Umbau Bullitt auf Kettenschaltung (Radreise, 70kg Last, hügelig)

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Lastenrad
Bullitt Race Alfine-8 mit Kindertransport-Möglichkeit
Liebes Forum,

im Sommer geht es für uns ein zweites Mal los Berlin-Usedom. Letztes Jahr hatte ich mit meinem gut beladenen Bullitt (70kg in der Box und 80kg meine Wenigkeit) die Erfahrung gemacht, dass die hügelige Uckermark etwas nerven kann. Daher und auch, weil ich zunächst nicht elektrifizieren möchte, plane ich nun die Alfine-8-Nabe durch eine Kettenschaltung zu ersetzen. Ich werde dieses Jahr nicht noch zusätzlich den Doppel-Kinderanhänger dranhängen haben, daher sollte diese Massnahme reichen.

Zum Kern der Frage: Die von LvsH ab Werk verbauten Shimano-Systeme 2x 10 (Deore) und 2x 11 (XT) haben naturgemäss gegenüber der 8er-Kassette (3x 8) dünnere Ritzel und eine schmalere Kette. Eigentlich sollte ja gerade beim Lastenrad der Antrieb eher stabil bis überdimensioniert ausgelegt sein. Ich habe bislang widersprüchliche und für mich verwirrende Informationen bekommen, auch den in den per Suchfunktion auffindbaren Themen-nahen threads hier keine Antworten.

Gibt es schlagende Argumente pro 2x 10 (also Deore, denn XT überlege ich eher nicht) und gegen den Verbau eines konventionellen 3x 8 Systems? Sind mit 3x 8 (speziell beim Bullitt) Probleme mit der Kettenlinie zu erwarten (Hollowtech-Lager, Standard)? Ist das 2x 10 System von der Bedienbarkeit im Alltag überlegen und durch den Verbau besseren Materials ggü 3x 8 nicht weniger haltbar?

Könntet ihr mir vielleicht für den von mir angedachten Einsatzzweck komplette Umbausätze oder Teilelisten empfehlen, gerne auch für 2x 10, wenn aus eurer Sicht empfehlenswert (um den eher geringen Preisunterschied 3x 8 zu 2x 10 geht es mir nicht). SRAM wäre auch möglich, denn bei unserem Yuba Mundo habe ich erstmals eine SRAM Kettenschaltung gefahren und fand diese ziemlich gut und knackig, auch gefällt mir das push-push-Prinzip der trigger. Und habt ihr vielleicht einen Tipp zur Bezugsquelle für das neue Laufrad hinten?

Das Alfine-8-Laufrad werde ich wohl behalten, vielleicht für den Einsatz winters. Falls allerdings jemand im Forum an einem Tausch der Systeme interessiert ist (mit Wertausgleich) könnten wir auch ins Geschäft kommen (und die Ausfallenden gleich mittauschen). Meine Alfine-8 ist aus 2014 und vor Kurzem gewartet worden (Fachhandel, Rechnung liegt vor).

Mit Dank und herzlichen Grüßen an alle inklusive dem guten Admi!
Manuel
 
Was spricht gegen 3x10?
Ehrlich gesagt: Keine Ahnung! Ich frage mich, was dafür spricht.

Grundsätzlich interessierte mich, ob eine robuste, erprobte 8er-Kassette und Kette nicht die bessere Wahl sind auf Tour, gegenüber 10er- und 11er-Kassetten mit entsprechend schmaleren Ritzeln und Ketten. Letztere mit vielleicht dem Problem, "unterwegs in der Pampa" Ersatz zu beschaffen müssen. Gestern hörte ich die Meinung, dass 8er-Kassetten eigentlich out seien und kaum noch verkauft werden würde. Ich habe aber erst letztes Jahr ein neues (nicht teures) Trekkingrad mit 3x 8 Konfiguration neu erstanden und bin auch sehr zufrieden damit, keine Probleme (vielleicht sollte ich sogar jene Gruppe einfach rüberbauen?). Die "fetteren" Kassetten enstammen doch eigentlich dem Rennrad-Bereich und haben dann den MTB-Bereich erobert (oder irre ich?). Was durchaus nichts Schlechtes bedeuten muss bezüglich Haltbarkeit. Nur fehlen mir jegliche Erfahrungen.

