Riese Müller Packster

Für mich ist das hier aber schon nörgeln auf sehr hohem Niveau. Ich bin seit 3 Monaten (bzw. 700km) Besitzer eines Packster touring 80 und insgesamt sehr zufrieden mit dem Rad. Für uns ein echter Auto-Ersatz. Ich schreibe mal mein Fazit in Stichworten:

Positiv:
- Die Größe: 2 Kinder Plus Einkäufe geht sich leicht aus. Wenn nicht in der Kiste dann halt am Gepäckträger.
- Der Motor ist extrem stark, der Akku hat ausreichend Kapazität. Bei normaler Fahrweise kommt man eigentlich mit dem Eco-Modus aus.
- Das Fahrverhalten: Angesichts der Dimensionen ist das Rad ausreichend wendig und hat (in Kurven) eine super Straßenlage.
- Die Schaltung funktioniert einfach, mir geht die Nuvinci nicht ab.
- Durchwegs gute Qualität bei den Anbauteilen: Schwalbe-Reifen, B&M Licht, etc.
- Die Sitzposition: Zwar nicht sportlich aber entspricht einem „normalen“ Rad. Backfiets oder Urban Arrow sind mir zu sehr Hollandrad. (Für mich kam deswegen eigentlich nur Packster und Bullitt in Frage)

Neutral:
- Der optionale Gepäckträger ist gut und nützlich, aber trotzdem überteuert.
- Die Bremsen könnten etwas kräftiger sein. Im Flachen sind sie ausreichend. Bei langen Abfahrten bremse ich stoßweise und lasse die Bremsen nicht schleifen - dann gehts.
- Die Bremsen Quietschen bei Feuchtigkeit
- Die Kotflügel erfüllen ihren Zweck. Ihre Qualität entspricht aber nicht dem Rest des Rades.
- Der Lenkereinschlag könnte größer sein. In der Praxis stört das aber kaum.
- Ich denke, dass man sich die Federgabel sparen hätte können. In der Praxis ändere ich ja nicht jedes mal die Vorspannung wenn ich das Rad belade.

Negativ:
- Die Pedale sind besonders bei feuchtem Wetter eine Katastrophe und sehr rutschig. Werde ich früher oder später austauschen.
- Das Rahmenschloss ist hackelig und entspricht nicht der Qualität des Rades.
- Kein Regenverdeck für Kinderbox. Geht uns schon ab. Angeblich arbeitet R&M daran

Ich hatte bis jetzt einen „Deffekt“. Der Steuersatz hatte Spiel. Vermutlich ein Montagefehler: Hat mein Händler korrigiert – was, weil die Kralle sehr tief sitzt gar nicht so einfach ist.
 
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Moin zusammen,

ich schreibe mal eine Zusammenfassung nach 4 Monaten Packster:
Pedale und Sattel sind schon vor dem Kauf gegen preislich gleiche ausgewechselt worden. Da muss ich nicht den ersten Regen abwarten, um zu merken, dass die Pedale rutschig sind. Die Klingel habe ich dann zu Hause gewechselt.

Das Rahmenschloss habe ich ca. 3 mal benutzt und einmal das voll beladene Rad vom Ständer in das geschlossene Schloss geschoben.... seitdem hat eine Speiche einen markanten Knick. Ist aber auch nicht angeraten, ein 5k-Rad mit einem Bonbon-Schloss zu sichern. Seither begleitet mich immer ein Bordo.

Die Schutzbleche erfüllen ihren Zweck, aber viel mehr auch nicht, das hintere schleift aber gerne mal, wenn man einen kleinen Rempler hatte. Das vordere ist auf ca. 15 cm eingekürzt, da ständig irgendwas gewackelt oder geklappert hat.

