Design Fehler bei Riese Müller Load?

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hallo,

Im letzten Bullit Newsletter könnte man bei zwischen den Zeilen Lesen sich denken, dass laut L&H findet, dass Dämpfer nur dazu dienen, Design-Fehler im Rahmendesign zu schminken?

Damit denke ich ist das Riese Müller Load gemeint... Habt ihr verstanden, was damit gemeint war?

Lg
 
Hier der relevante Abschnitt:

This talk of tyre size and pressure also involves the question of suspension. Why on earth would you want to put suspension on a crago bike!!!!??? Fair enough, there are always exceptions to the rule, but the vast majority of people do not need it. There are all sorts of issues with servicing air shocks and blown seals, then there is the change of geometry required to accomodate a suspension fork and extra length on the chainstay to account for the axle path on the rear wheel!

The Bullitt rides well because of it's geometry, we get the distinct impression other cargo bikes have specced suspension not to improve ride comfort necessarily, but to try and hide bad choices in design and production. Ooooooof there, we said it haha.....let the discussion games begin. Honestly, we designed the Bullitt to be a daily driver of a bike, not something that requires lots of service which results in it being off the road.​
 
Ah - es geht also um Federung. Ich finde die Argumentation etwas an den Haaren herbeigezogen: mir ist es lieber, ein Rahmen gibt dem Rad Stabilität und eine Federung regelt das mit der Straße, als dass der Rahmen in alle Richtungen nachgibt. Gerade bei einem Long John.

By the way: an meinem fünf Jahre alten Trekkingrad hatte ich mit der Federgabel nie Probleme.

My 2 cents.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe einem Long-John gerade eine Federgabel eingebaut. Vorwiegend, weil einfach keine geeignete Starrgabel im Endverbrauchermarkt aufzutreiben war und zumindest eine Federgabel gefunden wurde.
Aber die Federgabel federt auch Stösse ab, die einem schwer belasteten Zwanzigzollrad Schwierigkeiten bereiten können.
Kleine Hindernisse wie abgesenkte Bordsteinkanten werden glatt gebügelt.

Wenn aber die "Fracht" lebendig ist, sollten "Larry" und "Harry" eigentlich Verständnis dafür aufbringen, das auch Fracht etwas Bequemlichkeit verlangt.
 
LOL, liest sich irgendwie wie: Mi mi mi, unser Bullitt gut so wie es ist, wir denken im Leben nicht daran eine Federgabel abzubieten. Mi mi mi, wir haben das Lastenrad perfektioniert, alle anderen sind nur Stümper.
Argumentiert wird dann mit den Argumenten, die man aus der Fixie- / Kurier-Gemeinde kennt: Zu schwer, wartungsintensiv, teuer; alles richtig wenn man sich die Kniegelenke kaputt fahren will.

LvH ist halt in einer Sackgasse gefangen, das Bullitt ist zuende entwickelt und für ein Konkurenzmodell im eigenen Haus ist die Marge zu klein.

Einziger Punkt, dem ich zustimmen könnte, ist, daß es natürlich schwierig ist eine Federung zu haben die alle Beladungszustände eines Lastenrades abdeck ohne irgendwas ändern zu müssen. Und ja, wenn man den Rahmen federt, kriegen Knotenpunkte / Schweißverbindungen weniger schocks ab. Aber ich bezweifle, daß LvH am Anfang ihrer Geschichte schon so gut vorhersagen konnten wie iher Geometrie funktioniert. Ich würde sogar fast behaupten, sie hatten einfach nur Glück, daß ihr Design so funktioniert.

Und by the way: Don´t trust people who use to many exclamation marks!!!!1!!!11!11?!
 
Zielgruppe des Bullit sind halt auch nicht die Familien mit drei Kindern in der Kiste. Ich wäre froh, hätte ich an meinem Urban Arrow 'ne Federgabel. Spätestens ab 50 kg lebender Ladung ist jeder Bordstein ein Problem, für das man sich eine gescheite Federgabel wünscht.
 
Das Bullitt ist doch auch nicht gerade dafür bekannt, viel Komfort über einen federnden Rahmen zu bieten, oder den nötigen Platz für anständig breite Reifen zu haben, oder? Seltsam das Ganze...
 
Na, ja. Ich würde das alles nicht so auf die Goldwaage legen.

Ich fahre ein Bullitt (gerne) und lese den newsletter dazu (schmunzelnd). L vs H haben das klassische Long John Cargobike zu einer Zeit neu interpretiert, als die meisten der heutigen Konkurrenten noch gar nicht am Markt waren, zumindest nicht mit Cargobikes. L vs H haben damals einen guten Wurf gelandet, wie ich finde. Sie wissen das (allein schon anhand der Verkaufszahlen) und praktizieren mit aller Öffentlichkeitsarbeit (newsletter, aber auch den Reisen der Firmengründer zu Messen und Lastenrad-Rennen) immer gleichzeitig marketing, branding. Oft gelang dies in der Vergangenheit recht charmant. Dergestalt, dass der merkantile Anteil der events nicht so im Vordergrund stand. Bei besagtem letzten newsletter kam ich aber auch etwas ins Grübeln, ob die Firma einen gewissen Druck verspürt, technologisch nachzurüsten, dies aber nicht will und die (bislang unangesprochene) Problematik nun offensiv anzugehen versucht. Flucht nach vorne.

