Pendeln mit S-Pedelec Lastenrad zur Arbeit?

Interessehalber: Dar man in Ö mit dem S-Pedelec auf dem Radweg fahren (S-Pedelec ist das gleiche wie in D, oder, die normalen Pedelec unterscheiden sich doch etwas in der Auslegung bzgl. Gasgriff wenn ich das recht weiß?!)
 
Interessehalber: Dar man in Ö mit dem S-Pedelec auf dem Radweg fahren (S-Pedelec ist das gleiche wie in D, oder, die normalen Pedelec unterscheiden sich doch etwas in der Auslegung bzgl. Gasgriff wenn ich das recht weiß?!)

Nach derzeitiger Rechtslage nicht. Überhaupt ist Rechtslage derzeit noch ähnlich blöd wie in DE. Der von mir oben angesprochene Donauradweg ist aber soviel ich weiß in weiten Teilen rechtlich kein Radweg, sondern eine Straße auf der ein Fahrverbot für (private) PKWs gilt. Es fahren trotzdem immer wieder Autos (Förster, Fischer, etc).

DeFacto ist es aber in Ö wie in DE. Es ist kaum möglich 100%-legal S-Pedelec zu fahren. Ich selber habe auch nur ein "normales" Packster ohne s und komme damit auch gut aus.
 
Mir kommen diese Kosten schon sehr hoch angesetzt vor.

Ich fahre ca. 10Mm/a, das sind bisher drei Kettensätze und Kassetten und zwei Ritzel und acht bis zehn Satz Bremsbeläge, vorne und hinten verschleißen ziemlich gleichmäßig (also vier bis fünf Wechsel/a). Das Rad mit Gepäck und mir dürften meist so um die 150kg "Systemmasse" haben und ich fahre den weitaus größten Teil mit um die 40km/h, um das Rad dann kurz vor 90deg-Ecken zusammenzustauchen, abzubiegen und dann wieder voll reinzutreten. Anders sind die 40km nicht in der angepeilten Zeit zu fahren - und das ist vergleichbar mit dem, was der OP angesetzt hat. Der Leistungsbedarf steigt halt kubisch, und die Leistung muss dann ja umgekehrt die Bremse wieder umsetzen.

Eine Anmerkung noch zur Kassette: Ich hab beim letzten Wechsel von SLX- auf XT-Kassette gewechselt (hauptsächlich, weil die oberen Gänge bei meinem Fahrprofil schneller verschleißen und die bei der XT einzeln tauschbar sind), aber auch den Kettenspray von Noname auf LiquiMolly. Diese Kassette ist inzwischen deutlich länger gelaufen als die vorherigen, ich schätze mal, dass ich jetzt bei 4000km mit dem Ding bin, vorher war bei 3500km Schluss.


Tim
 
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Muss es denn unbedingt ein Kistenlastenrad sein? Von R&M gibt's auch den Multicharger und dafür Packtaschen, Kindersitze und alles mögliche Gedöns. Das Rad gibt's auch in HS-Variante, vermutlich im nächsten Modelljahr auch mit dem neuen, verbesserten Motor.

