Winterradeln / Ganzjahreseinsatz

S

Sebas

Guest
Hallo,
Nach einiger Zeit des Mitlesens, will ich mich mal kurz vorstellen und meine Frage loswerden.
Ich plane nächstes Jahr die Anschaffung eines Lastenrades als Ersatz für eins unserer Autos. Insgesamt bin ich noch sehr am Anfang und werde demnächst mal das ein oder andere Rad ausprobieren. Interessant für mich sind erstmal einspurige Lastenräder mit elektrischer Unterstützung, auch für den Weg zur Kita.
Wir wohnen östlich von Köln: Rösrath im Bergischen Land. Wenn ich nach Hause radel, müssen zum Schluss immer ca. 140 hm absolviert werden.

Meine Frage zielt auf die Allwettertauglichkeit von Lastenrädern im allgemeinen und mit Motor im speziellen.
Wie sind so eure Erfahrungen? Nichts anderes als mit einem normalen Rad auch im Regen oder Winter zu fahren? Wartungsarme geschlossene Komponenten sind wohl von Vorteil. Akkupflege ist im Winter besonders gefragt, wie läuft bei euch ein häufigerer Einsatz eines (Lasten)E-Bikes bei viel Nässe?

Fragen über Fragen...
Freue mich auf eure Erfahrungsberichte.

Sonnige Grüße
Sebastian
 
Bei einem Lastenrad in "Long John" Bauweise muss man berücksichtigen dass (ohne Zuladung) das Vorderrad recht wenig Gewicht trägt und somit bei Nässe / Schnee leichter weg rutschen könnte.
Gegen Feuchtigkeit und Regen sollten Elektronik, Motor und Batterie eigentlich geschützt sein.
Für Räder mit Shimano STEPS Antrieb (für andere vielleicht auch) gibt es einen Neopren Überzug zu kaufen, der den Akku vor Kälte schützen soll.
 
Willkommen im Forum :)

Speziell beim von dir favorisierten Long John mit der tiefen Ladefläche ist diese sozusagen die "Opferanode" fürs Spritzwasser.
Heck- oder Tretlagermotor liegen da sehr geschützt - ebenso wie der Akku, wenn er nicht unter der Ladefläche sondern oberhalb am Ober-/Unterrohr befestigt ist. Bei uns ist das Douze mit Bionx ein ausgemachtes Schlechtwetterbike (völlig ohne Nähte am Akku abkleben oder so).

Bei Glätte sorgt Trittkraft+Motor durchaus schneller für Traktionsverlust, der sich aber mit einem guten Reifen mehr als wettmachen läßt...Mit einem guten Spikereifen ist Rutschen passè, allerdings unterliegt dieser beim Lasti einem höheren Verschleiß.
Das Wegrutschen eines Rades (egal ob vorn oder hinten) läßt sich imho am Long John besser als am Bike abfangen, da Länge etwas gutmütiger zu händeln ist.

Zur "Akkupflege im Winter" fällt mir nichts Spezielles ein - wie kommst du darauf?
Der Akku sollte halt nicht unter 0°C geladen werden. Beim Fahren sorgt die Entladung des Akkus für eine innerliche Selbsterwärmung, die im Windschutz der Ladefläche auch bei -8°C ausreicht, um die Akkutemperatur oberhalb 0° zu halten.
 
Winter alleine finde ich jetzt nicht so das Problem. Dazu ist schon viel geschrieben worden, dem ich zustimmen würde. Profilierte Reifen, dann ist man auf der sicheren Seite. Tubeless und mit wenig Druck (insbesondere bei Schnee, Matsch, nassem Laub) - seither habe ich auch keine Probleme mehr mit dem oben erwähnten Wegrutschen des Vorderrades, außer wenn ich es proviziere.
Ich fahre so gut wie jeden Tag, auch im Winter. Ausnahme sind die 2-3 Tage, an denen der Schnee festgefahren und vereist ist. Da ist mir der Aufwand mit Spikereifen zu groß und ich lasse das Rad dann stehen und gönne mir eine Runde Sardinenbüchsen-Espress (überfüllte S-Bahn). Dito an Tagen an denen es richtig schüttet. Da kommt auch Regenbekleidung an ihre Grenzen, man sieht nicht und wird nicht gesehen und es macht einfach keinen Spaß.