Bremsbeläge hinten sind nach ca. 1500-2000 km erneuert, da man am Hinterrad eine enorme Bremskraft auf die Straße bekommt. Vorne sind sie auch bald fällig. Die Bremsen erfüllen ihren Zweck, könnten aber alles in allem schon etwas griffiger sein, besonders mit ordentlich Ladung drauf. Vom Weihnachtsgeld wird auf wahrscheinlich eine 4-Kolben Anlage angeschafft und verbaut.

Die Lenkstange ist in der Höhe ca. 10 cm und der Lenker ca. 4 cm eingekürzt. Ergo-Griffe runter, Hörnchen und Lenkerband drauf.

Als Fazit kann ich sagen, dass das Packster sein Geld wert ist. Über die "billigen" oder einfachen Komponenten kann ich sehr gut hinweg sehen. Das ein oder andere Werkzeug sollte man sich noch zulegen (Torx für das Hinterrad, App oder Lehre für den Riemen...), ansonsten kann man alles sehr gut alleine erledigen (Schaltzüge, Bremsbeläge wechseln, etc...). Die Verarbeitung entspricht meiner Erwartung an einen deutschen Hersteller: fast alle Schrauben haben Schraubensicherung drauf, Rückrufaktionen gibt es auch für scheinbar belanglose Fälle (Puffer vom Ständer), auf Gewährleitungsansprüche wird schnell und unkompliziert reagiert (auch seitens des Händlers), siehe Speichenbrüche aus dem März. Und das Platzangebot auf der Ladefläche ist einfach super, da passt immer alles drauf!
 
Nur um Verwirrung zu vermeiden meinst du die Lenkstange (also Verbindung Lenker mit Vorderrad) oder die Lenker/Vorbaustange (Also das höhenverstellbare Teil auf das der Vorbau samt Lenker geschraubt ist).
Entschuldigung! Hier habe ich mich unpräzise ausgedrückt. Ich meinte die Stange, welche senkrecht zum Lenker hoch führt (also im oberen Teil die Höhenverstellbare Stange ist. Beim Bullitt Rahmen ist diese seitlich abgestürzt, beim Packstar nicht. Sobald ich am Lenker gezogen/gedrückt habe, hat sich der Ganze Lenker nach links oder rechts gebogen.

Ein 60er oder ein 80er ? die fahren schon recht unterschiedlich.
Müsste die 60er Version gewesen sein, hatte die Box mit Kindersitzen drauf.

Es macht durchaus Sinn die verschiedenen Untstützungsstufen auch nach eigenem Gusto oder eben der Notwendigkeit zu nutzen.
Dass habe ich nicht in Abrede gestellt. Aber bei allen Werbesprüchen der Elekronikbranche war ich über das wenig sensible abbrupte Verhalten negativ überrascht.

Nun den Federgabeln müssen auf das gewicht eingesteelt werden, beim Lastenrad bedeutet das einfach das wenn man läd die Federvorspannung an der Gabel erhöht werden muss.
Auch das ist mir vollkommen klar. Das weiß aber auch r+m. Bleibt die Frage ob eine Federgabel in der Form überhaupt Sinnvoll ist. Mein erster Eindruck weckt bei mir daran starken zweifel.

Für mich ist das hier aber schon nörgeln auf sehr hohem Niveau.
Na logisch! Aber auch Luxusgefährte müssen kritisch verglichen werden. Ich würde sogar behaupten, dass in der Oberklasse die Kunden wesentlich kritischer und Deteilverliebter sind, als im unteren Preissegment.

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Positiv:
- Das Fahrverhalten: Angesichts der Dimensionen ist das Rad ausreichend wendig und hat (in Kurven) eine super Straßenlage.
- Die Sitzposition: Zwar nicht sportlich aber entspricht einem „normalen“ Rad. Backfiets oder Urban Arrow sind mir zu sehr Hollandrad. (Für mich kam deswegen eigentlich nur Packster und Bullitt in Frage)

Neutral:
- Der Lenkereinschlag könnte größer sein. In der Praxis stört das aber kaum.
- Ich denke, dass man sich die Federgabel sparen hätte können. In der Praxis ändere ich ja nicht jedes mal die Vorspannung wenn ich das Rad belade.