Grundsätzlich bin ich geneigt, auf das zurückzugreifen, was auch LvsH verbauen. Aber ich wollte es noch einmal hinterfragen und hoffe, dass hier jemand mit Tourenerfahrung mit dem Bullitt vielleicht eine konkrete Empfehlung geben kann. Gerade auch zur Konfiguration von Kettenblättern und Ritzeln. Alternativ gehe ich demnächst mal in unserem Fahrradkeller die Konfiguration der SRAM-Kettenschaltung unseres Yuba Mundo "durchzählen", denn das ist ja ein lupenreines Lasten-taugliches Tourenrad. Dann würde ich vielleicht diese Konstellation nachbauen, die gefällt mir.

Bei den 3x 8ern halte ich es so (vielleicht die meisten anderen auch?), dass ich im Alltag mit dem Stadtrad Konfigurationen fahre, die das mittlere Kettenblatt und nur selten das größte sinnvoll erscheinen lassen. Das kleinste Kettenblatt fahre ich nur am konkreten Berg. Unter 2x 10 (oder 11) kann ich mir mangels Erfahrung nicht viel vorstellen, nehme aber an, dass sich LvsH etwas bei der entsprechenden Erstaustattung gedacht haben.

Hollowtech-Lager sind auch eine Neuheit für mich, zuvor hatte ich nur Innenlager gehabt. Ob sich hier noch ein Geheinmis im Hinblick auf mögliche Schaltungs-Konfiguration verbirgt, das ist mir auch unklar.

Ich danke für den link nach Frankreich. Einkaufen werden ich aber aller Voraussicht nach bei einem der deutschen Händler, wo ich schon in der Kundenkartei bin und immer wieder mal Prozente bekomme. Zumeist sind es dann eh Sammelbestellungen von Teilen für den Familien-Furhpark, ggf auch für Freunde noch mit.

Danke aber für Deinen Vorschlag und beste Grüße nach Kölle!
Manuel
 
Meiner Meinung nach sind Kettenschaltungen kaum anfällig und selbst bei einem Defekt im Nirgendwo kann man sich schnell behelfen. Über die Haltbarkeit würde ich mir nach einigen Jahren MTB bei dem dafür angebotenem Material keine Gedanken machen, das ist robust genug.
Ich würde die passende Übersetzung ausprobieren und umbauen.
Persönlich finde ich die SRAM von der Haptik und dem Schaltverhalten (fahre eine X9 am Enduro) auch etwas angenehmer, als die Shimanos, die ich bisher genutzt habe. Nach Umrüstung auf XTR Shifter am Bullitt (gab es in dem französischen Shop ausgesprochen günstig) ist das Schalten etwas angenehmer geworden, im Vergleich zur vorherigen Deore. Besonders das „2–Gänge–Gleichzeitig–Herunterschalten“ ist bei spritziger Fahrt prima. Fahre 3x10 am Bullitt, da beim Aufbau damals die 3–fach—Kurbel günstiger war, als die 2—fach Varianten, genug Reserve am Berg.
Insgesamt aber reine Luxusprobleme, ab Deore funktionieren die alle problemlos, vielleicht auch darunter.
 
Noch Vorschläge? Hat jemand 2x 10 verbaut, oder doch gar 3x 8? Hat jemand Erfahrung mit Radreise, Gewicht, bestimmten Schaltungsgruppen? Tipps zu guten Bezugsquellen?
 
