Pendeln mit S-Pedelec Lastenrad zur Arbeit?

Ich trage alle Kosten zusammen, inkl Strafzettel. Da ich den ganzen Tag Daten analsiere mache ich das auch privat gerne. ADAC geht von Neupreisen aus. Kennst Du Spritmonitor.de? Ich kann dir da auf den Cent- genau sagen, was mich das Auto gekostet hat die letzten 6 Jahre. Ich lasse alle Reparaturen und Wartung bei OPEL und nicht bei freier Werkstatt durchführen. Scheckheft gepflegt selbst nach 10 Jahren. Ich habe zwei Wagen auf CNG-Basis und folgende Kosten:
Zafira mit Erdgas - 7 Sitze = 23ct/km (150.000 km selber gefahren) (dieses Jahr Getriebe und Kupplung neu nach 240000km für >2000€ investiert) 8 Jahre Abschreibung bei dem Wagen rechne ich daher - 6 Jahre hat er schon ( noch zwei Jahre wegen Invest dieses Jahr in Getriebewechsel) Laufleistung 25000km/Jahr
Astra mit Erdgas = 14ct/km (nach 25000 km Erfahrung und nur drei Jahren angenommene Abschreibung) (Bremsen und Stabilisatorreparatur letztes Jahr 600€) Kann sein, dass es durch zusätzliche Reparaturen noch leicht steigt, aber ich bin bei unter 13,8 ct/km bei einer Laufleistung von 25000km/Jahr.

Kurz noch mal meine Einschätzung, ob sich ein S-Pedelec für dein Einsatzszenario lohnt, auch unabhängig von den Kosten: Ich würde die Frage mit nein beantworten. Warum? Weil der Zeitverlust für mich in keinem Verhältnis steht. Es kamen ja schon genug Vorschläge, was man trotzdem machen kann, um den Arbeitsweg wenigstens teilweise per Rad zurück zulegen: Bahn und Rad kombinieren, Auto und Rad kombinieren, tageweise mit dem Rad fahren...usw..
Mit deinen prognostizierten Kilometern sprengst du nach meinem Dafürhalten die Anwendungsszenarien eines S-Pedelecs, ganz egal ob Lastenrad oder nicht.

Ich möchte trotzdem noch mal auf die Kosten pro Kilometer eingehen:

Hier sind aus meiner Sicht zwei Aspekte zu betrachten:
1. Persönliche Kosten
Du hast, wie es wahrdscheinlich jeder von uns machen würde, die Kosten beim Betrieb deiner Autos durchoptimiert (Gasantrieb, anscheinend ältere Autos ohne nennenswerte Abschreibung, günstige Werkstatt usw.). Für dich persönlich sind die Kosten damit so niedrig, dass kaum ein anderes Verkehrsmittel da mithalten kann. Daher kann bei reiner Kostenbetrachtung für dich nichts anderes als das Auto zum Einsatz kommen. Wobei ich ehrlich gesagt nach wie vor nicht glauben kann, einen Astra mit 14ct/km betreiben zu können. Wir können hier im Forum lange rumrechnen und werden immer auf unterschiedliche Werte kommen, weil jeder die Berechnung/Formel nach seinem zu erreichenden Optimum ausrichtet. Beispiel: Rechnest du die Kosten pro Kilometer nur für den Arbeitsweg ein und vielleicht nur auf ein Jahr bezogen, bist du mit dem Auto deutlich teurer. Rechnest du über die Gesamtlebensdauer des Autos und alle Kilometer, die du zusätzlich zum Arbeitsweg machst, mit ein wird es entsprechend günstiger.
2. Vollkosten
Man sieht an deinem Beispiel ganz gut, dass es andere Mobilitätsalternativen gegen den MIV unglaublich schwer haben. Wie kann ein Fahrrad/Pedelec/S-Pedelec bei einer Vollkostenrechnung teurer sein als ein Auto? Das Auto ist eine "Kostenexternalisierungsmaschine". Will sagen: Hast du die Fixkosten einmal gezahlt (Versicherung, Steuer, je nach Rechenart auch die Anschaffung), kannst du quasi Flatrate fahren. Die laufenden Kosten sind derart gering, weil sie - ich muss es so salopp sagen- vergemeinschaftet werden: Flächenverbrauch in der Öffentlichkeit, Nutzung der Infrastruktur (Stichwort Maut), Umweltaspekte, Lärm, Gesundheitsfolgekosten. All das zahlst du -wenn überhaupt- nur indirekt.
Beim Fahrrad/S-Pedelec steigen die Kosten mit der Nutzung über den Verschleiß und die Abnutzung. Beim Auto werden diese Effekte durch steuerliche Förderung und externalisierung von Kosten nahezu aufgefressen bzw. verdeckt.
Solange es so ist, dass die persönlichen Kosten beim MIV mit der Nutzung nicht ansteigen, sondern es eher umgekehrt ist (je mehr ich fahre, desto billiger wird der Kilometersatz beim Auto - ergo muss ich viel fahren), so lange werden es andere Mobilitätskonzepte schwer haben und man muss andere Faktoren als die Kosten heranziehen. Das scheint zumindest beim E-Bike-Boom zu klappen.
Einfach gesprochen: erst wenn der Autofahrer wirklich die Kosten zu spüren bekommt, die sein Auto und dessen Nutzung verursachen, wird ein Umdenken einsetzen. Nutzungsabhängige Maut und CO2-Steuer gehen in die richtige Richtung.