Negativ:
(- Kein Regenverdeck für Kinderbox. Geht uns schon ab. Angeblich arbeitet R&M daran)

Moin zusammen,
ich schreibe mal eine Zusammenfassung nach 4 Monaten Packster:
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Die Lenkstange ist in der Höhe ca. 10 cm und der Lenker ca. 4 cm eingekürzt. Ergo-Griffe runter, Hörnchen und Lenkerband drauf.

Als Fazit kann ich sagen, dass das Packster sein Geld wert ist. Über die "billigen" oder einfachen Komponenten kann ich sehr gut hinweg sehen.
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Rückrufaktionen gibt es auch für scheinbar belanglose Fälle (Puffer vom Ständer), auf Gewährleitungsansprüche wird schnell und unkompliziert reagiert (auch seitens des Händlers), siehe Speichenbrüche aus dem März. Und das Platzangebot auf der Ladefläche ist einfach super, da passt immer alles drauf!

... Das bleibt vom Packster übrig, wenn man mal die Anbauteile von Drittherstellen, die jedes beliebige Fahrrad haben kann, weg lässt.

Ich will damit nur sagen, dass die Funktion einer Bremse oder Schaltung für nicht nicht viel mit der Entscheidung zu tun hat, welches Lastenfahrrad ich grundsätzlich anschaffen würde. An den meisten Rädern habe ich die Bremsen öfters mal getauscht und die favorisierten Komponenten kann ich an jedem Lastenrad entsprechend unterbringen. Hier steht meiner Meinung nach eher die Frage nach dem Prei-Leistungsverhältnis.

Also nochmal, ich will nicht sagen dass der Packstar nichts taugt oder sein Geld nicht wert wäre, aber man muss schon schauen dürfen was man für 4 bis 5 Riesen sonst so haben kann und was man einfach doof findet.
 
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Ich meinte die Stange, welche senkrecht zum Lenker hoch führt (also im oberen Teil die Höhenverstellbare Stange ist. Beim Bullitt Rahmen ist diese seitlich abgestürzt, beim Packstar nicht. Sobald ich am Lenker gezogen/gedrückt habe, hat sich der Ganze Lenker nach links oder rechts gebogen.

Das habe ich so noch nicht bemerkt. ABER: Bei meinem Packster war das "Gabelrohr" nicht richtig im Steuersatz bzw. einfach nicht richtig festgezogen. Da hat sich beim lenken nichts "verbogen" aber der Lenker hat im Steuersatz gewackelt, was auch kein solides Gefühl vermittelt. Mein Händler konnte das aber gut beheben.
 
@rampe Okay ja das Thema verstellbare Lenkerstange ist bei R+M naaaja sagen wir suboptimal. Wobei die nur höhenverstellbare Stange vom Packster schon ein Fortschritt ist. Die teurere höhen- und winkelverstellbare Stange die auf dem Load und Tinker ist, ist ein deutlich wabbeliger und zumindest bei mir wahr sie nicht lange haltbar.
 
Ich warte seit 5 Wochen auf ein Ersatzteil des gebrochenen Schnellspannhebels ...
 
Für den Kasten Bier reicht aber auch sowas:
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Hippstaa-Lastaa Megaproll 500 SL... :D
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Eigentlich weis ich nicht was ihr wollt, es gibt das Packster dann in 40, 60 und 80er Ladeflächenlänge.

Das 40er ist mit einem 26er Hinterrad im Gegensatz zu den anderen weil sie es wohl so kurz bekommen haben das man es mit demontierten Vorderrad auf einen normalen Heckträger mitnehmen kann.

Mal davon abgesehen ist es ja trotzdem möglich breiter und auch seitlich länger zu laden.

Ich persönlich finde es klasse mit dem 40er, wahrscheinlich fährt es dann noch etwas agiler als das 60er ...
 
