Douze cycle

Grüß euch!

Ich lese mittlerweile seit mehr als zwei Jahren im Forum mit. Anfangs um so viele Information, Erfahrungen, Hinweise, Bedenken, etc. wie nur möglich in meine Entscheidungsfindung, welches Rad es nun werden sollte, einfließen zu lassen. Nach monatelanger Recherche und zahlreichen Testfahrten habe ich mich dann für das Douze F4e entschieden, das nun seit Ende Februar 2017 beinahe täglich im Einsatz ist. Nun will ich einerseits dem Forum ein bisschen etwas zurückgeben und meine Erfahrungen schildern, andererseits hat sich eine Frage ergeben, bei der ihr mir sicher weiterhelfen könnt. Der Post würde wahrscheinlich auch gut in den Thread „Langzeiterfahrung mit eurem Lastenrad“ passen. Dafür schreibe ich dann einen eigenen bei 5000km…

Nun zum Rad:
Ausstattung (in groben Zügen):
Messenger Rahmen, lang (800); Nuvinci; MPF Motor (bei Douze nicht mehr erhältlich); Tektro Gemini (160mm); Kindersitz (noch die Variante mit drei Gurten), Canopy (800).

Ich sitze recht aufrecht auf dem Rad, ohne Canopy kann ich den Lenker ein gutes Stück absenken, was eine etwas geducktere Position mit sich bringt. Kurz habe ich über einen Bigboy-Rahmen nachgedacht, da meine Partnerin das Rad auch nutzt den Gedanken aber rasch wieder verworfen.
Toll ist auch die Seilzuglenkung, die manövrieren auf geringem Raum ermöglicht (geringerer Wendekreis als beim Bullitt), etwa im verwinkelten Keller oder Wenden auf dem Gehsteig.

Einsatzgebiet: bisher eigentlich nur Stadtfahrten. Etwa zur Kinderkrippe: 2 Kinder, anfangs eines im Maxicosi + Einsatz (das geht sich gut aus, mit einer Hängematte wie in Anhängern wäre sicher noch etwas mehr Platz für Gepäck), mittlerweile sitzen beide auf der Sitzbank. Meist sind sie begeistert, oft schlafen sie auch ein. Transporte: alles Mögliche, z.B. geht sich ein Tripp-Trapp perfekt aus. Einkäufe: bis zu 3 Kisten Bier und Monatseinkauf sind auch mit Dach unterzubringen und, dank Motor, gut fahrbar. Das Ganze in leicht hügeligem Gelände. Kilometerleistung im ersten Jahr: 2300 km. Touren waren noch keine dabei, zumindest etwas weitere Tagesausflüge sind aber für dieses Jahr noch geplant. Auch lässt sich das Rad mit dem Zug (ÖBB, S-Bahn) mitnehmen, zumindest wenn der Bahnsteig auch ohne Lift zu erreichen ist.
Das Rad steht tagsüber draußen, nachts im Keller. Dabei muss es über eine Rampe geführt werden, allerdings sitzt das Rad in der Mitte auf (Rad zu lang und Rampe zu steil) und muss angehoben werden. In Kombination mit geduckter Haltung (niedriger Eingang) nicht ideal, aber machbar.

Probleme:
Kette: die ist nach nicht einmal 500 km gerissen, allerdings am Verbindungsstück, wurde rasch behoben. Seitdem keine Probleme.

Reifen: Dreimal war die Luft weg, einmal hinten (Steindurchschlag, geflickt), zweimal vorne. 1x habe ich geflickt, das zweite Mal war ich unterwegs, plötzlich Luft weg, drei Scherben im Mantel, also neuer Mantel, natürlich in drei Radgeschäften in der Umgebung nur ein passender Mantel. Der ist eigentlich etwas zu breit, hat ein massives Profil, trotzdem fahre ich ihn noch ein wenig. Danach probiere ich einen Marathon plus aus.