Sorry für's Abschweifen. :)
 
Ich würde gerne das LAstenrad tauschen, dachte dass das nicht so viel Probleme macht. HAtte gedacht, dass der Akku vielleicht ein wenig schneller leer gezogen ist, aber nicht, dass das hinsichtlich Geschwindigkeit und Verschleiß derart Probleme macht.

Das hat allerdings wenig mit dem Lastenrad zu tun: Das Mehrgewicht durch die Bak dürfte irgendwo bei 10kg liegen, d.h. ich müsste in meinem Fall 140kg statt 150kg beschleunigen, also grob 7% weniger. Das macht den Kohl nicht wirklich fett.


Tim
 
Grüße!

Ein sehr interessantes Thema und ich hoffe das sich dieser Bereich auch noch weiterentwickelt. Und nicht nur Riese und Müller am Markt in diesem Bereich sind. Was mich bisher zurück gehalten hat vom Kauf eines Load HS sind die hier angesprochen Probleme. Mein Favorit zur Zeit ist das Bullit mit Neodrive Motor aber leider auch „nur“ 25km/h Ausführung. Ich fahre im Monat im Schnitt 1000km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 35km/h da würden bei einen 25km/h Modell einiges an Zeit dazu kommen :-(

P.s. Ich hab kein Lasti aber das Bike wiegt ca 32kg und bisher habe ich nix an Ketten, Ritzel, Reifen und auch kein Motor ;-) oder so gewechselt und das bei über 7000km Fahrleistung. Das ist der Vorteil vom Naben/ Heckmotor Antrieb. Sowas wünschte euch mir für ein Lasti als S-Ped.
 
Ein STROMER-Lastenrad, das wär's! :)
Würde aber wohl 20 000 EUR kosten ...
 
Ein STROMER-Lastenrad, das wär's! :)
Würde aber wohl 20 000 EUR kosten ...

ja das stimmt, das wär was aber dann vermutlich zu diesem Preis :-(

Eigentlich brauchen sie ja kein Lastenrad, in der Schweiz dürfen sie ja einen Anhänger anhängen. Hier bei uns scheitert es an einer zugelassenen Kupplung für S-Pedelec.

Ich hatte gehofft das auf der Eurobike neue s-Pedelec Lastenräder vorgestellt werden. Aber der Markt ist wohl zu klein für diesen Bereich.
 
jIch hatte gehofft das auf der Eurobike neue s-Pedelec Lastenräder vorgestellt werden. Aber der Markt ist wohl zu klein für diesen Bereich.
Einfach mal rechnen: S-PEdelec in D hat 0,5% Marktanteil, Lastenräder ugf. 2%. Und 0.5% von 2% macht... 0.01% kannst dir also an einer Hand abzählen. Da ist selber bauen und zulassen noch einfacher.
Und auch wenn der Cargobereich stark im Wachsen ist, dann sind das immer noch extrem wenige Kaufkandidaten für die S-Cargoszene.
Ich seh da höchstens Potential bei einer Gesetzesänderung, die die S-Pedelecs aus der Nische holen könnte. Aber danach schaut's derzeit nicht aus.
 
