rollbare Fahrradgarage (cargobiketauglich)

Breitmaulgnumpf · 07.03.2019

Hallo, da mein XYZ-Cargobike nur noch einige Detailverbesserungen braucht, wird es bei mir Zeit für eine Fahrradgarage.
Am bisherigen Unterstand wird der Platz schon ohne Cargobike knapp, da die Kinderfahrräder immer größer werden.
Glücklicherweise haben wir im Hof zwei Autoabstellplätze, von denen nur einer benutzt wird.
Dort möchte ich eine Fahrradgarage hinstellen.
Anforderungen:
1. Platz für ein Longjohn
2. Platz für zwei weitere Normalräder
3. Regenschutz, evtl. Sichtschutz
4. Volumen nicht größer als ein Auto, da sehr nah am Nachbargrundstück.
5. Aufgrund 4. soll es auch kein Blech/Holzklotz werden.
6. rollbar! Da 1-3 mal im Jahr der Platz hinter der Garage für Brennholzlieferung etc. angefahren werden muss.

Die Idee ist, wenn ich schon einen Auto-platz frei habe, die Fahrradgarage in Anlehnung an die Form eines Autos zu gestalten.
Als Material denke ich an Holzrahmen mit Hohlkammerplatte / Stegplatte ganzseitig beplankt.
Die Rückseite soll als "Kofferraum" mit 2 seitlich schwenkenden Türen versehen werden.
Rollbarkeit wird über sichtbare oder versteckte Vollgummiräder hergestellt (wahrscheinlich 2x hinten und 1 Rad vorn, das mit einer kleinen Deichsel angehoben / gelenkt werden kann...Details noch unklar).
Abmessungen ca 3m lang, 1,8m breit (innen ca. 1,65m), Höhe 1,3 - 1,4m.

Anmerkungen, weitere Ideen?
Wo ich mir noch nicht ganz sicher bin, ist das Thema Windfestigkeit, bzw. vielleicht muss ich die ganze Konstruktion noch beschweren wenn sie steht.
Gruß
Patrick

Breitmaulgnumpf · 07.03.2019

Noch eine Ansicht von schräg vorn

salearborist · 07.03.2019

...Dir ist schon klar dass Du für die Garage eine Baugenehmigung benötigst? Selbst mit Rollen gilt so ein Objekt aus Gebäude - und dafür brauchts halt eine Baugenehmigung. Ist ja eine Art CarPort oder Garage. Bitte erkundige Dich im Vorfeld bei Deiner Gemeinde, Stadt wegen der Bauvorschriften.
Und wie willst Du die Garage gegen Sturm und Ungewitter sichern? Das Eigengewicht wird nicht so hoch sein, ein kräftiger Sturm wird sowas locker anheben und irgendwo hin verlagern...

CJPH · 07.03.2019

salearborist schrieb:
...Dir ist schon klar dass Du für die Garage eine Baugenehmigung benötigst?

So pauschal stimmt das nicht. In BW braucht's für Fahrradabstellanlagen z.B. keine. Dein Hinweis sich nach den örtlichen Gegebenheiten zu erkundigen, ist aber sicherlich richtig.

Bei der Sturmfestigkeit sehe ich auch gewisse Schwierigkeiten. Ist das dein Autostellplatz? Könntest du Fundamente gießen und die Garage dann dort einhaken?

Breitmaulgnumpf · 07.03.2019

Yupp, wird natürlich noch geklärt, was formelle Anforderungen sind. Notfalls kann ich sie auch im Boden verankern (Asphalt, wie's drunter aussieht weiß ich nicht). Danke, "einhaken" ist ein gutes Stichwort.
Bezüglich Sturmfestigkeit, da es ja ein geschlossener Körper mit hochgeklappten Rollen sein soll...gibt es da Faustwerte? Bin bei der Recherche von Windlasten nicht weitergekommen, bei den gefundenen Tabellen kommen keine Gebäude mit so niedriger Höhe vor.

salearborist · 07.03.2019

Die Grundlagen sind leider nicht bundeseinheitlich geregelt. Und jede Stadt kocht noch ihr eigenes Genehmigungssüppchen - ich weiss nur dass ich für einen Anbau an eine bestehende Garage zur Unterbringung von Fahrrädern eine Genehmigung benötigt hätte.
Habe ich erst nachträglich erfahren, durfte ein Bussgeld bezahlen und die Dachneigung sowie Eindeckung an die Hauptgarage anpassen. Hat die Baukosten fast verdoppelt - zzgl. die Busse.

Es gelten für Parkplätze im Freien bestimmte Vorgaben für eine Überbauung, oft sind schon die CarPorts nicht erlaubnisfähig. Erst recht nicht eine Garage. Stichwort Bodenversiegelung und Regenwasser Gebühren seien hier genannt - ich empfehle da wirklich erstmal die regionalen Gegebenheiten für eine Garage genauer zu erkundigen. Bauamt oder vergleichbar.

woodfabi · 07.03.2019

Sturmfestigkeit sollte kein Problemsein
Erdanker zum Eindrehen oder Einschlagen und 4 Spanngurte dann passt das

Farbkasten · 07.03.2019

Um Sturmfestigkeit und Diebstahlschutz würde ich mir mehr Gedanken machen als um „Baugenehmigungen“. Hier ein Überblick, welche Baulichkeiten einer Genehmigung bedürfen:

Was sagt das Gesetz? Baugenehmigung für Gartenhäuser in Deutschland

Solange du also keine Aufenthaltsräume und Toiletten anbaust, wirst du bei der Größe ohne Genehmigung auskommen.