Das Rad hatte ich bei Riese und Müller auch schon gesehen. Es muss nicht zwingend ein Lastenrad sein. Ich hatte nicht gedacht, dass die höhere Masse von 20kg (?) beim Lastenrad dermaßen abbremst. Mein Argument für das S-Pedelec Lastenrad wäre,
  • ich habe ein Kind, das zwei Jahre alt ist und noch im Lasti transportiert werden muss, d.h. ich brauche den Lasti
  • Ich könnte das Kind zum Kindergarten / die Große Tochter morgens in die Grundschule fahren und danach weiter zur Arbeit mit 45km/h (Problem: Personentransport wäre im S-Pedelec illegal... Wenn ich da 25km/h fahre, sehe ich da keine Probleme, da die gesetzliche Regelung meiner Meinung absolut schwachsinnig ist - diese richtet sich an Mopeds o. ä.)
  • dass ich das Rad auch privat zum Einkaufen / Leergut wegbringen / Altglas etc. nutzen könnte, was die höheren Anschaffungskosten meiner Frau gegenüber rechtfertigen würde .
  • Den Zweitwagen nutze ich nur für den Arbeitsweg, d.h. all meine Mobilität lief und läuft zu 90% mit LAstenrad und 10% mit Aufrechtrad. Ich hasse Autofahren, Parkplatzsuche und Ausparken hier in der Kleinstadt.
  • Meine Frau ist "bequemer" als ich und fährt auch hier in der Stadt mit dem Auto herum. Das Aufbocken mit dem LAstenrad und die Anstiege sind mühsam. Akku-Unterstützung und vernünftige Qualität (Gazelle Cabby....) würde Ihr die Entscheidung gegen das Auto sehr erleichtern, da wir hier Steigungen haben.
  • Mein bisheriges LAstenrad (Gazelle Cabby) würde ich gerne zeitnah ersetzen, da es im hügeligen Umland nicht eingesetzt werden kann. Urlaub etc. ist mit dem Rad nicht möglich, Rahmen flext, schlechte Bremsen
  • Ich könnte Einkauf und Fahrten zur Arbeit verbinden (OK, dass Multicharger bietet auch viele Optionen, aber eine Kiste Bier / O-Saft transportiere ich lieber im Lastenrad (Schwerpunkt, Einladen ist easy).
  • Im Lastenrad sehe ich mehr Transportmöglichkeiten für Laptop, Büro-Klamotten (Hemd wird nicht stopft etc), Getränke für die Arbeit. Sicherlich ist das alles mit dem Multicharger ebenfalls mit wenig Einschränkung für den Weg zur Arbeit möglich.
  • Anderes S-Pedelec als "Drittrad" neben meinem Aufrechtrad und LAstenrad ist 4000-5000€ (???) zusätzliche Anschaffungskosten,, zusätzlicher Platzbedarf in der Garage etc, zusätzliche Wartung etc.
 
Hab mir das Thema durchgelesen und habe an den Ersteller 1 Frage und 1 Anmerkung
1) warum ein Lastenrad? Ein normales S-Pedelec ist günstiger, leichter, schneller und 2 Satteltaschen gehen immer ran
Das Stimmt: Ich würde gerne das LAstenrad tauschen, dachte dass das nicht so viel Probleme macht. HAtte gedacht, dass der Akku vielleicht ein wenig schneller leer gezogen ist, aber nicht, dass das hinsichtlich Geschwindigkeit und Verschleiß derart Probleme macht.

2) duschen auf der Arbeit dauert gleich lange wie zuhause, verstehe nicht warum das ein Zeitfaktor sein sollte.
stimmt genau. Wir haben eine Dusche, aber ich dusche nicht auf der Arbeit. Müsste ich mal testen wie das ginge. Ist eher ein Bequemlichkeitsding. Ginge sicher auch und wäre Gestank-technisch für mein Büro sicher angenehmer. Ist vielleicht eine Gewöhnungssache. Ich dusche generell lieber daheim.
 
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N'abend zusammen,

schöne Diskussion hier. Und gut, dass es noch mehr "Beknackte" gibt, die sich von den ganzen Widrigkeiten, die einem das Pendeln mit dem Bike schon gehörig vermiesen können, nicht abhalten lassen. :)

