Presseecke zum Thema Lastenrad ...

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Wow, keine weiteren Fragen... Die Polizei entscheidet selbstherrlich was ein Vergehen ist und was nicht, und wer sie an geltendes Recht und die Vorschriften erinnert wird bedroht.
Dachte eigentlich dass der Berliner Senat nach dem Volksentscheid pro Radverkehr in solchen Sachen ein wenig die Zügel anziehen würde, aber das war wohl eher Wunschdenken.
 
Berlin halt. Und dann jammern sie (die Autofahrer) rum, dass der Verkehr da so sch***e ist...
 
Das liest sich erst einmal etwas kompliziert, aber ich glaube, dass die KollegInnen in Frankfurt einen echten Sieg errungen haben - wenn auch etwas anders als angedacht. Jedes dieser Projekte macht es für nachfolgende Projekte etwas einfacher ihr Ziel zu erreichen und irgendwann wird der Widerstand verstummen.
Herzlichen Glückwunsch Frankfurt!
 
Das liest sich erst einmal etwas kompliziert, aber ich glaube, dass die KollegInnen in Frankfurt einen echten Sieg errungen haben - wenn auch etwas anders als angedacht. Jedes dieser Projekte macht es für nachfolgende Projekte etwas einfacher ihr Ziel zu erreichen und irgendwann wird der Widerstand verstummen.
Herzlichen Glückwunsch Frankfurt!

JA, heute gibt es was zu Feiern. Ich bin erst sehr spät zur Kerngruppe des Radentscheids Frankfurt gestoßen. Zunächst hatte ich "nur" mit anderen 40.000 Mitbürgern unterschrieben. Als dann an die Öffentlichkeit kam, dass man den Bürgerentscheid aus formalen Gründen ablehnen möchte, war meine Entscheidung mitzumachen, getroffen.

Es ist genial, dass die ersten Maßnahmen nun zeitnah umgesetzt werden. Ich persönliche bin mir ziemlich sicher, dass die geänderte Infrastruktur bleibt, wenn die Leute erst einmal merken, wie genial das die Lebensqualität steigert.

Die Gründer des Radentscheids Frankfurt bzw. die, die von Anfang an dabei waren, haben wirklich geniale, kontinuierliche Arbeit geleistet. Ich bin wie gesagt erst sehr sehr spät dazugestoßen, habe jetzt aber richtig Lust noch mehr zu erreichen und auch meinen Beitrag zu leisten. Die Stimmung ist gerade gut und in der Stadt sprießen die Initiativen an jeder Ecke. Da bald auch wieder gewählt wurden und wirklich alle Parteien sich fürchten oder fürchten sollten, kann man richtig viel rausholen.
 
Ich persönliche bin mir ziemlich sicher, dass die geänderte Infrastruktur bleibt, wenn die Leute erst einmal merken, wie genial das die Lebensqualität steigert.

Ich habe den Eindruck, dass es ohnehin viel hilfreicher wäre, wenn mehr über die Vorteile einer Verkehrswende für alle gesprochen würde, als über Verbote. Es ist ja nicht so, dass Deutsche, die in den Niederlanden Urlaub machen, enttäuscht und frustriert wieder zurück kommen, weil dort alles so fürchterlich schlecht funktioniert.
 
Was für ein kompletter Schwachsinn! Ahnung hat der Kommentator schon mal keine, und das Kernproblem - zu viele Autos - wird mal schön ausgeklammert.

Ich glaube, der Tagesspiegel sollte den besser in die Anzeigenannahme versetzen.
 
Na ja, der Artikel gehört zu der Gruppe, zu der auch "Die Zeit" gehört. Tja, und die sind auch ganz schön auf "Clickbaiting" aus (also online, die Printausgabe ist "noch" brauchbar).
Insofern wundert mich dieser schlecht recherchierte, unlogische, mit Allgemeinplätzen und Phrasen gespickte Artikel auch nicht, den ich zugegeben auch nur quergelesen habe, weil nach zwei Zeilen klar war, wie schlecht er ist und was das Ziel ist.