Übrigens würde ich die “Einfahrt“ höher gestalten, zum einen der Bequemlichkeit wegen, zum anderen, damit das Regenwasser besser ablaufen und so das Dach reinigen kann. Waagrechte Flächen verschmutzen stärker und machen bei Regen auch mehr Lärm.

lowtech · 07.03.2019

Hallo und willkommen.
auf das XYZ Rad bin ich sehr gespannt.
Respekt vr der Arbeit, auch für den Garagenentwurf.
Es gibt ähnliches fertig, auf die schnelle habe ich nur das gefunden:
https://www.louis.de/artikel/acebikes-faltgarage-universal/10008314
Ich weiß aber, daß ich das auch schon für Tourenmopeds mit Scheibe gesehen habe, da solte auch ein Long John gut drunter passen?!
Nur als anregung, bevor Du Dir viel Mühe machst für etwas, das im Zweifel preiswerter zu kaufen wäre.

Breitmaulgnumpf · 07.03.2019

Danke @Farbkasten, guter Hinweis bzgl. der Form und Regen. Habe noch eine Variante mit höherem "First" , ca 1,6m gemalt, sieht dann eher abstrakt aus, gefällt mir aber auch. Der Platz würde dann sogar für ein Tandem reichen.
@lowtech, danke für den Link zur Faltgarage, ich hatte bisher immer nur an die Dinger von Zweiradgarage.de gedacht, die preislich aber in der Region eines schicken Lastis liegen.
Materialkosten schätze ich auf 250-350 € und durch die transparenten Platten soll es nicht so wuchtig werden. Theoretisch reicht der Platz dann für drei Lastis.

Gut, mache mich morgen mal kurz auf den Weg zum Rathaus, nach allem was ich jetzt über die Landesbauordnung BW rausgefunden habe, sollte es eigentlich klappen.

Farbkasten · 08.03.2019

Vor einer genauen Planung würde ich mit ein paar Latten und Schraubzwingen und echten Fahrrädern die Grundform in der Wirklichkeit testen. Dabei würde ganz schnell klar werden, wo die Konstruktion den Rädern oder den Fahrern angepasst werden müsste.

Was du bauen möchtest, ist ja ein klassisches Treibhaus. Die Hitze darin wird weder den Kunststoffteilen noch den Ölen und Fetten an den Fahrrädern zuträglich sein. Also unten und oben für einen Luftaustausch sorgen. Hätte auch den Effekt, dass nasse Räder schneller trocknen. Um die UV-Strahlung auf Kunststoffe und Gummis zu minimieren, vielleicht nur die Seitenteile lichtdurchlässig wählen.

Köllefornia · 08.03.2019

Hatte mal einen defekten VW Transporter für diesen Zweck verwendet. War relativ regendicht, rollbar, Innenbeleuchtung war noch vorhanden. Auf einem PKW-Stellplatz sollte da ja keine Probleme machen, wenn er privat ist. Eine klappbare Auffahrrampe war schnell gebastelt.

kille · 08.03.2019

Warum willst du aufwendig einen Boden rein ziehen? Würde das nur machen, wenn das Ding auf nem Acker oder ner Wiese stehen soll... Ansonsten viel Aufwand für einen Zweck der sich mir nicht erschließt.

onturn · 08.03.2019

Moin,

das steht ja mein Fahrrad in deiner Garage...das geht ja eigentlich nicht

Das gehört aber in meine Garage!

Grüße

André

Breitmaulgnumpf · 08.03.2019

Komme gerade vom sehr freundlichen Gespräch im Rathaus zurück. Dank der LBO BW benötigt das ganze keine Genehmigung, Entfall des Autoabstellplatzes ist auch kein Problem. Das finde ich schon mal sehr erfreulich!

Werde mich jetzt mit meiner Hausgemeinschaft besprechen, evtl. kann ich das ganze Ding auch komplett ortsfest gestalten. Der Boden könnte dann auch entfallen. Danke für die vielen Tipps, ich werde einiges davon berücksichtigen. Melde mich wieder wenn es Prototyp / erste Ergebnisse gibt. UV-Schutz, Schatten, Lüftung sind super Tipps!
@onturn : ups, dein Rad hat sich halt sehr praktisch in Sketchup getummelt (danke dafür!) und mein Entwurf vom XYZ ist irgendwie 3000m lang und ich habe auf die Schnelle das Skalieren nicht geschafft

. Falls du also in Zukunft mal in der Stuttgarter/Ludwigsburger Gegend bist, kann ich dir schon einen Parkplatz anbieten

salearborist · 08.03.2019

Oha, das ist ja sehr gut für Dich - und ich bin erstaunt wie entgegenkommend die Gemeinde bei Dir ist.