Die Alfine-8 habe ich ja gefahren, auch auf Tour. Voll beladen war ich meist im fünften Gang, dem "direktesten", unterwegs gewesen. Bei der Alfine-11 ist der Direktgang auch der Fünfte, also in Relation weiter unten. Nicht so günstig. Die Gesamtübersetzung 409% bei der 11er gegenüber 306% bei der 8er ist zunächst gut. Die Erweiterung der 11er kommt aber durch die Gänge oben zustande. Will man nach unten mehr range, dann müsste ein neues Ritzel her. Aber selbst dann hätte ich Sorge, dass ich im Stehen tretend die Alfine am Berg überfordere (es gibt hier wohl auch Beschränkungen seitens Shimano - Zitat aus dem Radforum "Shimano erlaubt eine Primärübersetzung von 1,7"). Bei einer Kettenschaltung könnte man immer noch mal experimentieren, Ritzel oder Kettenblatt ändern und hätte (so meine Information) mehr Gewissheit, dass das Material die Belastung auch verträgt. Natürlich ist auch etwas Lust am experimentieren dabei. Das Bullitt sommers auf Kette zu fahren und winters bei Schlechtwetter auf Alfine-8 zurückzubauen wäre durchaus eine Option für mich. Eine Kleinigkeit noch: Die inverse Logik des shifters der Alfine-8 im Vergleich zum Schaltwerks-shifter beim Alltagsrad macht mich im Alltag ein wenig kirre (push und pull genau umgekehrt). Das wäre dann auch passé.
 
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nuja, aber hin und herbauen von kurbel wäre mir auch zu nervig.
da kannste für den verbuchten aufwand auch einfach ne rohloff reinhängen :)
 
Tja, Rohloff ... irgendwie landet man doch immer wieder bei dem Thema ... aber die Ölwechsel / Wartungsintervalle (hat schon eher was von einem Auto, oder?)
 
nö, erstmal muss man das vermutlich nich ganz so genau nehmen.
zweistens hast du das zb bei ner 11 gang alfine auch.

und drittens muss man auch hin und wieder ne ketten wechseln... dabei kannste auch mal das öl wechseln, so lange dauert das ja nicht.

aber die kette wäre die günstigere alternative
 
fahre 1x9 mit daumi(s/a). hinten ne alte stx, kmc x-serie kette und shimano kassette binten. verschleiß is halt normal bei nutzung, aber 10 oder 11 kommt mir nich ans lasti
 
Ich fahre 1x10 am Lasti ohne probleme. Empfehlen würde ich SLX Shifter, XT Schaltwerk, SLX Kette und die Shimano HG500-10 Kasette mit 11-42
Dann hat man für relativ schmales Geld eine gute Schaltung bei der auch die Verschleissteile nicht weh tun.
 
und die Shimano HG500-10 Kasette mit 11-42
Danke! Klingt gut! Welches Kettenblatt fährst Du dazu (wie viele Zähne)? Fährst du auch mit ordentlich Last auf dem Rad durch hügelige (nicht bergige) Landschaft, auf Tour?

Hat noch wer einen Tipp für eine Bezugsquelle fertig gespeichtes 26" Laufrad mit center lock, Lastenrad-tauglich? Selber eingespeicht habe ich noch nie. Es würde mich reizen, aber mir fehlt gerade die Zeit.
 
Ich maltretiere meine Schaltung als ganzjahres fahrer mit Bosch CX und Odenwald und ich meide Strassen wann immer möglich. Daher kann ich die Kombi guten gewissens empfehlen. Kettenblatt würde ich auch Richtung 32 tendieren evtl sogar 30 je nach fitness und angepeilter Endgeschwindigkeit/Trittfrequenz
 
Liebes Forum, liebe konkrete Tipp-Geber,

Zeit für ein weiteres feedback vom thread-Eröffner, denn in meinem Kopf ist viel passiert. Ich bitte den Umfang des Textes zu entschuldigen und so zu verstehen: Es gibt vielleicht stille Mitleser hier, die ähnliche Verständnisprobleme haben, wie ich sie hatte. Vielleicht hilft es Jemandem.

Zur Erklärung schicke ich voraus: ich arbeite in einem nichttechnischen Beruf und bin Hobbyschrauber, meine Vorerfahrungen bis zum Bullitt-Kauf erstreckten sich auf Trekkingrad-Technik und ich war schon stolz gewesen auf Wechsel von Vierkant-Industrie-Innenlagern, Steckkassetten und Kugellagern. Nur beipielsweise. Dass sich die Fahrradtechnik beim MTB so dermassen weiterentwickelt hat und was sich genau hinter dem Hollowtech II-Tretlager (des Bullitt) und den 2x10, 2x11, 1x10, 1x11 (1x12) -Gruppen verbirgt, das wird mir nun peu à peu klar.