Motor: nach 8 Monaten konnte ich das Licht nicht mehr ausschalten. Ein Elektronikproblem das durch Motortausch behoben werden musste. Das Rad wurde abgeholt und ein paar Tage später wieder zugestellt (an dieser Stelle danke an Heavy Pedals). Seitdem arbeitet der Motor wunderbar. Was die Akkuleistung betrifft so staune ich über Berichte hier im Forum, dass (mit anderen Motoren) mit einer Akkuladung auch 80km oder mehr zurückgelegt werden. Ich habe eine Testfahrt gemacht und bin auf mittlerer Unterstützung (5 von 10) auf 35 km gekommen, allerdings ohne Zuladung. Somit lade ich den Akku (417 Wh) beinahe jeden Tag auf.
Insgesamt arbeitet der Motor sehr gut, auch Steigungen bis 15% lassen sich mit Kindern problemlos zurücklegen, und ist dabei beinahe nicht zu hören.

Canopy: tolle Sache, vor allem im Winter, da sparen sich die Kinder schon mal eine Schicht im Vergleich zum Kindersitz am Gepäckträger. Durch die Möglichkeit das Canopy wirklich rundum zu schließen machen Regen und Schnee den Mitfahrern nichts aus. Ganz im Gegenteil, eine Fahrt bei Schneefall und auf Schneefahrbahn wird mit „schneller, Papa, schneller“ kommentiert. Auch kann man das Rad bei Regen draußen stehen lassen. Außerdem fällt natürlich der Windchillfaktor weg, bzw. wird ein kleiner Teil der Körperwärme im „Fahrgastraum“ gehalten. So waren auch Fahrten bei -15°C kein Problem. Leider sind nach 10 Monaten die Reißverschlüsse links und rechts kaputt gegangen, ein paar Nähte waren eingerissen und das Ventil auf einer Seite war undicht. Die Fotos der Schäden haben Douze nicht gereicht, ich musste das Canopy direkt an Douze schicken und habe bei dieser Gelegenheit auch gleich um Ersatzstopper für den Ständer gebeten (einer war schon weg). Das Canopy wurde umgetauscht, allerdings (ohne Stopper und kommentarlos) an den Händler geschickt (etwas kompliziert und ein paar Extratage ohne Wetterschutz). Bekommen habe ich dafür die neue Variante mit jeweils einem Zipp pro Seite. Diese sind größer und stabiler als die alten.
Zumindest 2x habe ich spontan die Luft rausgelassen um einen Erwachsenen zu transportieren. Das geht sich gut aus und das Canopy lässt sich problemlos zusammenfaltet seitlich verstauen. Bleibt es drauf muss man ab ca. 1,7m den Kopf schräg halten.

Licht: aktuell B&M. Das funktioniert, könnte eine Spur heller sein (irgendwann kommt da sicher ein Upgrade), allerdings hat sich im Winter gezeigt, dass Schmutz, Wasser, Salz auf die Steckverbindungen auf der Unterseite des Rads spritzen. Diese sind korrodiert und zu Frühlingsanfang gerissen. Es muss also eine Art Spritzschutz her, einfach abnehmbar, damit die Teilungsfunktion des Rads erhalten bleibt (die habe ich natürlich noch nicht genutzt).

Vorbau: Die vier Schrauben, die den Lenker im Vorbau fixieren, rosten. Einen Austausch habe ich noch nicht auf die Reihe gebracht (morgen dann…)

Änderungen: bis jetzt habe ich nur die Pedale getauscht und verwende nun die Shimano Deore XT PD-T8000 (weil ich mir einbilde, dass für Touren Klicks genau das Richtige ist), wahrscheinlich hätten es auch ordentliche Plattformpedale getan. Ich bin aber zufrieden, auf jeden Fall deutlich besser als die Originale.

Nun steht eine Änderung bei den Bremsen an. Ich habe mich beim Kauf für die Tektro entschieden, da mir zwei Mountainbikespezialisten von der Magura abgeraten haben (die Ersatzteile seien zu teuer, Entlüftung und Einstellung immer problematisch). Ich wollte die Bremsbeläge zu Ende fahren und dann eine stärkere Bremse (Vierkolbenanlage) und größere Scheiben montieren lassen. Die Bremsbeläge sind mittlerweile tot, also der richtige Zeitpunkt. Ein Umbau auf eine neue Bremsanlage scheint doch nicht so einfach zu sein. Ich habe zwar im Forum gelesen, dass es Umbauten auf Zee oder Saint gibt (auch und vor allem bei Bullitts), allerdings haben mir die Werkstätten vor Ort mitgeteilt, dass eine Verlängerung für die Vorderbremse ihrer Erfahrung nach schwer oder nicht umzusetzen ist (zumindest bei den oben erwähnten Shimanos), da entweder die ganze Gruppe gekauft werden muss, oder die Leitungen und Anschlussstücke nicht genau passen, was zu einer Verminderung der Bremsleistung führt und damit eine stärkere Bremse bzw. die damit verbundenen Kosten nicht gerechtfertigt sind. Ein Mechaniker hat auch gemeint, die Zee werde zwar bei Bullitt verbaut, allerdings nicht mit den originalen Bremsleitungen, was das oben genannte Problem mit der Bremsleistung mit sich bringt.

Frage: Da ich eine ordentliche Bremse benötige (bzw. eigentlich jedes Lastenrad, ich verstehe nicht wie manche mit z.B. Rollerbremsen fahren können) und mir eine 4Kolben-Anlage einbilde (durchaus auch Geschwindigkeiten jenseits der 50 km/h, mit Kindern natürlich weniger), suche ich nach Lösungsmöglichkeiten, z.B. Verlängerung mit Jagwire (Mountain Pro Hydraulic Hose) o.Ä.. Die Alternative ist bei den aktuellen Bremsen zu bleiben und nur größere Scheiben zu montieren.
Mit Sicherheit hat schon jemand Erfahrungen in diesem Bereich gemacht und kann mir mehr sagen. Ich bin für jeden Input dankbar.

Fazit: Insgesamt bin ich extrem zufrieden und sehr froh über die Anschaffung. Ein Auto habe ich im Stadtverkehr in den ersten 12 Monaten mit dem Lastenrad tatsächlich nur einmal benötigt: Um eine Waschmaschine zu transportieren.
Ich würde es mir sofort wieder kaufen. Tatsächlich spiele ich schon mit dem Gedanken eines zweiten Lastenrads, das ist aber wieder eine ganz andere Geschichte…
 
Hallo, interessanter Bericht. Zu deiner Reichweite mit dem Akku, 418 Wh sind jetzt nicht so viel die 80km Reichweite mit dem Lastenrad sind mit 500+ schon eher realistisch. Es ist natürlich abhängig von der gewählten Unterstützung bzw. Topographie. Ich habe 635 Wh und schaffe mit dem Akku die 80km bei teilweise ordentlicher Unterstützung. Aber niemals bei voller bzw. mit wenig eigen Energie. Zur Bremse: Magura vom Bremsverhalten Top. (MT4) die Scheiben könnten besser sein. Wenn verschlissen gibt es von Magura bessere. Und ja die Maguras sind laut, mahlen und quitschen. Aber habe bis jetzt jede Bremse entlüftet/gewartet bekommen, und Geräusche sind mir nicht so wichtig wie das Bremsverhalten. Vierkolben Bremse ist wenn mann noch im Hochgebirge wohnt overdressed. Rollenbremsen am Lastenrad sind Müll.
 
@propivo Da wir in den Alpen unterwegs sein werden, verbauen wir die Shimano XT - vorne 203 und hinten 180 (was glaub ich das Maximum war).
Das ist die Empfehlung hier aus Berlin und das habe ich auch schon oefter hier im Forum gelesen.
Wenn du eine 4-Kolben Bremse verbaust wird deine Garantie verfallen, da der Rahmen laut Douze das nicht mitmachen wuerde.
 
@propivo
Grundsätzlich ist eine ordentliche Bremse, gerade an Lastenrad, immer von Vorteil.
Ob es nun die 2-Kolben oder 4-Kolben-Anlage sein muss, ist aus meiner Sicht gar nicht so entscheidend, denn die maximale Bremskraft ist auch bei bspw. der aktuellen 2-Kolben-XT sehr gut. Eine gute 4-Kolben-Anlage (XT8020, Zee, Saint, MT5, MT7 usw.) ist natürlich noch einmal kräftiger, fraglich ist, ob das gebraucht wird, vor allem am recht kleinen Vorderrad. Fährst du viel mit schweren Lasten?
Was sich nämlich mit einer 4-Kolben-Anlage nicht oder nur ganz marginal verändert ist die Standfestigkeit der Bremse. Also: Wie viel Energie kannst die Anlage aufnehmen und umwandeln und wie gut kann die Hitze abgeleitet werden. Da kommt es viel mehr auf die Art und Größe der Rotoren an und auf die Wahl der Bremsbeläge. Will sagen, auch mit einer Saint kriegst du die kleinen 160er Scheiben krum und blau.
Daher ist zu überlegen, was du willst:
1. Mehr absolute Bremskraft, dann Umstieg auf 4-Kolben (wobei der Aufpreis schon saftig ist), oder
2. mehr Standfestigkeit, dann andere, größere Rotoren und ggf. andere Beläge und die bestehende Tektro Gemini erst mal weiter nutzen. Massive Scheiben (vorn 203, hinten 180 max.), am besten mit Kühlblechen und Sinterbelägen. Da sollte schon eine deutliche Verbesserung zu spüren sein.

Zur Umrüstung an sich: Es gibt von diversen Herstellern (z.B. Jagwire) Leitungen und passende Fittings, um so ziemlich alle Bremsen mit einer langen Leitung auszustatten. Dazu muss die ausgelieferte Leitung ausgebaut und die lange Leitung eingebaut werden, plus Entlüftung. Auf die Bremskraft hat die Leitungslänge (bei guten Leitungen) keinen Einfluss. Magura liefert sogar standardmäßig extra lange Leitungen aus, das muss nur gekürzt werden. Die aktuelle MT-Serie ist so schlecht nicht, extrem kräftig, günstig und easy zu entlüften.
 
@Schnubu: die Lasten sind im täglichen Gebrauch nicht so hoch, Kinder, ich, diverses Kleinzeugs, Schloss und natürlich das Eigengewicht des Rads. Sind aber insgesamt auch sicher um die 150-160 kg Gesamtgewicht. Über den Daumen so ca. einmal pro Woche wird größeres bzw. schwerers transportiert.
Die Steigungen, besser gesagt das Gefälle, ist selten besonders lange, meist ein paar hundert Meter, aber eben auch um die 15%, manchmal mehr. Dazu kommt noch der Autoverkehr, auf den entsprechend reagiert werden muss. Also durchaus Argumente für die 4-Kolben-Variante. Trotzdem habe ich mich entschlossen (aufgrund eurer Kommentare sowie wegen des leichten Zeitdrucks, ein Bremsbelag war bereits bis aufs Metall abgenutzt) bei den aktuellen Bremsen zu bleiben und größere Scheiben zu nehmen. Jetzt hat das Rad 180er vorne und hinten (dafür gibt es eine Freigabe von Douze) und eben neue Beläge. Die sind auch schon eingebremst, das Rad steht also wenn es stehen soll. Läuft wieder super.
Danke für eure Beiträge.
 
allerdings haben mir die Werkstätten vor Ort mitgeteilt, dass eine Verlängerung für die Vorderbremse ihrer Erfahrung nach schwer oder nicht umzusetzen ist (zumindest bei den oben erwähnten Shimanos), da entweder die ganze Gruppe gekauft werden muss, oder die Leitungen und Anschlussstücke nicht genau passen, was zu einer Verminderung der Bremsleistung führt und damit eine stärkere Bremse bzw. die damit verbundenen Kosten nicht gerechtfertigt sind. Ein Mechaniker hat auch gemeint, die Zee werde zwar bei Bullitt verbaut, allerdings nicht mit den originalen Bremsleitungen, was das oben genannte Problem mit der Bremsleistung mit sich bringt.