Ich pendele jeden Tag 27km einfach. Aus einem Dorf in die Nürnberger Innenstadt, dort entlang des Nordrings zum Flughafen. Innerhalb Nürnbergs eine reine Katastrophe, weil diese Stadt Radler und Fußgänger regelrecht hasst, aber das ist hier nicht das Thema.
Das Ganze abwechselnd mit Crosser oder Packster HS, bei schlechtem Wetter mit der Bahn. Das Auto ist auf Grund von Stau und Parkplatznot am Zielort keine Option. Zumal ich mit dem Auto die Reisezeiten nie genau planen kann und von allen Verkehrsmitteln am längen braucht.
Ich muss schon sagen, das Pendeln mit S-Pedelec ist schon ein Traum, zumal man die meiste Zeit wirklich auf der Straße fahren darf/muss, was das Fahren ungefährlicher und deutlich schneller (immer die 4-spurige durch die Stadt in der grünen Welle - bei Stau Gas raus und auf dem Radweg vorbei) macht. Für die 27km brauche ich mit dem Packster 41 Minuten, mit dem Crosser um die 50 bis 51 Minuten. Wobei der Wind beim S-Pedelec wenig Auswirkungen beim Crosser eher mehr Auswirkung auf die Fahrzeit hat.

Mit wildem Verschleiß ist definitiv zu rechnen: Kette (alle 2.500km), Kassette (nur die unteren Ritzel alle 5.000km), Bosch-Kettenblatt (5.000km), Federgabel (15.000km), Bremsscheiben (alle 10.000km), Beläge (alle 3.000km), Reifen (Super-MotoX alle 18.000km). Dazu kommen unbestimmte Defekte wie Lagerschäden, Motorschäden (der aktuelle Bosch läuft nun seit 9.000km zuverlässig, der Classic war eine ständige Baustelle) und Speichenbrüche.
Die Bike-Hersteller gehen von einer Lebensdauer von etwa 20.000km ihrer Produkte aus. Das haben wir in zwei Jahren erreicht. Daher ist bei solchen Laufleistungen ständiges Rumschrauben und viel Pflege der filigranen Fahrradkomponenten notwendig. Man sollte soweit fummelaffin sein, dass man fast alles selbst nach Feierabend machen kann, ansonsten kriegt dein Fahrradhändler deines größten Misstrauens Dollarzeichen in den Augen und es wird teuer.

Akku: Der 500er von Bosch kommt im Packster im Neuzustand bei Vollgas auf knappe 38-40km. Im Winter und nach einem Jahr können es aber auch schon mal nur 25km sein. Es sind auch die Kosten für einen Zweit- oder Ersatzakku einzukalkulieren. Da ist Bosch echt frech, mit knapp 600 Euro muss man rechnen. Ich kann dir nur empfehlen den Akku nicht komplett leer zu fahren und auf Arbeit nachzuladen. Doppelakkusysteme, wie sie R&M für einen Schw...aufpreis anbietet, finde ich persönlich unnötig. 1000Wh sind meist zuviel Leistung und vor allem Gewicht. Auch hängen die Akkus bei Wind und Wetter am Bike, man muss beim Abstellen zwei Akkus abfummeln und rumschleppen. Lieber einen Ersatzakku bei langen Touren mitnehmen oder zwischendurch nachladen.

Die Fragen, die man sich beantworten muss: Will man das Ganze mit dem Lastenrad machen, reicht nicht auch ein "normales " S-Pedelec? Das ist günstiger zu bekommen, leichter und kann auch mal mit ins Büro oder in den ÖPNV genommen werden. Die Abschreibung dürfte für ein normales S-Pedelec deutlich geringer sein.

Über die Kosten habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht, da das Fahrrad bzw. das S-Pedelec für mich alternativlos sind. Warum also rechnen? Nachher kommt raus, dass das Auto billiger ist. Und dann? :whistle::D

Noch was zum Wetter: Der Klimawandel spielt uns voll in die Karten. ich pendele mit dem Bike das Jahr durch, Regentage kann ich pro Jahr an zwei Händen abzählen. Selbst wenn mal ein Gewitterguss kommt, hat man mit dem S-Pedelec keine Probleme: Vollgas und ab nach Hause.