Ja ich weis ja. Bissl Hoffnung war da, da ja Riese&Müller das auch noch verfolgen beim Lastenrad. Aber dabei wird es wohl bleiben. Eher tut sich was beim Gesetz in 1-25 Jahren :D

Daher verfolge ich weiterhin interessiert wie sich die neodrive Motoren an den Lastenräder gerade mit Pinion so schlagen. Sehr gut ist das man wohl über die Unterstützung drüber hinausradeln kann. Ich bräuchte einen 28km/h Schnitt, damit bin ich dann in knapp 46-48Minuten auf Arbeit. Nur weis ich nicht ob das wirklich dauerhaft machbar ist.
 
ja das stimmt, das wär was aber dann vermutlich zu diesem Preis :-(

Eigentlich brauchen sie ja kein Lastenrad, in der Schweiz dürfen sie ja einen Anhänger anhängen. Hier bei uns scheitert es an einer zugelassenen Kupplung für S-Pedelec.

Ich hatte gehofft das auf der Eurobike neue s-Pedelec Lastenräder vorgestellt werden. Aber der Markt ist wohl zu klein für diesen Bereich.
Ich weiß, es gibt auch Vorteile eines Anhängers, im Endeffekt wohl Geschmackssache. Ich für meinen Teil habe die Benutzung eines Anhängers mit dem Kauf meines ersten Lastenrades 2014 eingestellt, diesen dann verkauft und bis heute nicht vermisst.
Aktuell überlege ich, was nach dem Butchers and Bicycles kommt, da es schon in erster Linie auf Kinderbeförderung ausgelegt ist. Die Große ist nun 7, der Kleine 5. Ich fahre ihn noch auf - für ihn - längeren Strecken, aber damit wird wohl auch bald Schluss sein (müssen).
Toll beim BuBi ist u. a. das wirklich fast gefahrlose Fahren im Winter.
Auf mittlere bis längere Sicht hätte ich aber gern wieder einen schnellen Einspurer. Und da ist die legale Auswahl in der Tat immer noch beschränkt und wird es aus oben schon genannten Gründen wohl auch bleiben.
Davon abgesehen, dass ich mir in deliröser Begeisterung ein ST5 bestellt habe und "etwas" sparen muss ...
 
Davon abgesehen, dass ich mir in deliröser Begeisterung ein ST5 bestellt habe und "etwas" sparen muss ...

das wird dir alles erfüllen bis auf den Transport. Außer du stehst auf Gepäcktaschen. Ich für meinen Teil fahre mit Rucksack. Nächstes Jahr kommt der Kurze in die Kita und da habe ich dann echt ein Problem mit dem Bike, wenn ich ihn bringen oder abholen möchte. Außerdem wollte ich schon ne Weile ein Lastenrad haben, nur hatte bisher keine wirkliche Verwendung dafür. Seit diesem Jahr bietet mein Arbeitgeber sogar Jobrad an, bissl spät aber er macht es und da tut es denn nicht ganz so weh, quasi so als Zweitrad :D
 
Muss es denn unbedingt ein Kistenlastenrad sein? Von R&M gibt's auch den Multicharger und dafür Packtaschen, Kindersitze und alles mögliche Gedöns.
index.php

Das Rad gibt's auch in HS-Variante, vermutlich im nächsten Modelljahr auch mit dem neuen, verbesserten Motor.


Ich bin gerade bei Riese&Müller auf deren Seite unterwegs... Dort wird zu diesem Modell in der HS Version geschrieben, es hätte eine Freigabe für Kindersitz, Einspuranhänger, Zweispuranhänger und Bike Trailer. Ist das wirklich möglich, bezogen auf der HS Variante? Das würde mich dann Tatsache ins Grübeln bringen :)

Ah habe gerade gelesen das sie dort den "alten" Motor verbauen der Generation 2. Also doch keine Option.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten