Yuba Mundo LongHardtail

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Lastenrad
Yuba elMundo 4.3
Ich brauche mal Eure Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Ich habe mich aus Komfortgründen in die Idee verliebt, dem Mundo eine Federgabel zu verpassen (nachdem ich ja schon eine gefederte Sattelstütze verbaut habe). Sehr gut gefällt mir die reiseradgabel.de - ich habe mit Alex auch schon mal Kontakt aufgenommen. Netzrecherche zum Mundo mit Federgabel bringt quasi keine Ergebnisse. Ich möchte nach einem Umbau natürlich eine fahrbare Geometrie haben / behalten.

Die Cargo Version der Reiseradgabel hat 90mm Federweg - nach der Faustformel würde sich der Lenkkopfwinkel damit von 71° auf 68,5° ändern. Gleichzeitig verlängert sich der Radstand auch noch spürbar; das Gefährt geht damit deutlich weiter Richtung Raumgleiter / Cargocruiser. Durch den Federweg geht natürlich das Tretlager bestimmt 3 - 4 cm hoch und ich kann den Zweibeinständer nicht mehr nutzen (bzw. muss ihn modifizieren). Habt ihr damit Erfahrungen (ich fahre sonst nix mit Federgabel)? Ist das noch alltagstauglich?

Bread Basket und Gepäckträger bekommen auch optisch eine unschöne Schräglage.

Alternativ könnte ich vorn den Motor in ein 24" Rad speichen lassen (Andra 40) und so die Linie und den Ständer vermutlich halten. Die Maße der Felge habe ich jetzt aber noch nicht rausgesucht. Welche Nachteile gibt es mit einem kleineren Rad? Schlaglöcher gelten nicht :) die sind dann ja per Federung weg.


Über sachdienliche Hinweise / Diskussionen freue ich mich
Viele Grüße aus Berlin
Thomas
 
Federgabel mit Frontmotor kann bezüglich Stabilität Probleme machen. Das würde ich vorher berücksichtigen.
 
Die Gabel wäre explizit für Frontmotoren mit solider Drehmomentabstützung sowie mit Freigabe für Bremsscheiben bis 254mm.
 
Sieht ja stabil aus. Trotzdem wird die geschobene Schwinge bei einsetzendem Motor etwas einsinken, wie sie sich beim Bremsen auch etwas aufstellt.
Die Radstandverlängerung kann man m.E. vernachlässigen, eher ist der Nachlauf wichtig für die Lenkeigenschaften. Wenn der sich nicht wesentlich verändert sollte alles i.O. sein.
Ich würde weiterhin 26" fahren, wenn das mit der Geometrie hinhaut. Zwischen Mittelständer und Rahmen könnte man einen Alublock o.Ä. als Abstandshalter montieren, dann ist er wieder nutzbar.
 
Also, was die Fahrgeometrie angeht:
Ich fahre das Mundo V1 mit einer Gabel von Velotraum, die federgabelkorrigiert ist. Das heißt, ich habe über dem Reifen mehr, als 5 cm mehr Platz, als normal. Der Montagebügel der HS11 fühlt sich da irgendwie ziemlich einsam. ;)

Das Tretlager steht bei mir deutlich höher, als früher. Ich kann es nicht in Zentimetern sagen, ich weiß nur, ich muß jetzt bei beladenem Mundo an der Ampel meist aus dem Sattel, um die Fuhre halten zu können, weil ich sonst nur mit den Fußspitzen auf den Boden komme.

Vom Fahr- und Lenkverhalten kann ich nicht sagen, daß ich einen Unterschied gespürt hätte.

Du solltest nur beachten, daß das Mundo eben auch unbeladen schon ein deutlich höheres Gewicht auf die Gabel bringt, als andere Fahrräder, weil der Hinterbau so lang ist. Also sollte die Gabel sehr stabil sein. Deswegen bin ich ja bei Velotraum gelandet, weil sie Tandemzulassung hat.

Ansonsten kann ich mich den Ausführungen von @jo_quadskater nur anschließen.

Übrigens, das mit Metallblock, um den Ständer zu "verlängern" klappt so. Ich habe den Zweibeinständer von Yuba sogar am Mundo V1 gehabt, indem ich einen Metallblock gebaut hatte, um den Ständer erst mal montierbar zu machen. Den hatte ich dann nämlich mittels Klemmung an den Kettenstreben angeklemmt, so wie man das früher mit Ständern öfter gemacht hatte.
Der Block sollte nur die ganze Montagefläche abdecken, um die auftretenden Biegemomente gut aufnehmen zu können.
 
Vielen Dank schon mal für eure Antworten. Ich glaube hinsichtlich der Stabilität muss man sich keine Sorgen machen; die Gabel wird aufgrund der Mehrbelastung ja extra stabil und extra für Lastenräder ausgelegt.