Ich muss auch zugeben, dass ich ohne S-Pedelec kaum jeden Tag fahren würde. Die Kilometer summieren sich ganz schön und ich merke am Ende der Woche schon, dass das Cross-Bike (also ohne e-Antrieb) die Beine ganz schön fordert. Das S-Pedelec ist auch dann eine Option, wenn man mal leicht erkältet ist, keine Lust auf Anstrengung hat, oder mal einen Abstecher zum Einkaufen o.ä. machen will.

Noch was Rechtliches:
1. Zulassung: Nicht ist günstiger als sein S-Pedelec komplett zu versichern: Mit gut 65 Euro im Jahr bei Teilkasko und vollem Diebstahlschutz ist man dabei.
2. Fahren auf Radwegen, Rad- und Schutzstreifen untersagt: In der Praxis muss man das für sich austesten, wie die Strecke beschaffen ist. Ich nutze die Radstreifen mit, die Radwege außerorts auch, in der Stadt nicht. Waldwege sind ebenfalls in der Regel für motorisierten Verkehr tabu, interessiert aber praktisch niemanden. Es ist hier auch immer eine Frage, wie man sich selbst verhält: Passt man seine Fahrweise den Gegebenheiten an, oder versucht man immer auf die 45km/h zu kommen. Mehrere Polizeikontrollen habe ich mit dem S-Pedelec hinter mir, alles unproblematisch, die Polizei guckt in der Regel nach Tuning.
3. Akzeptanz durch Autofahrer: Ich sag mal so: Man muss schon ein dickes Fell haben und auch mal die Damen und Herren in den Blechbüchsen aufklären, was es bedeutet ein Nummernschild zu haben. Je nach Staulage und Verkehr ist das Stresslevel mal höher, mal niedriger. Mit angehupt werden und dusseligen Kommentaren muss man rechnen, aber auch mit Thumbs up oder interessanten Gesprächen an der Ampel.

Probiers aus, vielleicht kommst du für eine Woche mal an ein Leihrad, um das Pendeln mal zu testen.

Viel Erfolg

Schnubu
 
Mein Fazit für S-Pedelec Lastenrad ist:
  • S-Pedelec ist generell momentan hinsichtlich rechtslage schwierig zu fahren. Da ich hauptsächlich außerhalb fahre, wäre das für mich aber hinnehmbar. Waldwege etc. würde ich nutzen und das Nummernschild bei Problemen ggf. überraschend kurze Zeit nach dem Anbringen verlieren
  • S-Pedelec hat zu hohen Verschleiß / technisch nicht ausgereifte bzw. nicht langstreckentaugliche Komponenten: ich Fahre 70km pro Tag, 5 Tage die Woche, d.h. das wären 15000km zur Arbeit Pro Jahr. Ohne irgendeinen Privaten Kilometer.
  • S-Pedelec hat deutlich höheren Wartungsaufwand: Ich müsste da jeden zweiten Monat Kette wechseln, Ritzel tauschen, mindestens ein mal Pro Jahr Motor einschicken (Ersatzrad(?) Bahnfahrten (?)), Bremsbelege tauschen. Federgabel wechseln Reifen wechseln (alle 2000km schätze ich mal Reifen, d.h. mindestens alle 2 Monate). Mit dem Auto fahre ich nur ein mal pro Jahr zur Werkstatt wg. Ölwechsel und Service (alle 30000km). allerdings muss ich ein Mal pro Woche zum Tanken mit dem Auto (Erdgas), was Zeit frisst. Das entfällt beim S-Pedelec
  • S-Pedelec hat deutlich höhere Kosten zur Folge: Auto 14ct/km - Pedelec 23ct/km (?). Bei weniger Kilometer durch Nutzung Wald-/ Radwege wären das immer noch 770€ Mehrkosten pro Jahr, d.h. ich bin teuerer unterwegs mit dem Fahrrad als mit dem Auto - Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht
  • S-Pedelec würde pro Tag mindestens 1 Stunde mehr Fahrzeit für mich kosten
Ich finde S-Pedelec-Konzept immer noch sinnvoll und finde, dass es ein geniales Konzept ist. Man kann sehr schnell unterwegs sein, was das Rad für "Langstrecke", d.h. >17km einfache Fahrt interessant macht. Schön wäre es, wenn man zur Arbeit mit 80% Akku-Unterstützung 45km/h fahrend locker ohne zu Schwitzen und Ohne Duschen zu müssen auf der Arbeit ankommt (d.h. ein Quasi "E-Motorrad) und dann nach einem 9-Stunden-SITZEN-im Büro-Tag nach Hause zurück ohne Akkuunterstützung schwitzend sich entspannen und was für die eigene Fitness tun kann. So würde ich mir das wünschen
 