Die online verfügbaren Ritzelrechner (.de) und Nabenschaltungs-Rechner (zum Beispiel jener von velophil, zwar nur mit Entfaltungs-Angaben, die sich aber sehr gut umrechnen lassen auf km/h: Trittfrequenz 90/min x 60min/h = Faktor 5400, die Dezimalstellen müssen noch gekürzt werden*) haben bei meinen Überlegungen geholfen und Spass gemacht. Außerdem habe ich zu den vom Hersteller Shimano freigegebenen Primärübersetzungen für die Alfine-8 und -11 recherchiert.

*= Alles gerechnet auf ein 26" Laufrad mit Schwalbe Marathon Tour Plus, gemessener Umfang 206cm.

Zwischen-Resumeé:

1. Mit der Alfine-8 werde ich beladen am Berg (Hügel) nicht glücklich. Ein Trittfrequenz 90/min ist für das Drehmoment sicher sinnvoll, führt aber im untersten Gang (1) zu einer Geschwindigkeit von über 10km/h am Berg. Darunter, langsamer, geht es nur mit verminderter Kadenz, das aber wird schwer zu treten, also: Absteigen. Die Entfaltung hin zu Vmax 32km/h (bei Trittfrequenz 90/min) entspricht ebenso meiner Erfahrung und reicht eigentlich bis auf wenige abschüssige Fahrten. Also fehlt es tatsächlich erheblich "nach unten hin". Auf Tour bin ich schwer beladen letztes Jahr die Alfine-8 oft im 5. Gang gefahren, habe Gang 6 bis 8 eher selten benötigt. Das Ritzel wechseln will ich aber nicht (siehe folgende Überlegungen unter 2.).

2. Die Hersteller-seitig verbaute Ritzel-Kettenblatt-Kombination bei meinem Bullitt mit Alfine-8 liegt bereits ausserhalb der Hersteller-Empfehlungen von Shimano. Eine Übersetzung in der schmalen range 2,0 bis 2,25 wird für die Alfine-8 empfohlen. Der Vollständigkeit halber: die Alfine-11 sollte nicht unter 1,7 Primärübersetzung betrieben werden. So die Angaben, die ich im Netz fand. Hier geht es wohl darum, das Eingangs-Drehmoment für die Nabe zu begrenzen, um Schäden abzuwenden. Rohloff, nur mal zum Vergleich, führt bei derlei Begrenzungen sogar noch das Körpergewicht des Fahrers ins Feld und Tandem-Berechnungen, was ja durchaus sinnvoll ist (Tandem = Lastenrad-Nutzung wäre logisch). Ergo: Das Ritzel bei meiner Alfine-8 vergrössern, mehr Zähne drauf machen und damit eine nur kleine Massnahme durchführen, das kommt wegen dem entstehenden hohen Drehmoment leider nicht in Frage. Es wäre so einfach, ich weiß. Ich vermute, dass nicht wenige Lastenrad-Hersteller Standard-Naben verbauen, die eher nicht Lastenrad- oder Tandem-geeignet oder -zugelassen sind, und, dass durch den Einbau einer enteprechend günstigeren Primärübersetzung der Kunde diesen Nachteil zunächst nicht bemerkt. Tritt sich leicht, allerdings nur bis zur Reparatur (im Falle einer beherzten Nutzung).

