Bellitanner Cargobike

Wenn ich mir anschaue wie das Bullitt bei kürzeren Hebelverhältnissen den Bereich um den Steuerkopf herum versteift, schaut mir das da oben nach einer ungewollten Gabelfederung aus.

Ob man bei der Breite was für den Schub (45°-Streben) in die Ladefläche einbringen müsste?

Was mag der Grund für das extrem schiefe Sattelrohr sein? Nur Zeitfahrer-Optik oder ein Lösungsansatz für die häufig auftretende Situation gleichzeitige Lastenradnutzung durch einen kleinen und einen großen Ehepartner? Dann passt nur wahrscheinlich bei einem der horizontale Abstand vom Sattel zum Tretlager nicht.

(Irgendwie kommt mir die Kommentarserie wie eine kostenlose FMEA-Sitzung für ein noch recht unausgegorenes Produkt vor; aber die Professionalität hinsichtlich Optik lässt vermuten, dass der Hersteller das Rad bald auf die Allgemeinheit loslassen will)
 
Das extrem schiefe Sattelrohr scheind mir ähnlich schieff zu sein wie bei R&M was wirklich der Verstellbarkeit geschuldet ist. Ich als Lulatsch sitze bei meinem Load auch fast über der Hinterachse aber mit ~195 und selbst dafür ehr langen beinen hat mans bei den Lastis nicht leicht.
 
Wenn ich die restlichen Räder der Firma ansehe, dann scheint mir das schieffe Sattelrohr und auch das schräge Rohr beim Steuerrohr ein Design-Merkmal zu sein.

Ich habe mich heute auf dem Weg zur Arbeit mal darauf geachtet wie viele Schwellen und sonstige Hindernisse ich überfahren muss. Dazu habe ich versucht zu schauen wie "eng" es wird.
Das Ergebnis ist vernichtend. So tief wie das Gerät ist, würde ich so zu sagen überall aufsetzen. Zumindest sieht es für mich so aus.
 
Hast du deinen Händler bzw. seine Werkstatt mal gefragt? Die können den Neigungsbegrenzer relativ easy "tiefer legen". Sorry für OT.
Danke für den Hinweis!

Aber selbst als minderbegabter Schrauber wollte ich das bei Gelegenheit tatsächlich selbst mal machen. Sieht mir nicht allzu kompliziert aus. Sind doch nur die beiden großen Muttern, oder? Die müsste ich "verschieben"?
Allein: Die "Gelegenheit" war bislang das Problem ... 2 Kinder, Berufe der Eltern usw.
 
Nachtrag: Gemäs Cargobike.jetzt wird die Ladefläche beim Serienbike höher sein. Vermutlich etwa so wie auf den Zeichnungen welche ich im Netz gefunden habe.
 
Das schäppse Sitzrohr findet man sogar am neuesten Liteville 301 (Mk14). Neben den o.g. Gründen (die fürs Mountainbike allesamt wurscht sind) hilft es auch beim Bemühen, die Kettenstreben so kurz wie möglich zu gestalten. Das will der Bergfahrrattler aus Handlinggründen, der Lastenrattler um die Fuhre so kurz wie möglich zu halten - oder andersrum, um bei gegebener Gesamtlänge eine möglichst lange Ladeplattform unterbringen zu können. Die kürzeste Kettenstrebe ergäbe sich bei senkrechtem Sitzrohr, was aus nachvollziehbaren Gründen nicht machbar ist. Man könnte es also senkrecht aus dem Tretlagergehäuse wachsen lassen und dann ein Stück weit um den Radumfang nach hinten biegen oder man läßt es aus der so entstehenden Mündungsrichtung ungebogen vor dem Tretlager aufs Unterrohr treffen. So ist es hier gemacht, beim Workcycles FR8 Lastenrad und auch bei o.g. Liteville. Bei Letzterem geht's u.a. auch darum, eine besondere Sattelstütze verwenden zu können.

Ob es besonders klug ist, beim Long-John, mit seiner unbeladen ohnehin schon ungünstigen Schwerpunktlage, den Fahrer auch noch fast auf der Hinterachse zu positionieren, sei mal dahingestellt.

Worüber ich beim Bellitanner neben der nicht vorhandenen Schräglagenfreiheit am meisten den Kopf schüttele, ist mal wieder die Lenkschubstange. Spindeldürr, aufsetzgefährdet und extrem weit gekröpft ohne jede Aussteifung. Da flattert das Vorderrad, einmal angeregt, fröhlich hin und her, ohne dass man vom Lenker aus irgendetwas dagegen tun könnte. Das wird so mal sicher nicht in Serie gehen ... und hoffentlich tut sich auf dem Weg zu dieser Erkenntnis niemand ernsthaft weh.
 
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