Ich pendele jeden Tag 27km einfach. Aus einem Dorf in die Nürnberger Innenstadt, dort entlang des Nordrings zum Flughafen. Innerhalb Nürnbergs eine reine Katastrophe, weil diese Stadt Radler und Fußgänger regelrecht hasst, aber das ist hier nicht das Thema.

Ich habe vieleicht Deine Räder gesehen, oder pendeln da mehr in Nürnberg herum? Am Tiergarten habe ich ein helles Douze schon mal gesehen. Bin in Nürnberg nur mit Rad unterwegs gewesen. Ging ganz gut, fand ich. Nürnberg hasst eher Autos, als Räder. Jedenfalls, wenn man da richtung Innenstadt will. Aber da ist sicher noch Potential. Sie wollen da auch viel machen für den Radverkehr. Bin da optimistisch. Ich bin da aber rausgezogen, weil mir der Verkehr zu viel war (Ständig Staus mit dem Auto, wenn ich zur Arbeit musste, stinkende Diesel) War mir auch wichtig mal in die Berge zu fahren nach Feierabend.
Mein Vorteil ist jetzt, dass ich diesen ganzen Ampel / Stau / Baustellenkram nicht mehr habe und eigentlich ohne viel Unterbrechung per Rad zur Arbeit fahren könnte. Meine Strecke wäre für S-Pedelec ideal.
 
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Klingt danach, als solltest du dir auch mal ein Velomobil anschauen.
Ja, darüber habe ich nachgedacht und mich da auch schon eingelesen im Nachbarforum. Wäre sicher eine Option. Momentan gibt es da nicht viel bei den schnellen Modellen. Akkurad bietet da was an. Gehe da vielleicht mal auf die Spezi nächstes Jahr.
 
Mein Fazit für S-Pedelec Lastenrad ist:
  • S-Pedelec ist generell momentan hinsichtlich rechtslage schwierig zu fahren. Da ich hauptsächlich außerhalb fahre, wäre das für mich aber hinnehmbar. Waldwege etc. würde ich nutzen und das Nummernschild bei Problemen ggf. überraschend kurze Zeit nach dem Anbringen verlieren.
Nö, kann ich nicht bestätigen. Das Nummerschild ist zwar hässlich, bleibt aber immer dran. Was passiert denn defacto, wenn dich die Streife im Wald oder auf dem Radweg mit dem S-Pedelec (Voraussetzung: es ist technisch in Ordnung und versichert) anhält? Im schlimmsten Fall wirst du verwarnt oder auf die Straße verwiesen. Ist auszuhalten...

  • S-Pedelec hat zu hohen Verschleiß / technisch nicht ausgereifte bzw. nicht langstreckentaugliche Komponenten: ich Fahre 70km pro Tag, 5 Tage die Woche, d.h. das wären 15000km zur Arbeit Pro Jahr. Ohne irgendeinen Privaten Kilometer.
Da muss man ehrlich sagen: Bei solchen extremen Laufleistungen kommt die herkömmliche Fahrradtechnik an ihre Grenzen, zumindest bei Bikes die du von der Stange kaufen kannst. Ich kenne derzeit kein S-Pedelec, was von Haus aus Komponenten mitbringt, die 100.000km und mehr mitmachen würden.

  • S-Pedelec hat deutlich höheren Wartungsaufwand: Ich müsste da jeden zweiten Monat Kette wechseln, Ritzel tauschen, mindestens ein mal Pro Jahr Motor einschicken (Ersatzrad(?) Bahnfahrten (?)), Bremsbelege tauschen. Federgabel wechseln Reifen wechseln (alle 2000km schätze ich mal Reifen, d.h. mindestens alle 2 Monate). Mit dem Auto fahre ich nur ein mal pro Jahr zur Werkstatt wg. Ölwechsel und Service (alle 30000km). allerdings muss ich ein Mal pro Woche zum Tanken mit dem Auto (Erdgas), was Zeit frisst. Das entfällt beim S-Pedelec
Ja, der Wartungsaufwand ist wg. der Verschleißteile immens, zumindest bei der Laufleistung. Reifen halten aber deutlich länger als 2000km. Selbst bei meinem Rennrad komme ich auf knapp 4.000km hinten. Mit den richtigen Reifen am S-Pedelec kommst du locker auf 15.000km.

  • S-Pedelec hat deutlich höhere Kosten zur Folge: Auto 14ct/km - Pedelec 23ct/km (?). Bei weniger Kilometer durch Nutzung Wald-/ Radwege wären das immer noch 770€ Mehrkosten pro Jahr, d.h. ich bin teuerer unterwegs mit dem Fahrrad als mit dem Auto - Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht
Ein Auto betreibst du niemals mit 14ct/km, schon gar nicht mit Werkstattwartung. Da hast du bestimmt etwas in deiner Rechnung vergessen: https://www.adac.de/infotestrat/autodatenbank/autokosten/default.aspx
Es geht eher ab 30ct/km aufwärts los. Das ist sehr von der Abschreibung und der Laufleistung abhängig. Ich habe mal schnell überschlagen und komme für das HS-Packster bei 10.000km /a auf einen km-Wert von ca. 21ct. Ja, so ein S-Pedelec ist nicht billig im Betrieb, aber nach meiner Rechnung günstiger als ein Auto. Ich habe aber angenommen, dass Verschleißteile in Eigenregie getauscht werden.

  • S-Pedelec würde pro Tag mindestens 1 Stunde mehr Fahrzeit für mich kosten
Das wäre für mich absolutes K.O.-Kriterium. Dann lieber ein bis zweimal die Woche mit dem Rennrad wg. Gesundheit und Stressabau pendeln. Ein S-Pedelec macht hier wenig Sinn.

Gute Nacht

Schnubu
 
Bin mir ziemlich sicher, dass dem in Deutschland nicht so ist. Anders sieht es bei Kindern im Anhänger aus.
Stimmt, die Anhänger dürfen nicht an das S-Pedelec. Aber auch bei den Sitzen gibt es Probleme:

https://www.lastenfahrrad-zentrum.de/infos/häufige-fragen/rechtliches/

Zitat aus oberen Link "Pflicht (Alltag): Helmpflicht (ein „geeigneter Schutzhelm“), Anhänger verboten, Kindersitze zunächst verboten aber: mit zugelassenem Kindersitz und Änderung der zugelassenen Fahrzeugsitze in der Typgenehmigung ist dies möglich (siehe R&M Load HS mit Kindersitz)"

Man kann sich da also scheinbar nicht einfach einen Sitz dranbauen.
 
Ein Auto betreibst du niemals mit 14ct/km, schon gar nicht mit Werkstattwartung.
Es geht eher ab 30ct/km aufwärts los. Das ist sehr von der Abschreibung und der Laufleistung abhängig. Ich habe mal schnell überschlagen und komme für das HS-Packster bei 10.000km /a auf einen km-Wert von ca. 21ct. Ja, so ein S-Pedelec ist nicht billig im Betrieb, aber nach meiner Rechnung günstiger als ein Auto. Ich habe aber angenommen, dass Verschleißteile in Eigenregie getauscht werden.