Selten so einen riesen Schwachsinn gelesen. Schnubu hat da völlig recht. Ich habe auch meine vorhandene XT 2- Kolben Bremse mit einer längeren Leitung und neuen Fittings umgebaut und entlüftet. Die Leitung hat mich 4€/m gekostet und die Fittings aus Edelstahl 20€ das Set für VR/HR.
 
Hat jemand von Euch schon das G4e mit der Kindersitzbank gesehen? Welchen Eindruck macht die Bank? Polsterung ok?

Danke!
 
Hab noch einen Nachtrag zu meinem obersten Post (#941):
Licht: hat nun schon wieder den Geist aufgegeben. Zuerst hinten, dann auch vorne. Mittlerweile sind alle Kabel ersetzt, da sie an den Steckverbindungen hinüber waren (am Scheinwerfer vorne sowie an der Verbindung unten, wo der Rahmen geteilt werden kann. Quasi Wasserschaden. Am Unterbau habe ich jetzt aus Tape "Spoiler" drauf, damit das Wasser entweder nicht hinein kommt oder leichter abrinnt.
Die Wanne senkt sich an den Rändern immer stärker ab, da ist mittlerweile ein fingerdicker Spalt ringsum (Foto angehängt). Ist jetzt kein Riesenproblem, einmal war nach einem heftigen Gewitter ein wenig Wasser in der Wanne, einmal ist ein (dünnes) Buch rausgefallen, aber toll ist es dennoch nicht.
Und kaum habe ich geschrieben, dass ich mit dem neuen Canopy zufrieden bin, ist auch schon wieder der Reißverschluss im A..., auf einer Seite zumindest. Nach gerade mal einem halben Jahr.

Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass diese Problemchen nur bei meinem Rad auftreten.

Damit man mich nicht falsch versteht: Ich bin nach wie vor vom Douze begeistert. Aber das sind so Kleinigkeiten, die meiner Meinung nach innerhalb von 18 Monaten eigentlich noch nicht auftreten sollten.
 

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Der Spalt zwische "Bag" und Wanne ist bei mir seit Anfang an. Ich dachte, dass muss so :unsure:
 
Sooooo....
Hallo erstmal. Nachdem ich jetzt seit Tagen die inzwischen 48 Seiten durchgelesen habe, würde ich mich hier auch mal einklinken zwecks Kaufberatung :)
Zu mir/uns:
Meine Frau und ich, beide Anfang 30, wohnen in Esslingen bei Stuttgart, haben bereits einen Labrador (mittelgroßer Hund, 30kg) und bekommen jetzt im August Zwillinge.

Da uns die Anhängerlösung am Fahrrad für die Bagage gar nicht zusagt, bin ich von Anfang an schon vom Lastenrad angefixt.
Erster Kontakt war Babboe und durch Testfahrten bin ich schnell von Babboe und auch 3Rad weggekommen zu 2Rad.
Anfangs war ich mir praktisch absolut sicher, dass es das Bullitt wird.
Selbst aufbaubar, sportlicher Sitz usw.
Die Probefahrt war dann ernüchternd... nicht wegen dem fahren, sondern der Größe :/
Da würden glaub 2Kids+Hund nicht reingehen bei Touren :/
Also weitergeschaut und beim Douze gelandet. Hört sich Klasse an, allerdings könnte ich hier in der Ecke wohl nur das G4 probefahren.

Erstmal zu mir:
Ich bin 1,81 mit c.a. 90kg (Schrittlänge weiß ich gerade nicht) und langer Raderfahrung, auch wenn ich in letzter Zeit nicht mehr so oft dazu komme :(
Das müsste dann wohl noch der normale Rahmen sein (Gibt's den Bigboy überhaupt noch?).

Zu meinen Ansprüchen:

- Fahrten mit "Mann und Maus" (=Kinder+Hund), aber auch nur Beladung wie Einkäufe, Campingequipment o.ä.
In bevorzugt sportlicher Sitzposition.

- da es hier recht hügelig ist (man kann natürlich schon am Neckar fahren, aber es geht auch teils derbe und lange Steigungen hoch) ist Motor auf jedenfall angepeilt
Ich hatte anfangs (zu Bullitt-Zeiten) sehr zu Vorderradantrieb tendiert, da ich den Gedanken von Allradantrieb toll fand, scheint beim Douze aber nicht so zu funktionieren, wenn ich das hier richtig herausgelesen habe.
Mittelmotor gefällt mir an sich nicht so sehr wegen der Kettenbelastung usw. und einen Vorkonfektionierten Rahmen in den der Motor passt, mag ich nicht (Ich möchte mir alle Möglichkeiten offen halten)
Beim Douze (UP30e/F30e) scheint der ja aber einfach in die "Rahmenstrebenlücke" gebaut zu sein, was meine Aversion zumindest in dem Punkt zu entkräften scheint?

Zum Hinterradantrieb. Nun gibt's ja von Haus aus den GoSwiss. Der hört sich auf der Herstellerseite natürlich Klasse an (wen wundert's ;) ). Aber 50nm Leistung hört sich im Vergleich für mich als Laien erstmal wenig an, wenn ich Daten z.b
vom Puma oder eben dem Brose mit 75nm noch richtig im Kopf habe...
Hat da jemand Erfahrungen?
Es MUSS auf jedenfall ein Setting sein, dass sich auch ganz normal als Fahrrad fahren lässt, wenn Akku leer oder System ausgeschaltet, weil nicht benötigt.
Rekuperation wäre sicher auch nett, grad hier im Hügelland.
Also an sich hört sich der Go Swiss passend an, bis vl auf die "Power".
Ob sich der Aufpreis eben lohnt Frage ich mich...

- Bei der Antriebsart möchte ich ebenfalls flexibel bleiben. Heißt Kette wird gerade präferiert.
Nu Vinci fand ich schrecklich bei der Probefahrt. Für meinen Geschmack ultra unsportlich zu fahren, gerade "oben raus" hab ich mich totgetreten, was die Kadenz angeht. Wenn ich dann noch von dem Leistungs-/Wirkungsverlust (?) lese, ist sowas raus.
Auch was Alfine angeht bin ich durchs einlesen nicht überzeugt.
Pinion fliegt eher raus wegen Preis.

Ich bräuchte ein Setting mit großer "Bandbreite": Steile Anstiege mit soviel Eigenleistung wie möglich durch "kleine Gänge", aber in der Ebene, wenn's läuft obenraus genug "große Gänge um auch ein 30er Schnitt oder vl mehr schaffen zu können.
Also praktisch fast wie mein Mountainbike ;)
Ein Kumpel hat sich jetzt fürs MTB von SRAM ne 1x12 eingebaut und meint die fährt sich wie seine 28Gänge-Schaltung vorher... Hört sich gut an
Was meint ihr? Bzw was geht überhaupt an einem Douze mit einem der E- Antriebe?

- Teilbarkeit wäre nicht Pflicht, aber schon ein sehr großes Plus. Ich weiß nicht, ob das G4 teilbar ist?
Evtl sonst einfach das (UP30e)/F30e?

Vorne liegt natürlich das F30e, da bereits mit Canopy, wobei sich im Konfigurator keine 800er Version auswählen lässt ??
Ob man die Federung vom G4 braucht, scheint hier ja eher kritisch betrachtet zu werden?

- Bremsen: da ja nun vorne + hinten bereits 180er Standard sind, ist die Frage Tekto oder doch die M4 oder die besser Verkäufliche der beiden, die dann verkauft wird und dann was besseres eingebaut wird...M5 (?)
Oder kann man komplett ohne Bremssystem kaufen und selber eine einbauen?

Ihr seht also, Fragen über Fragen :)

Ich bin auf eure Antworten gespannt :)

Noch eine Anmerkung:
Ein absoluter Technikfreak bin ich noch nicht. Fahre zwar Rennrad und Mountainbike, aber extrem fit in den Details der unterschiedlich Systeme bin ich nicht :)
Affin bin ich aber durchaus. Also eigene Wartungsarbeiten sind durchaus kein Problem mit dem nötigen Einlesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Boehminator

ich versuche es ganz kurz zu halten und meinen sehr subjektiven Senf dazu zu geben:

Ich würde an deiner Stelle das 800er Messenger/Traveller-Setting nehmen, also das F10 mit der ganzen Kinderausstattung. Warum ohne Motor? Weil es auf dem Zubehörmarkt eine ganze Reihe gute und günstige Nachrüstsysteme gibt, die je nach handwerklichem Geschick recht schnell installiert sind. Ich habe enorm gute Erfahrungen mit dem BBS-System von Bafang gemacht. Mein BBS02 läuft nach 10.000km mit minimalen Lagerspiel fast wie neu. Das hat bisher kein Bosch bei uns geschafft. 600 Euro und 3-4 Arbeitsstunden und dein Cargobike ist elektrifiziert. Das System ist frei skalierbar, alle Ersatzteile sind im Netz zu bekommen, jeder beliebige 36V-Akku passt. Die Kraft ist reichlich und das Ganze ist in der 250W-Version legal.

Mach dich im Netz mal schlau, wie die Rekuperation bei Direktläufern in der Realität aussieht, ich war auch anfangs sehr überzeugt davon, aber: Sie bringt wenig bis nichts hinsichtlich Akkuladung, geht nur in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen und ist meist nur eine ganz leichte Schleppbremse. Und wenn du einen Motor am Bike hast, wirst du in der Regel auch nur mit Motor fahren, gerade wenn der Hobel voll beladen ist. in der Regel kompensiert die erste Unterstützungsstufe das Gewicht des Lastenrades.

Das G4 habe ich noch nicht live gesehen, scheint mir auf den Bildern recht unflexibel für ein Lastenrad.

Nimm die Tektro (wenn die nicht reicht, dann reicht die MT4 auch nicht), teste die und baue ggf. auf 4Kolben (MT5, MT7, Saint, Zee usw.) und größere Discs um.

Eine Federgabel ist dem Fahrkomfort deutlich zuträglich, aber unterliegt Verschleiß und bedarf regelmäßiger Pflege und Wartung. Zumal alle am Markt erhältlichen Gabeln in 20" nicht gerade den Anforderungen an höhere Lasten entsprechen. Lieber dicke Reifen (beim Douze kriegt man gerade so 2,15er unter die original Schutzbleche), federt auch ordentlich und ist wartungsfrei.

Die 9fach-Kassette hinten würde ich gegen eine 11-40er tauschen, damit kommst du in Verbindung mit einem Motor (kleineres Kettenblatt wählen) jeden Berg rauf. Falls das nicht reichen sollte: Umrüstung auf 11fach. Das kostet aber einiges, Kassetten bis 46 Zähne kann man am Douze gut fahren. Nuvinci und Alfine sind in den Bergen untauglich, sowohl was Wirkungsgrad, Übersetzung und Eingangsdrehmomente anbelangt.

Viel Spaß bei der Qual der Wahl. :)

Schnubu
 
Da möchte ich meinem Vorredner zustimmen. Der BBS1 Mittelmotor ist schon ein Pfund. Es ist aber nicht sicher ob er in den aktuellen Rahmen passt.
Mein nächstes Rad ein Long Harry wird den auch wieder bekommen. Im moment habe ich ein 600er Douz mit Binova Mittelmotor und Nuvinci. Fährt sich auch gut. Ist aber sehr teuer. Ist bei mir nur ein Testrad. In einem Urban Arrow hatte ich schon mal ein Swissdrive Motor. Zuwenig Power kann man dem nicht unterstellen. U.u. ist ein Rahmenkid das richtige für dich. Da kannst du selber los bauen.
 
Jepp, sehr valider Punkt: Man sollte möglichst vorab herausbekommen, ob so ein BBS01 passt. Die Maße sind im Netz einsehbar, und dann ab zum nächsten Händler mit einem Messschieber. :)
 
Da Schein mir auch System dahinter das Hersteller diesen DIY Motor vermeiden möchten. Ging das bei einen alten Urban Arrow problemlos, ist das heute wohl nicht mehr möglich. Das könnte Douze genau so machen.
 
Das klingt doch brauchbar. Vielen Dank dafür euch schonmal. Ich hatte auch erst mit dem Gedanken gespielt unmotorisiert und dann nachrüsten. Das bestärkt mich jetzt weiter, dann ist die Anfangsinvestition auch nicht so groß.
Würdet ihr denn generell Mittelmotor oder Hinterradmotor empfehlen?
 
Hmm, @Boehminator, da würde ich aber vorher genau ausmessen ob Zwillinge in Autoschalen, Weber-Babyschalen oder Hängematten plus Hund wirklich reingehen.
Mit zwei Maxi Cosi ist auch das große Douze wahrscheinlich erst einmal voll. Wenn ihr Babyschalen für Fahrradanhänger nehmt passen wohl zwei nebeneinander, aber von der Länge der Box bleiben dann gerade einmal gut 30cm für den Hund übrig, wenn überhaupt. Hört sich für mich eher so an als ob du ein Douze XX-Long brauchst, das es noch nicht gibt
 
Frontmotor hast du vergessen. Alles hat vor und Nachteile. Der Frontmotor ist das einzige System das ich noch nicht kenne, hat aber einleuchtende Vorteile. Gewicht auf dem Vorderrad. 2wheels drive. Also vorne Motor hinten der Fahrer. Ob der im Douze realisierbar ist hängt davon ab ob die noch Steckachsen verwenden. Faustregel ist jedoch, mit viel Berg machst du mit einem Mittelmotor nichts falsch.
 
Hmm, @Boehminator, da würde ich aber vorher genau ausmessen ob Zwillinge in Autoschalen, Weber-Babyschalen oder Hängematten plus Hund wirklich reingehen.
Mit zwei Maxi Cosi ist auch das große Douze wahrscheinlich erst einmal voll. Wenn ihr Babyschalen für Fahrradanhänger nehmt passen wohl zwei nebeneinander, aber von der Länge der Box bleiben dann gerade einmal gut 30cm für den Hund übrig, wenn überhaupt. Hört sich für mich eher so an als ob du ein Douze XX-Long brauchst, das es noch nicht gibt
Was fetteres als ein 800er Douze will man aber auch gar nicht fahren wollen, nicht in der Stadt und nicht im Gebirge. Das Teil ist schon wirklich riesig und vor allem auch breit. Da wird es an vielen Stellen schon sehr eng und unhandlich. Zwei Maxicosi dürften quer hintereinander schon reinpassen (reine Mutmaßung), aber wahrscheinlich nicht mit Halter und der Hund wird dann laufen müssen. :)

Frontmotor hast du vergessen. Alles hat vor und Nachteile. Der Frontmotor ist das einzige System das ich noch nicht kenne, hat aber einleuchtende Vorteile. Gewicht auf dem Vorderrad. 2wheels drive. Also vorne Motor hinten der Fahrer. Ob der im Douze realisierbar ist hängt davon ab ob die noch Steckachsen verwenden. Faustregel ist jedoch, mit viel Berg machst du mit einem Mittelmotor nichts falsch.
Dem stimme ich zu: In den Bergen, vor allem wenn es steil wird halte ich den Mittelmotor für unschlagbar: Drehmoment, Stromverbrauch und Wärmeentwicklung. Er läuft halt quasi immer im optimalen Drehzahlbereich. Der durchaus höhere Verschleiß an Antriebskomponenten - und hier meine ich gar nicht mal Kette oder Ritzel und Kettenblatt, sondern vielmehr den Freilauf und die Lager - muss berücksichtigt werden. Ich glaube, dass die Entscheidung hin zu einem Front-, Mittel- oder Hinterradmotor letztlich eher eine Frage des Geschmacks und des Popometers.
 
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