Ich habe mich bisher noch nicht durchringen können:
Da es eine Gabel von reiseradgabel.de in der Kombination Motor und Cargo und 26" noch nicht gibt, wäre es mehr oder weniger eine Einzelanfertigung (mit Hoffnung des Konstrukteurs, das sich in Zukunft noch ein paar Abnehmer finden). Dafür habe ich einen Preis von 750 € genannt bekommen. Das ist angesichts des Aufwandes sicher nicht unfair aber eben auch schon eine Stange Geld. Berichte im I-net zur Gabel und zum Fahrverhalten habe ich nicht finden können (Ausnahme ist ein Artikel in der Fahrradzukunft, der ein durchwachsenes Fazit hatte - lag möglicherweise dort am Rad). Das steigert in Summe nicht meine Entschlussfreudigkeit.

Ich fahre wegen Leichtlauf bisher Big Apple Plus in 2,15" mit Maximaldruck. Seit Sommer habe ich nach mehreren Platten dieses Jahr zusätzlich noch ein Pannenschutzband drin. Da ist der Komfort in Summe echt unbefriedigend; wie Hartgummi... Motor regelt bei 24 km/h ab (so eingestellt von mir) und ich will trotzdem 26/27/28 km/h mit vertretbarem Aufwand treten. Weniger Druck geht also auch nicht; mit Pannenschutzband sowieso nicht wegen der Gefahr schleichender Platten (einen hatte ich davon schon - auch wahnsinnig blöd aber man kann wenigstens nachpumpen und kommt nach Hause).

Gerade ist meine (deutlich billigere) Lösung, einen Versuch mit Schwalbe Almotion in 2,15" und Umrüstung auf tubeless zu wagen. Der Reifen soll wirklich gut rollen und ohne Pannenschutzband und evtl. moderaterem Druck gibt es evtl. auch mehr Komfort. Was mein ihr?
 
Nur für den Fall, dass sich grundsätzlich beim Mundo jemand für das Thema interessiert:

Nach dem Datenblatt des Mundo hat das Rad einen Steuerkopfwinkel von 71° und einen Nachlauf von 59mm. Die
Einbauhöhe der Originalgabel ist nach grober Messung zw. 410 – 415 mm. Damit ergibt sich ein Radstand von 1510 mm.
BB Drop lt. Datenblatt sind 45 mm.

Einbauhöhe der Reiseradgabel Cargo konnte nicht genau angegeben werden. Aussage: 90mm + Sicherheitsabstand (sparsamere Gabelkrone)

Mit 90mm höher gerechnet kommt der Hersteller auf:
Vorbiegung 79mm, Nachlauf bleibt gleich (gegeben), 67,5°
Steuerrohrwinkel.
Also haben wir dann einen echten Holländer.


Mit Umbau auf 24" vorn ergeben sich (bei entsprechend kürzerer Gabel) 51mm, die wieder runter kommen:
Vorbiegung 68mm, Steuerrohrwinkel 69,5°,
Damit ergibt sich ein leichter Holländer.

(Die Vorbiegung passt sich auch an, weil die Schwinge
zum festen Teil hin schwingt).


Von der Idee, vorne 24" zu nehmen (also die Gabel nur darauf auszulegen), wäre ich aber eher wieder weg.
- Es entstehen noch mehr Kosten (Motor umspeichen, neue Felge)
- weniger Reifenauswahl
- Motor nicht auf 24" ausgelegt
- Rückbau auf 26" nicht möglich
 
Ich habe jetzt probehalber erst einmal auf Schwalbe Almotion 2.15 tubeless umgebaut.
Es war mein erster tubeless Umbau - im Endeffekt musste ich den Reifen erst einen Tag mit Schlauch fahren, ehe ich ihn aufpumpen konnte. Beim ersten Versuch bin ich fast verzweifelt...
Danach hat es auch mit Standluftpumpe und ohne Voodoo gut geklappt. Es fährt sich (erste Probefahrt zum Verteilen der Dichtmilch mit 3,5) schon mal deutlich (!) komfortabler als die bisherige Kombi von Pannenschutzreifen mit Pannenschutzeinlagen. Mal schauen ob ich die Reifen auf Anhieb richtig dicht kriege und wie sie sich mit weniger Druck fahren. Und natürlich, wie sie sich pannenmäßig schlagen!

Augen auf beim Kauf: wie man der Schwalbe Beschreibung nicht eindeutig entnehmen kann, ist zumindest beim Almotion die Version mit V-Guard nicht TLE (tubeless easy) sondern für Schlauchbetrieb vorgesehen. Die Flanken sind deutlich dünner als bei der TLE Version.
 
Die Umrüstung auf Federgabel ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Umrüstung der Reifen vorne und hinten reicht mir erst einmal zum Komfortgewinn.
Angesichts des Verhältnisses des Kostenaufwandes von ca. 80€ zu 800€ mache ich an der Stelle erst mal nicht weiter...
 
Tubeless ist schon toll, wenns klappt. Bei meinem Fatbike mit 4,6" Schlappen merkt man auch einen grossen Unterschied zwischen Schlauch und Milch.
 
Ich hole das Thema nochmal raus.

Gibt es jemanden der ein Yuba Mundo auf Federgabel umgerüstet hat oder ist es bei der Umrüstung auf Tubeless geblieben?

Das betroffene hat einen Hecknabenmotor.
 
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