Akkus lade ich von spätem Frühjahr bis Ende Herbst in der Garage. Bei Frost nehme ich die mit rein und lade drinnen. In der kalten, nassen Jahreszeit ist regelmäßige Kettenpflege nicht zu vernachlässigen. Dreck bildet um das Rad so etwas wie eine biologische Schutzschicht. Den lasse ich eher großzügig dran ;-)
 
Das ist mal eine antizyklische Beratung...☺
Ich Stimme dem gesagten zu.
Manche schwören bei Glühte auf VR Antrieb , weil es einen Allradantrieb erzeugt und das VR auch durch die Antriebskraft selbst stabilisiert.
 
Manche schwören bei Glühte auf VR Antrieb , weil es einen Allradantrieb erzeugt und das VR auch durch die Antriebskraft selbst stabilisiert.
Oh...ich hätte den Vorteil des Fronttrieblers eher darin gesehen, das der Motor die Fuhre immer in Richtung des Lenkereinschlags zieht - während Hecktriebler ja eher aus der Lenkung raus treiben...

Allerdings muss man da immer im Detail genau gucken...
Reku auf dem VR ist eher unbrauchbar (bereits bei Nässe) oder halt winzig.
Oder wer viel im Wiegeschritt fährt, für den ist MM vielleicht nicht die beste Wahl wegen Lagerverschleiss?!?
Bei Nachrüstkits sind elektrische Probleme wegen Nässe zumeist Einbaufehler, die Einem schnell mal unterlaufen, wenn man nicht wirklich Alles bedenkt...wobei auch schon so mancher Hersteller damit Problemchen hat(te) :LOL:
 
Fahre mein Load im Ganzjahreseinsatz ca. 60 km pro Arbeitstag. Keine besondere Pflege, ab und zu mal (sanft) mit Wasser abspritzen. Im Winter dann mit Marathon Winter Plus, den gibts auch in 20 zoll. Wenn was kaputt geht regelt es die Garantie oder die Vollkasko.
 
Danke für eure Tipps und Infos. Im großen und ganzen also kein sonderlicher Unterschied zur Pflege eines normalen Rades. Akku muss ich sowieso drinnen laden.
Ich fahre demnächst mal zu Cologne Cargobike und Testfahrten machen :D
 
also kein sonderlicher Unterschied zur Pflege eines normalen Rades.
jaein...Spritzwasser gibts schon deutlich mehr als am normalen Rad, zumindest wenn man mit viel Last fährt (als Bierkutscher reizt man oft voll aus...). Also das Thema verdient schon besondere Beachtung und Elektrikausfall ist DER Horror...:eek:
 
Hallo,
Nach einiger Zeit des Mitlesens, will ich mich mal kurz vorstellen und meine Frage loswerden.
Ich plane nächstes Jahr die Anschaffung eines Lastenrades als Ersatz für eins unserer Autos. Insgesamt bin ich noch sehr am Anfang und werde demnächst mal das ein oder andere Rad ausprobieren. Interessant für mich sind erstmal einspurige Lastenräder mit elektrischer Unterstützung, auch für den Weg zur Kita.
Wir wohnen östlich von Köln: Rösrath im Bergischen Land. Wenn ich nach Hause radel, müssen zum Schluss immer ca. 140 hm absolviert werden.

Meine Frage zielt auf die Allwettertauglichkeit von Lastenrädern im allgemeinen und mit Motor im speziellen.
Wie sind so eure Erfahrungen? Nichts anderes als mit einem normalen Rad auch im Regen oder Winter zu fahren? Wartungsarme geschlossene Komponenten sind wohl von Vorteil. Akkupflege ist im Winter besonders gefragt, wie läuft bei euch ein häufigerer Einsatz eines (Lasten)E-Bikes bei viel Nässe?

Fragen über Fragen...
Freue mich auf eure Erfahrungsberichte.