3. Für mich bedeuten diese Überlegungen: Kettenschaltung! Denn einen Motor einbauen will ich nicht (nun doch nicht, es war eine Überlegung gewesen). Die Aussage eines netten amb-cycles-Mitarbeiters, der sich bei einer kleinen Fahrradausstellung auf der Domäne Dahlem (Berlin) am letzten Sonntag so positionierte: "3x8 Schaltung verkauft fast keiner mehr", ist insofern richtig, als dass die MTB-Technik (Hollowtech II, direct mount), welche am Bullitt verbaut ist, in der Tat auf 1x10, 1x11, 2x10 oder 2x11-Gruppen abzielt. Aha! Das war mir als Trekkinrad-Bastler so nicht klar gewesen. Der Ritzelrechner lässt bei den genannten vier Varianten die Phantasie spielen, sehr schön! Wahrscheinlich würde ich mit 1x11 oder gar 1x10 rein praktisch betrachtet sogar gut klarkommen. Größere Gang-Sprünge habe ich bei der Alfine-8 auch schon und nutze selbst da im Alltag kaum die gesamte Abstufung, sondern schalte zumeist überspringend hoch: 1 - 3 - 5 - 7 - 8. Die 2, 4 und 6 nutze ich selten. Andererseits: Der geringe Gewichtsvorteil von 1x10/11 gegenüber 2x10/11 ist mir beim Reiserad mit geschilderter Voll-Beladung sowieso egal, da würde ich lieber die Kettenlinie optimieren wollen. Also, Kettenlinie, ein wichtiges Argument pro 2x10/11! Da der Umbau auch temporär sein könnte (je nach Gefallen, denn die Wartungsarmut der Alfine-8 und das schnelle Runterschalten im Stand sind klasse), will ich nicht allzuviel investieren. Die wertigen 1x irgendwas Gruppen sind aber gar nicht mal günstiger als die 2x irgendwas Gruppen, wie ich herausfand. Die Deore-Gruppe 2x10 fand ich komplett und neu für 240,-€. Das Hollowtech-Tretlager aus 2014 würde ich belassen (verhält sich unauffällig). Die Wechsel-Ausfallenden für das Bulitt kosten 50,-€ und ein neues Laufrad käme noch hinzu (70-100,-€?). Das wären zusammen geschätzt knapp 400,-€ Gesamtkosten für den Umbau. Umspeichen will ich nicht, eben wegen jener Idee, die Alfine-8 noch zu behalten oder aber komplett zu verkaufen. Ein Tauschpartner für Nabe/Kettenschaltung fand sich bisher noch nicht hier im Forum (ich habe inseriert). Ist vielleicht auch unwahrscheinlich, denn der Umbau Nabe hin zu Kette, wie ich es plane, dürfte der häufigere Fall sein.

4. Rohloff. Dann kam mir tatsächlich gestern noch etwas dazwischen. Au Backe! Mein Chef liess mich sein geschmackvolles Tourenrad mit der Rohloff 14/500 testen. Das erste Mal Rohloff. Ich bin ganz schön begeistert! Tolle Schaltung, die Extreme konnte ich kaum ausfahren. Abends habe ich mich dann hier im Forum in das Thema Bullitt plus Rohloff vertieft und war wieder etwas am geerdet. Der Verbau in Kettenschaltungs-Ausfallenden lässt die mir sehr genehmen Vorteile zu: Leichter Laufradausbau, Justierung von Bremsscheibe/Sattel meist enbehrlich. Dafür muss dann ein Kettenspanner her. Hm. Oder aber man wählt ein Rohloff-Ausfallende, dann mit Nachteilen bezüglich Schnellausbau des Laufrades und Bremsen-Justierung. Außerdem, nicht zuletzt: das mit der Rohloff kostet ja glatt das Vierfache und gebraucht fand ich kaum etwas (muss halt 36-Loch sein, mit Disc-Aufnahme). Viele Rohloff-Fahrer sehen ihre Nabe scheinbar als Investition fürs Leben: Man wechselt das Rad und nimmt die Rohloff mit. Für mich, der ich im Alltag (fast täglich) verschiedene Räder nutze, macht das aber wenig Sinn. Dennoch: Eine Rohloff, einmal gefahren, geht einem nicht mehr aus dem Kopf! Schlimm, schlimm!

