumindest die Unfallversicherung holt sich das Geld auch von der Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers, so er denn eine hat. Bei der KV wäre es sinnvoll, das auch zu tun.
 
Auf die gestellte Frage, ob du dich nicht schämst, hat dein Verstand keine Antwort?

Du meinst also...das wenn man sich hier im Forum nach tödlichen Unfällen für eine Sicherheitsüberprüfung einsetzt ..muss man sich dafür schämen ?? Wie komms du denn auf den Klops ? Brauchst du ne Leiter um da wieder runter zu kommen ?

:). Helmut
 
Du meinst also...das wenn man sich hier im Forum nach tödlichen Unfällen für eine Sicherheitsüberprüfung einsetzt ..muss man sich dafür schämen ??
Nein!

Ich schrieb:
Nachdem du 2 Kinder getötet hast, steigst du aus deinem SUV und erklärst der Mutter, das du sie nicht sehen konntest, weil du bequem sitzen musstest...
Schämst du dich nicht?
Was verstehst du daran nicht?
 
hey Leute, kommt wieder runter!

Auch ich bin der Meinung, dass der, von dem die größere Gefahr ausgeht, auf die Schwächeren aufpassen muss. Aber hier ist die Presseecke und nicht die Streitecke....

...ggf. sollte @Reinhard das Thema mal in einen eigenen Thread auslagern.


just my 2 cent
 
Du meinst also...das wenn man sich hier im Forum nach tödlichen Unfällen für eine Sicherheitsüberprüfung einsetzt ..muss man sich dafür schämen ??

Für eine Sicherheitsüberprüfung von was genau?
Wenn überhaupt, sollte man überprüfen, ob überhaupt noch Autos fahren sollen, wenn es so leicht ist, damit Menschen versehentlich zu töten. Wären es Medikamente, keine Autos, wären sie schon längst verboten.
 
Für eine Sicherheitsüberprüfung von was genau?
Vom Fahrer!

Wenn es um die Anforderung an den Fahrer geht, vorn aus der Frontscheibe rausgucken zu müssen, ist die STVO ganz eindeutig: ja, das musst du!

Das Argument der eingeschränkten Sicht gilt hier nicht.
Nicht umsonst heisst es "wer auffährt hat Schuld".

Das gilt für jeden Verkehrsteilnehmer - egal ob Radler, Fussgänger oder Auto.
Bei Sichtbeeinträchtigung hast du das Tempo zu reduzieren bzw anzuhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für eine Sicherheitsüberprüfung von was genau?

Hier geht es darum, das ein Politiker nach einem Unfall mit 2 Toten Kindern, an dem ein Kinderfahrradanhänger beteiligt war, die Sicherheit von solchen Anhängern prüfen lassen will. Wenn es auch kaum praktikable Möglichkeiten gibt, die Sicherheit für solche Unfälle wie hier zu verbessern, so kann doch dabei heraus kommen, das solche Anhänger sicherer werden sollten, um die Sicherheit bei leichteren Unfällen zu erhöhen. Daher spricht aus meiner Sicht nix gegen so eine Überprüfung.

Es sei mal darauf hin gewiesen, das so eine Überprüfung überhaupt nix mit der Schuldfrage zu tun hat. Die ist hier eindeutig geklärt.

:) Helmut
 
Wenn man auf seinem Verstand sitzt......sollte man sich dann noch zu Ausgleich eine Hose über den Kopf ziehen ?

:). Helmut
 
Sorry Helmut, aber was verstehst du unter einem „leichteren Unfall“? Wenn ein Auto von 1,5 Tonnen oder mehr mit egal welcher Geschwindigkeit auf einen Fahrradanhänger trifft, dann bleibt von dem Fahrradanhänger nichts übrig außer verbogenem Metall und zerrissenem Kunststoff.
Die Verantwortung dafür, keine Fahrradanhänger zu zermatschen, trifft ausschließlich Autofahrer. Niemanden sonst.
 
Sorry Helmut, aber was verstehst du unter einem „leichteren Unfall“? Wenn ein Auto von 1,5 Tonnen oder mehr mit egal welcher Geschwindigkeit auf einen Fahrradanhänger trifft, dann bleibt von dem Fahrradanhänger nichts übrig außer verbogenem Metall und zerrissenem Kunststoff.
Die Verantwortung dafür, keine Fahrradanhänger zu zermatschen, trifft ausschließlich Autofahrer. Niemanden sonst.

Zu ui.....wie Knopf man nur auf den Klops, das es mit Kinderanhängern nur Unfälle gibt, bei denen es keine Uberlebenschance gibt ?.

Im Vorbeigehen sah ich gerade, das eine Autozeitschrifft die Sicherheit von Kindersitzen für PKW prüfen will. Man stelle sich vor, das eine Fahhrad..oder Elterzeitung die Sicherheit von Kinderanhändern prüfen will. Schreibst du \ ihr denen dann auch das So was nich nötig ist, weil doch grundsätzlich nur die Pkw Schuld sind, wenn was passiert ?

:). Helmut
 
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