Egal. Der Ton dieser Bullitt-newsletter war nie rein sachlich. Weder gemeint, noch so zu verstehen. Etwas Übertreibung und Wahnsinn gehörte immer dazu. Die darin enthaltenen comics sagen doch eigentlich alles.

Der Markt wird es zeigen, ob sich tatsächlich die technologisch komplexeren Cargobikes (mit Federung, Seilzuglenkung und weiterem) durchsetzen. Natürlich profitieren L vs H schon sehr lange von ihrem guten Ruf und vielleicht auch einer gewissen Phantasielosigkeit der Kundschaft, die lieber auf Bewährtes und Vetrautes setzt, anstatt zu experimentieren. Inzwischen gibt es so vielfältige Anbieter für Cargobikes, dass eine weitere Auffächerung des Angebots von L vs H in der Tat ein Risiko für die Firma darstellen dürfte. Kann gut gehen, muss nicht.

Das Unterstellen eines Designfehlers bei der Konkurenz ist meiner Einschätzung nach nichts anderes als der übliche freche Unterton dieser Depesche. Sollte man nicht zu Ernst nehmen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich zwischen den beiden extremen Einstellungen: Designfehler oder aber unverzichtbar.

Gegenüber den Verhältnissen bei Trekkingrädern, beispielsweise, verhält sich die ungefederte zu der gefederten Masse bei Cargobikes mit Dämpfung eher günstig. Sprich: Die ungefederte Masse ist relativ betrachtet kleiner, das Verhältnis wird jenem bei Kfz ähnlicher. Und also macht eine Federung eher Sinn, als bei relativ schwerer ungefederter Masse.

Andererseits scheinen die konfektionierten Teile für eine Fahrradfederung nicht unbedingt sehr langlebig und nicht immer gut an unterschiedliche Ladungen anzupassen zu sein. Das habe ich so zumindest hier in verschiedenen threads als Stimmung wahrgenommen. Und natürlich erfordert die Einplanung allein schon einer Vorderradfederung (Federgabel) Platz vorne am Rahmen, also ggf eine Neukonstruktion im Falle L vs H. Schließlich haben L vs H das Problem eines jeden Industrie-Klassikers: Die eventuell etwas konservative Kundschaft könnte auf Veränderungen empfindlich reagieren.

Die Zeit wird es zeigen. Weder haben L vs H das perfekte Long John erfunden, noch begeht die Konkurrenz grundsätzlich Konstruktionsfehler. Ein bisschen auf den Busch klopfen darf man schon, zumal, wenn es mit Augenzwinkern geschieht.

Zu dem anderen hier anklingenden Innovations-Thema, der Seilzuglenkung: Ich würde sie nicht haben wollen. Eine wartungsärmere und im Alltag daher vielleicht zuverlässigere Lösung in Form der Stangenlenkung ist mir persönlich lieber. Da bin ich etwas konservativ, zugegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jenseits des üblichen Auf-die-K....-hauens der Hersteller wäre die Entwicklung lastenradspezifischer Komponenten (z.B. Bremsen) ein echter Fortschritt, der ob der steigenden Zahl von Lastenradlern und Lastenradlerinnen, allmählich auch wirtschaftlich Sinn machen könnte.
 
Kai war einfach schneller ;)
 
Hab's auch selber schon gefunden. Ist aber - wie meistens - nix für mich. Lastenräder für < 3 Kinder ist für mich ein bisschen wie Sportwagen fahren. Der praktische Nutzen ist doch etwas beschränkt ;)
 
Lastenräder für < 3 Kinder ist für mich ein bisschen wie Sportwagen fahren.
:ROFLMAO: Make my day! :ROFLMAO: Dann werde ich mal mit nur zwei Kindern weiter täglich Sportwagen fahren. :ROFLMAO:

Aber im Ernst: "Sportwagen" wäre für mich eher ein Gravelbike - purer Luxus, unnötig, aber nice to have. Das verkneife ich mir zur Zeit noch. Wobei ich schon einmal nachfragte wegen Gravelbike und Hängerkupplung, Gepäckträger :whistle:. Aber leider: Nein. Hinterbau zu schwach ausgelegt und hat auch keine Aufnahmen für einen Träger :eek:. Eben ein reiner "Sportwagen". Später, vielleicht :cool:.

Sorry für OT.
 
Guck dir mal die Cyclocrosser von Stevens oder Kona an. Die haben sogar Gewindeaufnahmen für Gepäckträger und Schutzbleche.
Andere bestimmt auch noch.
 

+1 Habe das Kargon letztes WE auf der Velo asuführlich in verschiedenen Konfigs Probe gefahren. Das Ding hat mich sowas von den Socken gehauen. I'm tempted.
Aber das kann ich meiner Herzdame und den Kindern nicht antun. Sie lieben das Urban Arrow, das für den Kindertransport durchaus noch mehr vorzüge hat als das Kargon. Das Kargon muss also noch ein Weile warten, bis gar kein Kind mehr Lust auf das UA hat.
Und wenn mich es immens in den Fingern juckt, kann man es in Frankfurt mittlerweile auch über die freien Lastenräder leihen (das Leihrad hat nur Muskelantrieb, was bei dem Ding genial ist).

Deshalb hole ich morgen ja auch mein neues Gravelbike beim Händler ab ;)
 
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