Sonnige Grüße
Sebastian
Das Tern GSD ist das erste Rad, das bei mir den ganzen Winter ohne Schaden durchgehalten hat. Der SuperMoto Mantel senkt auch die Rutschgefahr erheblich.
 
Moin, ich fahre ganzjährig ein Load 2016 ca. 40 km pro Tag bei jedem Wetter außer Glatteis. Am wichtigsten finde ich die Kettenpflege, das ist aber nicht nur beim Cargobike so. Ansonsten halt: höherer Verschleiß als beim Wochenendschönwetterfahrrad. Was mich sehr interessieren würde:
welche Reifen nutzt ihr im Winter am Load?
Ich habe vorne den Big Apple wieder drin, nachdem mir ein Marathon Plus mit 1,75 dann doch etwas schmal war. Hinten Marathon Mondial Plus, bisher sehr zufrieden damit. Aber vielleicht geht das ja noch besser...
 
Moin, ich fahre ganzjährig ein Load 2016 ca. 40 km pro Tag bei jedem Wetter außer Glatteis. Am wichtigsten finde ich die Kettenpflege, das ist aber nicht nur beim Cargobike so. Ansonsten halt: höherer Verschleiß als beim Wochenendschönwetterfahrrad. Was mich sehr interessieren würde:
welche Reifen nutzt ihr im Winter am Load?
Ich habe vorne den Big Apple wieder drin, nachdem mir ein Marathon Plus mit 1,75 dann doch etwas schmal war. Hinten Marathon Mondial Plus, bisher sehr zufrieden damit. Aber vielleicht geht das ja noch besser...
Ich finde das Profil vom Schwalbe Supermoto besser. Zwar laut aber sicher und ausserordentlich belastbar.
 
Mit dem Bullitt mit Heckmotor, bin ich im Ganzjahresbetrieb extrem zufrieden. Die Schutzbleche fangen die meiste Feuchtigkeit und die Ladefläche schirmt den Rest des Wassers vom Vorderrad ab. Wie schon erwähnt wurde ist vorallem die Kettenpflege im Winter wichtig. Sonst rosten einem die Ketten schneller weg, als man "Salz" sagen kann.
Mir ist aufgefallen, dass ein Lastenrad im Long-John Style viel gutmütiger ist falls das Vorderrad rutscht. Man hat eher das klassische Untersteuern vom Auto. Beim normalen Rad kippt einem ja schnell das Rad unter dem Lenker weg.
An dieser Stelle hätte ich noch eine etwas knifflige Frage:
Gibt es hier Winterradfahrende, welche einen Roh-Alurahmen fahren? Hab das Bullitt in RAW und mache mir nach dem ersten Winter doch sorgen zwecks Korrosion. Man sieht nur wenige blühende Punkte am Rahmen. Es soll die Möglichkeit das Alu durch polieren oder Hartwachs zu schützen. Hat das schon jemand versucht?
 
Hallo,

entgegen der Aussagen meiner Vorredner finde ich das Wegrutschen des Vorderrades beim Long John deutlich schwieriger zu händeln als bei normalen Fahrrädern. Wie schon angesprochen ist das im Winter kritisch bei wenig Last auf dem VR, ich bin aber auch schon auf nassen Steinplatten weggefitscht.
Für mich ein Grund, das Lastenrad bei Schneedecke stehen zu lassen und aufs normale Rad zu steigen.
 
Wenn man das Vorderrad beschwert reduziert sich das wegrutschen auf Schnee deutlich.Helmut

:). Helmut
 
ganzh lieben Dank für die Infos zu den Reifen, da schaue ich mich in nächster Zeit mal ganz genau um, vor allem für das VR!

Das Wetter setzt JEDEM Verkehrsmittel seine Grenzen, das ist eine der wichtigsten Lektionen, die ich als Ganzjahresfahrer gelernt habe. Ich mache da nicht rum, schon gar nicht mit Kindern sondern lasse mein Rad stehen. Winterreifen und Akkuwärmer (ich habe einen für meinen nach 17.000km noch super funktionierenden Akku am Load, ist von Fahrer Berlin oder so) können helfen aber wichtiger sind angepasstes Fahren oder halt eben auch nicht Fahren.
 
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