Ich trage alle Kosten zusammen, inkl Strafzettel. Da ich den ganzen Tag Daten analsiere mache ich das auch privat gerne. ADAC geht von Neupreisen aus. Kennst Du Spritmonitor.de? Ich kann dir da auf den Cent- genau sagen, was mich das Auto gekostet hat die letzten 6 Jahre. Ich lasse alle Reparaturen und Wartung bei OPEL und nicht bei freier Werkstatt durchführen. Scheckheft gepflegt selbst nach 10 Jahren. Ich habe zwei Wagen auf CNG-Basis und folgende Kosten:
Zafira mit Erdgas - 7 Sitze = 23ct/km (150.000 km selber gefahren) (dieses Jahr Getriebe und Kupplung neu nach 240000km für >2000€ investiert) 8 Jahre Abschreibung bei dem Wagen rechne ich daher - 6 Jahre hat er schon ( noch zwei Jahre wegen Invest dieses Jahr in Getriebewechsel) Laufleistung 25000km/Jahr
Astra mit Erdgas = 14ct/km (nach 25000 km Erfahrung und nur drei Jahren angenommene Abschreibung) (Bremsen und Stabilisatorreparatur letztes Jahr 600€) Kann sein, dass es durch zusätzliche Reparaturen noch leicht steigt, aber ich bin bei unter 13,8 ct/km bei einer Laufleistung von 25000km/Jahr

Autofahren ist teuer, wenn man Fahrzeuge für 40000€ kauft. Verschleißteile und Wartung ist aber eine ganz andere Liga als Fahrradteilen, gerade wenn man mehr Kilometer fährt. Meine Reifen laufen im Auto 60000km schätze ich mal. Ich kann es dir genau sagen, müsste Daten anschauen, aber das ist sicher 15-20x mehr als beim Fahrradreifen. Stoßdämpfer vorne habe ich noch die originalen drin nach 240.000km. Da hat man die im R&M bereits mehr als 15 mal getauscht... Motor im Zafira ist original nach 240.000km. Alle 100000km tausche ich die Zündspule. Bosch-Motor S-Pedelec alle 10.000km neu? Da hätte ich den 24 mal bei 240000km getauscht - kann eigentlich nicht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mattann,

- kann eigentlich nicht sein.

Doch, leider kann das sein, weil der Vergleich hinkt:
Du legst Laufleistungen eines PKWs, welcher auf mindestens 100tkm und 3-5 Jahre problemfreien Betrieb entwickelt wurde, mit Laufleistungen eines Fahrrades in eine Waagschale, welches ( S-Pedelec oder nicht ) im Großteil seiner Teile auf einen Betrieb über 3-5 Jahren und einer Jährlichen Laufleistung von 1-5tkm entwickelt wurde.
Beim zweiten noch ein Großteil der Teile gewichtsoptimiert, meist zu Lasten der Dauerhaltbarkeit.


Ansonsten finde ich die Antworten von Schubu sehr treffend(y)

Mein Senf zur Entscheidungsfindung:

Kostentechnisch macht es in Deinem Fall evtl. ohnehin keinen Sinn bzw. erst wenn der Zafira das wirtschaftliche Lebensende erreicht hat.

Wenn Du das persönlich einrichten kannst, fahr 2-3 mal die Woche mit öffentlichen hin und dem normalen (oder n+1) Rad zurück. Kann ich persönlich empfehlen (y)

Damit hättest Du in Meinen Augen auch erstmal einen Kompromiss hergestellt, aus genügend Ausgleich und noch genug Familien- bzw. Freizeit zu Hause.

Wenn du das regelmäßig bis nächsten Sommer durchziehst weisst Du auch besser, ob Du es mit dem S-Pedelec konsequent und mit Spaß bei der Sache durchziehen würdest.