5. Laufrad. Ich werde nicht selbst einspeichen und suche noch. HR, Lasten-tauglich, 36 Loch, Disc-Aufnahme ... ihr wisst schon. Ich las von den etwaigen Vorteilen von Schnellspanner-Achsen: Die Vorspannung könne die Achse unempfindlicher gegenüber kurzen Belastungs-Spitzen machen. Andererseits war ich bisher mit Vollachsen und entsprechender Verschraubung ganz zufrieden gewesen. Anfragen an Händler laufen, vielleicht habt ihr dennoch einen Tipp oder gar ein gebrauchtes, gut erhaltenes Bullitt-HR anzubieten?

Ich würde mich sehr freuen, wenn von euch noch weiterer input zu meinen Überlegungen kommt!

Beste Grüße aus dem Berliner Aprilwetter!
Manuel
 
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Hej Joshua/ Manuel!

Dennoch: Eine Rohloff, einmal gefahren, geht einem nicht mehr aus dem Kopf! Schlimm, schlimm!
... wenn man erst einmal Blut geleckt hat ;) Das kenne ich, ich konnte auch schon 2 Mal mit einem geliehenen Rad mit Rohloff Nabe radeln. Das ist schon was Feines und Edles.
Mir hilft es dann gut, wenn ich an den Preis denke! Dann relativiert sich das Ganze für mich schnell! Trotz der Vorteile ist es ja auch wichtig sein eigenes Limit im Auge zu behalten! Zum Glück gibt es eine große Bandbreite an Schaltungen auf dem Markt und zum persönlichen "aussieben" gibts ein gutes Forum... :)

Grüße Nico
 
Zuletzt bearbeitet:
noch mal kurz am rande erwähnt.

tandem ist wirklich nur tandem zu betrachten, die last die auf ner nabe einwirkt ist lediglich das drehmoment von dem der tritt.
sprich ob du mit nem 10kg klapprad oder nem 100kg lastenrad den berg hoch musst, ist der nabe und dem eingangsdrehmoment wurst.
und genau hier sind wir beim punkt, wo die tandem betrachtung kommt: da stehen zwei personen auf der eingangsseite.

zur primärübersetzung der 8gang alfine, auf nachfrage war beim steps (!) bullitt die 44/23 freigeben, also 1.91 und dort kommen noch die 50Nm vom motor mit dazu. ich denke da ist man noch auf ner soliden seite, aber sobald die alfine die hufe am steps bullitt hochmacht, lass ich es dich wissen :)
 
Joshua

Verbaue 2x9. 8fach gibts nur noch eingeschränkt. 9fach ist deutlich günstiger und flexibler als 10fach oder 11fach (es lassen sich einzelne Ritzel tauschen). Vorne 22/36. Hinten 11-34. Ergibt 506% Bandbreite.
Nimm Deore, das funktioniert tadellos. Preislich bist du ein bisschen daneben. Schaltwerk, Umwerfer, Schalthebel, Kurbel (Alivio), Kassette und Kette habe ich online für ca. 175,- gefunden.

Mit 70,- bis 100,- wirst du bei einem Laufrad nicht hinkommen. Beispielsweise bei Whizz-Wheels bekommst du ein von Hand gefertigtes Laufrad mit XT-756 Nabe (hoher Flansch für Stabilität) und Rigida Andra Felge (hübsch ausgerichtete Speichenlochbohrungen für Stabilität) für 200,-. (36-Loch, 2.0-1.8-2.0 Speichen, 6-Loch: benötigst also noch einen Centerlock Adapter, gibts von Shimano).
Es gibt nur wenige Kassettennaben mit Vollachse. Die haben alle nen Schnellspanner. Keine Sorge, das hält.

Es müssen nicht zwingend 36 Speichen in ein Rad. Besonders dann nicht, wenn die Nabenflansche so hoch sind wie bei der Rohloff beispielsweise. Ich fahre sie mit 32 Loch. Gesamtgewicht etwa 14okg. Seit knapp drei Jahren täglicher Einsatz. Noch immer ist die Speichenspannung gleichmäßig und hoch. Das kriegt man nur von Hand und mit bissl Zeit hin. An 36 oder 32 Loch liegt das aber nicht.
 
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