Ich durfte halt ein Bussgeld bezahlen, ist aber auch schon einige Jahre zurück. Und die lästigen Vorgaben bezüglich Dacheindeckung, grundsätzlicher Bauweise usw. musste ich auch beachten bzw. nacharbeiten - meine Radlgarage hat damals für einigen Ärger gesorgt.
Und es ist nur das Dach um vier Meter vorgezogen worden, Fachwerk mit Holz Verschalung - Fundament und Boden in klassischer Art durchgeführt. Da stehen jetzt die Räder neben den (abgetrennten) Autoabstellplätzen. Und mein Brennholz hat eine Aufbewahrungsmöglichkeit.
Entdeckt wurden meine Baumassnahmen durch die Sateliten gestützten Aufnahmen vom Grundstück, wir hatten damals Flurbereinigung.

cubernaut · 10.03.2019

Mich treibt seit 3 Jahren dasselbe um.
Wir wohnen seitdem in einem Reihenhaus (zur Miete). Zum Haus gehören 2 Stellplätze, wir brauchen nur einen, der andere ist so gut wie immer frei.
Ich habe alles Mögliche an Fertiglösungen recherchiert, und über kurz oder lang landet man bei "Zweiradgarage.de". Das Patent ist super, aber ich verstehe auch nicht, warum es so viel kostet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist mittlerweile ohnehin egal, da mir das Bauamt in Norderstedt die Montage auf dem freien KFZ-Stellplatz verboten hat (ich hatte angefragt). Ich könnte theoretisch ein riesen Wohnmobil, einen T5, einen großen Anhänger, einen Bauwagen ... dort abstellen, aber bitte keine Fahrradgarage.

Meine Nachbarn (ich wohne hier eher am Rand in einem ehemaligen Dorf, das seit 1970 ein Stadtteil Norderstedts wurde) meinten, ich solle nicht so viel fragen, sondern machen. Die würde es überhaupt nicht stören. Und tatsächlich sind hie rin der Nachbarschaft so einige Carports und Ähnliches, die schwarz hochgezogen wurden.

Was es besonders ärgerlich macht: In S-H sind Fahrradgaragen und kleinere Gartenhütten genehmigungsfrei, es hakt also allein an der Umwidmung. Norderstedt ist eine Autostadt.

@salearborist: Darf ich dich fragen, in welchem Bundesland du wohnst und wie hoch die Buße war?

@Breitmaulgnumpf Tolle Konstruktion!

salearborist · 10.03.2019

...ich bin in Baden Württemberg, genauer Alb-Donau-Kreis im ländlichen Umfeld der Stadt Ehingen zuhause. Hier wird streng nach Gesetz und möglichst für Fremde hart agiert. Die Busse hat seinerzeit fast 500 Euro betragen, ist jetzt auch schon wieder 11 Jahre her.
Und halt die Vorgaben dass ich die Dachneigung gleich wie die Hauptgarage zu machen habe, neue Dachziegel (natürlich nur in einem bestimmten Rotton...) und die Arbeit an sich.

Jetzt ist die Garage für Fahrräder sogar im Grundplan eingetragen und ich kann wohl nicht mehr daraus eine normale Autogarage machen. Unser Bauamt der Stadt Ehingen ist ziemlich kleinlich und stets bemüht den Bauherren zu mit Vorschriften zur Rechenschaft zu ziehen.

cubernaut · 10.03.2019

Danke für deine Rückmeldung!
Nicht, dass man mich falsch versteht: Ich bin nicht dafür, dass eine Umgebung durch Schwarzbauen verschandelt wird.
Was mich in meinem Fall nervt, ist die KFZ-Zentriertheit. Es wäre nämlich ausreichend Platz für Feuerwehr und Co., wenn der Stellplatz immer besetzt wäre.

Ich muss ehrlich zugeben: Auch als braver preußischer Beamter: 500 EUR Risiko würde ich in Kauf nehmen ...

sheng-fui · 10.03.2019

cubernaut schrieb:
Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist mittlerweile ohnehin egal, da mir das Bauamt in Norderstedt die Montage auf dem freien KFZ-Stellplatz verboten hat (ich hatte angefragt). Ich könnte theoretisch ein riesen Wohnmobil, einen T5, einen großen Anhänger, einen Bauwagen ... dort abstellen, aber bitte keine Fahrradgarage.

Kauf doch so einen billigen ungebremsten Hänger, Rampe dran, hoher Spriegel, ggf Platform nach vorne über Deichsel verlängern und schon ist Ruhe.
Alternativ könntest du natürlich auch eine Holzhütte in leicht bauen, aussen zwei Fahrradanhängerräder dran schrauben und das ganze als Fahrradanhänger deklarieren.... zulässige Aussenmaße sind 5x2x2,5 lbh

Baupläne und Skizzen dazu hab ich hier rumliegen, nur keine Zeit die umzusetzen