Wünsche viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung(y)
 
meine Frau will das Motorrad wegen der Unfallgefahr nicht.
Aber S-ped ist okay? Komisch. Auf dem Motorrad hat man immerhin ordentliche Schutzkleidung.

Ansonsten: 35km bei voller Unterstützung mit 45km/h dürfte mit handelsüblichen Akkus knapp werden.
Unter einer Stunde wirst du das mit keinem Fahrzeug schaffen das noch Fahrrad genannt werden kann.

Ich habe einen zeitlich ähnlichen Arbeitsweg drei Jahre durchexerziert: 30min Auto vs. 60min Fahrrad (Velomobil) vs. 70min S-bahn+Klapprad.
Ich bin nur 1-2 Tage die Woche Fahrrad gefahren wegen zu anstrengend und zu wenig Zeit.

Ich würde auch eher einen 80km/h E-Roller empfehlen, der kostet auch nicht mehr als das R&M HS.
 
Nach meiner Erfahrung kostet mit das Load nicht dramatisch weniger als der Kleinwagen (der schon hohe Kosten verursacht, wenn er einfach nur rumsteht, weil Parkraum in meiner Wohngegend knapp und damit teuer ist), den wir damit ersetzt haben, mit Sicherheit aber auch nicht mehr. Das war aber auch gar nicht die entscheidende Überlegung.

Für mich ist der Zugewinn an Lebensqualität entscheidend. Theoretisch brauche ich zwar nur eine gute halbe Stunde mit dem Auto und damit theoretisch halb so lange wie mit dem Load, das wird hier im Rheinland aber auch sehr schnell deutlich mehr, sobald es irgendwo auch nur den Hauch einer Störung gibt. In den Ferien komme ich morgens gut durch, nachmittags schon nicht mehr und außerhalb der Ferien, naja.... mit dem Load sind jedenfalls die Chancen, dass ich auch mal fünf Stunden in einer Vollsperrung rumlungere, doch etwas geringer. Und ich mache viermal pro Woche zwei lockere Radtouren am Tag statt einmal pro Woche eine deutlich anstrengendere wie vorher mit dem Liegerrad. Fahrten auf der Autobahn werden durch die unvermeidlichen Dienstwagen-Vollpfosten mit Soziopathiehintergrund eigentlich immer zu einer nervigen Angelegenheit, das Pendeln mit dem S-Pedelec ist da deutlich entspannter. Die eingespaarten Tonne CO2/a ist mir auch wichtig, wenn das jeder irgendwie hinbekäme, wären


Tim
 
Die Vorstellung mit einem E-Roller zu fahren ruft bei mir ähnliche Gefühle hervor wie dir Vorstellung mit einem Auto zu fahren. Vielleicht geht es dem OP ja ähnlich? Ansonsten eine überlegenswerte Alternative.
 
Wie schon tausendmal geschrieben, kommt das auf die Strecke an. Je mehr ständig staufreie Nebenstraßen genutzt werden können, desto sinnvoller ist das S-Ped oder gar ein Motorrad/-roller. Ich hab zu Hause eine Honda CG125 rumstehen, ein echtes Bauernmotorrad mit einem für Honda extrem primitiven, aber unendlich robusten Motor, die nimmt sich um die 1,5-2,5 l/100km bei allerdings eher landwirtschaftlichem Temperament - da drunter zu kommen würde schwierig. Bloß ist meine persönliche Pendelstrecke so, dass ich damit genauso im Stau stehen würde wie mit dem Auto. Daher Rad.
 
Und natürlich ein Antriebstrang, der eine Laufleistung im hoch fünfstelligen Bereich mit überschaubarer Wartung hinbekommt. Gibt's leider nicht zu kaufen ....
Doch, aber nicht von Bosch.
Die Chinesischen Radnabenmotoren ohne Getriebe kommen auf solche Laufleistungen. Bei denen mit Getriebe gibt es in der Regel günstige Ersatzteile.
 
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