Aber gut, man kann dahindarbenden Zeitungen auch einfach beim Sterben zuschauen.
 
Moin moin,
in der Anzeigenannahme wäre der unterfordert.
Immerhin muss er sich nicht an die Naturgesetze halten.
Er schafft es einen 300 m langen Flugzeugträger in einer 8 m breiten Straße zu wenden oder wenigstens einen 21 m langen Sattelzug.
Respekt!
In jeder Spedition werden solche Leute gesucht.
 
Ich fahre seit zwei Wochen ein Long-John, also etwa 2,7m lang, einspurig und durch Seilzuglenkung zwar recht wendig, aber eben ziemlich groß.

Damit fahre ich durch Bremen, einer Großstadt im Nordwesten Deutschlands mit einer der umfangreichsten Radwegenetze in diesem Land und einem der höchsten Anteile von Fahrradfahrern am gesamten Verkehrsaufkommen.

Das sind für Fahrradfahrer nur auf den ersten Blick paradisische Zustände, denn die vielen Radwege sind eben auch von vielen Radfahrern belegt und ein Lastenrad füllt so einen Radweg vollständig aus.
Ich muss mit meinem langen Rad zum Beispiel an Ampeln einige Meter früher anhalten, denn ich rage sonst zu weit in querende Fahrspuren hinein.
In Bremen gibt es ein Straßenbahnnetz und einige Ampelschaltungen sehen vor, das Radfahrer und Fußgänger zuerst eine Hälfte der Straße überqueren, auf einer Verkehrsinsel warten und zeitverzögert dort Grün bekommen, um die zweite Straßenhälfte zu queren.
Wo zusätzlich auch noch eine Straßenbahn diese Verkehrsinsel passiert, ist für normale Fahrräder und Fußgänger zwar gut zwei Meter Platz gelassen, aber mein Kreuzfahrtschiff passt dort nicht mehr hin. Also warte ich vor der Kreuzung oder folge statt dessen den Autofahrern auf der Straße und orientiere mich an deren Ampelschaltung.

Das kommt natürlich nicht oft vor, denn nicht ständig ist eine Straßenbahn in Sichtweite, aber ich muss damit rechnen, denn ich könnte eben kaum Platz machen.
Andere Fahrradfahrer halten mehr Abstand, sie sind hier in Bremen aber auch schon an Lastenräder gewöhnt. Auch Autofahrer verhalten sich passiver als bei einem Standardfahrrad. Das große Fahrrad wird akzeptiert und obwohl ich keine Motorunterstützung habe, komme ich an Ampeln auch zügig genug vom Fleck um Niemanden auszubremsen.

Fußgänger sind in einer Großstadt für die vielen Radfahrer oft ein Hindernis. Einzelne Personen dabei eher nicht, aber Gruppen von drei oder mehr Menschen gehen oft nebeneinander und dann werden von 1,5-2m breiten Fußwegen mit 1-1,5m breitem Radweg mindestens ein Teil des Radwegs mitbenutzt.
Bislang kann ich noch auf Klingeln verzichten, denn meine gegenwärtig verbauten Bremsbeläge sind leicht verölt und quietschen laut genug um Platz zu schaffen. Aber ich muss auch hier mehr Rücksicht nehmen, da ich solche Personengruppen mit mehr Abstand passieren muss als mit dem normalen Rad, da ich Kurven nicht so eng schneiden kann, mit über zwei Metern Radstand.

Und ich fahre dabei noch den Sportwagen unter den Lastenrädern. Ein Christiana oder vergleichbares Kistendreirad braucht mehr Platz, fährt langsamer und ist im Gegensatz zu meinem Einkaufsrad oft noch mit Kindern beladen.

Aus Sicht der Fußgänger erhöht sich dadurch der Stresspegel deutlich. Schnelle und langsame Lastenräder, breite und schlanke.
Und diese Ungetüme verhalten sich im Verkehr nicht für jeden Beobachter vorhersehbar. So bremst ein Dreirad vor einer 90°-Kurve fast bis zum Stillstand ab, lenkt dann ein und fährt behäbig weiter.
Ein Long-John mit Seilzuglenkung kommt je nach Geschick des Fahrers mit einem zwei Meter Bogen um die Ecke. Ein Bullitt mit Lenkgestänge brauch mindestens einen Meter mehr Raum dafür.