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Wie ich schon schrieb, ich sehe ernsthaft einen Markt für kurze Lastenräder und die Entscheidung von R&M, so ein Teil zu bringen, nur konsequent.
Zumal die Konkurrenz nicht schläft, zum Beispiel Douze mit der 40er Korb.
Nicht jeder hat den Abstellraum und den Nutzen für lange Gefährte, die "Kurzen" sind sehr wendig, deutlich leichter und passen ggf. besser in PKW und ÖPNV. Also, warum nicht? Ich pers. kann mir z.B. eher ein kurzes Douze oder Packster als ein Omnium vorstellen, ob des tiefen Schwerpunkts und der hohen Zuladung. Auch für Kuriere sind die Kurzen bestimmt keine schlechte Alternative, da (zumindest das 40er Packster) auch recht schmal gehalten ist und so die knappen Räumen in der Stadt besser genutzt werden können. ;)
 
mir hat ja dieser Bullitt-Verschnitt, der einst durchs Netz geisterte schon sehr gut gefallen. Ein kurzes Bullitt würde mir auch sehr gut gefallen, r+m hat mich ja spontan leider nicht so vom Hocker gerissen, aber Sinnvoll ist das auf jeden Fall.
 
Nicht jeder hat den Abstellraum und den Nutzen für lange Gefährte, die "Kurzen" sind sehr wendig, deutlich leichter und passen ggf. besser in PKW und ÖPNV. Also, warum nicht? Ich pers. kann mir z.B. eher ein kurzes Douze oder Packster als ein Omnium vorstellen, ob des tiefen Schwerpunkts und der hohen Zuladung. ;)

Da bin völlig Deiner Meinung.
Spätestens wenn jemand einen 30-40 Kg Werkzeugkasten auf ein Omnium (tolles Rad übrigens) oder ein ähnliches Lastenrad mit hohem Frontträger rumfahren muss ist das kein Spaß mehr.

@toertsche selbst gesehen noch nicht aber es wurde mir so erkärt weil ich nachfragte warum sie statt des fetten 27,5er HR da jetzt ein kleineres einbaut ist (kann man auf den Pressebildern sehr gut sehen).

Eigentlich ist es ja was den komfort betrifft ein kleiner Rückschritt (bei meinem Pac-Zilla Packster fahre ich im HR einen 2.8er G-One was wirklich recht fluffig fährt) aber man kann so wie der Ragmen ist bestimmt auch einen extra fetten 26er montieren.
 
Mir ist heute ein Kritikpunkt am Packster richtig aufgefallen, der bis jetzt noch nicht Thema war.

Schon zuhause in Wien kommt die Übersetzung des Packster (mit Kettenschaltung) bei Ausflügen in den Wienerwald ans Limit. Gerade bin ich auf Urlaub in Tirol. Und hier fehlen mir wirklich spürbar 1-2 Berggänge. R&M verbaut beim Packster das (Standard) 17er Motorritzel. Das ist auf wirklich steilen Straßen - von denen es in Österreich sicher mehr gibt als in Deutschland - zu wenig. Besonders wenn man noch in sinnvoller Trittfrequenz fahren will. Sinnvolle Trittfrequenz geht bis 11-12km/h. Ich würde aber gerne auch noch mit 6-8 km/h mit zwei 5-jährigen Passagierinnen bergauf kommen.

Umgekehrt hat es für mich keinen Zweck bei 50km/h bergab noch mittreten zu können.

Ich werde bei nächster Gelegenheit auf ein 15er Ritzel wechseln.

Andererseits muss ich sagen, dass ich heute auf der Forststraße mit Wasserrinnen zum ersten mal die Federgabel richtig zu schätzen gelernt habe. Die brachte bergab ein spürbares Plus an Sicherheit und an Komfort für die Passagierinnen.
Und auch gut zu wissen. Das Packster 80 passt gerade noch in Österreichische S-Bahnen. Die Anreise mit dem Packster nach Osttirol war problemlos möglich.
 
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