Und all das ist eine Erscheinung die erst in diesem Jahr so richtig aufgetreten ist. Noch im letzten Jahr ist zumindest in Bremen ein Transport der Kinder zum Kindergarten mit dem Fahrradanhänger durchgeführt worden. Die sah man öfter im Verkehr und gehäuft vor Kitas.
Nun werden die Anhänger von Lastenrädern ersetzt.
Mir begegnet in der Stadt etwa alle fünf Minuten ein geparktes oder bewegtes Lastenrad.

Es ist kein Wunder, das sich der Unbeteiligte davon bedroht fühlt. Ich nehme mich selbst ja schon als Gefahr für Fußgänger wahr, wenn ich mit dem Traumschiff in Richtung Baumarkt dampfe.

Aber Bremen baut die Stadt um. Es werden Fahrspuren zugunsten von Radfahrern abgesperrt, Fahrradstraßen eingerichtet und all diese Baustellen und Staus sorgen dann für noch mehr Radverkehr.

Die Kritik ist berechtigt.
 
Die Kritik ist berechtigt.

Die Frage ist nur, gegen wen sich die Kritik richtet. Der eigentliche Adressat sind die politisch verantwortlichen, die dafür verantwortlich sind, dass Radfahrer gezwungen sind abzuwägen zwischen der Gefahr auf der Fahrbahn Opfer, oder auf dem Fußweg Täter zu werden. Das hat nichts mit Lastenrädern zu tun und ist - ähnlich wie die Klimakatastrophe - nichts, was der Einzelne lösen kann, sondern nur Politik und Gesellschaft.
 
Die Kritik ist berechtigt.

Ja, sie ist berechtigt, und ja, Kommentare sind subjektiv und dürfen polarisieren.
Aber warum nicht so wie in deinem Beitrag? Denn du schaffst es, Probleme zu nennen, trotzdem die Verantwortung jedes Radfahrers nicht auszuklammern und einen Prozess zu beschreiben der eben am Anfang und nicht am Ziel ist. Hut ab, dass wäre ein sinnvollerer Beitrag in der Zeitung gewesen statt "trocken und zäh" auf einigen Zutaten des großen Mobilitätssalats einer Großstadt rumzukauen ohne ernsthaft was an der Rezeptur ändern zu wollen.
 
Die Kritik ist berechtigt.

Aber die richtet sich an die Falschen. Wenn ich in meiner Stadt sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit Radwege zugeparkt und Kreuzungsbereiche verstellt werden, wie Autos immer größer werden und selbstverständlich Schutzzonen für Fußgänger und Radfahrer von deren Fahrern für sich beansprucht werden, dann sollten die Adressaten der Kritik die Autofahrer sein.

Ganz nebenbei: selbst dein Rad ist immer noch wesentlich kürzer als ein Auto, und nur halb so breit. (Letzteres gilt auch für Lastendreiräder.)

Und von den Manövrierräumen, die ein Auto beansprucht, wollen wir gar nicht erst anfangen.

Also: diese ausschließliche Kritik an Lastenradfahrern ist nicht gerechtfertigt. Kein Bisschen.
 
Interessant ist auch, dass in diesem "Erguss" die wahren Wurzeln der Probleme durchaus anklingen, ohne aber in ihrer Bedeutung erkannt zu werden. Mehrmals wird erwähnt, dass Radfahrer (mit und ohne Lastenrad) wegen der Gefährdung oder des Unsicherheitsgefühls auf den Straßen auf die Gehwege ausweichen, und dass die Fahrradwege ihren Zweck nicht ausreichend erfüllen, da gerade einmal so breit wie ein Lastenrad. Leider ist der Autor dann aber nicht imstande, so weit über den Tellerrand zu schauen. Eine ausgewogene Analyse der Verkehrssituation und der Rolle der Lastenräder taugt ja auch nicht als clickbait.
 
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